Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-05-04 / nr. 49

191 ,wann nichts andees ü­brigblieb,als aus deksnvet­wandtschaft und Bekanntschaftjtinnend alles mögliche Geld zusammenzu­schleppen,um dek issed tohient durchsuchung des haused,oder wie in Brons,der angedrohten Gesennensehung dec Kindeh durch Wechseln des Hunved­en zu eingehin­der Verbanfnote 8 fl. in Papiergeld, die Verhältnisse nicht geeignet. Soviel ist ersichtlich, daß Wie gesagtJvir könne­ inneeecht gut in die Lage der Herrn Militärs versetzem indem sie sich nicht an dm zu hessenwissem Aber es läge wohl im Interesse per Regierung,diesen,den Gelovetlehrer lahmen den Uebelstand und diese Gele­­senheiten zu Bezü­hmungen mit dem Geweibemann,in denen er sich immerfort wie einen ekodekten und gepreßten Feind behandelt sieht,durch die Versendung vo­ tleinerasanlnoten in viele Gegenden abzustellen.—DaS Kupselt Sili herum-Gold kommt übrigens bei uns immer mehr aus demumlauf.Es verschwindet.Fü­r einen Dukaten zahlt man jetzt schon sehr gern esfl.C.M. in Silberzwanzigern und Neulich gab Einer eine Hun­­in Silberzwanzigern hin. Dan kann nicht sagen, in welchem biese oder jene Art von Papieren sieht. Dazu sind Bevölkerung zu dem wungarischen Papiergeld vollkommenes Zutrauen hat und nur Über den Mangel an Scheidemünge Hagt, sei sie nun dieser oder jener Art. Aus der Gegend von Karlsburg erfahren wir, daß man die Bombenkieffel aus dem Lager bei Arad für angekommen hält. So wird wenn die energische Beschiefung der Festung beginnen. Bis fest sind nur von Zeit zu Zeit Schüffe aus der Festung gefallen. Kleine Ausfälle in der Absicht auf Viehbeute und um das ungarische Belagerungskorps zu beunruhigen, hat die Festungsbejagung gemacht, ist aber täglich jedem größern Gefecht im offenen Feld aus dem Weg gegangen.­­ In das Devaer Schloss Hat si, wie bekannt, ein österreichischer Hauptmann mit 200 Mann geworfen. Sie sollen 5 oder 6 Kanonen und einige gute Kanoniere, besonders einen tüchtigen, einen Ueberläufer von den Ungarn, haben, dann viele Gewehre, Munition und Proviant. Der Wasfer­­noth sind sie bis jet dar Sammeln bei dem dort andauernden Regen entgangen. Das Schloß, mie berannt, hat eine zur Vertheidigung günstige Lage auf einem hohen steilen Seitenkegel. Und so sind denn die vorgenommenen Angriffe und Beschiegungen und in Folge dessen auch eine dreimalige Auffor­­derung zur Uebergabe durch T.M.L. Bem und seine Unterbefehlshaber bisher vergebens gewesen. Ein Observationskorps hat sich unterdessen am gegenüberlie­­genden Berg verschanzt, und man wechselt zumeilen unnüge Seüfe. Die Kai­­serlichen erlauben sich dabei ein Verfahren, welches gegen allen Kriegsgedrauch und die Humanität verstößt. Sie beherrschen natürlich von ihrer Höhe den ganzen Ort Deva, der nach drei Seiten um den Schoßfelsen herum liegt. Sobald denen im Schloß nun etwas nicht gefällt, geben sie Kanonenschüffe in die Häuser,­ Höfe, auf die Straße. Sie lassen nicht zwei Denicen mit­einander auf der Straße sprechen, ohne auf sie zu schießen. In der Nacht senden sie Kugeln in die Käufer, wo sie Licht bemerken. Auf diese Weise haben sie für die ganze Bevölkerung ausgetrieben und viele Häuser haben bis iegt bedeutende Beschädigungen erlitten. — Sie sollen Freiwillige aus allerlei DWwaffengattungen sein und scheinen einen tollen Wi­derstand auf Leben und Zoo wagen zu wollen. — Hermannstadt, 3. April, Eine drühende Noth an Zug-- und Eihlacht­­vieh herrrät in unserer Stadt und deren Umgebung. Es dürfte auf im ganzen Land in tiefer Hinsicht nicht viel besser sehn. Man bedeute nur, daß Siebenbürgen bei dem Berbrauch in den gewöhnlichen Zeiten auf. Die Zufuhr besonders von Schlachtvieh aus der Moldau und Walachei leider ansteht. Und nun findet der große Verbrauch durch den Krieg und die viele zehrende Mann­­schaft