Prager Volkszeitung, červenec-září 1972 (XXII/27-39)
1972-07-07 / No. 27
DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN DER CSSR 7. JULI 1972 # JAHRGANG XXII. # KCS 1,50 rmsm VOLKSfIlUmn Die öffentliche Meinung Europas je nach Vorbereitungen, die länger als ein Jahr in Anspruch nahmen, trafen sich in den Tagen von 2. bis 5. Juni in Brüssel die Vertreter der europäischen öffentlichen Meinung, um über Fragen der Sicherheit und Zusammenarbeit zu verhandeln. Während der Zeit dieser Vorbereitungen fanden zahlreiche nationale und internationale Zusammenkünfte statt, auf denen verschiedene Organisationen die Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben in Europa unterstützten. In den meisten Ländern bildeten sich selbständige Organisationen — Friedensräte, die dabei behilflich sind, die Unterstützung der Friedensverhandlungen durch breiteste Kreise zu organisieren. Ing. FRANTISEK EXNER Stellvertreter des Vorsitzenden der Volkskammer der Föderalversammlung der CSSR In der CSSR betrachtet die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Fragen der europäischen Sicherheit und Zusammenarbeit als Kardinalfragen der gegenwärtigen internationalen Beziehungen, und die KPTsch, die Regierung, die Vertretungskörperschaften, Gesellschaftsorganisationen und die Nationale Front, wissenschaftliche und Kulturinstitutionen widmen dieser Frage große Aufmerksamkeit. Das ist begreiflich, denn wir haben die Schrecken des zweiten Weltkrieges noch lebhaft im Gedächtnis, der mit der Okkupation der Tschechoslowakei begann und auf unserem Gebiet fielen die letzten Kriegsopfer in Europa. Wir leben im Mittelpunkt Europas, an der Grenze zweier Gesellschaftsordnungen und sämtliche internationale Fragen betreffen unmittelbar unser Land. Der fortschreitende Prozeß der sozialistischen Weltrevolution, die nationale revolutionäre Befreiungsbewegung, aber auch die wissenschaftlich-technische Revolution machen in unserem Atomzeitalter das Problem der Gewährleistung der Sicherheit in Europa und der Bedürfnisse einer gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit der europäischen Völker zu einer Schlüsselfrage. Die Tagung des politischen Beratungsausschusses der Mitgliedstaaten des Warschauer Vertrages in Prag im Feber dieses Jahres hat sehr konkret den Weg gezeigt, wie es möglich wäre, auf dem europäischen Kontinent ein Gebiet des dauernden Friedens, der Sicherheit und fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen souveränen, gleichberechtigten Staaten zu machen und auf welchen Grundlagen Europa ein Kontinent der Stabilität und gegenseitigen Verständigung werden könnte. Auf Grund der Leninschen Konzeption der Politik eines friedlichen Zusammenlebens setzten die Länder des Warschauer Vertrages auch eine breite Sphäre gemeinsamer Interessen zwischen den sozialistischen und kapitalistischen Staaten fest. Die Lebensfragen der weiteren Entfaltung in Europa und die Prinzipe der „Prager Deklaration" für die Beziehungen zwischen den europäischen Staaten, sowie die weiteren Möglichkeiten einer Erweiterung der geschäftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Kontakte, ebenso wie die Möglichkeiten einer kulturellen Zusammenarbeit und einer gemeinsamen Lösung des Problems des Lebensmilieus sollten den Hauptinhalt der Verhandlungen der gesamteuropäischen Konferenz noch in diesem Jahre bilden. Mit den Bemühungen der sozialistischen Länder um die Einberufung einer gesamteuropäischen Konferenz auf Regierungsebene wird gleichzeitig eine Bewegung der breiten europäischen Öffentlichkeit aktivisiert. Sprecher der öffentlichen Meinung sind Ausschüsse für europäische Sicherheit und Vertreter weiterer Gesellschaftsorganisationen