Prager Volkszeitung, červenec-září 1976 (XXVI/27-39)

1976-07-02 / No. 27

■f Das Wetter Ist der Juni mehr trocken als naß, füllt er mit gutem Wein das Faß. Der diesjährige Juni war ganz be­sonders trocken und das vor allem in ganz West- und Mitteleuropa. Die tropische Hitze und die außerordent­liche­­ Trockenheit besteht noch wei­ter. Am kritischsten ist die Situation in der Umgebung von Paris, wo im ganzen Monat Juni nur einige Zehn­tel Millimeter Niederschlag verzeich­net wurden und die maximalen Tem­peraturen von 35 ° C sich schon über eine Woche halten. Vorher waren es 34,33 und 32 ° C. Eine ähnliche Situa­tion herrscht nun auch in Südeng­land, in London wurden 34 ° C ge­messen. Besser ist die Niederschlags­bilanz in Osteuropa. Im Moskauer Ge­biet betrug sie wesentlich mehr als 100 %, auch die Temperaturen waren geringer, am Mittwoch wurden in Moskau nur 14 ° C gemessen. Zum Wochenende bleibt das Wetter fast heiter, mit Nachttemperaturen von 9—13 ° C, die nachmittags auf 27 bis 31 ° C ansteigen. Eine ausdrucksvollere Wetterände­rung erwarten wir erst in der zwei­ten Hälfte der nächsten Woche. Hyd­rom­etenruh­rgisc­hes Institut, Prag- Komotany, Josef Vrina K. Hoffmann in der Slowakei (Pr.) . Das Präsidiumsmitglied des ZK der KPTsch, Vorsitzender der Gewerkschaften, Karel Hoffmann, weilte seit vergangenen Freitag auf einem mehrtägigen Besuch in der Slowakei. Am Samstag beteiligte er sich in Lubenik an der offiziellen Feier des 20jährigen Betriebs des größ­ten tschechoslowakischen Magne­sitwerks, das seine Erzeugnisse in 40 Länder der Welt ausführt. Es produziert jährlich Waren für mehr als 630 Millionen Kös. Die leitenden Mitarbeiter des Werks informierten Genossen Hoffmann über die Planerfüllung, die Arbeit der Gewerkschaftsorganisation, die komplexe Fürsorge für den Menschen und die Vorbereitung der jungen Generation für den Be­trieb. Genosse Hoffmann besuchte an­schließend mit seiner Begleitung das Magnesitwerk in Jelgava, wo er sich auch mit der Rohstoffge­winnung in der größten tschecho­slowakischen Magnesitgrube Mi­kov bekanntmachte. In seiner An­wesenheit wurde ein neues Reha­bilitationszentrum des Betriebs eröffnet. Im Mittelslowakischen Kreis hielt sich Genosse Hoffmann in Dielik bei Tisovec auf, wo er einen Rosenstrauß am Denkmal der Op­fer des Slowakischen Nationalauf­standes niederlegte. Er besuchte die Partisanengemeinde Klenovec und die Gegend, wo die Partisa­nenbrigade A. M. Sadilenkos ope­rierte. In Teplicná traf er mit Ver­tretern des Bezirks Rimavská So­­bota zusammen, die ihn über das Leben im Bezirk und die im 5. Fünfjahrplan erreichten Erfol­ge, über die Initiative der Werk­tätigen informierten. Weiter be­suchte er LuCenec, wo ihn die Vertreter der Partei und Staatsor­gane des Bezirks mit den Perspek­tiven der Entwicklung des Be­zirks im 6. Fünfjahrplan bekannt­machten. Genosse Hoffmann stat­tete dem ältesten (108 Jahre) Wollbetrieb der Slowakei in Po­­l­ana LuCenec-Opatová, der Her­ren- und Damenwollstoffe und Möbelbezugstoffe in die RGW-Län­­der sowie in viele kapitalistische und Entwicklungsländer ausführt, einen Besuch ab. Der Direktor in­formierte ihn über die Arbeitsini­tiative der Belegschaft, die zum Großteil aus Frauen besteht, de­ren sozialistische Verpflichtung zu Ehren des XV. Parteitages der KPTsch einen Wert von sechs Mil­lionen Kronen darstellt. Sein weiterer Besuch galt dem Maschinenbaukombinat Podpo­­liansüte strojärne Detva in Polana. In einem herzlichen Gespräch mit führenden Mitarbeitern wurden die anspruchsvollen Aufgaben be­rührt, die sich aus den Beschlüs­sen