Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-06-11 / nr. 47

195 e sich immer ftair bewaffnet, Yacht über das ganze Traggewebe. — Der Pasha von Belgrad hat allen Türken Pulver und Blei vertheilt, um nöthigen Falls mit den Schriften von Belgrad gemeinschaftl­lich gegen anrückende Rebellen die Stadt zu verthei­­digen. — Bis heute ist Alles ruhig abgelaufen. — Montags am 18. d. M. beginnt der Fürst Michael mit dem Metropoliten seine Neffe durch das Land. von der serbischen Grenze, 22. Mai berich­­tet die Dfner Zeitung: Eben eingehenden Nachrich­­ten von Belgrad vom gestrigen Tage zufolge, hat sich der Fürst Michael von Serbien, dem Wunsche der bis Xopczi dere vorgedrungenen bewaffneten Serbier gemäß, von Belgrad nach Kragujevag begeben, um dort seine Nefivdenz aufzuschlagen. Der bald dieser Entschluß befannt ward, zerstreuten sich die Meuterer. Der rusische Konsul ist dem Fürsten gefolgt. Die vormaligen Regentschaftgräb­e Wurcfics und Petronievich verlangen selbst eine Unterfris­chung­ ihrer Geschäfts-Verwaltung. Es herrscht vor der Hand Ruhe und die serbischen Notabeln, strömen fest nach Kragujevag. Am 11. traf ein Abgeord­­neter des alten Fürsten Milosc, der Bojar Flos­refta, aus Bufureft in Belgrad ein. Allein er konnte sich mit dem jungen Fürsten nicht besprechen, sondern kührte nach einer Konferenz mit dem Pascha und dem russischen Konsul, wie es heißt, unverrichte­­ter Dinge nach Bufureft zurück. Spanien. ‚Der Moniteur vom 19. Mai enthält nahe= stehende telegraphische Depetche aus Bayonne vom vorhergehenden Tage: »Die Truppen der Königin unter Commando des Generals D’Donnel haben Gantavieja ohne Schwertstreich beseßt, da die Facz tioren diese Stadt, nachdem sie selbe angezündet, vers­taffen hatten.« Das Eco de Aragon vom 12. Mai enthält Nachrichten vom Kriegsschauplage in Niederaragon bis zum 10. gedachten Monats. Nach demselben ist Mo­rella bereits von den­ Truppen des Herzogs de la Rietoria berannt. Die Belagerung­ wird beginnen, sobald der Gefhllspart angekommen it. Es fallen 82 Stücke. Geschos gegen Dieses Hauptbollwerk C­a­­brera’s zusammengebracht werden.‘ Man versichert, Gabrera selbst in großer­ Uniform oder Jentand, der eine Rolle spiele, sei in Morella angekommen, und habe gesagt,­ es folgen ihm 100.009 Mann Hülfes­truppen aus dem nordischen Auslande; auch habe er den Soldaten der Bejagung Soldzulagen versprocen. Die Bejagung mag 1500 Mann stark sein, und ihr Muth ist feßt wieder aufgefrischt. Die Gazette de France vom 21. Mai enthält folgende Nachrichten aus Spanien: „Wir haben ein Schreiben von der spanischen Gränze vom 16., welches die Ankunft der Garlistischen Generäle Arnau, Bal­­majedaı und Palacios in Morella meldet. Sie haben Truppenverstärkungen mitgebracht. Sie haben sich mit ihrem ilustren Chef Cabrera vereinigt, um mit ihm die Gefahren, deren Augenblick herannaht, zu theilen. Arnau ist Cabrera’s Schwager. Große Ereignisse bereiten sich unter den Mauern von Moos rella vor. Espartero, voll Zuversicht in die weit überlegene Zahl seiner Streitkräfte, scheint nicht am Erfolg zu zweifeln. Er spricht bereits davon, daß er, nach Beendigung des Krieges in Arragonien, nach Katalonien gehen wolle. Seine Anhänger erklären, daß er am 15. Juni in D­erga sein wolle. Dies würde etwas schnell sein, sich im weniger als einem Monat von einer großen Provinz in die andere zu transportiren; aber Sabrera’s Degen, obwohl von einer leidenden und noch schwachen Hand geführt, danır ihm den Paß versperren. Binnen wenigen Tagen wird Diese wichtige Frage ohne Zweifel so gut als entschieden sein.« · Die französische Regierung ist in Bourgest und an den Grenzen sehr wachsam,damit keiner der Söhne des Don Carlos nach Spanien gelangen könne,in­­­dem ein Theil der Factioren, wie es heißt, Don Carlos ganz aus dem Spiele lasfen, und einen feis­ter Söhne an die Spike stellen wollte, um, falls ihr Unternehmen gelänge, mittelst einer Transaction vors theilhaftere Bedingungen für ihre Partei zur erlan­­gen. Die beiden Generäle Elio und Alzaa, wel­­che sich an die Sorge der neuen Bewegung stellen sollten, wurden verhaftet, und zuerst nach Paris, von da aber nach Lille gebracht. Ueberhaupt sind mehrere spanische Offiziere festgenommen und B Verbirns­dungen mit Cabrera entdeckt worden, Großbritannien und Irland.­ ­ In der Gitung des Unterhauses vom 13. Mai legte das radikale Mitglied, Hr. X. Duncome be, eine von 16.000 Bewohnern von Sheffield unterzeichnete und in­ einer öffentlichen Versammlung angenommene Petition vor und begleitete dieselbe mit nachstehender Inhaltsangabe: »Die Bittsteller,« sagt er,­­winschen folgende­re Punkte: 1) Das Haus möge Ihre Majestät in einer Adresse bitten, die jenigen Minister zu­ entlassen. D­nd möge, Ihrer Majestät ges fallen, solche Minister zu ihren Analhaeben zu wählen, welche die Frage über allgemeines Wahlrecht zu­ einer Kabinetsfrage machen. 3) Die ehrenwerthen Mitglieder möchten, Die Zeit des Hauses nicht Durch lange Reden und Parteifragen un­uß verschwenden, sondern sich, lie=­ber mit einer Erleichterung der Abgaben beschäftigen, deren Last nicht mehr zu ertragen sei. 4) Alle Ndvocaten sollen vom Parlament ausgeschlossen sein, da sie wic­ z .

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