Prager Volkszeitung, červenec-září 1971 (XXI/26-38)

1971-07-02 / No. 26

DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN DER CSSR NACH DEM VIII. PARTEITAG DER SED Prüfstein des proletarischen Internationalismus Parteitage sind im Leben jeder mar­xistisch-leninistischen Partei Ereignisse von ganz besonderer Bedeutung. Sie ana­lysieren wissenschaftlich die zurückgeleg­te Wegstrecke, wägen auf kommunisti­sche Weise das Erreichte und legen die neuen Aufgaben fest. In Staaten, wo die Arbeiterklasse im festen Bündnis mit al­len Werktätigen die Macht bereits für immer in ihre Hände genommen hat, of­fenbaren die Parteitage ein leuchten­des und überzeugendes Bild der stür­misch wachsenden, dynamischen Welt DR. HERBERT KROLIKOWSKI Botschafter der DDR in der CSSR ■ sKcüU * “ jj'■'7t ‘1­C­­h:í0 : -/J des Sozialismus, werden sie zu Foren der Suche und Ausarbeitung von Wegen zur weiteren Steigerung der gesellschaft­lichen Produktion auf der Grundlage der Verbindung der Vorzüge der sozia­listischen Ordnung mit den neuesten Er­rungenschaften der wissenschaftlich­­technischen Revolution. In diesem Zei­chen standen der XIV. Parteitag der KPTsch, der VIII. Parteitag der SED und auch die Parteitage anderer Bruderpar­teien. Gemeinsam war den Parteitagen un­serer brüderlich verbundenen Parteien, daß ihre Beratungen unter dem inspi­rierenden Einfluß standen, der von dem bedeutendsten Ereignis dieses Jahres, dem XXIV. Parteitag der KPdSU aus­ging. Es ist eine Tatsache, daß der hohe Ideengehalt, die klare marxistisch-leni­nistische Analyse und die reale konkre­­te Aufgabenstellung des XXIV. Parteita­gs der KPdSU auch für unseren VIII. arteitag der SED eine unschätzbare Hilfe waren. Auf einer realistischen Einschätzung der Lage fußend und in einer einfachen klaren­ Sprache geführt, gab der VIII. Parteitag unserer Partei Antwort auf die Fragen, die das Leben selbst gestellt hat. Klar wurde das Leitmotiv des VIII. Parteitages, der SED in der Entschlie­ßung zum Bericht des Zentralkomitees der SED formuliert. Dort heißt es: „Die gesamte Politik unserer Partei ist durchdrungen von dem Streben, alles zu tun für das Wohl des Volkes, für die Interessen der Arbeiterklasse und aller anderen Werktätigen. Das ist der Sinn des Sozialismus, dafür arbeiten und kämpfen wir.“ Diese Politik durchdringt alle Gebiete des gesellschaftlichen Lebens unseres Volkes. Sie durchdringt die volkswirt­schaftlichen Aufgaben ebenso wie die Außenpolitik, das geistig-kulturelle Le­ben, die Arbeit unserer Partei und unse­res Staates. Von dieser Politik durchdrungen, hat der Parteitag über die volkswirtschaftli­chen Aufgaben einen bis ins Einzelne gehenden Beschluß gefaßt, „die Direk­tive des VIII. Parteitages zum Fünfjahr­plan 1971 — 1975". Als Hauptaufgabe wurde für den Fünfjahrplan 1971/1975 festgelegt, daß das materielle und kul­turelle Lebensniveau des Volkes weiter zu erhöhen ist auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der soziali­stischen Produktion, der Erhöhung der Effektivität, des wissenschaftlich-techni­schen Fortschritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität. Ausgehend von den realen Möglich­keiten wird u. a. vorgesehen, daß das Realeinkommen der Bevölkerung um 21 bis 23% steigt. Es werden lohnpoliti­sche Maßnahmen zur Verbesserung be­stimmter Löhne, eine Verbesserung der Altersrenten, die Wohnungswünsche jun­ger Familien, die Ersatzteilversorgung und viele Erleichterungen, vor allem für berufstätige Frauen, zügig in Angriff ge­nommen. Der Aufwand für Bildung, Kul­tur, Kindereinrichtungen, Gesunderhal­tung, Arbeitsschutz und Altersbetreuung wird bedeutend erhöht. Der Parteitag wies dabei aber auch nachdrücklich darauf hin, daß