Schul- und Kirchenbote, 1910 (Jahrgang 45, nr. 1-24)

1910-09-15 / nr. 18

chul- und Kirchenbote. 9 = in „mit Post der Sendung EMELNEK Organ des Siebenbürgisch-Tächsischen Lehrertags. Begrü­ndet von Dr. Franz Obert, fortgeführt von Dr. Ed. Morres. Herausgegeben von Karl esnst Biemerch. Gridheint monatlich zweimal. am. u. "Bertag bon | Bestellungen werden von der Ber- 2 x r jährlich K 5 °—, halbjährlich K 250. in Kronstadt und Schuhburg. Beiträge sind an Lehrer Hiemerch seta 4 u. Beilagen nach Tarif. ..­­­(Konstadt)zu leiten. Nr. 1­8. Kronstadt, 15­­. ; September 1910. XIV. Sahrg. Inhalt: Dr. Fr. Oberts Lebensbild. (Schluf.) Vortrag von Karl Thomas. — Einige Natschläge für die Lehrer unserer männlichen Fortbildungsschule.. Bon Fr. kod. — Berichte und Mitteilungen. — V Bücherschau. Dr. Franz; Oberts Lebensbild. Vortrag, gehalten am 5. Juli 1910 im Hermannstädter Gesellschaftshaus an Eröffnung des 12. siebenbürgisch-sächsischen Lehrertags von Karl Thomas. Schluß.­ IV, Der Landpfarrer von Schaal, Wurmloch und BHetzeldorf, 1860 1881. Das Jahr 1860 brachte eine neue Wendung in seinem Leben: er wurde Landpfarrer, exil in Schaal, dann in Wurmloch, dann in Heßeldorf. In Schaal lebte er eigentlich in überaus ärmlichen Verhältnissen, doch fehlte es ihm und den einen durchaus nicht an jener freundlichen, be­ glückenden Foglli, die wir uns so gerne mit einem evangelischen ländlichen Pfarrhaus verbunden denken. Man denke sich den einfachen Schaaler Pfarr­­hof und die dazu gehörigen Gärten von Obert und seiner Frau durch An­­pflanzung von Bännen, Sträuchern und Blumen sauber, freundlich und sinnig hergerichtet. Im Hause das gesunde Elternpaar von einem halben Jugend gesunder Kinder umringt Tagsüber die Eltern an der Arbeit. Beim Mittag stiicg das muntere Geplauder der Kinder, denen der Vater gelegentlich auch Schöne Grimmische Märchen vorlas. Täglich ein Spaziergang des Vaters ins Freie und zuvar dann, wenn ein Brief aus lieber Hand oder wichtige Nachrichten aus der großen Welt erwartet wurden, immer in der Richtung, in der der Beftbote kommen mußte, den sich Obert eigens für sich gedungen hatte, sonst aber bald gegen das eine, bald gegen das andere Nachbardorf zu. Diese Spaziergänge besonders schön gegen Abend, wenn von hier und da freundliches Abendglocengeläute sich vernehmen ließ, zur Andacht stimmend und wohl auch gute Gedanken für die nächste Predigt anregend. Dann abends die Kinder zeitig im Bette und, wenns im Hause ganz still geworden war, der Vater der Mutter aus Jeremias Gotthelf, Schiller, Göthe, Hebel, Hebbel, Lesling, Lenau, Auerbach, Felix Dahn, Spielhagen oder sonst einem tüchtigen Schriftteller etwas vorlesend, wenn sie es nicht vorzogen, was sie ebenfalls leidenschaftlich liebten, gemeinsam den gestirnten Abendhimmel zu mustern. 9. Zeichner, Buchhandlung | a

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