Siebenbürger Bote, Februar-November 1853 (Jahrgang 63, nr. 22-180)
1853-04-08 / nr. 55
«cksii einnvschmirischem 1. Montag,Mittwoch,Freitag und Samstag. Kostet für das Halbe Jahr 4 fl., das Vierteljahr 2 fl., den Monat 40 fl. Mit Postversendung halbjährig 5 fl., vierteljährige Inserate aller Art werden in der von Hochmeister'schen Buchhandlung angenommen. Das einmalige Ginrüden einer einspaltigen Garmondszeile Koflet 4 Fr., für eine zweite 6 Fr. und dritte Miese 2 fr. 40 fr. Hermannstadt, Freitag am 8. April, derholung 9 Fr. EM. v1v7s55. M 1853. % · ‘Feier — Salzburg, statten dazu. Inland 3. April. Am heutigen Tage fand mannstadt nahe gelegenen Markte Salzburg eine schöne E hatte nämlich und und hier sprachen Kurate unfundigen Zuhörern in dem Herh Herzerhebende die evangelische Gemeinde, Helv. Konf., zu welcher auch einige wenige evang. Gemeindeglieder A. E. gehören, ein neues 2 bequeme Wohn- Schulzimmer enthaltendes geräumiges Schulgebäude zum Unterricht der Schulmaben aufgeführt. Dieses sollte an demselben Tage die Weihe zu seinem schönen Zweckk erhalten und sie wurde in folgender Weise vollzogen: Die Mitglieder des evanz. Salzburger Local» Konsistoriums ‚versammelten sich stokaten der Gemeinde, nach 10 Uhr auf dem Pfarrhofe und begleiteten den zu dieser Feier eigens eingeladenen Herzmannstädter Kapitelsdechanten nebst ihrem Detöpfarrer in die Kirche, wo nach vorausgegangenen üblichen Gefängen der andere Pfarrer Hr. Karl Herepeilen, in einer Predigt die Nothiwendigkeit schristlicher Schul der Sorge für dieselben und des fleißigen Schulbesuches vielseitig beleuchtete, und in lichtvoller Darstellung und seiner kräftigen Sprache ‘dem Geiste und Herzen seiner Zuhörer nahe legte. — Nach der Kirche versammelte sich die Gemeinde und eine große Menschenmenge, welche nicht eigentlich zur Gemeinde gehörte, auf dem “Blage vor der neu erbauten Schule, in einer kurzen der alzburger ungarischen Bevölkerung mit der sächsischen Bevölkerung aus der Umgegend von Hermannstadt aus, erwähnte die kirchliche Verbindung, in welcher die vereinigte evangelische Helvetische und augsburgische Gemeinde zu dem evangelifchen Elerus der Hermannstädter Bergifeß stehe, lobte, wie billig, die Bemühungen der Gemeinde, die eine feldde Bauführung erheirschen wußten, ermahnte zur fleißigen Denügung ihrer neuen Schule und wünschte ihnen von Herzen den göttlichen Ses der deutschen den Hauptinhalt dieser Deutschen Anrede in ungarischer Sprache mitzutheilen. Hiemit endigte Die Kirchliche Feier. Hierauf folgt ein fröhliches Mittagsmal, bei dem nicht nur die Bonnsondern alle Honoratioren des Ortes, so wie die Geistlichkeit aler Salzburger Konfessionen anwesend waren und sie aus Aller Mienen und Reden nichts andere, brüderliche Theilnahme aussprach. Natürlich bei Mühlbach, als christliche Liebe und fehlte es an zweckmäßigen, sinnigen Trinksprüchen, nicht. Es dauere und gedeihe der Sinn für gute,wohlthatige Bildungs- Anstalten, so wie das gegenseitige Vertrauen und gute Einvernehmen der verschiedenen Volks- und Confessionsgenossen des wolfreichen Salzburgs! Dieser Wunsch muß einem Theilnehmer an einem solchen Seste, ‘wie dieses war, am Herzen liegen. A Betersdorf, eine 30. März. Heute hier die Installation des neu erwählten Pfarrers Herrn Michael Mödel in zahlreicher Versammlung statt, wobei der Here Deihant Henri, ‚Pfarrer in Dobring, im Pfarrhause der Feierlichen angemessene würdige Anrede hielt *). ; > Rattenholz,.3. April. In der Nacht vom 30. zum 31. März ist hier ein Kirchendiebstahl verübt worden, Nachdem der Dieb mittelst zwei Thüren, Stemmeisen wovon die innere mit einem ziemlich starren Schloß versehen erbroschen und den fest an der Thüre aufgestellten, sogenannten ottedfaften, in welchem übrigens kaum mehr als 3 fl. WW. gewesen sein mögen, ausgeraubt hatte, entwendete er noch eine rothgestreifte, gelbe und blaus geblümte ölfarbige Altarbekleidung und ein blumendurchwirftes, rothes Tuch von ziemlicher Größe, welches der hohen Festtage wegen über das Taufbeten ausgebreitet worden war. Eine an der Epige abgebrochene Klinge eines Sadmessers und wurden als Corpora delieti vorgefunden. Die von dem löblichen F. f. Unterbezirksamte sogleich