Prager Volkszeitung, duben-červen 1974 (XXIV/14-26)
1974-04-05 / No. 14
Auf dem obigen Bild ist einer der vier Dampfer der Prager Moldauflotte zu sehen, die ab nächsten Samstag ihre regelmäßigen AUS UNSERER^ HAUPTSTADT Fahrten von der Prager Palacky- Brücke zur Talsperre in Slapy t vorläufig nur jeden Samstag und Sonntags unternimmt. Ab 25. Mai bis 1. September werden diese Dampfer dann zweimal täglich hin und zurück verkehren. Abfahrt immer um 8 und 9 Uhr von der Palackij-Brücke. Das Bild zeigt entweder den Dampfer „Dévín" oder Vyšehrad“ für je 880 Personen oder einen der beiden Dampfer „^abe“ oder „Vltava“ für je 650 Personen. Einer dieser vier ist es bestimmt! Von morgen an verkehren zu Aussichtsfahrten — auch von der Palacky-Brücke — Motorschiffe zum Barrande-Felsen und zurück. Die „Prager Personen-Schiffahrt" wird neun Motorschiffe u. a. die „Odra“, die „Visla“, die „Solidarita“ einsetzen. Ab nächsten Samstag wird auch der Schiffsverkehr von der Palacky-Brücke zur Troja-Insel zum Zoo) aufgenommen. Dann werden ab 27. April jeden Mittwoch und Samstag (ab 24. Mai auch noch am Freitag) ab 19 Uhr die beliebten Fahrten zur Talsperre Vrané mit Musik und Tanz veranstaltet. Der Prager Dampferverkehr ist natürlich ausschließlich als Erholung und Unterhaltung gedacht. Beim Publikum findet er Anklang. Im Vorjahr unternahmen nicht weniger als 350 000 Menschen solche Schiffahrten. Davon fuhren mindestens die Hälfte von Prag zur Talsperre Slapy. Die Moldaufahrt nach Slapy dauert vier Stunden. Zurück — stromabwärts — brauchen die Dampfer durch das landschaftlich schöne Moldautal 50 Minuten weniger ... Bei einem längeren Besuch unserer Hauptstadt, sollte man eine solche Dampferfahrt nicht versäumen i dt. Einer der mer P.addampfer der Prager Moldauflotte. Foto: J. Kejr |i Prof. George Macovescu in der CSSR Auf Einladung des Außenministers der CSSR Ing. B. Chftoupek kam am 31. März zu einem mehrtägigen offiziellen Freundschaftsbesuch der Außenminister der Rumänischen Sozialistischen Republik Prof. George Macovescu mit seiner Gattin und mit Begleitung auf dem Flugwege nach Prag. Auf dem Flugplatz wurde er von unserem Außenminister empfangen (auf dem Bild Prof. Macovescu links, B. Chnoupek rechts). Am Montag ehrte der rumänische Gast durch Kranzniederlegung das Ehrenmal des Unbekannten Kämpfers und das Grab Klement Gottwalds. Am gleichen Tage begannen im Czernin- Palais Gespräche zwischen dem tschechoslowakischen und rumänischen Außenminister. Am Abend gab Außenminister Chüoupek zu Ehren des rumänischen Gastes ein Festessen. Dienstag besuchte Außenminister Macovescu Liberec und Jablonec n. N. Am Mittwoch wurde Außenminister Macovescu von dem Generalsekretär des ZK der KPTsch Gustav Husák empfangen. Zusammenarbeit gefestigt Nach der Abreise der koreanischen Partei- und Regierungsdelegation am Dienstag aus der CSSR, die von dem Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der Koreanischen Partei der Arbeit Kim Dong-Gjun geführt wurde, wurde ein Bericht über den Aufenthalt der koreanischen Delegation in der CSSR herausgegeben, in dem u. a. konstatiert wird, daß sich die Zusammenarbeit zwischen den Parteien, den Regierungen und den Völkern der CSSR und der VDR Korea im Geiste des gemeinsamen Kommuniqués, das am Schluß des Besuches der tschechoslowakischen Partei- und Regierungsdelegation in der VDRK unterzeichnet wurde, ständig