Prager Volkszeitung, leden-březen 1978 (XXVIII/1-13)

1978-01-06 / No. 1

In der Wissenschaft engagiert und effektiv PRAG (CTK) . Der Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsi­dent der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik, Gustáv Hu­­sák, empfing am Dienstag auf der Prager Burg in Anwesenheit des Mitglieds des Präsidiums des ZK der KPTsch und Vorsitzenden der Re­gierung der CSSR, Lubomir Strougal, sowie des Sekretärs des ZK der KPTsch Josef Havlin die neu ernannten Präsidiumsmitglieder der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften, an der Spitze der Vorsitzende der Tschechoslowakischen Akademie der Wissen­schaften, Akademiker Jaroslav Kozesnik. Akademiker­ J. Kozesnik stellte Genossen G. Husák zuerst die neu ernannten Stellvertreter, den wis­senschaftlichen Sekretär und die weiteren Mitglieder des Präsi­diums unserer höchsten wissen­schaftlichen Institution vor. An­schließend sprach er von den er­reichten Ergebnissen der Akade­mie der Wissenschaften in den vergangenen sieben Jahren und von den Zielen der Grundlagen­forschung. Er führte unter ande­rem an, daß sich die Effektivität der wissenschaftlichen Arbeit er­höhte, daß es gelang eine Reihe von Forschungsergebnissen in der Praxis anzuwenden. Die Grundla­genforschung trägt dazu bei den Zyklus Forschung — Entwicklung — Produktion — Nutzen zu be­schleunigen. Es erhöhte sich auch die Engagiertheit der wissen­schaftlichen Mitarbeiter und ihr Anteil bei der Lösung der Proble­me der Volkswirtschaft. Der Vorsitzende der Tschecho­slowakischen Akademie der Wis­senschaften hob weiters die Be­deutung der Zusammenarbeit der CSAV mit der Akademie der Wis­senschaften der sozialistischen Länder, besonders mit der Aka­demie der Wissenschaften der UdSSR hervor. Er konstatierte, daß sich die Mehrzahl der Auf­gaben des Fünfjahrplanes der wissenschaftlichen Forschungs­arbeit auf die Zusammenarbeit und die Arbeitsteilung mit der Sowjetischen Akademie der Wis­senschaften stützt. Bei dieser Ge­legenheit wies er besonders auf die Ergebnisse der Zusammen­arbeit bei der Erforschung des Kosmos und den Anteil der CSSR am Interkosmosprogramm hin. Der Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsident der CSSR dankte zuerst im Namen des ZK der KPTsch, der Regierung der CSSR und persönlich für alle gu­ten Erfolge, die in den letzten Jahren bei der Stabilisierung der Arbeit in der Tschechoslowaki­schen und Slowakischen Akade­mie der Wissenschaften erzielt wurden. Wir achten alle positiven Er­gebnisse, die unsere Wissenschaft­ler und Mitarbeiter der For­­schungsinstitute in der Grundla­gen- und der angewandten For­schung erzielten. Unsere entwic­­kelte sozialistische Gesellschaft kann sich ohne gut arbeitende wissenschaftliche Basis nicht er­folgreich entfalten. Zum Schluß seiner Ansprache, dankte der Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsident der Republik, G. Husák, nochmals al­len aufrichtig, die in der Tsche­choslowakischen Akademie der Wissenschaften und auf anderen wissenschaftlichen Arbeitsplätzen engagiert und ehrlich arbeiten. Wir schätzen uns jene sehr — führte er an — die durch die Er­gebnisse ihrer Arbeit bei uns und im Ausland hervorragten. Die an­spruchsvollen Aufgaben, die wir lösen müssen, erfordern noch mehr ehrlicher Arbeit und Kön­nen unserer Menschen, damit sich unser Land seine Position als ent­wickelter Staat mit einem hohen Lebensniveau erhalten kann. Ich bin davon überzeugt, daß unsere Wissenschaftler, die Tschechoslo­wakische Akademie der Wissen­schaften und die übrigen Mitar­beiter in wissenschaftlichen For­schungsinstituten mit ihrem Werk wirksam dazu beitragen werden. Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen — sagte Genosse Husák — dazu viel Erfolg und daß ihnen ihre Arbeit gelingt. Anläßlich des Weih­­nachtsfestes und zum Jahreswechsel gingen der Redaktion in Prag sowie den Gebietsre­daktionen zahlreiche Glückwünsche von Lesern und Mitarbei­tern der VZ zu. Da wir nicht alle persön­lich können, beantworten bitten wir, unseren Dank dafür auf diesem Weg ent­gegenzunehmen. DIE REDAKTION Die heiligen drei Könige bauen eine Brücke oder brechen ein. Der Monatsanfang begann stür­misch, besonders in West- und Mit­teleuropa. Die Kaltluftfront, die am Dienstagabend von Nordwest in das Gebiet der CSR eindrang, war von Gewittern (z. B. in Brüssel, Frank­furt/M., Luxemburg u. TuSimice) und orkanartigen Sturmböen (Praha-Ruzyné, 3. 1. 78, begleitet 23 Uhr 115 km/h.). Noch größere Stürme konnten wir bei uns am 17. 1. 1959 verzeichnen — in Prag 137 km/h und in Poprad 185 km/h. Auf den Käm­men des Riesengebirges fiel Neu­schnee. Die Elbbaude meldet 136 cm, davon 17 cm Neuschnee, die Wiesen­baude 133 cm, davon 10 cm Neu­schnee. In den nächsten Tagen erwarten wir mildere Luftzufuhr vom Ozean, weiteren Neuschnee und in den Nie­derungen Tagestemperaturen mit eini­gen Graden über Null. HEUTE: Teils heiter, teil­wolkig, tagsüber Bewölkungszunahme von Norden her mit Schneeschauern, die sich am Nachmittag nach Mähren lagern. Morgentemperaturen —7 —11 ° C, nachmittags —3 bis 0 ° C, wacher bis mäßiger Südwestwind, Mähren anfangs Nordwestwind. iMSTAG UND SONNTAG: Bewölkt,­­Yweise Schneefall, später Schnee .­­ Regen. Nachttemperaturen bei — 1 ° C, nachmittags um 0 ° C. Am Sonntag erwarten wir Bewölkungszu­nahme mit Niederschlägen, in den Bergen Schneefall, Morgentempera­turen —2 ° C, nachmittags 2 bis 4 ° C. Hydrometeorologisches Institut, Prag- Komoreny, Josef Vrána Kirchen für Aufbau und Frieden PRAG (CTK) . Der Stellvertreter des Vorsitzenden der Regierung der CSSR, M. Lacan, empfing am Mittwoch in Prag unter Anwesen­heit des Ministers für Kultur der CSR, M. Klusák, die Vertreter al­ler Kirchen, Religionsgemein­schaften, der Bewegung Pacem in Terris und der christlichen Frie­denskonferenz in der CSSR. Bei diesem Anlaß sprach M. Lacan über die Ergebnisse beim Aufbau unseres Volkes im vergangenen Jahr sowie über­ die Aufgaben, die vor unserer Gesellschaft in die­sem Jahr stehen. Er würdigte den aktiven Anteil der Kirchen am Streben zur Festigung des Frie­dens und der Freundschaft zwi­schen den Völkern und deren po­sitive Stellung bei der Erfüllung des Programms der Nationalen Front. Die Teilnehmer des Treffens würdigten die positive Entwick­lung der Beziehungen zwischen dem tschechoslowakischen Staat und den Kirchen, verurteilten die verleumderischen Kampagnen, die gegen unser Heimatland organi­siert werden und betonten, daß sie auch in der kommenden Zeit­etappe die friedliebende tschechoslowakische Außenpolitik und das Streben um den Aufbau des Volkes wirksam unterstützen wol­len und in diesem Sinne auch un­ter den Gläubigen tätig sein wer­den. Der Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsident der CSSR, G. Husák, bei der Ansprache an das neu gewählte Präsidium der Tsche­choslowakischen Akademie der Wissenschaften. Foto: CTK/K. Mevald GANZSTAATLICHES GEWERKSCHAFTSSEMINAR ZUM 30. JAHRESTAG DES SIEGREICHEN FEBER Treu dem revolutionären Vermächtnis PRAG . Am Dienstag begann im großen Saal des „Slovanský díltn“ in Prag ein zweitägiges Seminar zum 30. Jahrestag des Siegreichen Feber Es wurde von den Allgewerkschafts- und Organen der Gewerk­­schaftsverbände aus der gesamten CSSR für Lektoren und Redakteure der Gewerkschaftspresse des Zentralgewerkschaftsrates einberufen. An dem Seminar nahm der Se­kretär der ÜRO B. Kacirek, die Sekretärin des Tschechischen Ge­werkschaftsrates M. Ruzicková der Sekretär des Slowakischen