der Werktätigen, Jugend, Frauen, Kirchen, Wissenschaftler usw. Fast 1000 Vertreter dieser Organisationen aus 28 Staaten kamen zu gemeinsamen Verhandlungen in Brüssel zusammen. Vier Wochen lang verhandelten im Plenum, in Gruppen und Untergruppen, auf selbständigen Verhandlungen Delegierte der Jugend, Frauen, Kirchen, Schriftsteller und Wissenschaftler mit aufrichtigem Interesse und dem Wunsche, zu dem edlen Ziel — der Festigung der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, einem Leben in Frieden, beizutragen. FORTSETZUNG AUF SEITE 5 DIE ALKALISCH-MURATISCHEN QUELLEN VON LUHANOVICE ZÄHLEN ZU DEN HEILKRÄFTIGSTEN DER WELT FOTO ARCHIV Parteitagsbeschlüsse sind das Programm des ganzen Volkes PRAG. Auf der gemeinsamen Tagung der Zentralausschüsse der Nationalen Front der CSSR, der CSR und der SSR, die der Generalsekretär des ZK der KPTsch und Vorsitzende des Zentralausschusses der NS Gustáv Husák leitete, trug der Stellvertreter des Zentralausschusses der NF Gen. T. Trávnícek den Bericht über die Erfüllung der Aufgaben vor, die aus den Beschlüssen des XIV. Parteitags der KPTsch für alle Organe und Organisationen der NF hervorgehen. Nach der Debatte wurde folgende Resolution gefaßt: RESOLUTION DER TAGUNG DER NATIONALEN FRONT DER CSSR, DER CSR UND DER SSR. Die Zentralausschüsse der Nationalen Front der CSSR, der CSR und der SSR traten in Prag am 28. Juni 1972 zu einer gemeinsamen Tagung zusammen und beurteilten den Stand der Erfüllung der gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die für die Organe und Organisationen der Nationalen Front aus den Beschlüssen des XIV. Parteitags der KPTsch hervorgehen. Die Verhandlungen bestätigten, daß seit der gesamtstaatlichen Konferenz der NF im Jänner 1971, auf der der Generalsekretär des ZK der KPTsch, Genosse Gustáv Husák, zum Vorsitzenden des Zentralausschusses der Nationalen Front gewählt wurde, die Nationale Front ihren Platz und ihre Sendung im Leben unserer Gesellschaft als Klassenbündnis der Arbeiter, Bauern, der Intelligenz und der übrigen Schichten der Werktätigen, als revolutionärer Bund der Kommunisten mit den Mitgliedern der übrigen politischen Parteien und Gesellschaftsorganisationen sowie mit den politisch nichtorganisierten Bürgern, als Bündnis der Tschechen und Slowaken und aller übrigen auf dem Gebiete unseres Staates lebenden Nationalitäten festigt und entfaltet. Die in der Nationalen Front zusammengeschlossenen Organisationen hatten bedeutenden Anteil an der Entfaltung des politischen Engagements, an der gesellschaftlichen und Arbeitsaktivität unserer Bürger. Dies zeigte sich besonders überzeugend in der Zeit des 50. Jubiläums der Gründung der KPTsch und ihres XIV. Parteitags, in der Zeit der Vorbereitung, des Verlaufs und in den Ergebnissen der allgemeinen Wahlen in die gesetzgebenden Körperschaften und Nationalausschüsse im Jahre 1971 sowie beim Antritt zur Gewährleistung der Beschlüsse des Federund Aprilplenums des ZK der KPTsch. Diese Bemühungen, so viel wie möglich zur Vertiefung der moralisch-politischen Einheit unseres Volkes beizutragen, erhielten ihren konkreten Ausdruck im Verlauf und in den Ergebnissen der Kongresse der Tschechoslowakischen revolutionären Gewerkschaftsbewegung, des Verbandes der Genossenschaftsbauern der CSSR, des Tschechoslowakischen Journalistenverbandes, des Verbandes der Tschechoslowakisch-Sowjetischen Freundschaft, der Tschechoslowakischen sozialistischen Partei und der Tschechoslowakischen Volkspartei sowie in der aktiven politischen Arbeit der Funktionäre und Mitglieder aller gesellschaftlichen Organisationen, der nichtkommunistischen politischen Parteien und Organisationen der Nationalen Front. FORTSETZUNG AUF SEITE J