Prager Volkszeitung, říjen-prosinec 1977 (XXVII/40-52)

1977-10-07 / No. 40

Patriotisch und international (Fortsetzung von Seite 1) Die Erzielung guter Ergebnisse bei der Gefechts- und politischen Vorbereitung, bei der Steuerung der Fahrzeuge, bei der Ausbil­dung unter Feldbedingungen, bei der meisterhaften Beherrschung der modernen Kampftechnik — das sind keine einmaligen Ange­legenheiten. Hinter diesen Ergeb­nissen steht großes menschliches Streben, hohes Ausbildungs­niveau, organisatorische und er­zieherische Arbeit der Komman­deure und Mitarbeiter der Polit­­verwaltung. Die Erzielung guter Ergebnisse und deren Beständig­keit erfordern zielbewußtes Han­deln, Ausdauer, seelische und physische Anstrengung der Sol­daten, des Offiziers- und Fähn­richskorps. Große Hilfe leisteten die Angehörigen unserer Volks­armee auch bei der Erfüllung be­deutsamer volkswirtschaftlicher Aufgaben, wie die Einbringung der Ernte, die Errichtung an­spruchsvoller Bauten des Trans­portwesens, die hohen Anforde­rungen an die Konstrukteure stel­len, und ähnliches mehr. Dank der konsequenten Politik der Sowjetunion und aller sozia­listischen Länder wurde eine Re­duzierung der internationalen Spannung — als Haupttendenz der internationalen Entwicklung in Europa — mit offensichtlichem Fortschritt erzielt. Trotzdem darf man aber nicht die Tatsache übersehen, daß sich das aggres­sive und expansive Wesen des Imperialismus nicht geändert hat. Der Sozialismus, als Gesell­schaftsordnung der Zukunft, stellt auf allen Gebieten seine Vorzüge unter Beweis. Und wie die Praxis bestätigt, sind die Länder der sozialistischen Ge­meinschaft fähig, diese Vorzüge auch im System der einheitlichen Verteidigung sowie in der Kampf­kraft ihrer Streitkräfte anzuwen­den. Das Übergewicht der sozialisti­schen Streitkräfte ergibt sich aus dem Wesen des Sozialismus und besteht aus einem Komplex von Faktoren: — das sozialistische Bewußt­sein der Werktätigen und de­ren Führung durch die mar­xistisch-leninistische Partei; — die materielle Sicherstellung der Armee mittels planmäßi­ger Entfaltung der Volkswirt­schaft, im Rahmen der Inte­gration und der gegenseiti­gen Zusammenarbeit der so­zialistischen Staaten auf al­len Gebieten des gesell­schaftlichen Lebens; — der gegenwärtige Charakter der Streitkräfte, der den An­forderungen der Revolution im Militärwesen sowie der sozialistischen Militärwissen­schaft entspricht, >— die unverbrüchliche Einheit von Volk und Armee, der so­zialistischen Länder und de­ren Streitkräfte. Die Tschechoslowakische Volksarmee, ausgerüstet mit mo­derner Kampftechnik, die von klassenbewußten, gebildeten und aktiven Menschen gemeistert wird, hat alle Vorbedingungen für die Erfüllung der Beschlüsse des XV. Parteitages der KPTsch auf militärischem Gebiet. In fe­ster Freundschaft mit der glor­reichen Sowjetarmee und den Bruderarmeen der sozialistischen Länder ist sie fähig, die soziali­stische Gesellschaftsordnung und das friedliche Leben der Bürger der CSSR und der ganzen sozia­listischen Gemeinschaft erfolg­reich zu verteidigen. Man darf die Tatsache nicht unterschätzen, daß die imperia­­listiscsten Staaten fähig sind, einen Übergang zur Politik der Konfrontation und des Krieges durchzuführen. Sie setzen ihre Rüstungen fort und bemühen sich, aus der NATO ein Instru­ment integrierter militärischer Kraft gegen die sozialistischen Staaten zu machen. Deshalb ist die allseitige