Gewerkschaftsrates J. Zanik, der Vertreter der Abteilung für­ Ge­sellschaftsorganisationen und Na­tionalausschüsse beim ZK der KPTsch, J. Himal, der Direktor der Zentralschule der ROH A. Zápo­­tocky, J. Kupka, der Direktor der slowakischen Gewerkschaftsschu­le, J. Masek, und weitere Funktio­­näre und Aktivisten teil. Nach Eröffnung des Seminars schätzte der Sekretär der ÜRO B. Kacirek in seinem einleitenden Referat die historische Bedeutung des Federsieges der tschechoslo­wakischen Werktätigen über die Reaktion ein und im Zusammen­hang mit der Aufgabe der Ge­werkschaften betonte er: „Die Einheit und gründliche, klassenmäßig begrenzte Grund­funktion der Gewerkschaften in der ersten Etappe des Kampfes für Sozialismus machten aus der Revolutionären Gewerkschaftsbe­wegung einen der bedeutendsten Bestandteile der Nationalen Front und eine große Schule der Werk­tätigen im Kampf um die endgül­tige Beendigung der nationalen Revolution und ihren etappenwei­sen Übergang zur sozialistischen Revolution. Der Kampf der Ge­werkschaften um die damaligen Ansprüche, um die Lösung der po­litischen, ökonomischen und so­zialen Fragen wurde immer so ge­führt, daß er die Politik der Par­tei in den entscheidenden Phasen der Verwirklichung ihrer takti­schen Orientierung auf einen ru­higen Verlauf der Revolution un­terstützte. Die Zeit vor dem Feber und der eigentliche Verlauf des Feber­kampfes erbrachten den Beweis, daß die verläßliche Hauptgaran­tie des revolutionären Charakters der Gewerkschaft, die Treue zu ihrer Klassenbasis sowie ihre Sen­dung, die Verbindung mit der re­volutionären Partei der Arbeiter­klasse, der führenden Kraft der Gesellschaft, ist. Deshalb lehnte die ROH bereits vor dem Feber 1948 alle abenteuerlichen Ver­suche strikt ab, einen abwegigen Weg der Gewerkschaftspolitik zu beschreiten, der gesetzmäßig zur Zerschlagung der Einheit der re­volutionären Kräfte geführt hätte. Zu Recht charakterisierte Ge­nosse A. Zápotock? die Tätigkeit der Revolutionären Gewerk­schaftsbewegung nach dem Jahre 1945 als neue Gewerkschaftspoli­tik und unterstrich dadurch den grundsätzlichen Widerspruch zwi­schen der klassenmäßigen, revo­lutionären, mit der Politik der kommunistischen Partei verbun­denen einheitlichen Gewerkschaft und der damaligen opportunisti­schen, reformistischen und alten bourgeoisen Auffassung der Sen­dung der Gewerkschaftsarbeit. • • vor^edaktionsschluss □ Der Stellvertreter des Vorsitzen­den der Regierung der CSSR, R. Rohlicek, empfing am Dienstag den Minister für Außenhandel der DDR, H. Stille, der zu einem Be­such in der Tschechoslowakei weilte. Im Verlauf des Gespräches behandelten die Partner Fragen der weiteren Vertiefung des ge­genseitigen Warenaustausches, beide Länder betreffend. An dem Empfang nahmen der Minister für Außenhandel der CSSR, A. Barcák sowie der Botschafter der DDR in der CSSR G. König, teil. Am Mittwoch traf sich der Mi­nister für Außenhandel der DDR H. Solle mit dem Minister für Außenhandel der CSSR, A. Barták, auf Schloß Zbraslav. Gegenstand der Verhandlungen beider Mini­ster waren Fragen der gegenseiti­gen Zusammenarbeit und der wei­teren Entfaltung des Warenaus­tausches im Jahre 1978. □ Die erste Aktion in diesem Jahr im Ausstellungsareal in Brno wird der internationale Lebensmittelsa­lon SALIMA 1978 vom 1S. bis 22. Feber sein. Zur Teilnahme melde­ten sich bisher Aussteller aus fol­genden Ländern: Belgien, Brasi­lien, Bulgarien, CSSR, Dänemark, Frankreich, Holland, Indien, Ita­lien, Japan, Jugoslawien, Kuba, Li­banon, Ungarn, die DDR, Norwe­gen, die BRD, Polen, Österreich, Rumänien, Griechenland, die UdSSR, Spanien, Schweden, die Schweiz, USA, Großbritannien und Zypern. □ Das Zentralkomitee der Kom­munistischen Partei der Tschecho­slowakei