festigt. Sie gaben gleichzeitig der Überzeugung Ausdruck, daß sich diese Beziehungen auch weiterhin immer mehr festigen und entfalten werden. Auf dem Flugplatz in Ruzyne nahmen von der koreanischen Delegation des Mitglied des Präsidiums und Sekretär des ZK der KPTsch Vasil Bifak und weitere Vertreter des ZK der KPTsch und des Außenministeriums der CSSR Abschied. ES GEHT UM UNSERE WÄLDER Der April ist schon traditionsgemäß und völlig mit Recht der Monat der Wälder, in dem der Arbeit unserer Waldarbeiter und Waldfachleute größere Beachtung geschenkt wird als sonst im Jahr. Die Angestellten in der Waldwirtschaft in der ganzen Republik sind erfolgreich in das vierte Jahr unseres Planjahrfünfts eingetreten. Es ist daher angebracht, daß auch wir im April unserer Waldwirtschaft eine besondere Beachtung schenken. Besonders auf dem Gebiet der Holzgewinnung, aber auch bei der Erfüllung aller übrigen Aufgaben, die die Beschlüsse des XIV. Parteitages der KPTsch für das fünfte Planjahrfünft auf diesem Gebiet der Volkswirtschaft festgelegt haben, setzen alle Betriebe der Waldwirtschaft auch in den ersten Monaten des heutigen Jahres ihre Arbeit erfolgreich fort. Es wird aber auch angebracht sein zu wissen wie mit unser Waldreichtum gewirtschaftet wird und was getan wird, um einen unserer größten Reichtümer den wir besitzen nicht nur zu erhalten, sondern auch weiter zu entfalten. Wie Ing. Frantisek Jaks vom Ministerium für Wald- und Wasserwirtschaft der CSR behauptet, ist die systematische Erweiterung der Fürsorge um unseren Waldbestand eigentlich die Hauptaufgabe des ganzen Ressort. Es muß dabei vor allem der ständig wachsende Trend der Holzproduktion sichergestellt werden aber auch, daß unsere Wälder alle ihre anderen bedeutsamen Funktionen im Rahmen der gesamten Gesellschaft erfüllen können. In der Praxis bedeutet dies dann, zum Prinzip zu machen, daß alljährlich das was an Holz gewonnen wird, wieder durch Waldanpflanzungen wettgemacht wird. Und wie aus den Zahlen hervorgeht, gelingt dies in den Wäldern der CSR im großen und ganzen gut. Es wird der Plan der Bewaldung, der aus dem Planjahrfünft hervorgeht nicht nur erfüllt sondern übererfüllt. In den Jahren 1971 bis 1973 sollte nach diesem Plan eine Fläche von 61222 ha neu bewaldet werden, doch gelang es auf mehr als 62 000 ha neuen Wald zu pflanzen. Daraus geht hervor, daß, falls es gelingt in den restlichen zwei Jahren des Planjahrfünfts den bisher eingeschlagenen Trend der Bewaldung (jährlich cca 20 000 ha) einzuhalten, die Angestellten und Arbeiter der Waldwirtschaft in der CSR auch erfolgreich die Gesamtaufgaben auf dem Gebiet der Bewaldung erfüllen werden. Der Plan, der im Planjahrfünft festgesetzt ist, sieht in den Jahren 1971 bis 1975 eine Bewaldung von ungefähr 100 000 ha vor. Zu den ernsten Problemen, die auch gelöst werden müssen, gehört auch dies: es ist notwendig den negativen Einflüssen der Zivilisation energisch entgegenzutreten und auch Maßnahmen zum Schutz unserer Wälder vor Schäden zu ergreifen, die durch industrielle Betriebe angerichtet werden. Dies gilt vor allem im Waldgebiet des Erzgebirges, wo die neuen Waldbestände vor solchen Schäden geschützt werden müssen. Aber auch Wälder, die durch Frost- und Rauhreifschäden betroffen wurden, müssen in ständige Rettungsaktionen einbezogen werden. Dies gilt vor allem für den Waldbestand in Südmähren, der besonders