Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1850 (Jahrgang 60, nr. 108-206)

1850-11-25 / nr. 187

etrennt, bis so kann dieselbe noch gar­ nicht als abgemacht betrachtet werden. Die Debatte kann nie dann einer nähern Beendigung entgegensehen, wenn die in Wien unlängst nun begonnenen Debatten über den zur vereinig­­ten Ablösung und Entschäbigung der Robott- und Zehentverluste zu bil­­denden Fond beendigt sind.*) Und dann könnte, wenn auch Pfarrer und Superintendent getrennt sind, — wofür man am Ende, von den bedingenden Umständen bewogen, selöst dann stimmen muß, wenn man weiß, desto daß eine solche Trennung Dem Principe Des Brotestantisnung durchaus­ zuwider ist, nach sei als Hermannstadt ? fünnte welchem fehof — nur primus inter pares sein Der Superintendent — zum Sige des Superintendenten Fa Doc hochwichtigen Gegenstand: noch nicht gefihloffen seien, ihren Diese Sache anlangt, nicht Dis sol — doch noch in Erwägung gezogen werden: ob Birthälm, in der Mitte des Sachsenlandes gelegen, nicht au­ch dann noch, geeignet der Superintendent, erreicht seinen Zweck Und hierauf muß a es ah ven Superintendenten befindliche Birthälmer, Pfarrer Kirchenvisitationen, wesentliche Dienste leisten, dies gehört nicht hieher und sollt er nur Dazu dienen, um zu erwähnen, daß Die Aften über diesen Neben dies­­en nn, Bong­ee noch hervorgehoben zu werden: Das wohl­­feife Leben in Birthälm und der Umstand, daß die Seminaristen in den Ferien und Diligenten zugleich mit dem Acer und Weinbau ich etwas näher­ bekannt machen: fönnen RER sehr leicht auch Diese al­s ‚einem hochwichtigen Gegenstande wollte “ breitet wiren. ändern wie es Dem Mianne geziemt — wiparz­teilich zu Werke,­ so kann eine andere praftischere schwer­ben. Daß aber eine gebildet und auch realisiet werden müßfe, dazu ist jegt die Höchste und beste Zeit, wenn, Wir nicht nach wenigen Jahren, nachdem­ unsere jegige­ Symnasialorganisation ich als bewährt bewiesen hat, wieder und dann mit viel mehr Schwierigkeiten eine Anz­stalt ins Leben bringen wollen, die jegt so­hen und digfeit ist unser Vaterland und muß berücksichtigt dhen; das hohe Oberconfistorium, wo die bestehenden Schulschranfen). — Diejenigen ‚aber, die durch den Verlust des Seminariums zu verlieren meinen, mö­­gen Dieses Opfer, wenn es je ein solches it, dem allgemeinen Beten öffentlich über Diesen Gegenstand ausspre­­chefondern Bildungsstätte aber Mediagep­ich vor­­gebildet, wer­­teicht geschaffen werden kanst. Nicht Hermannstadt, Mediafh, Schächburg, Kronstadt und Biltung, son­dern das ganze Sachsenland ein Plag zu dieser wichtigen An­stalt sich empfiehlt, denselben gerne bringen und gerne und unparteiisch geben, seiner Bereitwilligkeit entgegen zu kommen, gut auch unparteiisch annehmen (ohnehin bricht ja Die neue Ein­heit entgegenkommen. — Terlium non dalur. ersuchen, mit oder fi) Darüber auszuspzer von der Nothwen­­deutscher Volkslehrer überzeugt war, wird gewiß allen bezüglichen Vorstellungen und Bitten Kolonie 24 hatte In Iefen. wir: Hr. Müller, Professor an der sächsischen Rechts-Akademie zu Hermann­­stadt, der bekanntlich eine Ferienreise nach Spanien Frankreich unternommen hatte, sich mit den und seiner Obhut anver­­trauten jungen Reisegefährten von Marseille nach Algerien eingeschifft. Sein legtes eingelangtes Schreiben war von Medea, einer deutschen auf dem feinen Atlas, Datirt." — Nach hier eingelaufenen späteren