Entfaltung und die Stärkung des Sozialismus, ein­schließlich seiner militärischen Kraft, die Garantie für Sicher­heit, Frieden und gesellschaft­lichen Fortschritt in der Welt. Die militärische Kraft des Sozia­lismus legt den Verfechtern der militärischen Konfrontation Zü­gel an, engt den Manövrierraum für deren gefährliche Spiele ein, stabilisiert die erzielten Ergeb­nisse bei der internationalen Ent­spannung und schafft die Bedin­gungen für deren weitere Vertie­fung. Die Grundforderung der sozia­listischen Länder, deren Außen­­und Militärpolitik ist internatio­nale Sicherheit durch Ausschluß des Krieges als Mittel zur Lö­sung strittiger Fragen zwischen den Staaten. Dies erfordert stän­digen Kampf gegen jeden, der den „kalten­ Krieg“ wieder auf­nehmen möchte und sich fieber­haft auf einen wirklichen Krieg vorbereitet. Vom Gesichtspunkt dieser historischen Sendung der sozia­listischen Verteidigungsgemein­schaft der Staaten des War­schauer Vertrages aus gesehen, zeigt sich die Reichweite unse­res Strebens für die weitere Er­höhung der Kampfkraft unseres Landes. Und darin besteht auch der tiefere Sinn Soldat im Sozia­lismus zu sein. Die Angehörigen der Tschechoslowakischen Volks­armee erfüllen mit ihrer Treue zur KPTsch und ihrer sozialisti­schen Heimat, an der Seite der Sowjetarmee und der Armeen der übrigen sozialistischen Bru­derländer, verantwortungsvoll ihre patriotische und internatio­nale Sendung. Die Beschlüsse des­ XV. Partei­tages der KPTsch geben ihnen neue Kraft, Optimismus und die feste Überzeugung von der Rich­tigkeit und dem Sieg der Ideen des Großen Oktober. ■ Zur Versorg PRAG ftp) — Allein die Tatsa­che, daß jeder dritte Kunde, der ein Prager Geschäft betritt, von auswärts kommt, zeugt davon, daß die Versorgung in unserer Haupt­stadt eine Sonderstellung in der Republik einnimmt. Eine weitere Besonderheit, die es in Prag zu berücksichtigen gibt, ist die soziale Struktur der Ein- HAUPTSTADT­ wohner, die teils die höchste Einkommensgrenze erreichen und teils nur auf die Rente angewiesen sind. Demzufolge muß auch das Verkaufsnetz sowohl mit Luxus­gütern als auch mit Waren in den unteren Preisgruppen versorgt werden. Auch bei der Belieferung mit anderen Nahrungsmitteln und Konsumgütern muß die Versor­gung den speziellen Anforderun­gen der Hauptstädter angepaßt sein. So wird in Prag um 20 Prozent mehr Fleisch verbraucht als in den übrigen Orten des Landes. Auch wird mehr Kaffee und Tee getrunken der Bierkonsum wie­derum ist um 10 Prozent geringer. Einen Vorteil, den die Präger für sich in Anspruch nehmen können. mg Prags ■ ist die gute Belieferung mit kalo­rienarmen Lebensmitteln. Mängel gibt es noch in der Versorgung mit vorgefertigten Speisen. Doch soll es in nächster Zeit schon mehr abgepackte Fleischwaren geben, eine Aufgabe, die das neue Fleischkombinat in Prag-Cakovice bewältigen hilft. Mit diesem Be­trieb verschwinden gleichzeitig die alten, unzureichenden Schlacht­höfe aus der Innenstadt. Die Versorgung mit frischem Gemüse hat sich in der letzten Zeit zwar merklich gebessert, aber immer noch nicht den ge­wünschten Stand erreicht. Obst und Gemüse soll möglichst ohne Zwischenlagerung zum Verbrau­cher kommen. Aus diesem Grunde werden außerhalb der Stadt auf einer 18 Hektar großen Fläche Treibhäuser und Hallen gebaut. Hier soll das Gemüse auch gewa­schen und küchenfertig verpackt werden. Kopfzerbrechen bereitet den Pra­ger