des XV. Parteitags der KPTsch ergeben. Nach einem Meeting, an dem 400 der besten Arbeiter und Mitglieder der Brigaden Sozialisti­scher Arbeit teilnahmen, und einem Pietätsakt auf dem Militär­friedhof in Zvolen, kehrte Genos­se K. Hoffmann und seine Beglei­tung nach Prag zurück. Die Wahlen rücken­näher Überwiegende Anzahl der bisherigen Abgeordneten hat sich bewährt • Schöpferische Leistungen in der Aktion ,Z • Besseres Niveau der Leitungstätigkeit PRAG und) — Mit der Festlegung der Wahltermine in die National­ausschüsse aller Stufen fü­r den 22. und 23. Oktober 1978 gehen ihre Vorbereitungen analog. Aus diesem Anlaß fand am Montag in Prag eine Zusammenkunft von Vertretern der Presseorgane der Nationalen Front statt, auf der­­ Vácik, Stellvertretender Vorsitzender des ZK der Nationalen Front der CSR, das Hauptreferat hielt. Genosse Vácik gab in seiner Übersicht über die vollbrachten Leistungen während der n­un en­denden Wahlperiode bekannt, daß die Mehrzahl der gewählten Abge­ordneten, von denen viele zum er­sten Male mit einer Funktion be­­­traut wurden, ihre Bewährungs­probe in der Öffentlichkeitsarbeit bestanden hat. In diesem Zeitraum hat sich das Niveau der Leitungs­tätigkeit gehoben und es wurden eindrucksvolle Leistungen voll­bracht. Darunter auch in der Ak­tion Z. Hier konnten zum Beispiel achtzehntausend Kinder in 366 neue Kindergärten aufgenommen werden, gebaut wurden ferner 104 Neunjahr Schulen und 213 Turn­hallen und ein Wasserleitungsnetz von 5000 km Länge. Auf dem Ge­biet des Gesundheitswesens mel­dete im Jahre 1971 das Rote Kreuz 130 000 freiwillige Blutspender, im Vorjahr waren es 212 000. Während der nun beginnenden Vorwahlkampagne geht die Natio­nale Front von den Beschlüssen des XV. Parteitags der KPTsch aus. Auf dem Parteitag wurde die Na­tionale Front als politischer Aus­druck des Klassenbündnisses der Arbeiter, Bauern und Intelligenz, aller Werktätigen, sowie als Aus­druck der internationalen Gemein­schaft unserer Völker und Natio­nalitäten bezeichnet, als eine­ brei­­te Plattform unserer sozialisti­schen Demokratie, die weiter ent­wickelt und vervollkommnet wer­den soll. M. Vácik verwies in seinen Aus­führungen weiter darauf, daß viele bisher bewährte Funktionäre wie­der zur Wahl vorgeschlagen wer­den, zum Wohl einer kontinuier­lichen Arbeit in der Verwaltung unserer Gemeinden, Städte, Bezir­ke und Kreise. Die Kandidaten ge­ben eine Übersicht über die soziale Zusammensetzung unserer Gesell­schaft. Die Wahlen haben aber auch eine außenpolitische Bedeu­tung, die innerpolitische Ent­wicklung hängt zusammen mit dem sozialistischen Bewußtsein unserer Bürger gegenüber inter­nationalen Fragen Die Vorwahlzeit bietet die Mög­lichkeit, alle Einwohner mit dem vom XV. Parteitag der KPTsch verkündeten Aufgaben bekanntzu­machen. Die Wahlprogramme wer­den in erster Linie auf die Ver­wirklichung seiner Beschlüsse ausgerichtet sowie auf die vor­dringlichsten Aufgaben des weite­ren Aufbaus und auch auf Fragen, die unsere gesamte Gesellschaft angehen. Eir rief die Organisatio­nen der Nationalen Front auf, ihre eigenen Pläne zur Entwicklung der Gesellschaft im Geiste des XV. Parteitags der KPTsch zu über­prüfen und die Mitglieder zur ak­tiven Teilnahme an der Erfüllung der Wahlprogramme anzuhalten. An den Wahlen im Herbst dieses Jahres nehmen zum ersten Male rund eine Million Jungwähler teil. Der Vorsitzende des CNR E. Br­­ban, der die Sitzung eröffnete, be­grüßte das Mitglied des Präsi­diums des ZK der KPTsch und Vorsitzenden der Regierung der CSR, J. Koreák, Stellvertreter des Vorsitzenden und