Prager Volkszeitung, říjen-prosinec 1972 (XXII/40-52)

1972-10-06 / No. 40

MIT dEM JAGDGEWEHR ging ein Jäger auf Fasanenjagd. Statt eines Fasanen traf er jedoch einen 48jährigen Mann, der vor dem Kulturhaus in Kopidlno, Bez. Plzen­-Nord stand. Zum Glück hat­te der Schuß keine schweren Fol­gen. AUF FRISCHER TAT ertappte ein Bürger in ZeviSín, Bez. Cheb, den Einbrecher Stanislav S., 20, in seiner Wohnung. Der Täter wollte erst fliehen, dann setzte er sich zur Wehr, wurde aber vom Wohnungseigentümer zur Wache gebracht. Schwarze Chronik EINEN SCHWEREN UNFALL erlitt ein Motorradfahrer in Li­­bouchec, Bezirk Ostí n. L., als er seine Maschine nicht mehr be­herrschte und in den Straßengra­ben fuhr. Der Sachschaden be­trägt 1000 Kronen. VON EINEM DIENSTHUND schnell aufgespürt wurde der Gänsedieb M. J., der auf dem Heimweg aus dem Gasthaus aus einem Garten in Hodkovice, Be­zirk Liberec drei Gänse mitgehen ließ. Die Beute konnte sicherge­stellt werden. EINEN EINBRUCH in die Ver­kaufsstelle der Jednota in Duch­­cov verübte ein Neunzehnjähriger unter Mithilfe weiterer Personen. Er wurde von den Sicherheitsor­ganen festgenommen und dem Prokurator übergeben. UM MEHR ALS TAUSEND KRO­NEN beraubten D. A. und R. C. zwei betrunkene Männer vor einem Gasthaus und eine Frau vor dem­ Bahnhof in Liberec. in Weisse Chronik gibt es zum Unterschied von der schwarzen. Ein Bürger aus Varns­­dorf hatte seine Tasche mit 20 000 Kronen verloren. Doch kurz dar­auf kamen die Bürger Gabriel und VondráSková in das Dienstzimmer der Sicherheitsorgane und brach­ten den verlorenen Betrag zurück, den sie in der Leningasse gefun­den hatten. Ein andermal war es der DDR­­Bürger Hugo Fiedler, der in Kláš­­terec eine Tasche mit Geld, Doku­menten und Schlüsseln verloren hatte. Noch vor dem Abend gab Karel RadoS aus Kadafl den Fund ab. Es gibt also noch ehrliche Menschen, denen Anerkennung gebührt. Wir werden uns freuen, öfter von solchen Fällen berich­ten zu können. In den vergangenen Tagen beein­flußte ein ausgeprägtes Hoch über Polen das Wetter bei uns. An seinen Rändern strömte kalte Luft von Nord­osten nach Mitteleuropa. Die Morgen­temperaturen sanken bis auf 0 bis — 4 ° C, stellenweise bis auf — 7 ° (Pizest), die Bodenfröste erreichten bis — 11 °. Auf den Bergen fiel stel­lenweise Schnee. Gegenüber dem langfristigen Durchschnitt waren die Temperaturen um 6—9 ° niedriger. Wärmer war es nur in Spanien, Süditalien, Griechenland und der Türkei, wo Temperaturen um 22—27 ° C verzeichnet wurden. Im übrigen Eu­ropa bewegten sich die Nachmittags­temperaturen um 13—20 °, am Morgen um 0 bis­­ 11 °. Nun wandert das Hochdruckgebiet von Polen allmählich über unser Ge­biet nach Südwesten und der Zu­strom kalter Luft hört auf. In den nächsten Tagen steht Mitteleuropa unter dem Einfluß des Hochs und die kalte Luft erwärmt sich all­mählich. FREITAG: Frühnebel, tagsüber fast klar, Morgentemperaturen 0 bis — 4 ° C, nachmittags 10—14 ° C. SAMSTAG und SONNTAG: Frühne­bel, stellenweise leichte Bewölkung aus Nebelfeldern, später klar. Mor­gentemperaturen 2 bis — 2 ° C, nach­mittags 12—16 ° C. Das bedeutet, daß der verspätete Altweibersommer noch andauern wird. Hydrometeorologisches Institut. Prag-Komofany, VotrubovS ENTSCHEIDENDE WOCHEN IN DER LANDWIRTSCHAFT Der Herbst auf unseren Feldern Unsere Landwirte sind ohne Atempause von der Getreideernte zu den Herbstarbeiten ü­bergegangen. Dennoch sind diese zum Teil verspätet und das Wetter verschlechtert sich von Tag zu Tag. Die ersten Nacht­fröste beeinträchtigen die Winteraussaat. Eben die kommende Woche wird entscheidend für die Qualität vieler Herbstarbeiten auf den Fel­dern sein. In den nächsten Tagen