statt, während die Zufuhr aus den Nachbarprovinzen dur Abfperrung der Grenzpäsfe und, mir glauben auch fon früher "durch das Viehausfuhrs­­verbot der jenseitigen Regierungen gänzlich eingestellt is. Bisher war noch durchzukommen, weil der Bauer, und besonders der mit Vieh­­ gut bestellte fährliche Bauer, noch hatte, berzugeben, dann weil aus den ausgeplünderten Gestütten und Heer­en des Adels der allgemeine Verbrauch im Anfang sogar verschwenderisch gebet war und weil später endlich Viele ihr Vieh lieber wie wohlfeil immer verkauften, als sie sahen, daß sie es sogar, ohne Entschädigung zu erhalten, verlieren könnten. Doch bei der bald geschehenen Erschöpfung die­­ser Quellen mnste sie endlich herausstellen, daß dies nur das Rettungsmittel Deffen gewesen , der, slatt, wie bisher von den Zinsen zu leben, das Kapital ausgibt, ohne Aussicht, woher er beim Tegten Kreuzer sollte Erfag finten fünnen. — Das Drückendere bei dieser Vichnory is vor der Hand der Dan­­gel an Zugvich. Die Ausfehrettung läßt si ja noch bei 12 fr. das Pfund erzwingen. Aber die Weber müssen zum Theil­­ unbebaut bleiben, weil‘ der Bauer die erforderliche Zugkraft nicht mehr befsst. €­it Tpatsache ‚daß sehr viele­ der hiesigen Meierer, die mit Gebingfuhren die innern und äußern Be­­dürfnisse der Stadt besorgten, ihr Vieh nicht mehr haben. Es ist eine Noth, um sich nur den Dift aus dem Hause führen zu lassen. Wer gar einen Pflug für seine Yeder auf dem Hattert braucht, fann zu zwanzig besannten Meie­­ern gehn , er findet nirgends, was er Braut. — Auf den Nachbarorten ist er­ nicht viel besser. — Die Bauern sind alle von der Borspannsleistung noch immer stark in Anspruch genommen. Die Militärtransporte. Die Ueber­­siedlung ver Acmter von hier nach Klausenburg treffen­ den Bauern im Brüh­­jahr, wo ein versäumter Tag oft von den größten Bolgen für seine Wiris­­hhaft ist, sehr hart. Und wenn er zur Arbeit kommt, tote geht sie mit dem abgetriebenen Vieh­ von Statien, wenn e3 nur gar als Vorspann durch­ ge­­z­wungenes Treiben von Station zu Station, durch vergebliches Warten ohne Butter, bis es zur Abfahrt kommt, und durch Stehn in der größten Kälte des vergangenen Winters zu Grunde gerichtet is­ — Endlich die unglückelige Blut der Hiesigen, deren Zuhrleute in der Walachei theils alles verloren haben, theils erst nach vielen Wochen in jämmerlichem Zustand auf Ummegen zurücgekührt sind. Wir wissen allein von AO­S geltauern, die ihr Gespann in der Walachei eingebüßt haben. Und die Ruffen und Desterreicher haben all viere Suhrleute mitgeschleppt. Dies sind lauter U­mstände,die eine Biehnoih herhelsi ihren b­ußte.Sie­ ist jetzt schon empfindlich,aber-sie wird in Kuczem mit ihren FolgenJ wenn der Verkehr mit den Donauprovinzen nicht hergestellt wird und dort nicht auch Allee aufgezehkt ist,erdrückend werdem— Mediarch,den 28.April.Ausgenommen von der Militärpflicht sind,außer den körperlich und geistig Unfähigen,auch der einzige Sohn und der Familienvater,von dessen Erwerb das Lehen des Seinigen abhängt.­— Soll die in diesem Gesetze ausgesprochene Milde ihren wohlthätigen Einpuß nicht verlieren,so muß der beschränkende Nachsatz x jedoch so,daß sie einen Ersatzmann stelle­n,wegfallem Dennwonun der einzige Sohn oder Familienvater einen Ersatzmann singen,well w jeder militärpflichtig ist,und wie wenige werden vermöglich sein«um das erforderliche Geld auss­zutreiben,selbst wenn ein Ersatzman­n gefunden werden könnte?