unter der Vereisungskalamität gelitten hat. Um auch den künftigen Generationen unseren gegenwärtigen Waldreichtum nicht nur zu erhalten, sondern auch noch zu vergrößern ist es notwendig, systematisch Kahlschläge und Kahlflächen zu liquidieren. Neue Arbeitsformen und eine weitgehende Mechanisierung auch in der Anpflanzungstätigkeit vom Samen an sind deshalb von großer Wichtigkeit.dt. Schwarze Chronik DER DIENSTHUND HALF den Sicherheitsbeamten in Kyselka im Bezirk Karlovy Vary einen jungen Mann aufzuspüren, der sieben Einbrüche in Wochenendhäuser auf dem Gewissen hat. EINE STROMUNTERBRECHUNG VERURSACHTE in den Gemeinden Nová Role, Hroznetín und Dépoltice im Bezirk Karlovy Vary eine Person, die auf den Hochspannungsleiter ein Stück nasses Holz warf und dadurch Kurzschluß verursachte. AUSGERAUBT hat in den Bezirken Plzen-Süd und Nord der bereits zehnmal bestrafte 41jährige J. S. aus Ceské Budéjovice 54 Wochenendhäuschen. Auf diese Weise verschaffte er sich seinen Unterhalt, denn er arbeitete schon längere Zeit nicht. Es gelang den Sicherheitsorganen ihn festzunehmen. EINem ZISTERNENWAGEN, den sie in Frydlant v C. entwendeten, fügten zwei Jugendliche einen Schaden von 140 000 Käs zu. Bei der Fahrt durch die Stadt, welche sie betrunken und ohne Führerschein wagten, zerstörten sie das Brückengeländer und fielen mit dem Wagen aus 5 m Höhe in die Wittig, wo sich das Fahrzeug überschlug. Einer der Jungen wurde dabei verletzt. Ab 9. Mai in Prag keine Schaffner mehr Zu einer der wichtigsten Änderungen, zu der es mit dem Beginn des Metro-Betriebes in Prag — also mit dem 9. Mai — im Prager Stadtverkehr kommt, gehört die Einführung des Betriebes mit Fahrscheinen, die nur außerhalb der Straßenbahnen, Autobusse und Metrozüge gekauft werden können. Gleichzeitig wird auch ein Einheitstarif eingeführt. Ein Fahrschein kostet wie bisher 1 Krone, doch berechtigt er nicht mehr — wie bisher — zu ein- oder mehrmaligem Umsteigen. Der Einheitstarif gilt für das gesamteetz der öffentlichen Verkehrsmittel in Prag, also für die Metro, die Straßenbahnen und Autobusse. Es entfällt weiters der bisherige Nachttarif ab 23 Uhr. Kinder bis zu 10 Jahren, Kinderwagen mit Kindern und Soldaten bis zur Charge eines Zugsführers werden im gesamten Netz der Prager Öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos befördert. Die Einführung des Einheitstarifes erfolgt aus einigen Gründen, ohne sie wäre es nicht möglich das Niveau des städtischen Verkehrs, wie es das Wachstum Prags und seine neuen Siedlungen erfordert, zu erhalten. Es wäre auch nicht möglich den Verkehr weiter auszubauen. Ein weiteres schlagendes Argument ist die Einsparung von fast 1600 Arbeitskräften — Schaffnern, die im Metrobetrieb Anstellung finden. In die Straßenbahnen und Autobusse wird man mit vorher gekauftem Fahrschein einsteigen, in der Metro wirft man das Fahrgeld — eine Krone — in die Sperren an den Eingängen, in die Tourniquets. Dadurch wird auch ein schnelleres Ein- und Aussteigen und damit eine Beschleunigung des Verkehrs erzielt. Die Fahrscheine werden an 714 Stellen in Prag verkauft werden. Vor allem in den PNS-Ständen, in den Tabakläden, im CSD- und CSAD-Gelände (nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in den naheliegenden Stationen), in den Prager Hotels usw. Außerdem wird auch das Netz der Verkaufsstellen des Verkehrsbetriebes der Hauptstadt Prag