Mitglieder der tschechischen Regierung, sowie weitere Gäste. Anschließend trug er den Bericht über die Aufgaben des VNR nach dem XV. Parteitag der KPTsch vor. In der­ Diskussion, in der die Ab­geordneten zu den einzelnen Pro­blemen unserer Volkswirtschaft Stellung nahmen, sprach auch der Stellvertreter des Vorsitzenden der Regierung der CSR, St. Kazl. Er legte u. a. den Standpunkt der Regierung zur Plazierung der Ar­beitskräfte dar. Der Zuwachs neuer Arbeitskräfte wird rund 108 000 Personen betragen. Neu bei der Lösung dieses Problemes ist die Form ihrer Zuteilung, da unbedingt die Entwicklung der Brennstoff- und Energiebasis so­wie des Schwer- und Allgemeinen Maschinenbaus sichergestellt wer­ Rekord: 47 Millionen Grenzpassanten Während 1970 unsere Staats­grenze nur 19 Millionen Personen passierten, waren es im Vorjahr 47 Millionen. Am frequentiertesten sind die Grenzübergänge Crnovec, Náchod, Komárno und Rusovce. Die Angestellten der Zentralen Zollverwaltung machen darauf aufmerksam, daß die­ Touristen im eigenen Interesse auch die Grenzübergänge z. B. in Vojtanov, Bofi Dar benützen sollen, und je­ne, die die südlichen sozialisti­schen Länder besuchen, den Grenzübergang Medvedov. □ Der Präsident der Tschechoslo­wakischen Sozialistischen Re­publik, Gustáv Husák, gab mit seinem Brief vom 29. Juni d. J. dem Präsidium der Föderalver­sammlung der CSSR bekannt, daß er nach Artikel 61 des Verfas­sungsgesetzes über die tschecho­slowakische Föderation die Früh­­jahrssitzung der Föderalversamm­lung der CSSR mit dem 30. Juni 1976 für beendet erklärt. □ Die Delegation der Kommuni­stischen Partei der Tschechoslowa­kei, die vom Generalsekretär des ZK der KPTsch, G. Husák, geleitet wurde, kehrte am Mittwoch in den Abendstunden aus der Hauptstadt der DDR, Berlin, zurück, wo sie an der Konferenz der kommunisti­schen und Arbeiterparteien Euro­pas teilgenommen hatte. □ Glückwunschtelegramme sand­te der Präsident der CSSR, G. Hu­sák, an den Vorsitzenden des den muß. Man rechnet, daß im sechsten Fünfjahresplan in diesen Ressorts die Anzahl der Arbeits­kräfte um 32 500 ansteigt. Aus der Landwirtschaft dagegen sollen 57 000 im Zusammenhang mit der fortschreitenden Mechanisierung und der Vertiefung der Großpro­duktion abgezogen werden. Die Regierung widmet der Regulierung der Bewegung der Arbeitskräfte und ihrem Einsatz an Orten, wo neue Betriebe gebaut werden oder wo diese schon bestehen, große Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund bestimmt der Fünfjahrplan auch die Anzahl der Wohnungen auf de­ren Benutzung die Ressorts und Betriebe Einfluß­ haben werden. Man rechnet mit dem Bau von 124 000 Betriebs- und Betriebsge­­nossenschaftswohnungen. AUS DEM BERICHT DES VORSITZENDEN DES CNR In dem Bericht heißt es u. a., daß wir uns für die Entfaltung der Aktivität noch in dieser Wahl­periode innerhalb des CNR Be­dingungen schaffen müssen und Voraussetzungen für eine effekti­ve Arbeit gleich nach den Wahlen. Genosse Erban führte noch an, daß aus den Beschlüssen des XV. Parteitages der KPTsch für den CNR, als höchstes Vertre­tungsorgan des tschechischen Vol­kes, bedeutende Aufgaben in der Vertiefung der sozialistischen De­mokratie und in der weiteren Ent­wicklung unseres Landes hervor­gehen. Das erfordert vor allem eine weitere Verbesserung der Ar­beit der Abgeordneter in den ein­zelnen Wahlbezirken. Dort ist der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit und wir werden laufend Möglichkei­ten suchen, wie wir die enge Ver­bindung mit den Wählern festigen Höchsten Revolutionsrates der Somalischen Demokratischen