—Johlenne einen einzigen Sohn, der seinen Vater bereits vor A Jahren verlor, und der aie Waise nicht nur für seine Mutter, sondern auch für zwei 70jährige ver­­ti­tiwete Großväter zu sorgen hat und in der ganzen Familie jegt die einzige Stüge ist, damit nicht die Felder brach liegen und die Weingärten verwüsten. Muß dieser nun zum Militär eintreten, so bleibt den Geinigen nichts, al­­sehnliche Täte dürfte es vielleicht mehrere geben, hilfloses Elend. Don der Steuer is­t für das 1847/8ger Fahr noch ein bedeutender Nest zurück und bei dem darnieder liegenden Verkehr hat die Armuth in un­­serm Kreise derart um sich gegriffen, daß mit dem besten Willen kaum der benannte Nücksland wird eingehoben werden künnen, viel weniger aber noch die Steuer für das Taufende 1849er Jahr , da auch der Kredit gänzlich zu Grabe gegangen ist und die Noth vergebens um Hilfe fleht. Es erfordert daher das laufende Jahr, wenn auch ein gänzlicher Erlaß der Steuer nicht möglich wäre, wenigstens eine bedeutende Herbiegung. Einstweilen­ könnte der Staat durch Papiergeld aushelfen, indem für den innern Verkehr vom Staat anerkannte Noten die klingende Münze erregen. ar “"rSdgh,im Banat, am 27. April­ 1849: Am­ 24. Nachmittag mar­­scirte Seldmarschall -Lieutenant Bem mit seinen­ Truppen Über Kiszeth6 nach Bozäs dur einen schönen Wald, wo er auf die Vorposten des aus­ Sieben­­bürgen entlaufenen Sanku stieß, der es farbsam gefunden, si in dem bereits » grünen Wald unflutbar zu machen, — von Bozäs über Buloveg nach Morch­­niga, wo wir zwar den aus regulärem Militär bestehenden Beind antrafen, der aber sogleich nach unserer Entwicklung vor dem Dorfe reifaus nahen und uns bloss zwei Uhlanen und einige Forragemwägen zurückließ. Hier wurde Oberstlieutenant Peregi mit einer ansehnlichen Truppenmacht und 8 Kanonen zur Bewegung des sehr wichtigen Ortes für die beabsichtigte Bloffrung Temes­­vars zurückgelassen. Feldmarschall-Lieutenant .Bem selbst marschirte mit seiner Sıappe nach Medves, wo wir am 25. ziemlich spät Abends anlangten und der ermüdeten Mannschaft eine Keine Erholung geschenkt wurde. Am 26. in den frühesten Morgenstunden bewegte sich unsere Heeresabtheilung gegen Frei­­dorf, welches von den Vorstädten Temesvars nur eine Kanonenschußmweite ent­­fernt liegt. Die feindlichen Vorposten um ihm wärmten uns fortwährend und steilten si uns gegenüber auf der Landstraße auf. Es mochten vielleicht 15 bis 20 Uhlanen sein, welche dieses Vorpostengefecht formirten. Zwei 6 Pfün­­der wurden unsererseits auf der Landstraße im gleicher Höhe mit Freidorf, welches eine halbe Stunte abseits von der Straße Liegt, aufgestelt und 6 Eihug auf das Piquet gemacht, welches ih fen. auf den zweiten zerstreute. Nach dem A. Schuß sah man auf den Dächern der­ V­orstädte weiße Fähnlein fladern, welche wir nicht so sehr als Ergebenheitszeichen, als als Bittfieler ansaben, die­ um Schonung der Pforstanthäuser baten. Als diese militärische Begrüßung in aller Höflichkeit geschehen war, ‚bei welcher ein Uhlane und 2 Pferde­ ihr Leben einbüßten, und’ seine Ermiederung nach einem halbstündigen Harren erfolgte, fand es der General­ für rathsam z fi nach­ Sägh­ zurü­­zuziehen, da er gar seine Kavallerie bei sich hatte, "und von den übrigen Truppen, die wegen der vom Feinde abgetragenen­ Brücken noch nicht hatten einritken Bünnen’, fi ganz abgefäinitten fah, und Hier feste Position zu neh­­men, wo fi zugleich eine gute Fahrbrücke über die Temesh befindet. Sobald die Übrigen Truppen angelangt sein werden, wird der General unverzüglich die Sennirung der Festng Temetvar vornehmen, die Stadt­ und ihre Einwohner aber­ so viel als möglich schonen­­ da dieselben sehr gut für die ungarische Re­­gierung gesinnt sind. Durch das plöpliche Erscheinen des Feldmarschall- Lieutenants Dem vor Zemesyar, dur­ die Befeßung von Moshniga und Säagh­if vor der Hand der große Bortheil errungen, daß sich das in die Festung mwieter, zurücgezogene Korps des Reiningen, am weiten, Die Hermannfläpter so lange von den Ossterreichern gefoppt warten, wit den aus Siebenbürgen verjagten Trümmern e3 für 80 fl. sei ein bestimmter Kours, die · . r |

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