Stadtvätern der Arbeitskräfte­mangel. Zwei Drittel der im Han­del Beschäftigten sind Frauen, was schon die spezifischen Pro­bleme ahnen läßt. Über all diese Fragen, die mit der Versorgung und den Dienstlei­stungen in der Hauptstadt zusam­menhängen, informierte vorige Woche auf einer Pressekonferenz Ing. Martin Poliak, Stellvertreter des Primators der Hauptstadt Prag. 1/i PRAG SEITE 7. X. 1977 II In Prag tagte der II. Kongreß des Sozialistischen Jugendverbandes Weg der Jugend im Sozialismus Neue Zentralorgane und Vertreter des ZK des SSM gewählt • In der Diskussion tra­ten 48 Delegierte auf • 20 Vertreter aus dem Ausland begrüßten die Tagung • Einstimmig angenommen wurden ein Brief an das ZK der KPTsch, ein Brief an die Sowjetjugend, eine Erklärung zu internationalen Fragen der fortschrittlichen Ju­gendbewegung. Der II. SSM-Kongreß tagte in Prag vom 29. 9.-2. 10. 1977. Dem Kongreß wohnte eine Delegation des ZK der KPTsch und des ZK der Nationalen Front der CSSR bei, geführt vom Generalsekretär des ZK der KPTsch, dem Präsidenten der CSSR G. Husák, der am ersten Ver­handlungstag das Wort ergriff. Am Sam­stag sprach zu den Kon­greßteilnehmern der Vorsitzende des ZK der Organisation für Kör­pererziehung (CSTV) A. Himl über die Bedeutung der Sportbetäti­gung in den Grundorganisationen des SSM und die sich ständig ver­tiefende Zusammenarbeit zwi­schen den Organen des CSTV und SSM. Der Vorsitzende des ZK des Svazarm, Generalleutnant V. Ho­­ráCek, hob die erreichten Ergeb­nisse in der politischen Erzie­hungsarbeit der Jugendorganisa­tion hervor, die sich auch in dem wachsenden Interesse für die Vor­bereitung für den Präsenzdienst und das gute Niveau des politi­schen und Klassenbewußtsein der Wehrfähigen äußern. In den Abendstunden wurden 135 Mit­glieder des neuen Zentralaus­­schusses und 35 Mitglieder der zentralen Revisionskommission gewählt. Vorsitzender des Zentral­ausschusses ist abermals J. Po­lednik. In den zehn Kreisen der Re­publik und in Bratislava wurden Samstag auf Jugendmeetings, die zu Solidaritätskundgebungen wur­den, die ausländischen Delegier­ten des II. Jugendkongresses be­grüßt. J. Polednik konstatierte Schlußwort, daß der Kongreß die im Tätigkeit des Verbandes gewertet und neue Aufgaben aufgestellt hat. Er betonte das hohe Niveau der Diskussion, das gute Verhält­nis der KPTsch zum SSM, die in­ternationale Bedeutung des Kon­gresses. Abschließend sagte er: „Es geht nun darum, die begei­sterte Atmosphäre des Kongresses überall dorthin zu tragen, wo die Jugend arbeitet, lernt lind lebt.“ „Wir versichern euch, werte Genossen, — heißt es in dem Brief, den die Kongreßteilnehmer dem Leninschen Komsomol nach Moskau schickten , daß ihr im Sozialistischen Jugendverband, in den tschechoslowakischen Bur­schen und Mädchen nahe und treue Freunde und Mitkämpfer be­sitzt, auf die ihr euch unter al­len Umständen verlassen könnt." AUS DEM AUFRUF DES KONGRESSES Wir, Angehörige der jungen Ge­neration der Tschechoslowakei, Delegierte des II. Kongresses des SSM, erklären, daß wir auf unser sozialistisches Vaterland stolz sind. Die Erfahrung der Geschichte lehrt uns, heißt es weiter, daß die junge Generation der sozialisti­schen Länder mit Sicherheit in die Zukunft blicken kann, die ihr die sozialistische Gesellschafts­ordnung garantiert. In fester Ein­heit und brüderlicher Verbunden­heit mit der Jugend der sozialisti­schen Länder werden wir uner­schütterlich