Prager Volkszeitung, leden-březen 1974 (XXIV/1-13)
1974-03-29 / No. 13
DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN DER ÖSSR 29. MÄRZ 1974 # JAHRGANG XXIV. ® KDS 1,50 UQLKf £ lTVN& PRAGER sie formen die junge Generation Gestern, am 28. März, an dem der „Lehrer der Völker“ Jan Aros Komensky 1592 geboren wurde, hat unsere sozialistische Gesellschaft den Tag der Lehrer gefeiert. Es ist bereits zur Tradition geworden, daß dieser Tag als Anerkennung der bedeutenden Stellung der Lehrer in der sozialistischen Gesellschaft mit der Verleihung von Auszeichnungen und Ehrentiteln an die besten Pädagogen und Angestellten im Schulwesen verbunden ist. Die langjährige traditionelle HANA RUZICKOVA, Vorsitzende des Zentralausschusses des Gewerkschaftsfachverbandes der Beschäftigten in Schulwesen und Wissenschaft Fürsorge des sozialistischen Staates um die Lehrer, die hervorragend den Schulunterricht bewußt mit der kommunistischen Erziehung der Jugend verbinden, gewann in diesem Jahr besondere Bedeutung, weil die Feiern zur Anerkennung der Leistungen unserer Pädagogen gleichzeitig auch ein Ansporn zur intensiven Realisierung der Beschlüsse der Juli-Tagung des ZK der KPTsch über die Erziehung der jungen Generation und ihre Vorbereitung für das Leben und für die Arbeit in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft waren. Auf dem XIV. Parteitag der KPTsch sagte der Generalsekretär des ZK der KPTsch, Dr. Gustav Husak diese wichtigen Worte: „Unsere Schule muß eine sozialistische Schule sein, eine Stütze der sozialistischen Gesellschaftsordnung. Ihre Sendung besteht darin, die junge Generation im Einklang mit den Bedürfnissen der sozialistischen Gesellschaft, mit den Ansprüchen der sich entwickelnden Ökonomik, und der einzelnen Gebiete der Gesellschaft vorzubereiten."" Die Bedeutung der Stellung der Schule als Institution des sozialistischen Staates wurde auf der schon erwähnten Juli-Tagung des ZK der KPTsch gestärkt und präzisiert. In den angenommenen Dokumenten ist zwar die Aufmerksamkeit der ganzen Gesellschaft, aller ihrer Gliederungen, besonders der Familie, aller Produktionsgebiete, aller Massenmedien auf die Notwendigkeit konzentriert, sich verantwortlich mit der Erziehung und allseitigen Vorbereitung der jungen Generation für die weitere Phase des Aufbaus des Sozialismus zu befassen. Aber gerade die Schule und der Lehrer bekamen in diesem Sektor einen höchst verantwortlichen Aufgabenbereich zugeteilt. Das Juli-Plenum der KPTsch analysierte alles gründlich, was die junge Generation formiert, und gerade deshalb trat die Bedeutung der Persönlichkeit dessen in den Vordergrund, der durch seine Bildung und gesellschaftlichen Stellung für eine so verantwortliche Aufgabe bestimmt ist — der Lehrer. Der Beschluß des Juli-Plenums betrifft ebenso die Pädagogen als auch die Meister der Fachausbildung, die auf dem Gebiet des Lehrlingsschulwesens arbeiten, weil die KPTsch die Bedeutung der Erziehung und fachlichen Vorbereitung der jungen Arbeitergeneration erneut genau festlegte. Wir sind Zeugen dessen, daß die Zahl der Lehrer ständig steigt, die neben vorbildlichem Schulunterricht noch bedeutsame öffentliche Funktionen bekleiden und aufopfervoll bei der außerschulischen Arbeit mit der Jugend wirken. Es steigt auch die Anzahl sowohl Einzelner als auch ganzer Schulkollektive, die wertvolle Arbeitsverpflichtungen zur Intensivierung der kommunistischen Erziehung, zu effektiveren Ergebnissen des Unterrichts und der fachlichen Vorbereitung annehmen. Diese