Prager Volkszeitung, říjen-prosinec 1975 (XXV/40-52)

1975-10-03 / No. 40

Verhandlungen CSSR-Iran PRAG (CTK) . Auf Einladung der Regierung der CSSR kam am Dienstag der Vorsitzende der Regierung des Kaiserreiches Iran, Amir Abbas Havejda, mit seiner Begleitung zu einem offiziellen Freund­­schaftsbesuch nach Prag. Auf dem festlich geschmückten Flugplatz in Prag-Ruzynö wurde der Gast vom Vorsitzenden der Regierung der CSSR L. Strougal, den stellvertretenden Vorsitzen­den der Föderalregierung J. Gre­gor, Fr. Hamouz, V. Hala, J. Kor­eák, R. Rohlicek und weiteren Repräsentanten des tschechoslo­wakischen Staates erwartet. Den Regierungsvorsitzenden des irani­schen Kaiserreiches begrüßten auch der Doyen des Prager Diplo­matischen Korps, der Botschafter der VRB in der CSSR A. Dimitrov, und der Botschafter des Kaiserrei­ches Iran in der CSSR A. M. Esfan­­diari und die Mitarbeiter der Bot­schaft. Kurz nach Mittag wurden in den Repräsentationsräumen des Hrzán­­palais in Prag die Gespräche zwi­schen dem Vorsitzenden der Re­gierung der CSSR, L. Strougal, und dem Vorsitzenden der Regie­rung des Kaiserreiches Iran, A. A. Hovejda, eröffnet. Im Verlauf der Verhandlungen der Regierungsvorsitzenden wur­de die bisherige Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Län­dern, besonders die erzielten Er­gebnisse auf wirtschaftlichem Ge­biet, positiv gewertet. Dabei betonten sie, daß die CSSR und der Iran an einer wei­teren allseitigen Vertiefung der Zusammenarbeit auf breiter Basis Interesse haben, wobei es not­wendig ist, die gegenwärtigen Möglichkeiten zu nutzen. In die­sem Zusammenhang wurde ein offener Austausch der Ansichten geführt und unter anderem be­sonders Anregungen, die auf eine wirksamere Nutzung der tsche­choslowakischen Industrie bei der Perspektiven Entfaltung einiger Abschnitte der iranischen Ökono­mie ausgerichtet sind, erörtert. In dieser Hinsicht zeigen sich gün­stige Bedingungen besonders für den Export tschechoslowakischer Investitionskomplexe, bei der Pro­duktionskooperation, auf dem Ge­biet der wissenschaftlich-techni­schen Zusammenarbeit sowie auf einigen weiteren Gebieten. Zum Abschluß der Gespräche, die in einer freundschaftlichen Atmosphäre verliefen, brachten beide Staatsmänner ihre Überzeu­gung zum Ausdruck, daß die ge­meinsamen Verhandlungen in be­deutendem Ausmaß zur Festigung und Erweiterung der traditionel­len und fruchtbaren Beziehungen zwischen der Tschechoslowaki­schen Sozialistischen Republik und dem Kaiserreich Iran beitra­gen. Am Dienstag­nachmittag ehrte der Vorsitzende der Regierung des Kaiserreiches Iran das Anden­ken des Unbekannten Kämpfers mit einer Kranzniederlegung in der Nationalen Gedenkstätte in Prag-Zinkov. Anschließend be­sichtigte der hohe Gast­­ die Se­henswürdigkeiten der Prager Burg sowie die Prager Metro. Am Mittwoch­vormittag empfing der Präsident der Republik G. Hu­­sak, Premierminister A. A. Hovejda und überreichte ihm für seine Ver­dienste um die Entfaltung der Iranisch-tschechoslowakischen Freundschaftsbeziehungen die höchste tschechoslowakische Aus­zeichnung — den Orden des Wei­sten Löwen I. Klasse. Am Nachmit­tag des gleichen Tages besuchte der hohe Gast mit seiner Beglei­­tung Karlovy Vary. CSSR—Iran verhandeln: Der Vorsitzende der Regierung der CSSR, L. Strougal /rechts/, der Premierminister des Kaiserreiches Iran, A. A. Hove/da /links/. Foto CTK Das Wetter Auch in den letzten Septemberta­gen war bei uns noch warmes Wetter, mit sommerlichen Temperaturen. Von Südwesten her strömte auf unser Ge­biet warme Luft ein und aus dem Hochdruckgebiet breitete sie sich ge­stern über Mitteleuropa aus. Es war teils heiler, teils bedeckt, mit verein­zelten Niederschlägen. Die Morgen­temperaturen betrugen 17 bis 20 ° C, nachmittags 23 bis 27 ° C, also Werte, die im Juli oder August gemessen werden. Am 30. September wurden in Prag 30 ° C gemessen, eine Tempe­ratur, die dem Rekord von 1869 glich. Noch in einer Höhe von 1500 M. ü. M. waren es 14 bis 17 ° C und am 30. Sep­tember sogar 20 ° ° C. Ein ähnlich war­mes Wetter war auch in Italien, Österreich und Jugoslawien, es wur­den die gleichen Temperaturen ver­zeichnet wie bei uns. Nur in Frank­reich und in der BRD war es kühler und regnerisch und die Temperatu­ren erreichten nur 18 ° C. In den nächsten Tagen wird sich das Wetter nicht wesentlich verändern. Von Süd­westen her werden Frontalsysteme vom Golf von Biskaya über Frank­reich nach Nordosten Vordringen und unser Wetter, besonders im Norden der Republik, beeinflussen. HEUTE: Vereinzelte Frühnebel, tagsüber teils heiter bis bedeckt, Morgentemperaturen 10 ° C, nachmit­tags auf 21 bis 25 ° C ansteigend. SAMSTAG und SONNTAG: Im Süden unserer Republik teils heiter bis be­deckt, im Norden bewölkt vereinzelt schwacher Regen. Morgentemperaturen 13 bis 9 ° C, nachmittags 20 bis 24 ° C an Orten mit f­törkerer Bewölkung 18 ° C. Hydrometeorologisches Institut, ftreg- Komofany, A. Otrubovd SEITE 1. X. 1975 Der Motor unserer Ökonomik PRAG — Der Hauptprogramm­punkt der fünften selbständigen Tagung der Volkskammer der Fö­deralversammlung der CSSR am Dienstag war der Bericht des Mi­nisters für Brennstoff und Ener­getik der CSSR über die Erfüllung der Aufgaben bei der Sicherstel­lung von Brennstoffen und Ener­gie. Die Tagung leitete der stellver­tretende Vorsitzende der FV und Vorsitzende der Volkskammer V. David. An der Tagung nahmen der Vorsitzende der FV der CSSR A. Indra und weitere Mitglieder des Präsidiums des­ ZK der KPTsch, V. Hala, A. Kapek, J. KorCák und J. Lenárt, der Vorsitzende der Zentralen Kontroll- und Revisions­kommission der KPTsch M. Jakes, der Sekretär des ZK der KPTsch F. Ondfich, stellvertretende Vor­sitzende und Minister der Föderal­regierung, Mitarbeiter des Res­sorts sowie Mitglieder von Briga­den Sozialistischer Arbeit und komplexer Rationalisierungsbriga­den teil. Einleitend beglaubigte das Ple­num die Gültigkeit der Wahlen der Abgeordneten in den Wahl­bereichen Nr. 41 und 13 der Volkskammer. Die neu gewählten Abgeordneten L. Svehla und F. Ku­­bes wurden vereidigt. In geheimer Abstimmung wurde das Mitglied des Präsidiums und Sekretär des ZK der KPTsch und Abgeordneter der VK V. Bilak zum Mitglied des Präsidiums der FV gewählt.