Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)
1852-03-24 / nr. 48
«n--4«8. Erscheint sodentlich schmah Montag,Mittwoch,Freitag und Samstag.Kostet für das halbe jahr 4si.,das Bierteljahr 2si.,den Monat 40 kr.Mit Postersendung halbjährigäsi.,vierteljährig 2 fl. 40 fr. Sermannstadt am 24. März. 2852. Unterste aller Art werden in der von Hochmeisterichen " DW "Buchhandlung angenommen. Das einmalige Ginrüden + einer einspaltigen Petitzeile i fortet 3 ff., für eine zweite und dritte Wiederholung 2. EM. RR Iee Hermannstadt, 24. März. Vor Kurzem wurden zwei Insassen aus Galli. Hier eingebracht, welche mit der Verfertigung türkischer Thaler (Ikosarfi) befaßten. Die Falfififate sind aus einer Komposition von Zinn und Splatter und in Formen von Gyps gegossen. Bei der Arretirung der Salihmünzer wurden mehre Werkzeuge und 20 Salfififate in ihrer Wohnung betreten. Eine geringe Anzahl anderer falsscher Beldftüde hatten sie schon früher in Umlauf gebracht. Die Beschuldigten stehen bei dem hiesigen Bezirks-Strafgerichte in Untersugung und werden der verdienten Strafe nicht entgehen. Auch vernehsmen wir, daß vor nicht langer Zeit auf einem Jahrmarkte in Erdevideg falsche Zwanziger vorgenommen sind. — Die in Siebenbürgen erledigten Finanz Bezirkskommilisärsstellen 3. Klasse wurden den Konzipisten Wilhelm Sigerus, Friedrich Mehrbrot und Karl Efipies verliehen. » «—Das Kriegsgericht zu Hermannstadt macht bekannt, daß der ehemalige k.k.Oberlieutenant Johann Czetz,dann der gewesene k.k.Lieutenant Alexander Galuno der ehemalige Königs- Dreißiger vom Rothenthurm,Jos.Dobokay,in die Dienste der Insurgenten getreten.Beförderungen sind zivar Czetz zuinsurgenten- Generalen und Landes-Kommandirenden,Galzum Insurgenten-Obersten und Dobokay zum Insurgenten-Polizei-und Konfiskations-Chef angenommen und diese Chargen und Rentier bis zur Unterdrückung der Revolution beide Insurgenten bekleidet,i worauf sie entiviehen und sich ins Ausland begeben haben.Da dieselben demnach des Hochverrathes beschuldigt erscheinen,so werden sie aufgefordert,sich binnen 90 Tagen vor dem obgenannten Kriegsgerichte zu stellen,widrigenfalls gegen sie nach den bestehenden Gesetzen in contumatiam vorgegangen „werden würde, re un aan — Einladung zur Pränumeration auf den Siebenbürger Boten iss2. Zweites Quartal. Ende dieses Monats schließt das 1. Vierteljahr des Boten, und wir erlauben und daher unsere vierteljährigen Pränumeranten zur erz neuerten Pränumeration und alle Diejenigen, welche das Blatt als neue Pränumeranten zu halten gesonnen sind, Höflichst einzuladen. Der Siebenbürger Bote wird wie bisher alle amtlichen Kundmalungen und politischen Reuigkeiten schnen und übersichtlich seinen Lesern bringen, und doch die Umgestaltung des vom 1. März in ein Hıntsund Intelligenzblatt abgetheilten Beiblattes, sowie durch Die Transsilvania, Beiblatt für wissenschaftliche und vaterländische Interessen — den Wünschen seiner Leser Rechnung tragen und seinen Leserpreis zu erweitern suchen. Der Pränumerationspreis ist vierteljährig loco Hermannstadt . . FARBE 2.5 mit Powersendung . » » ..22...21. 40 fr. Um deren tranfirte Einsendung Höflichst gebeten wird. Hermannstadt den 15. März 1852. MM. v. Lochmeistersche Buchhandlung. Th. Steinhaußen. Inland. Wien, 10. März. Aus Konstantinopel hier eingelaufene Nachrichten versichern, daß die bekannten Beschlüsse des Divans bezüglich des Zanfimath und der Eisenbahn in Egypten troß aller Gegenbestrebungen Strafford - Lanning’s zur Ausführung kommen werden. Die Pforte glaubt mehr als je, in dieser Frage auf ihren Souveränitätsrechten bestehen zu müssen. Sie bewilligt den Bau der Eisenbahn von Alexandria nach Sue, nur möchte sie Dieselbe nicht ausschließlich von England und mit englischen Kapitalien ausgeführt sehen. — In Betreff der bosnischen Angelegenheiten wird versichert, Daß die strengste Untersuchung über das Verfahren der dortigen net wurde, Wien, wort des Schweizer Bundesrathes auf daß folgt daraus angeord12. März. Der Dichter des „Soldatenspieg 18,” Hr. Rudolf Hirth, wurde vom Innsbrucer Radesky-Verein zum Ehrenmitgliede ernannt, Wien, 14. März. Das „Nord. Portf.