Schul- und Kirchenbote, 1913 (Jahrgang 48, nr. 1-24)

1913-09-15 / nr. 18

8ch­en­-und k­iirch­enbote.. Organ des siebenbürgisch­-säc­jsisch­en­ Meljrertags. Begrü­ndet von Dr.Franz Obert,fortgefü­h­rt von Dk-Gd.Wortes. Herausgegeben von Karl Heinr.Hiemesch. Bestellungen werden von der Ver­­lagshandlung u. allen Buchhand­­lungen entgegengenommen. Auflage u. Berichte sind an geh­­rer Hiemerch (Kronstadt) zu leiten. K­. 18. Kronstadt, 15. September 1918. XLVII. Jahre. Inhalt: Die Arbeitsschule. Vortrag von R. C­reftel. — „Frohe Jugend“. Vom Herauz-­­­geber. — Zum Religionsunterrichte. — Einladung. — Berichte und Mit­­teilungen. — Bücherschau. Erscheint monatlich zweimal. Eigentum u. Verlag bon Preis mit Postversendung 9. Zeichner, Buchhandlung jährlich K5"—, halbjährlich K 2 ° 50. in Kronstadt und Schächburg. Anzeigen u. Beilagen nach Tarif. ie Die Arbeitsschule. Vortrag mit Benügung einschlägiger Literatur, gehalten aus dem 14. fieb.-fächj. Lehrer­­tag in Beiden v. R. Chreitel. Löblicher Lehrertag! Der Gegenstand meines Vortrages betrifft eine der meist umstrittenen Angelegenheiten der pädagogischen Welt, „die Arbeits­­schule“. In einem Schwarm von Büchern und Zeitschriften sind ihre An­­hänger für die neuen Gedanken eingetreten, ein kräftiges Echo im Lager der Gegner weckend. Ein heißer Kampf der Meinungen entbrannte. Doch der hat die Verfechter der Arbeitsschule nicht abgeschrect, ihre Ideen troß ber­hördlicher Schwierigkeiten zum Teil in die Tat umzulegen. Vor diesen Er­folgen haben sich schließlich auch die Gegner beugen müssen. Auf der zu Pfingsten vorigen Jahres zu Berlin stattgefundenen, mächtigen Allgemeinen Deutschen Lehrerversammlung (sie zählte rund 8000 Teilnehmer) ist die Be­rechtigung der Arbeitsschulreform auch in Deutschland fast einstimmig aner­­kannt worden — ein bedeutsa­mes Ereignis und zugleich ein schönes Zeugnis des Fortschrittsgeistes der deutschen Lehrerschaft. Damit ist vielen Freunden der Reform, offenen und heimlichen, ein Stein vom Herzen gefallen. Die Bahır ist frei. Die Arbeitsschule hat ihren Siegeszug angetreten. Schon seit Jahren — in den lechten Fräftigeer — Haben die Wellen dieser Bewegung auch an unser entlegenes Gestade geschlagen. In mehreren Auflagen haben uns einige, die Zeichen der Zeit verstehende Amtsbrüder mit den Trägern und dem Wesen der „­Arbeitsschule” bekannt machen wollen. Die neuen Gedanken sind mehr oder weniger ernst angehört worden. Aber zu einer entscheidenden Stellungnahme ihnen gegenüber ist es meines Wissens in seiner Bezirks-Lehrer­versammlung genommen. Im Hinblick auf die ein­­miütige Anerkennung der Arbeitsschule durch die deutsche Lehrerschaft erachte­­ ich es für zeitgemäß und wichtig, die Sache vor die Gesamtheit der sieben­­bürgisch-sächsischen Lehrerschaft zu bringen und sie zu entscheidendem Handeln zu veranlassen. Das soll nicht geschehen, bevor wir gemeinsam der neuen 4

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