Prager Volkszeitung, říjen-prosinec 1971 (XXI/39-52)

1971-10-01 / No. 39

TAGUNG DER ZENTRALEN WAHL­KOMMISSION Strenge Einhaltung der Gesetze PRAG. Am Montag trat die Zentrale Wahlkom­­mission der NF unter Vorsitz des Gen. A. Indra zu ihrer ersten Sitzung zusammen. In ihrer Tätigkeit wird sie sich nach den Grundsätzen richten, die auf der gemeinsamen Tagung des ZK und der NF von Genossen G. Husek ausgesprochen wurden. Die Kommission wird die stren­ge Einhaltung der einschlägigen Gesetze überwachen, die Vorbe­reitung der Wahlen aufmerksam verfolgen und den Kommissionen niedriger Stufen Hilfe gewähren. Die Wahlen in die Föderalver­sammlung werden durch Vermitt­lung der tschechischen und der slowakischen Wahlkommission der NF geleitet. Die Zentrale Wahlkommission geht von dem Grundsatz aus, daß Schwarze Chronik AUS DEM FENSTER des 1. Stocks fiel im Krankenhaus Desiín die Patientin E. 5., 74, die sich zu weit hinausgebeugt hatte. Der Sturz war tödlich. IM LUNAPARK in Varnsdorf bot L. K. aus Handlová nur für Ver­pflegung und ein geringes Trink­geld seine Hilfsdienste an. Die Sicherheitsorgane erkannten in ihm jedoch einen gesuchten Ge­walttäter, der in C. Trebová einen alten Mann niedergeschlagen und beraubt hatte. NACHTS FESTGENOMMEN wur­den in Karlovy Vary zwei Män­ner im Alter von 23 und 24 Jah­ren, die ihren neuen Skodawagen durch Diebstähle von anderen Wa­gen „komplettierten“. Eben war es ein abmontierter Nebelschein­­werfer, bei der Haussuchung wur­den jedoch noch zahlreiche ande­re Bestandteile gefunden, die auf gleiche Art „erworben“ waren. FÜNFUNDDREISSIG WAGGONS STROH verbrannten in einem Heu­schober des JZD Cizkov, Bez. Plzeh. Weitere Strohbrände in Otrobin, Bez. Karlovy Vary, und Krenov bei Domavlice, die durch Unachtsamkeit entstanden, fügten unserer Wirtschaft Schäden zu, die in die Hunderttausende gehen. DAS AUGE VERLOR ein Sech­zehnjähriger in Liberec bei der Explosion eines Sprengstoffs, den sein Kamerad selbst hergestellt hatte. VON EINER LOkOmOTIVE ÜBERFAHREN und getötet wurde B. H., 24, der am Manipulations­geleise des Lok-Depots in Lovo­­sice entlangging und von einer Rangierlokomotive niedergestoßen wurde, die Wahlvorbereitung die Erfül­lung jenes Teils der Beschlüsse des XIV. Parteitags ist, der aufer­legt, den sozialistischen Staat zu festigen, die Arbeit der National­ausschüsse zu vervollkommnen und die sozialistische Demokratie weiter zu entfalten. Das wichtig­ste ist nun, die propagandistische, Agitations- und Organisationsar­beit zu steigern und ständig zu verbessern. Das Ziel ist, jeden ehrlichen Bürger für die aktive Unterstüt­zung der Politik der KPTsch und der Nationalen Front sowie für die schöpferische Arbeit bei der Er­füllung der Aufgaben unserer Wirtschaftsentwicklung zu ge­winnen. Eine besondere Rolle fällt dabei der persönlichen Agitation und dem unmittelbaren Kontakt mit jedem Wähler zu. Alle Organe der NF werden be­schleunigt die Arbeit an den Wahlprogrammen beenden und ihre öffentliche Durchberatung gewährleisten. Die Zentrale Wahl­­komission genehmigte auf ihrer Tagung 1. den Arbeitsplan der Zentra­len Wahlkommission, 2. die Richtlinien zu den Wah­len für tschechoslowakische Bür­ger, die sich am Wahltag außer­halb der CSSR befinden, 3. die Organisation der Wahlen auf der Linie der Staatsorgane einschl. der Genehmigung der notwendigen Wahldrucksachen. Das Sekretariat der Zentralen Wahlkommission hat seinen Sitz in Prag 1, Valdstejnské náméstí 4, Telefon 530 067 oder 513, Ruf 358. ★ Der Vorsitzende des Tschechi­schen Nationalrats E. Erban infor­mierte die Vertreter der Presse über die Durchführung der Wah­len in den Tschechischen Natio­nalrat. In 200 Wahlsprengeln wird je ein Abgeordneter gewählt. In Prag wird es 22 Wahlsprengel ge­ben, im Mittelböhmischen Kreis 24, im Südböhmischen Kreis 13, im Westböhmischen Kreis 17, im Nordböhmischen Kreis 22, im Ostböhmischen Kreis 25, im Süd­mährischen Kreis mit Brno 40 sowie im Nordmährischen Kreis einschließlich Ostrava 37. Die Abgeordneten des Tschechi­schen Nationalrats werden zum ersten Mal seit dem Bestehen die­ses Organs in direkter Wahl ge­wählt. Sie werden sich daher in ihrer weiteren Tätigkeit auf das Vertrauen ihrer Wähler stützen können. Die erste Etappe des Altweiber­sommers verlief in der Herbst - Tag- und Nachtgleiche und nach der Voraussage für Oktober sollte jetzt die zweite Etappe beginnen. Die Temperaturen werden natürlich nicht mehr so hoch sein wie im Septem­ber, auch wenn Ausnahmen eintre­­ten können, wie im Jahre 1950, als in Mitteleuropa Rekordtemperaturen herrschten. Anfang Oktober wurden z. B. in Liberec und Mariánské Lázné 23 ® gemessen, in Cheb 24 °, in C. Bu­­dajovice sogar 28%. Nach der Abküh­lung in den letzten Tagen (in Karlo­vy Vary stiegen die Tagestemperatu­ren am Mittwoch auf bloß 10 °) ist mit einer stärkeren Erwärmung nicht zu rechnen. Für die nächsten Tage zeigen sich Tendenzen zu einer Bes­serung, die sich bereits gestern in Nord-Westböhmen bemerkbar zu ma­chen begann. Freitag: Morgennebel, nachmittags überwiegend heiter. Morgens 7“—4”, nachmittags 15 °—18“, schwacher, wechselnder Wind. Samstag u. Sonntag: Morgens Ne­bel* tagsüber meist fast heiter, Mor­gentemperaturen 4“, später 6“, nach­mittags 16“—19“. Anfang nächster Woche erwarten wir Zunahme der Bewölkung vom Westen, im Norden örtliche Nieder­schläge. Hydrometeorologisches Institut Praha- Komurany, Josef Vrána SEITE I.X. 1971a Aufbesserung für Allrentner Gemäß dem Beschluß der Par­tei, der Regierung und der Ge­werkschaft wird die Föderalver­sammlung anfang Oktober das Gesetz über die Erhöhung der vor dem 31. 12. 1956 berechneten Ren­ten behandeln. Diese Regelung be­trifft insgesamt in der CSR 650 000 Personen, davon etwa 400 000 Altrenter und 250 000 Empfänger der niedrigsten Ren­ten. Die Erhöhung wird monatlich 120,— KCs betragen, in der I. Ar­beitskategorie dann 300,— KCs Der Vorsitzende der Tschechi­schen Regierung J. Korcák be­suchte Dienstag das Rentenamt und informierte sich über die Vor­bereitungen auf diese Aktion, die bereits voll im Gange sind. Für die schnelle Datenverarbeitung wird auch der Computer LEO ein­gesetzt, der die notwendig Ma­nipulation wesentlich verkürzt. Nach Mitteilung des Stellvertre­ters des Ministers für Arbeit und soziale Belange J. Bayer ist vorge­sehen, die Auszahlung des Zu­schusses für das letzte Viertel­jahr 1971 einmalig im November durchzuführen, vom Jänner 1972 dann bereits mit der normalen Rentenauszahlung. Ein "Tag der neuen Technik" in der Kartoffelernte wurde auf dem Staatsgut Nitisko im Böhmerwaldbezirk Klatovy abgehalten. Das Staatsgut führte u. a. eine Kartoffel-Sortiermaschine vor, deren Kapa­zität bis sechs Waggons Kartoffel in zwei Schichten ist. Foto CTK — J. Vlach Schnellere Erledigung von Reklamationen Ab 1. Oktober tritt auf dem gan­zen Staatsgebiet eine Neuregelung des Reklamationsverfahrens in Kraft. Den Bürgern soll bei be­rechtigten Beschwerden schnelle Abhilfe geboten werden. In den Läden werden den