­­ Die einleitenden Worte zum Be­richt über die Erfüllung der wirt­schaftspolitischen Aufgaben bei der Sicherstellung von Brennstof­fen und Energie trug der Minister für Brennstoff und Energetik V. Ehrenberger vor. Der Minister­ er­wähnte in seinen Ausführungen u. a., daß die Kohlenförderung heller dreimal höher ist als im Jahre 1948, die Erzeugung von Elektrizität achtmal und die Lie­ferung von Heizgas dreizehnmal. Die Situation vor dem Winter, führte der Minister weiter aus, ist komplizierter als voriges Jahr. Gleichlaufend mit der Reduzie­rung der Kapazität des Eisenbahn­transports sanken auch die Koh­lenvorräte, besonders in den Wär­mekraftwerken und den Kohlen­lagern. Das Ressort für Brennstoff und Energie bereitet deshalb für den diesjährigen Winter mit außerordentlicher Sorgfalt eine Reihe von Maßnahmen zur Erhö­hung der Kohleförderung und zur Sicherstellung des Transportes vor. Die Volkskammer empfiehlt in dem Beschluß zum Bericht u. a. erhöhte Aufmerksamkeit den Lie­fer- und Investorganen, die für den Abschluß der Arbeiten an den 1400 MW Energieleistungen im Jahre 1975 verantwortlich sind, zu widmen. Zuckerrübenernte in der­­ ZD „Rovnost“ in Tesetice, Kreis Nordmähren. Foto: CTK Zuckerkampagne angelaufen PRAG JCTK) . Alle PO Zuckerfabriken in der CSR kaufen bereits Zuckerrüben auf. Am vergangenen Montag waren bereits 136 000 Ton­nen aus den Lagern. Allein am letzten Wochenende wurden 69 130 Tonnen Rüben in die Fabriken gefahren. Die Zuckerrüben werden bereits in allen 25 Hauptanbaubezirken geerntet, aber auch in den ver­bleibenden 25 Bezirken wurde be­reits damit begonnen. Gegenüber dem Vorjahr liefen Ernte und Auf­kauf etwas früher an. Die Zuckerfabriken in der Slo­wakei, wo die Ernte schon mehr als drei Wochen im Gange ist, verarbeiteten bereits über 190 000 Tonnen dieser bedeutenden tech­nischen Feldfrucht. Gute Ergeb­nisse erreichten besonders die Zuckerfabriken in Seredi und in Trencianská Teplá, im allgemei­nen sind auch die übrigen slowa­kischen Zuckerfabriken erfolg­reich. Der gute Start ist den lau­fenden Rübenlieferungen von den Feldern zu danken. Während in den ersten Tagen der Kampagne die Zufuhr in die Fabrikslager schwächer war, mußten nun z. B. die Zuckerfabriken in Pohronsky Ruskov und Surany die landwirt­schaftlichen Betriebe ersuchen, das Harmonogramm nicht zu überschreiten und der Qualität der Ernte größere Aufmerksam­keit, besonders beim Abschneiden der Blätter, zu widmen. Auch in der CSR laufen in den Zuckerrübenanbaugebieten die Raffinerien an. Z. B. begann die Fabrik in Ceské Mezifící am Mon­tag, zwei Tage vor dem festgeleg­ten Termin, und weitere folgen nach. Die meisten Rüben ernteten die Landwirte in Südmähren (7,4 Prozent), aber auch in Mittelböh­men, Nordmähren, Nordböhmen und Ostböhmen werden von Tag zu Tag die Zuckerfabriken mit größeren Mengen versorgt. Es ist dabei zu begrüßen, daß trotz der noch andauernden Probleme mit der Beendigung der Reparaturen an den Erntegarnituren die mei­sten Betriebe auf volle Nutzung der Technik bedacht sind. Die Er­folgreichsten sind in dieser Hin­sicht die landwirtschaftlichen Be­triebe in Nordmähren, wo man bis­her die Erntegarnituren auf allen bisher geräumten Anbauflächen hundertprozentig einsetzte. Im Nordmährischen Kreis zei­gen sich beim Verlauf der Herbst­arbeiten einige Unzulänglichkei­ten. Während im Bezirk Opava be­reits Anfang der Woche 10,4 Pro­zent Rüben eingebracht waren, bleibt der Bezirk Prerov, der Großproduzent im Rübenanbau ist, noch zurück. Die Zuckerfabrik in Opava konnte bis letzten Sonn­tag bereits 100 000 Zentner Rüben übernehmen und mit der Zucker­produktion beginnen, während in Kojetin erst 3000 Zentner auf dem Lager waren. ■gPiEG £ LjER Woche ■ Sfiegel der­ Woche ■ □ Der 2. Oktober wurde vom Weltgewerkschaftsbund und wei­teren Organisationen als­­ Tag der internationalen­­ Solidarität mit den spanischen Patrioten erklärt. Diesen Aufruf unterstützten auch die europäischen kommunistischen und Arbeiterparteien in deren ge­meinsamer Erklärung es heißt: „Die europäischen kommunisti­schen Parteien begrüßen die ge­meinsame Initiative aller inter­nationalen und nationalen Ge­werkschaftsorganisationen in Europa zur Durchführung eines Tages der Aktion gegen den Fran­kismus und für Freiheit und De­mokratie in Spanien am 2. Okto­ber 1975.