beachtenswerte Entwicklung der Arbeitsinitiative aller Mitarbeiter der pädagogischen Front gewinnt bestimmt noch an Konkretheit, wenn Schulen und Erziehungseinrichtungen besonders den Tag der Lehrer dazu nützen, um die Ergebnisse ihres Wirkens im Bildungsprozeß kritisch einzuschätzen und die gewonnenen Erfahrungen zu verallgemeinern. Es geht darum, daß wirksame Arbeitsmethoden und -formen hervorragender Pädagogen zum Allgemeingut werden. Damit diesen vorbildlichen Einzelpersonen das ganze Kollektiv bewußt folgt, wird die Unterrichts- und Erziehungsarbeit ständig erhöht und verbessert DIE ERSTEN FRÜHLINGSBOTEN Foto M. Anger, Prag FORTSETZUNG AUF SEITE 7 Teilnahme der CIA am Putsch in Chile bewiesen HELSINKI (CTK) .Die internationale Kommission zur Untersuchung der Verbrechen der Militärjunta in Chile beendete am vergangenen Sonntag ihre Tagung und veröffentlichte ein Kommuniqué, in dem der amerikanische Nachrichtendienst CIA angeklagt wird, sich an dem Putsch gegen die Regierung der Volkseinheit in Chile und an der Ermordung Präsident Allendes beteiligt zu haben. Die Kommission betrachtete durch die vorgelegten Beweise die Teilnahme der CIA als vollständig erwiesen. Weiters ergänzt die Kommission, daß berechtigte Gründe für den Verdacht bestehen, daß vor dem Putsch und in dessen Verlauf auch andere ausländische Interessengruppen gegen die Regierung der Volkseinheit wirkten. Das Referat, auf dessen Grundlage die ausländische Einmischung in die chilenischen Angelegenheiten behandelt wurde, trug der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der Rechtsanwälte der DDR, Friedrich Karl Kaul vor. Er unterstrich in seinen Ausführungen, daß alle Aktionen der Militärjunta im direkten Widerspruch zur Verfassung und den Gesetzen Chiles stehen. Der Redner machte die Kommission aufmerksam, daß die Regierung Allende auf verfassungsmäßigem Wege gewählt wurde und im Verlauf ihrer Amtsausübung die Verfassung streng eingehalten hat. Dr. Kaul unterbreitete der Kommission die Texte von Ansprachen Präsident Allendes sowie des Generalsekretärs der KP Chiles, L. Corvalán, und eine Reihe Dokumente, die Zeugnis ablegen, daß im Verlauf der ganzen Zeit der Amtstätigkeit der Regierung der Volkseinheit die reaktionären Kräfte unter ausländischer Unterstützung eine aktive umstürzlerische Tätigkeit durchführten. Eine bedeutende Rolle bei der Organisierung dieser Aktionen spielten die internationalen Monopole ITT und General Electric. Die Kommission hörte die Aussagen von Augenzeugen des Putsches und dem folgenden Wüten der Junta sowie juristische und ökonomische Experten aus verschiedenen Ländern, sah Filme, die geheim im Verlauf des Putsches und des folgenden blutigen Terrors aufgenommen wurden. Auf der Abschlußsitzung der Kommission wurde erklärt, daß die Untersuchung der Verbrechen der chilenischen Junta weiter durchgeführt wird. Der Generalsekretär der Sozialistischen Partei Chiles, C. Altamirano, dankte im Namen aller Repräsentanten der Volkseinheit der finnischen Regierung, den Mitgliedern der Kommission und allen Teilnehmern an der Tagung für ihre Solidarität mit dem chilenischen Volk. Die Kommission legte ihr Tätigkeitsprogramm für die nächste Zeit fest und beauftragte das Sekretariat, eine weitere Tagung der Kommission für September d. J. vorzubereiten. Sie forderte die Weltöffentlichkeit auf, dringend Maßnahmen zur Rettung des Lebens des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Chiles, Luis Corvaläns, und der übrigen Häftlinge zu unternehmen.