Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)

1850-05-04 / nr. 71

336 pou­«"beri Trittnahme an diesem Verein einsgeschlossen.Die Berlaufs-Provision würde nach dem V­oranschlage nur einen Kreuzer pro Gulden betragen. — Eine neue Verordnung ruft wegen einiger in der jüngsten Zeit vor­­genommenen Bälle den Buchbrudern der Kronländer die Bestimmungen in das Verädtniß, nach welchen auf alle Drucfaden Name und Wohnung des Druders zu fegen is. — Um Beamten und­ Dienern die Berichtigung der Dienstes-Cautionen zu erleichtern, ist gestattet worden, die Berichtigung versehlen durch monatliche Besoldungs-Abzüge in besonders rüdigtswürdigen Fällen mit Beobachtung der hierü­cer befreienden Borscriften zu veranlassen, — Die wir vernehmen, sol nächstens eine Berfügung getroffen werden, in Folge welcher den Berfag - Meistern untersagt würde, Gold- und Silbergeld noch als Pfand anzunehmen. Die bei diesen­nst alten bereits verpfändeten Gold- und Silbermünzen, deren Summen äußerst bedeutend sein sollen, müßten von den Eigenthümern ausgelöst werden. Prag, 25. April. Die Sigung des Stadtverordneten - Colle­­giums, welche heute abgehalten werden sollte, kam abermals nicht zu Stande, da die befchlußfähige Anzahl der Mitglieder des Kollegiums nicht zusammenkam. Der Tag fürs die nächste Sigung ist noch nie anberaumt worden. Prag, 21. April. Herr Hawlicek erhielt gefern von der k. k. mili­­tärischen Untersagungskommisstion die schriftlige Bek­ändigung, daß von der gegen ihn wegen einigen Auflagen seiner Zeitfrift „Rarooni Noviny“ einge­­leiteten Untersugung abgelassen worden sei. — Aus glaubwäürbsar Quelle vernehmen wir, daß heute in einer Sigung ‚des Konsistoriums die Er­ommunikation des Dr. Augustin Smetana beschloffen, und die Er­ommunikationsurkunde abgefaßt wurde. Legtere sol in allen Kron­­ländern der Monarchie von der Kanzel herab verkündigt werden. (DE. R. 3.) Brünn, 18. April. Auf eine Anfrage des Unterrichtsministeriums im Wege der fihlefischen Statthalterei an die Schulvorstände in Zeigen, in welcher Sprache daselbst der Unterricht zu ertheilen sei, ob in der deutschen oder polnischen, entschieden si diese Vorstände für die deutsche, welcher An­­trag auch vom Gemeinderatbe bestätigt wurde, ja selbst die Bedingung, welche die Schulbehörde steh­e, das nicht edestoweniger die polnische Sprache als Obligatgegenstand an den Gymnasien beibehalten werde, ward nicht für nöthig gehalten. (Union.) Innsbruck, 2. April. Wie wir so eben vernehmen, in der Boze­­ner Handelsstand gefonnen — in Tulpstapfen der Handelefände von Wien und Oimig — an das Ministerium das Anfügen zu stellen, statt der Ein­­kommensteuer wegen der mit der Fasl­onirung verbundenen vielfältigen Schwie­­rigkeiten die Behebung der doppelten Erwerbsteuer eintreten zu lassen. (7, 2.) Hus der Komorner Gegend, 20. April, Der Correspondent der ungarischen Grenzen der Komorner Gegend“ in i. M. den Artikel „aus­sen, daß in Es freut uns, einer zu bildenden Regierungspartei nicht eine hat Nr. 132 vorgeschlagen, meint, gegenüber einer so benannten, Partei Rebellen gestempelt. Diese Bolgerung siegt nit in unserm Sinn. Bir ver: “meinen sie, weil sie aussieht wie ein Sprung aus bei der Deflerreihe unpaffende, Wesen Treffen­ Ad im Shrem DBlatte vom 12, es daß Rad unserer den der noch für auch sondern nur weil er, er die dem Gufturfiaat zustreben, und »ie ein Geiz baden für das Reich, Irrhaft Meinungäußerung und dem in Aussigt Mehenden