Käufern ge­naue Weisungen zugänglich sein, wie sie bei der Reklamation von Mängeln oder beim Umtausch von Waren vorzugehen haben und welche Rechte ihnen zustehen. Über die Berechtigung einer Be­schwerde (fehlerhafte Ware usw.) wird in Hinkunft grundsätzlich der Leiter der Verkaufsstelle so­fort an Ort und Stelle entschei­den, in außergewöhnlichen Fällen binnen drei Tagen. Falls der Kun­de mit der Erledigung nicht zu­frieden ist, kann er sich an die Leitung des Handelsunternehmens oder der Genossenschaft wenden. Handelt es sich um einen Mangel, der beseitigt werden kann, ist die Reklamation kostenlos und recht­zeitig zu erledigen, in allen ande­ren Fällen muß der Umtausch eines mangelhaften Erzeugnisses gegen ein fehlerfreies erfolgen. In den neuen Vorschriften wird auch die Rückzahlung des Kauf­preises vorgesehen, falls eine andere Erledigung der Reklama­tion nicht möglich ist. Diese neue Regelung betrifft sowohl die Geschäfte des staatli­che Handelsnetzes als auch der Konsumgenossenschaften. Die Handelsorganisationen neh­men mit dieser Neuregelung zu­gunsten der Bevölkerung ein ge­wisses Risiko auf , sich, da sie nicht alle Waren bei der Übernah­me vom Erzeuger kontrollieren können. Es wird nun an der Pro­duktion liegen, durch strengere Kontrolle mangelhafte Ware be­reits in ihrem Bereich auszuschei­den. I Spiegel petz W­oche ■ Spiegel petz Woche m Spiegel petz Woche □ Zwei landwirtschaftliche Koo­perationsbetriebe sind im Nord­böhmischen Kreis entstanden. Die Genossenschaft Telasko speziali­siert sich auf die Kälberzucht in den Bezirken Most und Teplice und die Baugenossenschaft in Bí­­lina auf Meliorationen.­­ Am Montag begann in Prag die dritte Runde der Gespräche zwi­schen der CSSR und der BRD.­ Unsere Delegation leitete der Stellvertreter des Außenministers J. Götz, die westdeutsche Delega­tion Staatssekretär Dr. P. Frank. Es wurde vereinbart, die Gesprä­che zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. □ Das Tschechoslowakische Frie­denskomitee trat am Montag an­läßlich der Eröffnung der Woche des Kampfes gegen den Faschis­mus zu einer Tagung zusammen, bei der die Teilnahme an der Wahlkampagne Gegenstand der Beratung war. □ Eine Gruppe Abgeordneter des schwedischen Parlaments, die zu einem einwöchigen Studienaufent­halt in Prag weilt, wurde vom Minister für Arbeit und soziale Belange M. Stance­ empfangen. □ Drei Tage vor der in ihrer Selbstverpflichtung festgesetzten Frist erfüllten die Arbeiter des E-Werks Melnik II ihre Aufgabe und ermöglichten so die Aufnahme des Probebetriebs des 3. Blocks Unsere Wirtschaft gewinnt da­durch vorfristig weitere 110 MW Strom. □ Die Kartoffelernte wird noch auf 70 % der Anbaufläche auf tra­ditionelle Art durchgeführt. Dar­um ist die Arbeit von freiwilligen Brigaden sehr willkommen. Im Bezirk Pelhsimov, dem Zentrum unseres größten Kartoffelgebiets sind täglich 2000 Studenten, Lehr­linge und andere Helfer auf den Feldern. □ Das Symposium über Baudenk­mäler der 2. Hälfte des 19. und des 20. Jahrhunderts, das in Prag mit Unterstützung der UNESCO vom 5.