sollte die Maissilage beendet werden, in der vor allem Nordböhmen noch zurücksteht. Die Kartoffelernte ist um etwa eine Woche verspä­tet und es wird notwendig sein, schon an diesem Wochenende freiwillige Brigaden zu organisie­ren. In der Kartoffelernte sind wir erst knapp über die Hälfte und es gilt, die gute Ernte dieser wichtigen Hackfrucht rechtzeitig einzubringen. Etwas besser ist die Situation in der Zuckerrübenernte. Doch im Hinblick auf das schnelle Absin­ken der Temperatur muß auch hier das Tempo in den nächsten Tagen beschleunigt werden. Nun muß die Mechanisierung und der schnelle Transport in die Zucker­fabriken unverzüglich einsetzen. Für die Winteraussaat wurden bereits etwa 80 % der Felder ge­ackert. Mit Ausnahme des Mittel­und Ostböhmischen Kreises wer­den diese Arbeiten noch in dieser Woche beendigt sein. Dennoch ist die Aussaat etwas verspätet. Insgesamt kann konstatiert werden, daß die Lage in den bei­den mährischen Kreisen wesent­lich besser ist, als in Böhmen, wo die Genossenschaften und Staats­güter die Hilfe der Bürger brau­chen werden. Die Soldaten haben bereits eine Reihe von Traktoren eingesetzt, um die Herbstarbeiten zu beschleunigen. Viel wird nun an der guten Organisation von Brigaden durch die Nationalaus­schüsse liegen. Neuer Rekord der Das Kollektiv, das mit einem Großbagger K 800 B und einer Transportbandanlage von 1200 Millimeter Breite arbeit, beför­derte in dreißig Tagen 605 500 m3 Abraum. Damit wurde die bisheri­ge Monats-Bestleistung mit dieser Tagbautechnik um mehr als 25 000 m3 überboten. Die Bergleu­te erfüllten so ehrenvoll ihre so­zialistische Selbstverpflichtung, die sie zu Ehren des 55. Jahres­tags der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution abgeschlossen hatten. Der neue Rekord ist das Er­gebnis der zielbewußten Bemü­hungen des ganzen 150köpfigen Kollektivs und der guten Zusam­menarbeit in dem gesamten tech­nologischen Komplex. Eine erfreuliche Meldung kam auch aus dem Großschacht in Vel­ké Brezno. Das dortige Kollektiv teilte mit, daß es bereits mit sei­ner Leistung im September den Jahresplan erfüllt hat und seit Jahresbeginn 4130 000 m3 *Erd­» reich über dem Kohlenflöz aufge­deckt hat. Der im Oktober und bis Jahresende geförderte Abraum geht somit schon auf Konto des nächsten Jahres des Fünfjahrplans. Erfolgreich war der September auch in den Gruben des Reviers Sokolov. Die Bergleute der Braun­kohlengruben und die Arbeiter der Brikettwerke förderten über das Plansoll 100 000 Tonnen Kohle und überschritten die Aufgaben im Abraum um 100 000 m3. Auch das Gaswerk des Kombi­nats für Verwertung von Braun­kohle in Vresova lieferte um eine Million m3 Gas mehr in das Ver­brauchernetz, als der Monatsplan vorgeschrieben hatte. Eine Brigade der sozialistischen Arbeit im Schacht Dukla In Ha­­vifov erzielte vergangenen Sams­­­tag eine außerordentliche Lei­stung, als nach einunddreißig Ar­beitstagen 56 808 t Kohle geför­dert wurden, was einem Schicht­durchschnitt pro Kopf von 236,69 Tonnen entspricht. Bergarbeiter Eine neue Spitzenleistung im Abraum konnte am Sonntag die Beleg­schaft des Großschachtes Nástup in Tušimice im Nordböhmischen Braunkohlenrevier melden. Vom Bau der Transitgasleitung In Prag trat in der Vorwoche die politische Kommission des ZK der KPTsch bei der 7. Abteilung für den Bau der Transitgasleitung unter dem Vorsitz von Ing. J. Hu­­dec im Betrieb CKD zusammen. Die Kommission behandelte die gegenwärtigen Ergebnisse auf al­len Bauplatz der Transitgaslei­tung und das weitere Vorgehen beim Bau der Trasse bis zum Ende des Jahres 1972. Einen genauen Bericht über den Verlauf der Bauarbeiten und der weiteren Vorhaben, die bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, trug der Direktor des Na­tionalbetriebs Transitgasleitung Ing. V. Hrádek vor. Mit einer Zusammenfassung schloß der Regierungsbeauftragte für den Bau der Transitgasleitung Ing. J. Odvárka die Verhandlun­gen der politischen Kommission ab und trug die entsprechenden Empfehlungen für den weiteren Vorgang im Aufbau und in der Betriebsaufnahme der Trasse vor. Am Dienstag begann die Ein­lassung des Gases in den slowa­kischen Abschnitt der Trasse, wodurch der vorgesehene Termin um fast einen Monat vorwegge­nommen wurde. Jubiläumsfeier der DDR Zum 23. Jahrestag der Grün­dung der Deutschen Demokrati­schen Republik fand am Montag im Prager Kultur- und Informa­tionszentrum der DDR ein Fest­abend statt, auf dem das ZK-Mit­­glied der SED Genosse H. Jend­­retzki die Hauptansprache hielt. Der Sekretär des Stadtaus­schusses der KPTsch in Prag Ge­nosse K. Beránek und weitere sie­ben tschechoslowakische Bürger wurden mit der Ehrennadel der Liga für Völkerfreundschaft in Gold und Silber ausgezeichnet. Der Abend, an dem Repräsen­tanten des tschechoslowakischen politischen und öffentlichen Le­bens teilnahmen, wurde mit Dar­bietungen des Dresdner Quartetts abgeschlossen. Die letzten Meter der Rohrleitung für die Erdgas-Transittrasse zur DDR nahe der Gemeinde Horg sv. Kateftny sind bald geschafft. Der Ort jen­seits der Straße liegt bereits im Nachbarland. Foto­s. Holan W. Tereschkowa in Prag Die erste Kosmonautin der Welt, Walentina Tereschkowa, weilt an der Spitze einer Delegation des Verban­des sowjetischer Frauen, deren Vor­sitzende sie ist, in Prag. Auf einem Festabend im Lucernasaal wurde sie von Genossin G. Furlková unter dem stürmischen Beifall der Anwesenden begeistert begrüßt. ■ §PIEGE L PER WOCHE ■ gPIEBEL per WOCHE ■ gPIE&EL DER WOCHE ■ □ Die Iranische Parlamentsdele­gation, die auf Einladung der Fö­deralversammlung acht Tage bei uns verbrachte, flog Sonntag in die Heimat zurück. Die Gäste hat­ten auch den Skodabetrieb in Plzefi besucht, der in den letzten Jahren zwei Turbinen für eine Energetikzentrale in Mashad ge­liefert hatte und nun eine Zucker­fabrik im Werte von etwa 30 Mil­lionen Kronen im Iran baut. □ Der Vorsitzende der Zentral­rats der Gewerkschaften K. Hoff­mann besuchte die Arbeiter der Keramik-Werke in Horni BFlza, die heuer ihr 90 jähriges Bestehen feierten. □ Unter dem Titel FREUND­­SCHAFT-PRATELSTIN wurde am vergangenen Donnerstag in Ostra­va aus Anlaß des 23. Jahrestags der Gründung der DDR eine Aus­stellung über den Aufbau Dres­dens nach dem Jahre 1945 er­öffnet. □ Präsident Ludvik Svoboda sandte dem Erzbischof Makarios ein Glückwunschtelegramm zum Staatsfeiertag der­ Republik Zy­pern.­­ Von den 300 Teilnehmern des Zugs der Freundschaft aus der UdSSR verabschiedete sich an vergangenen Freitag in Bratislava der Vorsitzende des Slowakischen Gewerkschaftsrats L. Abraham. An der Feier nahmen auch Bot­schaftsrat A. Nikitin und Gene­ralkonsul der UdSSR in Bratislava M. M. Dejew teil.­­ Eine zahlreiche Gruppe ver­dienter Mitglieder der KPTsch aus dem Bezirk Kladno ehrte am Samstag das Andenken des ersten Arbeiterpräsidenten Klement Gott­wald im Nationalen Ehrenmal auf dem Prager Vltkov. □ Mit einer Friedensmanifesta­tion gipfelten am Sonntag die Feiern des 600. Jahrestags der Er­hebung von Skalice zur Stadt. Auf der Veranstaltung sprach der In­nenminister der SSR Generalma­jor Egyd Pepich. □ Auf Einladung der Regierung traf am Sonntag eine Delegation von Mitarbeitern des Gesund­heitswesens aus der DDR. mit Mi­nister Prof. Dr. Ludwig Mecklin­­ger an der Spitze in Prag ein. □ Der Vorsitzende der Regierung der CSSR Dr. L. Strougal empfing am Montag den Botschafter der Demokratischen Republik Viet­nam in der Tschechoslowakei, Duong-duc-Hao und behandelte mit ihm Fragen der wirtschaftli­chen und wissenschaftlich-tech­nischen Zusammenarbeit beider Länder.