Vereinsrechte Parteien bilden werden! Wir bleiben dem Konstitutionalismus auch bei diesen Consequenzen constitutionellen Leben zu schaffen, sich zu garan­­to weit kommen wie die Engländer and der Majestys­opposition sind. Also eine constitutionelle Regierung als unzweifelhaft vorausgefegt, und den Sag angenommen, daß eine solche Regierung sie auf eine Partei, das heißt, auf ihre Anhänger Rügen muß, so wie Überhaupt jene Regierung, um die Gewähr ver Dauer zu haben, ueber der physischen Stage der Bajonnete eine moralische im Volke braucht, kommen wir auf die beregte Trage zurück, aus welchen Männern sor eine solche Partei In Ungarn gebildet werden? Un­­sere Antwort war und bleibt z aus conservativen Elementen, aus Manurry, eis den Staat wollen, wie ihn die Märzserfassung versprnge, die den Beitforde­­rungen Rechnung tragen, melde die unabweisliche Reorganisation fördern helfen, e­mpfindend das Gute und Schlimme, die jede Art von Ruhm des Reiches mitzugenießen erfreut, und bereit sind, seine Made zu mehren und zu schir­­men mit al ihren Kräften. Und da wir wissen, daß nur wenige Menschen einer solcden verlangten Handlungsmeise, ohne Nebenablisten zu haben, fähig sind, so nehmen wir es au mec­t genau mit den sonstigen Motiven ihrer Thätigkeit für den Staat, und suchen die Männer zu der von und genannten Cartet weder nur in der­ Bureautratie und Bourgeoisie, noch nicht im ber Race der Tablabiro’s, wo wollen wir sie aus Enthusiasten gebildet sehen. Die Bureaufratle fol und kann diese Partei nicht gründen, aber aufrichtig mitwirfen muß sie, um die löblichen Zwecke des Staates zu fordern, sie fol nicht dessen tochter Mechanismus, sondern selbstbewußter Organismus sein. Daß sie in Ungarn Wurzel raffen wird, halten wir für gewiß, denn bei den Bölfern und Stämmen Ungarns, die so lange durch eine privilegirte Karte schlecht verwaltet wurden, hat eine gute Verwaltung sicher auf die Aner­­kennung jener Glaffen zu reinen, die nie verwaltet haben und immers nur ver­­waltet wurden. Dies die nächste Aufgabe, deren Lösung mit der Bureaufratie anmuthen und auch zu tragen, wenn die Vermwaltungs - Organe tauglich und bereitwillig sind, das Verwaltungssy­em selbst in Ehren zu bringen und nicht etwa für Erhaltung der süßen Gepflogenheit arbeiten. Bei dem Spflem legen wir den Recent nicht auf „natonel,“ sondern auf „‚constitutionel,” weil na­­tionel mit der Beriofung in Widerspruch geräth, dur die alle Suprematie grundgefeglich aufgehoben is. Denn wie nationel soi das Verwaltungs- Sy­­stem fein 9 magyarif im Gegenfaß zu deutf, flavifh 2.2 Da wäre Gon­­fliet, nie man könnte sagen, daß diejenigen ernten wollen, die nicht gesäet haben. Oder ungarish im Gegentag zu österreichisg% — Dies hiefe zwei Staatsprincipe aufstellen, die nach­­ entgegengefegten Nichtungen gravitiren. Nach unserer Werberzeugung kann das Verwaltungs - System nur constitutionell sein, weil es als solches allen Nationalitäten Rechnung zu tragen vermag. Die Bourgeoisie in den Städten halten wir für intelligent genug, um den ihr gebotenen D­ortheil des Mitrathens zu würdigen, und der innere Erle­­ben und die Ordnung, die zu erhalten sie so sehe mitunter effizt­il, werden ihre vermeintliche geringe Zahl schon mehren. Auch die Tablabiro’s wolen wir nicht alle in die Rumpelfammer werfen, wohin sie dur Manche verwiesen werden, obgleich wir in das Verdammungs- Urtheil über die verrufene Tabladiro - Politik einnimmen. Abgesehen von der