—­8. Oktober stattfindet, ist das überhaupt erste zu diesem Thema. □ Die durch Krankheit und Un­fälle verursachte Absenz ist heuer zum erstenmal seit 1968 auf 4,33 % im Durchschnitt der er­sten acht Monate gesunken. Das bedeutet eine Einsparung von 300 Millionen an Krankengeldern ge­genüber dem Voranschlag. □ Zum 1. Oktober setzte die Re­gierung die Gehälter für Hoch­schullehrer und akademische Funktionäre hinauf. Die Regelung betrifft etwa 17 000 Personen und erfordert einen Jahresaufwand von 100 Millionen Kronen. □ Der Präsident der Republik hat die Föderalversammlung zu ihrer Herbstsession einberufen. Das Parlament tritt am 7. und 8.. Ok­tober im Spanischen Saal der Pra­ger Burg zusammen. □ Mit einer Manifestationsver­­sammlung wurde am Mittwoch in Bratislava die Woche des Kamp­fes gegen Faschismus und Krieg eingeleitet. Die Ansprache hielt der Vorsitzende der Zentralen Kontroll- und Revisionskommis­sion der KPS V. Salgovic. □ Im Museum der Arbeiterbe­bewegung in Brno wurde eine Ausstellung über die konterrevo­lutionäre Tätigkeit der antisozia­listischen Kräfte in der CSSR in den Jahren 1968/69 unter dem Ti­tel „Das Zeugnis der Dokumente“ eröffnet. “ Der Präsident der Republik, Armeegeneral L. Svoboda, besuch­te am vergangenen Freitag die gemeinsamen Manöver unserer Volksarmee und der Truppen der Gruppe Mitte der Sowjetarmee und sprach auf einem Meeting zu den Soldaten. □ In der Vorwoche fand In Pre­­rov ein Treffen der Vertreter der Städte und Gemeinden Böhmens und Mährens statt, die mit dem Tschechoslowakischen Friedens­preis ausgezeichnet wurden. □ Insgesamt 110 000 Besucher sa­hen die gesamtstaatliche Obst­und Gemüseausstellung in Lito­mosice, die zu einer Schule fort­schrittlicher Gartenbaumethoden wurde.­­ Ein feierlich geschmückter historischer Zug fuhr am Sonntag von Pizest nach Klatovy und N^rsko. Auf dieser Strecke wurde vor 95 Jahren der Eisenbahnver­kehr eröffnet. □ Die neue Elbfallbaude soll noch vor Wintereinbruch unter Dach kommen. Mit der Aufnahme des Betriebs wird für das Jahr 1973 gerechnet. Der Minister für Aufbau und Technik Prof. Ing. K. Löbl eröff­­nete am Montag in Ostrava die II. internationale Ausstellung der Laboratoriums- und Meßtechnik Interlab 71". Foto CTK — J. Muslal Arbeitszeit zu Weihnachten Die Regierung der CSSR geneh­migte die Regelung der Arbeits­zeit und der freien Tage zum Jah­resende und für das Jahr 1972, damit die Bedürfnisse unserer Volkswirtschaft in Einklang mit den Interessen der Werktätigen gebracht werden. Da der 24. und der 31. Dezem­ber 1971 auf Freitage vor dem freien Sams- und Sonntag fallen, hat die Regierung im Hinblick auf die Bedürfnisse der Beschäftigten festgesetzt, daß an diesen Tagen überall, wo kein ununterbroche­ner Betrieb besteht, die Nachmit­tags- und Nachtschichten entfal­len oder auf andere Tage verscho­ben werden können. Die Verwal­tungsorgane von Erzeugungsor­ganisationen beenden ihre Arbeits­zeit zugleich mit den Produktions­werkstätten, sonstige Organisatio­nen um 14 Uhr. Den Entfall eines Teils oder der ganzen Schicht darf eine Organisation nur im Ein­vernehmen mit den im Stunden­lohn Beschäftigten anordnen. In Organisationen, die keinen ununterbrochenen Betrieb haben und wo vorwiegend Frauen be­schäftigt sind, kann auch die Frühschicht des 24. Dezember auf einen anderen Tag verlegt wer­den. Die Regierung hat beschlossen, die Samstage am 8. April, am 13. Mai und am 11. November 1972 zu Arbeitstagen zu erklären, die Nachmittags- und Nachtschichten dieser Tage können auf einen an­deren Tag des gleichen Monats verlegt werden. Gleichzeitig wird die Freizeit vom Samstag, dem 6. Mai auf Montag, den 8. Mai und die Arbeitszeit vom Montag, dem 8. Mai auf Samstag, den 6. Mai verlegt Im nächsten Jahr werden also zu Ostern, um den 9. Mai und am Jahresende drei zusammen­hängende freie Tage sein, zu Weihnachten 1972 vier Tage.

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