erweitert. In den Verkehrsmitteln werden dann genügend Lochvorrichtungen sein, wo die Fahrkarten markiert und entwertet werden. Solche Lochvorrichtungen werden heute bereits in einer Reihe von Großstädten in den sozialistischen Bruderländern und auch in vielen westlichen Staaten verwendet. Fahrgäste, die keine Monats-, Vierteljahrs- oder Jahreskarte haben, schieben gleich nach dem Einsteigen in den Wagen die vorher gekaufte Fahrkarte in die Öffnung der Lochvorrichtung, wo er durch leichtes Ziehen des Öffnungsstückes seinen Fahrschein nur für den betreffenden Wagen markiert. Bei allen Erwägungen über die neue Einführung des Einheitstarifes muß man sich auch vergegenwärtigen, daß der Staat zum Stadtverkehr täglich gegen eine Million Kronen zuzahlen muß. ■ Spiegel der Woche ■ Spiegelter.Woche ■ □ Die höchsten tschechoslowakischen Repräsentanten Gustáv Husák, Ludvik Svoboda und Lubomir Strougal sandten an die höchsten Repräsentanten der Volksrepublik Ungarn János Kádár, Pál Lasonczi und Jenő Fok anläßlich des 29. Jahrestages der Befreiung Ungarns ein Glückwunschtelegramm. □ Der Präsident der Tschechoslowakischen Republik Ludvik Svoboda sandte an Nicolae Ceaugescu anläßlich seiner Wahl zum Präsidenten der Rumänischen Sozialistischen Republik ein Glückwunschtelegramm. □ Zum Ableben des Präsidenten der Republik Frankreich, G. Pompidou, sandte der Präsident der Republik, Armeegeneral Ludvik Svoboda, an den Vorsitzenden des Senates der Republik Frankreich, Alain Poher, ein Beileidstelegramm. Beileidstelegramme sandten auch L. Strougal und B. Chnoupek an ihre französischen Amtskollegen. Der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der UdSSR in der CSSR W. W. Mackewitsch besuchte in der vergangenen Woche den Ostslowakischen Kreis. Bei dieser Gelegenheit besuchte er auch Poprad und besichtigte die Hohe Tatra. Auf seiner Rückreise hielt er sich auch in Bratislava auf. Auf einer Pressekonferenz informierte am Mittwoch in Prag der Vorsitzende des Tschechischen Friedensrates, Prof. Antonín Stejskal ausländische Journalisten, die in der CSSR akkreditiert sind, über die Ergebnisse der Tätigkeit der Tschechoslowakischen Friedensorganisation, die am 7. Juli 1949 als Echo auf den Prager und Pariser Friedenskongreß entstanden ist. □ Die Staatsbibliothek der CSR bereitete gemeinsam mit der ungarischen Staatsbibliothek eine Ausstellung „25 Jahre sozialistisches Bibliothekarwesen“ vor, die im Prager Klementinum installiert ist. Die Ausstellung wurde Mittwoch vom Leiter der ungarischen Staatsbibliothek, T. Pelestei, feierlich eröffnet. m Dur-SEITE 5. IV. 1974 II vili Das Wetter! Das Wetter und die Wetterlage in den vergangenen Tagen und auch in der gegenwärtigen Zeit ändert sich nicht wesentlich. Das Hauptdruckgebilde ist ein Hoch, das sich ständig über Mittel- und Südskandinavien erneuert und sich von dort allmählich über Polen und die Ukraine über das Schwarze Meer verlagert. Die einzige Änderung, die wir gegenwärtig beobachten können, ist eine schwache Abkühlung, die durch den Zustrom von Kaltluft am Rande des erwähnten Hochs hervorgerufen wird. HEUTE: Fast heiter, ohne Niederschläge. Morgens plus 3 bis minus 1 °, Nachmittags 14 bis 18 ° C. SAMSTAG u. SONNTAG: Leichte Bewölkung ohne Niederschläge. Morgens minus 1 bis plus 3 ° C. Nachmittags: 14 bis 18 ° C. Hydrometeorologisches Institut Prag- Komorany, Dr. Albäta Otrubová * 's