sandte der Linkspartei der Kommunisten Schwedens aus Anlaß ihres XXV. Kongresses, der vom 4. bis 8. Jänner 1978 stattfin­det, ein Grußtelegramm. □ Der Park der landwirtschaftli­chen Maschinen der CSR wird in diesem Jahr mit technischen Ein­richtungen im Werte von 3,2 Mil­liarden Kronen erweitert. Dazu gehören z. B. 330 Getreidekombi­nen Kolos aus der UdSSR sowie Kombinen vom Typ E 512 aus der DDR. Solidarität mit Chile PRAG (CTK) . Die letzte innen­politische Entwicklung rief wie­derum die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit gegenüber der dortigen Ereignisse hervor. Der Tschechoslowakische Ausschuß zum Schutz der Rechte des chile­nischen Volkes erachtet es als notwendig, die tschechoslowaki­sche Öffentlichkeit von den Zielen und Praktiken, die Pinochet durch das sogenannte Referendum zur UNO-Resolution — in der diese Organisation die unmenschlichen Verhältnisse in Chile verurteilt — verfolgt, zu informieren. Vor allem ist es der mutige Kampf des chilenischen Volkes und die internationale Solidarität, die Pinochet in diese kritische Situation brachten und ihn zum Aufruf eines sogenannten Refe­rendums zwangen. Die Isolation Pinochets und seiner Clique hat sich im innerpolitischen Kampf ernstlich vertieft. Seine faschisti­schen Regierungsmethoden, die Überheblichkeit und Ungerechtig­keit beschleunigte die gemeinsa­men Aktionen der breiten demo­kratischen Kräfte und so wurde die Einheit seiner Diktatur ge­brochen. Zum Umweltschutz PRAG (CTK) . In Anw­senheit des Föderalministers für Technik und Entwicklung des Investi­tionsbaus, L. Supka, wurde am Dienstag in Prag die 11. RGW-Ta­­gung des Rates für Fragen des Schutzes und der Verbesserung der Umwelt eröffnet. An den Ver­handlungen nahm eine Delegation aus Bulgarien, Ungarn, der Mon­golei, der DDR, Polen, Rumänien, der UdSSR und der CSSR teil. An­wesend war auch eine Delegation aus Jugoslawien. Auf dem Programm waren u. a. Informationen über die Verwirk­lichung des Planes genehmigter Integrationsmaßnahmen der wis­senschaftlich-technischen Ent­wicklung, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet abfallfreier Technolo­gien und Technologien mit gerin­gen Abfallmengen sowie Informa­tionsdienst beim Schutz un­d der Verbesserung des Lebensmilieus. über die Zusammenarbeit der Mitgliedsländer des RGW mit Finnland und mit internationalen Organisationen bei der Lösung von Problemen des Lebensmilieus wurde ebenfalls verhandelt. Schwarze Chronik TRAGISCH ENDETE EIN STREIT zwischen Eheleuten in Unésov, Bezirk Plzek-Nord. Die 26jährige Frau stach ihren 30jährigen Ehe­mann so tief in den Schenkel sei­nes linken Beines, daß er beim Transport ins Krankenhaus ver­blutete. Die Frau wurde vom Pro­kurator in Haft genommen. WEGEN DIEBSTAHL sozialisti­schen Eigentums wird ein Brief­träger aus As, Bezirk Cheb, straf­rechtlich verfolgt. Während des ganzen vergangenen Jahres unter­schrieb er Geldanweisungen selbst und schädigte somit die Bezirks­verwaltung der Post in Cheb um mehr als 9000 Kronen. AUF DER VEREISTEN STRASSE bei der Gemeinde Cernosin im Be­zirk Tachov rutschte eine Neun­zehnjährige mit ihrem Wagen und fuhr an einen Betonpfeiler. Das Auto stürzte um und begann zu brennen. Die Wagenlenkerin erlag ihren schweren Verletzungen auf der Stelle, ihr Mitfahrer wurde nur leicht verletzt. Der Sachscha­den beträgt 30 000 Kfis. EIN GELUNGENES KLEEBLATT wurde von den Angehörigen der Öffentlichen Sicherheit in Klatovy festgenommen. Die Täter — im Alter von 21 bis 24 Jahren — bra­chen in einigen Fällen in die Tanksäulen im Bezirk Klatovy und Domazlice ein. Sie wurden mit Genehmigung des Prokurators so­fort in Haft genommen. rra—ítttí-------------9 I FRAG

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