Ehrenhaftigkeit und Loyalität vieler briefer Gerren, die wir nicht im geringsten begwiifeln, verdienen sie fon besondere Beachtung der materiellen Interessen wegen, die sie vertreten. Wir glauben auch, daß diese und die ihr zunächst stehende Stafe von Landwirthen nicht lange markten werden, um das zu thun, was ide Boriheil erbeift, nämlich die Regierung zu fügen. Wir meinen also die Regierungspartei fol und muß hoffen, sie wird si aus allen Ständen und alen Staffen recrutiren, wird alle Interessen in sich vertreten finden , nur so kann sie was sie for der nothwendige Kitt sein zum B Zusammenhalten des Reiches. In diese mehrseits angeregte dee eine frucht­­bare, wie der geeignete Boden dazu da­rf, so wird die Partei schneller war­­­fen als es die Einen erwarten und es von Ündern gesagt. Die Anziehungs­­kraft des Glanzes und des Macht und eines fefen Regierungswillens ist zu groß, um für ein Resultat bezweifeln zu lassen. BE VBefter Tagesneuigkeiten. 7—tr In dem altkonservativen Lager werden große Spaltungen regbar. Man hatte auf einen gewissen Sieg gerechnet, und viele glaubten schon einige Tage nach der Demission wieder unter einem reaktionären Ministerium in das Amt zu kommen. Nun hört man Anfeindungen und Vorwürfe, welche eine gewaltige Zämmerlichkeit aufdecken. Die Posten waren schon vertheilt: ein siebenbürgischer Baron sollte Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ein siebenbür­­gischer Graf Gesandter in Spanien, ein ungarischer Graf wegen der Nähe von Kiffingen, Homburg, Wiesbaden, Baden Baden und Ems Gesandter in Frankfurt, ein ehemaliger KHofkanzler Statthalter von Ungarn werden, ein anderer Graf, welcher sich noch im September 1848 geni­te, Kossuth mit seiner Demission als Staatssekretär zu be­­leidigen, sollte die Ambassade in Petersburg befleiden, ein journalistis­cher Graf das Palais am Zudenplag bewohnen. Die übrigen Amts­­vertheilungen werden wir später mithheilen. (Pet. Mbit.) Meft, 25. April. Dem „Peter Morgbt“ wird folgende interesante Mitteilung Über Die Solo­nisirung von Ungarn gemeldet: Herr Johann Edler von Ghrenberg, wen ich Ihnen als Agenten der Auswanderer nach Amerika in einer früheren Nummer ihres gefrägten Blattes­ bezeichnete, fand, daß mit alen Raspfglägen, Journalartikeln und Seremiaden nichts gethau sei, uid daß sich Iemans finden müse, der alle diese Sreen in’s Leben rufe, ihnen Leid und Blut gebe, und sie ausführe. Den 6. December 8­93­ wandte er ich mit einem Gefüge, wegen Gründung einer Gotonisirungs- Gesellgaft burg Österreighige Staatsbürger, an das­­ Winiferium, und ihn ware folgende A­uschrift : „von tiren, männifichen Ton besprochen, und Zeitzemäßpeit nung bezeichnet , er hält si ver derselben haben Serum, tionaligmus, auf eine „Laiferlich“ Wer jene zu zu sie biltenne wir für dessen eigenthümlies flügen, allen einen feine zu­ misachten, weiß Übrigens, was in Thaten zu versuhen, die Völker und Feld der gefeglten feine als rebellisch verläßt, zu bezeichnen, so lange sie nicht das Discusion­um auf dem­­ freien Regierungspartei in ja Spielraum in Ungarn angewendet, die besondere in einem ruhigen staate­­ald wahrsgeind­c vielen­ auf freiwilligen Reichsverband eingeht, wer Innigen die Noshwendigkeit anerkennt, dem würden Meinung Bereiche i­, Parteien hold, Die Benen­­des­ionflitu­­alle andern Besprechung würde der das zu. Rebellion und win. Epithet Geneigtheit kennzeichnen, mit _

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