die Errungenschaf­ten des Sozialismus verteidigen und mit allen Kräften zu seinen weiteren Siegen beitragen. Wir werden entschlossen gegen Anti­kommunismus, Antisowjetismus und Maoismus ankämpfen, und auch gegen die, die versuchen, die Einheit der sozialistischen­­ Ge­meinschaft, das Kampfbündnis mit den revolutionären und demokra­tischen Kräften in der ganzen Welt zu stören. Wir sind entschlossen, allseitig zu den Erfolgen der Weltkampag­ne „Für antiimperialistische Soli­darität, Frieden und Freundschaft" beizutragen. Wir tun alles, damit sich die Aktionseinheit aller Kräf­te in der Welt, die für Fortschritt, Demokratie, Sozialismus und Frie­den kämpfen, vertieft und festigt. AUS DER RESOLUTION Das Programm des weiteren Aufbaus der entfalteten sozialisti­schen gesellschaft, das auf dem XV. Parteitag der KPTsch aufge­stellt wurde, bringt unsere urei­gensten Bedürfnisse, Interessen und Wünsche zum Ausdruck. Wir identifizieren uns voll und ganz mit diesem Programm und betrach­ten es als unser eigenes. Als entscheidend betrachten wir: In Übereinstimmung mit den Be­dürfnissen der weiteren Entfal­tung unserer Volkswirtschaft, ent­sprechend den Aufgaben des 6. Planjahrfünfts, die Arbeitsakti­vität der Jugend zur Erhöhung der Effektivität und der Qualität der gesellschaftlichen Produktion an­zuregen und zu entfalten ,­­die Aufgaben des Staatsplan­s gleich­mäßig zu erfüllen und zweckmä­ßig zu überbieten. In Übereinstim­mung damit eine Vertiefung des sozialistischen Verhältnisses zur Arbeit bei den Studenten und Lehr­lingen anstreben. Den Arbeitskollektiven von Ju­gendlichen und Brigaden der so­zialistischen Arbeit erhöhte Auf­­merksamkeit widmen, deren An­teil an der Planerfüllung sowie bei der Formung des sozialistischen Bewußtseins und die moralischen Qualitäten der jungen Menschen erhöhen. Eine weitere Vertiefung und Erhöhung der Wirksamkeit des sozialistischen Wettbewerbs anstreben. Zielbewußte Aufmerksamkeit der Erziehung der jungen Gene­ration widmen, damit diese sich die marxistisch-leninistische Welt­anschauung, das klassenmäßige Begreifen der gesellschaftlichen Prozesse bei uns und in der Welt aneignet. Noch wirksamer als bisher dazu beitragen, daß die Jun­gen und Mädchen fähig sind, die Demagogie und Lügen der anti­kommunistischen Propaganda zu durchschauen, damit sie in den Diskussionen die Vorzüge und Er­rungenschaften des Sozialismus verteidigen. Die Basis unserer internationa­len Tätigkeit sehen wir in der all­seitigen Erweiterung und Vertie­fung der brüderlichen Beziehun­gen und engen Zusammenarbeit mit dem Leninschen Komsomol und den übrigen Organisationen der Jugend. Die Kontakte und Zusammenar­beit mit allen kommunistischen, revolutionären und demokrati­schen Organisationen in den Ent­­wicklungs- und kapitalistischen Ländern, die mit uns eine einheit­liche Front der fortschrittlichen Jugend der Welt gegen Imperia­lismus und all seine Erscheinungs­formen, für sozialen Fortschritt und die Rechte der jungen Gene­ration bilden wollen, weiter zu entfalten. Auch weiterhin wirksam und initiativ an der Arbeit des Welt­­juge­ndbundes und des Internatio­nalen Studentenbundes teilneh­men. Die Delegierten nahmen einstimmig die Dokumente des Kongresses an . J. Polednik übergibt G. Husak einen Brief des II. SSM-Kongresses an das Zentralkomitee der KPTsch. Fotos: V. Kropp und CTK

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