“ □ Aus allen Kreisen unserer Re­publik laufen Protestresolutionen und Briefe ein, in denen der Mord an den fünf jungen Spaniern verurteilt wird, eine Tat, durch die die Menschenrechte und das hoffnungsvolle Leben mit Füßen getreten werden, gleich ob in Spa­nien, Chile oder anderswo in der Welt. □ Auf Einladung des Ministers für Landwirtschaft und Ernährung der CSSR traf am Montag der Landwirtschaftsminister Kanadas, Eugene Whelan, mit Begleitung in Prag ein. □ Der Präsident der Tschechoslo­­slowakischen Sozialistischen Re­publik G. Husák ernannte M. Moc zum Botschafter der CSSR in der Schweiz.­­ Aus Anlaß des Aufenthaltes von Karl Marx am 11. September 1875 in Prag, wurde an dem Haus in der „Truhláfská ul.“, in dem er damals wohnte, dem Begründer des wis­senschaftlichen Sozialismus eine Gedenktafel angebracht.­­ Nach Moskau, Sofia, Budapest und Warschau begrüßt nun die Hauptstadt unserer Sozialistischen Republik 600 Vertreter der Ju­gendorganisationen aus den so­zialistischen Staaten Europas. □ Der Vorsitzende des tschecho­slowakischen Komitees für die Verteidigung der Rechte des chi­lenischen Volkes und erste Stell­vertreter der FV der CSSR Jan Marko, sandte dem Vorsitzenden der 30. UNO-Vollversammlung G. Thorn ein Telegramm mit der Bit­te, seinen Einfluß für die Be­freiung Luis Corvaláns und seiner Mitkämpfer geltend zu machen. Die Redaktion denkt Anläßlich des „Tages der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens“ trafen in unserer Redaktion zahl­reiche Glückwünsche aus dem In- und Ausland ein. Da es uns nicht möglich ist, alle diese Gratulationen per­sönlich zu beantworten, möchten wir uns an dieser Stelle bei allen unseren Kor­respondenten und Mitarbei­tern herzlich bedanken und wünschen uns eine weitere intensive und fruchtbare Zusammenarbeit. Schwarze CHr« VON DEN ZOLLORGANEN wurde am Bahnhof in Cheb der 31jährige M. I. aus Kosice, der von einer Auslandsreise aus Holland und der BRD zurückkam, festgehalten, da er 12 Transistorenrechner zur Verzollung angemeldet hatte, die einen Wert von 34 000 Kronen dar­stellen. Sie wurden beschlag­nahmt. WÄHREND EINES MONATS ent­wendeten der 16jährige M. B. und die 17jährigen M. P. und M. R. aus Karlovy Vary neun in der Kurstadt abgestellte Motorräder. Zwei der Täter waren schon vorbestraft. Die ganze Bande ist verdächtig noch mehrere Straftaten begangen zu haben. AUF dEm BAUPLATZ bei der Sprungschanze unter dem Jesch­­ken havarierte ein Kran wegen Überlastung und stürzte zu Tal, wodurch ein Sachschaden von 120 000 Kronen entstand. Der Kranführer konnte zum Glück rechtzeitig abspringen, so daß er unverletzt blieb. EINE KUHHERDE aus dem Schulgut in Fr^dlant v C. geriet in Raspenava, Bezirk Liberec, auf die Bahnstrecke, die gerade ein Personenzug passierte. Vier Kühe wurden getötet, weitere mußten notgeschlachtet werden.

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