Re­publik, Generalmajor Mohamed Siadov Barrem, anläßlich des Staatsfeiertages seines Landes, an den Generalgouverneur von Ka­nada, Jules Lége, aus dem gleichen Anlaß; und an den Präsidenten der Republik Portugal, Antonio dos Santos Ramal Eanes, anläß­lich seiner Wahl in diese hohe Funktion. □ Das Mitglied des Präsidiums des ZK der KPTsch und Vorsitzen­der der Föderalversammlung,­­ Indra, empfing am Dienstag den Außerordentlichen und Bevoll­mächtigten Botschafter der VRB in der CSSR Atanas Dimitrow, anläß­lich der Beendigung seiner Mis­sion. Am gleichen Tag empfing er den Botschafter der CSSR in der Republik Sri Lanka, Jaromir Sedlák, im Zusammenhang mit dem Antritt seiner Funktion, können, wie ihre Erfahrungen ge­winnen und nutzen, ihre Bemer­kungen und ihren Anteil bei der Vorbereitung der Beratungen im CNR und bei der Realisierung der angenommenen Beschlüsse zu ver­größern. Am Schluß des Berichtes sprach Genosse Erban zu den be­­vorstehenden Wahlen. Sie werden unter Beteiligung der breitesten Schichten der Bevölkerung verlau­fen, die Auswahl der Kandidaten zu Abgeordneten und die Bildung der Wahlprogramme der NF, in denen sich die Beschlüsse des XV. Parteitages widerspiegeln, ge­ben Gelegenheit der ganzen Welt die grundlegenden Unterschiede zu zeigen zwischen bourgeoiser und sozialistischer Demokratie.­­ Am zweiten Tag behandelten die Abgeordneten des CNR den Be­richt des Ausschusses für Planung und Budget des CNR zum Regie­rungsantrag­­ des Beschlusses des CNR über die staatliche Ab­schlußbilanz der CSR und über die Bilanz der staatlichen Fonds der CSR für das Jahr 1975. Nach der Diskussion wurde die vorgelegte Abschlußrechnung für das Jahr 1975 einstimmig genehmigt. Schwarze Chronik EIN HAFTBEFEHL wurde gegen den ehemaligen Gaststättenleiter­n Hojsova Stráz, Bezirk Klatovy, er­lassen, da er auf die Rechnung der „Landschule“ 510 kg Orangen und 95 kg, Butter zugeschrieben hatte, die er nicht einmal im La­ger ausweisen konnte. Er berei­cherte sich dadurch um fast 14 000 Kronen. ZWEI BERUFE UND NOCH ZU­WENIG verdiente eine 24jährige Frau, die auf dem Staatsgut in Syt­­na (Tachov) beschäftigt war und außerdem noch die Gastwirtschaft der Jednota in Lhoty bei Stfibro führte. Sie kürzte den Umsatz und zahlte nichts für den eigenen Ver­brauch. Dadurch schädigte sie das Unternehmen um 29 000 Kronen. Mit Einverständnis des Prokura­tors wurde sie verhaftet.­­ 933 LITER SAHNE flossen in Stfibro, Bezirk Tachov, aus der Zisterne, da die Arbeiterin aus Versehen das Thermometer her­ausgeschraubt hatte und es nicht sofort wieder einsetzen konnte. Der dadurch entstandene Schaden beträgt 18 420 Kronen. EIN AUTOBESITZER aus Liberec fand in seinem abgestellten Wagen einen fremden Mann schlafend vor. Wie die VB ermittelte, han­delte es sich um S. M., der in das Auto mit der Absicht eingebrochen war, in die Slowakei zu fahren. Da er stark angetrunken war, ge­lang es ihm nicht, den Motor zu starten und er schlief am Volant ein. Der mehrmals Vorbestrafte kommt nun erneut vor Gericht. CNR iur Entwicklung to Volkswirtschaft ■ §?SEGEL per WOC4-H3 ■ #PIE0 £ L PER, WOCHE ■ In fünf Kreisen der ÖSR wurde die Heumahd schon beendet, aber in Nord- und Westböhmen warten noch viele Hektar Wiesen und Weiden auf die Mäher. Der Plan wurde fast zu 90 °/o erfüllt. Foto: CfK PRAG (CTK) — Am Dienstag begann in Prag die zweitägige Sitzung des Tschechischen Nationalrates, auf der das Gesetz über den Staatsplan zur Entwicklung der Volkswirtschaft der CSSR für die Jahre 1976—198­1 genehmigt wurde.

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