Nachrichten von europäischen Boden dürfte Hr. Brof. Müller bis Ende d. Mi noch hier eintreffen. Inland. Wien, 12. November. (Neuigkeits-Bureau.). In Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers ist heute der Ministerrath, zusammen getreten. Die angelangten Berliner Depeschen waren Gegenstand der Berathun­­gen desselben. Ueber den Inhalt dieser Depeschen verlautet nichts; so viel ist aber sicher,­­daß Graf v. Bernstorff, welcher noch immer hier weilt, die Erwiderung auf selbe nach Berlin mitnehmen wird, und daß die Verhandlungen auf dem entscheidenden Punkte stehen. — Gestern Abends traf FZM. Schr. v. Haynau von lag hier ein. Er begab sich heute zum Marschall Grafen v. Nadessy und wird, wie es heißt, in einer Audienz seinen Acın für den Dienst Sr. Maj. des Kaisers neuerdings antragen. — Sicherem Bernehmen nach soll nächsteng die Kommission­­ zusammentreten, welche die Verträge zwischen Oesterreich und Baiern in Betreff der freien Schifffahrt auf der Donau, als Erz­gebung der vorausgegangenen Verhandlungen definitiv, festlegt. Wie wir vernehmen, haben Diese Verträge keineswegs Aufhebung der­ Zölle zum Zwecke, sondern es soll dadurch nur eine gemeinsame Flußregulie­rung bis zur Strommündung in Angriff genommen zu fördern und den Verkehr zu heben. . 2 — 12 November. Man hat die Bemerkung gemacht, schreibt das „Reuigkeitsbureau”, Daß sich in neuester Zeit die entlasteten Grundbe­­figer sehr beeilen, ihre Verpflichtungen abzutragen,­­ scheint, al ob die Grundbesiger den günstigen Zeitpunkt benügt, ihre»Silbervorräthe veräußert und mit den empfangenen Banknoten die Berechtigten schnell befriedigt hätten. «.­­ . — Dem BVernehmen nach werden die sämmtlichen österreichischen Kriegsschiffe vollständig ausgerüstet. — Das 12. Husarenregiment, welches seit dem Jahre 1800 den Namen „P­alatinal“ führte, hqt denselben verloren und wird von­ nun an mit dem Namen des jevesm­aliger Inhabers bezeichnet werden. ‚,— Rad­ einem uns zugenommenen Privatschreiben it: Gottfried Kinkel aus Spandau in Barıs incognito, am 11. d. M. Prorgend ans genommen und sollte Abends seine Reise nach London fortfegen. (Wan) — Dem VBernehmen nach sollen,in der nächsten Zeit die foges a Missionäre auch in Obersteier, und zwar zuerst, in Xeoben, predigen. « . Wi»e:1.Bem wird von den Alttürken seiner vielen Vorschläge wegen,«fu­r welche das Ministerium günstig gestim­mt sein soll,als der gesagelichste Dfe1ferer»angesehen,und deßweh­I gehaßt.Auch i­n der Burtet trägt die«­polnische Emigration alle ihre Fraktionen zu Schau. In Ychumian wurde eine vonthnen angezettelte kommunistische Ver­­­schwörung,­die mit der Ermordung ihres Anführers beginnen sollte, nur durch­ das Dazwischentreten der großherrlichen Truppen verhindert. An der Soige dieses Komplotts wird der Pole Kolodziejegyi, derselbe, welcher in Ungarn auf Dem gefrpoffen hat, genannt. Die Bedingung, welche Die türkische Regierung den polnischen Flüchtlingen bei der Auf­nahme in Die Zirmee stellte, nämlich, daß sie binnen "Jahresfrist Die Zirmische Sprache erlernen, und eine militärische Preisung ablegen solle­ten, hat Die Srüchte getragen, daß mehrere Boten die ihnen für den Bau­ der Nichterfüllung derselben zugesicherten 6000 Blaster sich­ aus­­zahlen ließen, und ausgetreten sind. Diese beabsichtigen, sich nach­ Lon­­don und Nordamerika zu begeben. _ Bien, 18. November, Nach Mittheilungen­ aus Berlin soll