­­ Am Montag begann an vielen tschechoslowakischen Hochschu­len des neue Semester. Das Stu­dienjahr 1972/73 soll­e zur Erfül­lung jener Aufgaben beitragen, die aus den Beschlüssen des XIV. Parteitags der KPTsch auf dem Gebiet des Schulwesens hervor­gehen — vor allem zur konse­quenten Ausnützung des Erzie­hungsprozesses zur weltanschau­lichen Bildung und Vertiefung der Beziehungen zum sozialistischen Patriotismus und zum proletari­schen Internationalismus.­­ In Südböhmen begannen in die­sen Tagen die Fischzüge auf den Karpfenteichen. Im Verlauf eines Monats werden aus insgesamt 2433 Teichen des Kreises mehr als 57 q Süßwasserfische für die Be­reicherung unserer Tische gewon­nen. □ Mehr als 21 Millionen Paar Winterschuhe und Hausschuhe sind nach einer Mitteilung der Gene­raldirektion des Schuhhandels in Gottwaldov für das Verbraucher­netz vorbereitet. Dies ist um eine Million Paar mehr als im Vorjahr. Wesentlich mehr hohe Lederstie­fel für Frauen kommen diesmal auf den Markt.­­ Im Nationalbetrieb Bytex in Vratislavice wurde Montag der Monat der Verbesserungsvor­schläge eingeleitet. Die Realisie­rung solcher Vorschläge brachte dem Betrieb seit Beginn dieses Jahres Einsparungen in der Höhe von fast 200 000 Kronen. □ Eine Delegation des Zentralrats der Gewerkschaften unter Füh­rung seines Vorsitzenden K. Hoff­mann ist auf Einladung der fin­nischen Gewerkschaftszentrale nach Helsinki gereist. Die Haupt­aufmerksamkeit bei den Gesprä­chen soll der Vertiefung der tschechoslowakisch-finnischen Gewerkschaftsbeziehungen ge­widmet sein. □ In Anerkennung ihrer lang­jährigen erfolgreichen Arbeit, im Bergbauwesen wurde den Mitar­beitern des ZK der KPTsch Ing. M. Povoln? und K. Panik der Orden des Roten Sterns der Arbeit ver­liehen. Die Auszeichnung für Ar­beitstreue erhielt Ing. F. Anton?. Die Auszeichnungen wurden vom Minister für Brennstoffe und Energetik Prof. J. MatuSek über­geben. □ Eine gesamtstaatliche Konfe­renz zum Thema Dampfturbinen für Hochleistungen begann am Dienstag in Przest. Fachleute aus der Sowjetunion, Polen und der CSSR beraten über die Entwick­lung und die Perspektiven der Kernenergie in der CSSR bis zum Jahre 2000. HAUPTSTADT (kh) Eine Milliarde Kronen wird in diesem Planjahrfünft der Erneuerung historischer Objekte in Prag gewidmet. Davon entfal­len allein für das Jahr 1973 be­reits 208 Millionen. Im Mittel­punkt der Bauvorhaben steht nach wie vor die Prager Burg, re­noviert sollen auch das National­museum auf dem Wenzelsplatz, das historische Fausthaus auf dem Karlsplatz und die Ludmila­­kirche werden. Die Arbeiten am Martinicpalais werden abge­­schlossen. In vollem Gang sind auch die Erweiterungsarbeiten beim Um­bau des Krankenhauses in Krö. Von Sportanlagen stehen die Re­novierungsarbeiten der Turnhalle von TJ Bohemians im Mittelpunkt. Auch Schulen und Objekte für Dienstleistungen stehen auf dem Programm der Bauunternehmen. Die anspruchsvollen Aufgaben wollen die Prager Baubetriebe durch Verbesserung der Arbeits­organisation und Einsatz neuer Technik bewältigen. Eine wichtige Rolle wird auch die Beendigung des Betriebs für handwerkliche Erzeugnisse für Bauten haben, der im kommenden Jahr in Bohda­­lec beendigt wird. Und zur Beschleunigung und Verbesserung der Arbeit werden vor allem die 50 Brigaden der so­zialistischen Arbeit durch Anwen­dung der Erfahrungen aus dem sozialistischen Wettbewerb beitra­gen.

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