nach geschehener Meldung eingeleitete Untersuchung ist leider ohne, Resultat geblieben. Wien. Das Werk des Herrn Sauzet: „Die Civilehe und Die firchliche Ehe“ macht Epoche in Frankreich. Französische Blätter theilen daraus die wichtigsten Stellen mit. Die Tendenz des Verfassers ist eine entschieden religiöse, er bezeichnet Die Ehe als ein Institut, dessen Wichtigkeit und Erhabenheit weit hinaus greife über die Sphäre der gewöhnllichen bürgerlichen und politischen Einrichtungen. Mit Recht hebt er hervor, daß,so wie Eigenthum und Familie Potenzen bilden, welche durch seine Staatsgefeßgebung in ihrem Wesen angetastet werden könsten, so währte auch der Kirche eine selbstständige Macht, ein selbstständiges Recht innerhalb natürlicher und angemessener Grenzen inne. Habe das Vorurtheil früherer Decennien und die Ungunst der Verhältnisse einer glücklicher Weise entschwundenen Vergangenheit daran gerüttelt, so sei es die Schuldigkeit aller konservativen Regierungen, jene Streihümer wieder gut zu machen. Mit ebenso aufrichtiger und warmer als glängender Beredsamkeit werden von dem Berfaffer die Nachtheile des jügigen Ehegefeßgebungswesens in Frankreich geschildert. Die allgemeine Sitte sei allerdings mildernd dazwischen getreten und habe so manchen Skundal verhütet. Die Gefeßgebung sei ihrerseits verpflichtet, dem Instinft des Volkes Hilfreiche Hand zu bieten, und wohl nie sei ein Augenbliff geeigneter gewesen, um eine Reform in dieser Richtung mit ersprieglichem Erfolge zu beweisstelligen ald der gegenwärtige. E6 ein Zeichen der Zeit, es ist ein Ereigniß, daß derlei Ansichten und gewissenhaft ernste Erwägungen in Frankreich endlich zur Geltung gelangen. Die tiefe Wahrheit, welche Derselben zum Grunde liegt, sichert J ihre Wirksamkeit und Verbreitung. Nicht oft genug kann hervorgehoben werden, daß die fehiweren Möbel dieser Zeit nur durch Die Wedung und Förderung echt religiöser Gesinnung in Kirche und Ecjile und in allen wichtigeren Beziehungen des gesellschaftlichen und staatlichen Erbens gründlich geheilt werden können. Zur Förderung dieser heilsanten Richtung bildet das Werk des Hrn. Sauzet einen höchst fregenswerthen Beitrag, wogegen die oberflächliche Ptolemis des in Boltairianisien Richtungen noch befangenen „Sournal des Debats“ zwar einen unangenehmen Kontrast bildet, ohne jedoch der guten Sache den geringsten Eintrag zu machen. Wien, 1. April. Der von Sr. Maj. dem Laiser zum Fürsts Erzbischofe von Wien ernannte hochw. Fürstbischof von Sedau, Joseph Dthmar Ritter von Rauscher, ist ein geborener Wiener und Sohn eines Ef. Regierungsrathes. Er erblickte das Licht der Welt im Jahre 1797 als Vollendung sänstlicher juridischer und theologischer Studien an der Wiener Universiät im Jahre 1823 zum Briester in Wien geweiht. Bei der Berufung zum Bisthume in Sedau war ders felbe Pfarrer in Hütteldorf bei Wien, sodann Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes am Lyceum zu Salzburg, endlich Direktor der fixorientalischen Akademie in Wien und zugleich infulirter Abt von Monostra bei Komorn. Hochderselbe ist der siebente Erzbischof und 32. Bischof von Wien. Seit dem ersten Erzbischofe von Wien (1716), Kardinal Graf Trautson, hatte bis jeit Fein Wiener den erzbischöflichen Stuhl bestiegen. — Der Prinz von Preußen Hat von der Königin von Spanien das goldene Bließ erhalten, welches zulegt der verstorbene Bastannée getragen und das einst die Brust des kriegerischen Herzogs Alba schmückte. — Die Ergiebigkeit der in Ungarn eingeführten Stempeltare überstrifft alle Erwartungen. Nach amtlichen Berichten über das Ertragung derselben im Monat Februar sollte den erwarteten Betrag um zwei Drnter übersteigen. — Die „Defterr, Korr,“ meldet: Wiederholt auftauchende Gerüchte, die dann als Korrespondenzartikel selbst in geachtete Journale übergehen, Here Pfarrer Herepei oder ermangelte deutschen Anrede sich über die gemeinsamen Erlebnisse nicht den einen andern Einbruchsinstrumenten » « fand .ist, der Frisch, einige Reibzündhölzpen k ist mehr als und wurde n) Wir bedauern, wegen Mangels an Raun nicht in der Lage zu sein, die unsrem vollen Inhalte nach mitzelheilte Meve aufnehmen zu können. D. Rev. Pree een ai Er Ps