“ veröffentlicht die Akte die Note Frankreichs, bezüglich der Flüchtlingsfrage, dieser umfangreiche Aktenfund enthält am Schluffe folgende Stelle: Wenn nun der Bundesrat das gestellte Begehren der französischen Regierung ablehnen muß, so feindseligen Unternehmungen gegen andere Staaten zu bewugen, vielmehr die Anklage bestimmt zurücweisen, ald wolle unverbesserlichen Feinden der Gesellshaft werden sol. der Befestigungsarbeiten am Triester wei Auch Feinesiweges, Gebiet zu er muß die Schweiz den eine Art Ungestraftheit zureichern. Er hat bereits auf die Thatsache hingewiesen, daß er seit Jahren viele französische und andere Flüchtlinge ausgewiesen hat, deren Gegenwart als unverträglich mit den völkerrechtlichen Beziehungen zwischen der Eidgenossenschaft und anderen Staaten erschienen ist; er wird auch ferner in jedem einzelnen Falle nach diesem Gesichtspunkte urtheilen und entscheiden. — Außer dem großen Arsenalbau in Deuggia und dem Baue neuer Schrauben Dampffregatten wurde neuestens, wie die „Rp. 3.” meldet, auch der Bau dreier Dampfer größerer Gattung angeordnet, von denen der eine ganz aus Eisenkonstrukt ist bereits genehmigt worden. Die beiden Hauptmolos des Hafens werden um eine bedeutende Strecke verlängert, an den beiden Spigen werden mehrere Batterien errichtet. Auch für die Errichtung eines Trodenhofs sind die nöthigen Erhebungen bereits anbefohlen. — Eine Deputation des Grazer Gemeinderathes, mit dem Herrn Bürgermeister an der Sprge, hat ss nach Wien begeben, um höchsten Dried die Bitte, das Oberlandesgericht in Graz zu belassen, vorzutragen. , — Die serbische Regierung hat dem englischen Konsul in Belgrad, Heren Sonblanque, die gewünschte Satisfaktion gegeben, und sobald der neue Flaggenbaum fertig ist, wird ihn mit 21 Salutschüffen die gebührende Ehre eiiwiesen. — Nach dem „NR. PB.” befindet ich die Lösung der dänischen Thronfolgefrage, so wie das Arrangement mit dem Herzog von Augustenburg in einem Stadium, von welchen man noch nicht auf das Ende der Ber- Handlungen schließen kann. Was die Abfertigung des Herzogs von Augustenburg betrifft, soll es vielleicht nicht überflüssig, auf einen geheimen Artikel des Allianzvertrages zwischen England, Frankreich und Dänemarr vom 26. Juli 1720 aufmerksam zu machen, welcher lautet: „Wenn sich einmal der Herzog von Holstein entschließen sollte, "sein Herzogthum an Dinemmer gegen eine Entschädigung abzutreten, so ver= sprechen die allerchriftlichsten und britischen Majestäten zwei Drittel da= von herzugeben, und Se. Ma. der König von Dänemark sol nur ein Drittel zu tragen Haben.” Wien, 15. May. Eine feine Schrift unter Dem harmlosen Titel: „Uebersicht der Veränderungen in der Verfassung, Administration und dem Haushalte der österr. Monarchie vom März 1851 bis März 1852, macht seit zwei Tagen viel von sich, sprechen. Diese Erscheinung ist leicht zu erklären. Der Verfasser, Ritter von Hauer, EFE, geheimer Rath und ehemaliger Vhepräsident der Hofkammer, schlägt nämlich bei Gelegenheit dieser Mebersicht, zur Regelung unserer Baluta nichts mehr, und nichts weniger als ein Finanzpatent von 1811 im verjüngten Maßstabe vor. Das Papiergeld sol ganz einfach im Verhältniß von 120 zu 100 fl. reduzirt werden. Dann glaubt er, könne man den Cours firmen. Dieser Vorschlag ist um so unbegreiflicher, al gerade die in Oesterreich gemachte Erfahrung nach den Patenten von 1810 und 1811 gelehrt hat, daß sich selbst bei einer noch weit Durchgreifenderen Rebduktion der Cours niemals firiren läßt, wenn die Umwechslung des reduzirten Papieres gegen klingende Münze nicht unmittelbar danach und in jeder gen Ausdehnung bewerksteligt werden kann. Die Versicherung, welche die „österreichische Korresp... zu geben sicher den Flüchtlingen türkischen Beamten gestatten werde, das schweizerische die Fortlegung