das russische Cabinet dem englischen Die Erklärung abgegeben haben, daß es sich einer Einmischung in Die rein deutschen Angelegenheiten, selbst wenn es zum Ganzlist kommen sollte, durchaus enthalten werde. Dagegen verlange es von preußen Die endliche Pacifikation -Schleswig-Holteing. or Die NR. Br. 3. vom 16. Nov. sagt: Wenn Oesterreich jegt in Allem nachgibt, was Preußen verlangt hat oder­ noch verlangt, so wissen wie in der That nicht, was selbst die feinste preußische Ehre mehr begehren sollte, oder was man Durch Krieg im günstigsten Falle weiter zu erreichen gedenkt Völlige Gle­ichberechtigung Preußens mit Oesterreich : wer Em was darüber hinaus in Anspruch nimmt, der ver­­langt mehr, als das Recht gestattet, und mehr als Preußen nach seiner Nichtstelung in Europa bewahren Fan. »­­ ·—«Dze«»LZossisch­e Zeitung­«bemerkt:,,Preuß«ens-«Politik ist allein Die Konservative, wenn sie erfüllt, was als­ Nothwendigkeit­ erkannt it, wenn­­ er, so weit seine Kraft und sein Einfluß weicht, den Kleinstaaten einen Mittelpunkt, und den Drang nach nationaler Einigung Befriedi­­gung. Schafft.“ „. — In Mannheim war am 12. November die große Tagessteuig­­keit verbreitet, Daß preußische Truppen in die baierische Pfalz von Kreugnac­her eingercit seien. Der Umstand, daß die bisher in Katz’ jerölautern gelegene Bejagung am 11. plöglich den Marsch nach Ger­mersheim angetreten hat, leistete der Wahrsch­inlichkeit jenes" Gerüchtes Bornhub." Beim gestern erfolgten Wiedereinzug eines Theil der aus Preußen zurückepeenden badischen Truppen in Mannheim, befin­­dete sich die Stimmung der dortigen Bevölkerung ‚durch den endlosen Jubel, womit diese Truppen empfangen und durch Die ganze Stadt be­­gleitet wurden. "x ·—­Das»Neuigkeits-Bureau«schreibt:.»Die Direktoren der­ Na­­tional-Bank haben wieder auf eine unbegreifliche Weise einen Sturm der Öffentlichen Meinung gegen sich heranbeschworen, der unter den jenigen Umständen leider ganz gerechtfertigt erscheinen muß. Bekannt­ l­ag feet seit Beginn der Kriegsrüstungen in den Vorstädten der Betrieb mehrerer Fabriken, und­ die redtlichen Kabrifsherren müssen seitdem alle Kräfte anstrengen, um ihren zahlreichen Arbeitern noch Beschäftigung geben zu können. In dieser Krisis, die ohnehin nur vorübergehend sein dürfte, erläßt nun die Bank die Weisung, den Credit der Filiale Banken, welcher das einzige K­­ern für Fabrikanten ist, zu bes­chränken. Dieser Beschlng der Bank hat nun eine allgemeine Erbit­­­­terung in den Vorstädten erzeugt,und es ruhen heute schon viele Huns berte von fleißigen Händen. — Wir zweifeln seinen Augenblick, daß werden, willig jung unsers Ländchens nach kurs erklären, und oder augleich, besonders einer sich lange von Birtyälm wegkommen in eiine Besen drabe; besser und leichter, je agee vorzü­glich Rücksicht genommen­ werden, derbau daselbst errichtet werden könne. Darum möge man da: „Geht Hermannstadt, Denn man — Nov. Was bei Abwesenheit auch ich nun. Bei dem Wolfe Vorzüglich möchte das Wiener ist.: und befser. des Superintendenten schon fängt auf ein Lehrstuhl für Blättern hilfreich b dem südlichen ‚werden, um Die beschlossen und Interessen des Handels dadurch *) Gerade als Dieser Auffag zur Aufgabe auf die Bost fertig war, bekam ich das legte denkwürdige, Diese Behauptung bestätigende Superintendential-Umlaufspreiben zur Hand. ' * 2 | - ·

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