dies alles nur mit einem hohen Entwicklungstem­po der sozialistischen Produktion und einem entsprechenden Wachstum der Arbeitsproduktivität verwirklicht werden kann. Eingehend wurde beraten, wie die Erhöhung der Effektivität und des wis­senschaftlich-technischen Fortschritts ge­sichert und erreicht werden kann. Als Hauptweg wurde die Intensivierung der Produktion und damit verbunden die so­zialistische Rationalisierung beschlossen. In Erkenntnis der Tatsache, daß sich Gesetze der Ökonomie nicht überlisten lassen, wurde große Bedeutung der planmäßigen proportionalen Entwicklung und der weiteren Verbesserung der volkswirtschaftlichen Struktur beigemes­sen. Auf dem VIII. Parteitag der SED ging es aber nicht nur um Fragen der DDR. Es ging noch um mehr. Auch dieser Par­teitag war, wie die Parteitage anderer Bruderparteien, ein Beitrag zur interna­tionalen Sache des Sozialismus. Mit 94 Delegationen aus 83 Ländern war der VIII. Parteitag der Parteitag mit der stärksten internationalen Beteiligung in unserer Geschichte. Den internationali­stischen Charakter des Parteitages un­terstrich Genosse L. I. Breschnew mit den Worten, daß auf diesem Parteitag „mit aller Deutlichkeit der Geist der Einigung aller revolutionären Ströme der Gegen­wart zum Ausdruck kam". Der VIII. Par­teitag erbrachte einmal mehr den Be­weis, daß die SED eine zuverlässige und angesehene Abteilung der kommunisti­schen Weltbewegung ist und daß sie stets ihre Pflicht in der Gemeinschaft der sozialistischen Staaten Wie in der erdumspannenden Front des antiimperia­listischen Kampfes erfüllen wird. Der VIII. Parteitag brachte auch die beson­dere Verbundenheit der DDR und ihrer führenden Kraft, der SED, mit der So­wjetunion und der KPdSU zum Ausdruck. Dieses Bündnis ist heute ein wesentli­ches Element zur Weiterführung der längsten Friedensperiode in der europä­ischen Geschichte dieses Jahrhunderts. Der Parteitag konnte feststellen, daß in der DDR eine neue Generation heran­gewachsen ist, für die die Freundschaft mit der Sowjetunion eine Selbstverständ­lichkeit ist. Es war die Gewißheit aller Delegierten, daß die Freundschaft zur Sowjetunion, dieser Prüfstein des prole­tarischen Internationalismus, für unser ganzes Volk eine Lebensfrage ist und bleibt. Der VIII. Parteitag stellte des weite­­ren als wichtigste außenpolitische Auf­gabe, die DDR durch die allseitige Ver­tiefung des Bündnisses mit der Sowjet­union und den anderen Bruderländern immer fester in der sozialistischen Staa­tengemeinschaft zu verankern. Das be­deutet die allseitige Vertiefung unseres Bündnisses mit den sozialistischen Bruder­staaten, die verstärkte Koordinierung unserer Außen- und Militärpolitik, die zielstrebige Weiterführung der wirt­schaftlichen Integration im Rahmen des RGW. In diesem Zusammenhang eröff­nen die Vorhaben der sozialistischen Wirtschaftsintegration sowohl in der CSSR als auch in der DDR neue, große Möglichkeiten, um eine qualitativ höhe­re Stufe der Arbeitsteilung und der ge­genseitigen vorteilhaften Zusammenar­beit zwischen unseren beiden, brüder­lich verbundenen Staaten zu erreichen. Der VIII. Parteitag der SED hat zu­gleich mit dem Bekenntnis zum immer festeren Zusammenschluß der sozialisti­schen Gemeinschaft die Unüberbrück­­barkeit der Gegensätze zwischen Sozia­lismus und Imperialismus unterstrichen. Er hat als unvermeidlich festgestellt, daß die sozialistische DDR und die imperia­listische BRD von der objektiven Ent­­wicklung immer weiter auseinanderge­führt werden und daß die Abgrenzung zwischen beiden deutschen Staaten in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens immer tiefgehender wird. FORTSETZUNG AUF SEITE 5 URLAUB AN DER OST­SEE Foto Archiv.

Next