Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. Juni (Jahrgang 7, nr. 1959-1983)

1880-06-25 / nr. 1980

Seite 606 Hermannstadt, Freitag Siebenbürgisch Deutsches Ingeblatt. 25. Juni 1880, Nro. 1980 Im böhmischen Landtag hat der Führer der Tschechen Dr. Rieger ein Minoritätsvotum für den Wahl-Reform­­­entwurf, gegenüber dem von Dr. Herbst vorgelegten Dia­­­joritätsvotum, eingereicht. Bei dem parlamentarischen Kampfe, der nun demnächst in der böhmischen Landstube über die betreffende Regierungsvorlage entbrennen wird, unterliegt­­­ die Ablehnung derselben seinem Zweifel, sol­­lte Graf Taaffe selbst gesprächsweise sich geäußert haben, die Deutschen müßten Zinte getrunken haben, wenn sie diese Vorlage aus nehmen würden! Die „alte Jungfer Europa“ bleibt nun einmal die lieblose Stiefmutter der­­­ Türkei, so jammern die Zur­­­fophilen, denn je länger die Nach-K­onferenz zusammen bink­t, desto größere Biffen fallen für Griechenland ab. England, Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien werden die französische Grenz-Linie, einschließlich der Dörfer im Gebiete von Zagort, acceptiven. Nurland giebt noch Etwas hinzu, indem er auch Yutronto den Griechen zuspricht. Es heißt, daß Höchstens bis zum 28. d. M. die Konferenz mit diesem zweiten Auftheilungsafte der Türkei fertig sein würde, worauf dann in gleichlautenden Noten die Pforte Griechenland Hieron in Kenntnis gefet werden würden. Daf das Kabinet von Athen das Berliner Gerdient mit Dant in Empfang nehmen wird, daran kann wohl nicht gezweifelt werden. Minder zufrieden dürfte sich die Türkei zeigen. Ihrem Widerstieden gegen die „Ruthschläge“ Europas wird aber wenig Gewicht beigelegt werden, ja es verlautet, daß Kieselke, so firamm sie sich zum Beginne der Konferenz anzulaffen schien, einer frommern Denkungsart Prag gemacht habe, macdem Herr dr. Noviloff in Konstantinopel daran erinnerte, daß die Türkei noch verschiedene Summen Rußland fulte, und zwar die Kriegsentschäbigung, die Kosten für die Verpflegung der türkischen Gefangenen, die Entschäbigung für­ die ruffiigen Kaufleute und für das rufsische Spital in Konstantinopel. Die Pforte begehrt nur, daß ihr der Kon­­­ferenzbeschluß nicht am Schiedsspruch mitgetheilt werde. Wie der Griechen, scheint Europa denn da auch der Albanesen nicht vergeffen zu wollen. Eo ist bereits die Rede von einem englischen Projekte, aus Albanien eine „autonome“ Provinz gleich Oft-Rumelien zu machen. Die Autonomiserung ist der erste Schritt zur Lostrennung. Die Oft-Numerioten, bei denen vor zwei Jahren bekanntlich dieser erste Schritt gemacht worden ist, studiren nun bereits den zweiten Schritt. Wenigstens wird dem "Daily Telegraf" aus Wien gemeldet: „In hiesigen gut unterrichteten Kreisen wird noch­ immer die Besorgnis gehegt, daß die Bulgaren in Kurzem mit neuen Forderungen hervortreten dürften; sie mögen sich in Scranfen halten, so lange die Konferenz tagt, aber sobald die türkisch-griechische Grenze festgestellt worden, beabsichtigen sie, das ganze Gebiet des Balkans bis nach Griechenland für sich zu fordern. Ich höre aus fißerster Duelle, Fürst Alexander habe unlängst geäußert: „Entweder muß ich nach Philippoprl gehen over Alefo Pafha wird nad Sophia lommen." Der europäische Areopag dürfte, trug der Rede des ungarischen Reichstagsabgeordneten Dr. Falk an seine Wähler in Kfthely, in welcher er sagte, man dürfe um seinen Preis und in seiner Form das Zustandekommen eines großen süd­­­slewischen Staates, oder einer Staatengruppe gestatten, und man müsse die Türkei wenigstens innerhalb der Grenzen des Berliner Vertrages erhalten — den Bulgaren sich nicht feindseliger gesinnt zeigen als den Griechen. Die Nac-Kon­­­ferenz hat ja eine freigebige Hand! Im preußischen Kamportage vollzieht sich die Debatte über die Kirchenvorlage bald mit „Annehmen“ bald mit „Ab­­­lehnen“ eines Artikels. Artikel VI wurde beispielsweise an­­­genommen, Artikel VII und VIII dafür abgelehnt. Die Vor­­­lage kommt im Grunde genommen recht über zugerichtet aus der Debatte hervor. Die Rede Gambetta’s Hat nach einer Pariser Depesche der "Röm­ischen Zeitung" eine tiefgreifende Wirkung hervorgerufen. In den äußern Vorstächten von Paris, wo Gambetta’s Rede bekannt wurde, erweckte dieselbe große Zu­­­friedenheit. Dan meinte: „Endlich hat er gesprochen; es ist auf ihn Verlag!" Gambetta’s Einfluß und Popularität sind durch die Amnestie-Rede größer als je geworden, weil jegt sein radikales Blatt etwas gegen ihn zu sagen wann. Die antirepublikanischen Blätter erbliden in Gambetta den künftigen Diktator, weil er st allein in der Deputirten­­­kammer und im Senate mächtig zeige, ‚Gesehentwurf über das in den siebenbürgischen Landestheilen, im gewesenen Kraßnaer, Mittel- Szolnoker, Barander Komitat und gewesenen Re­­­varer Disrikt "zu befolgende Verfahren in Kest­­­regelungs-, Proportionirungs- und Kommutiirungs- Angelegenheiten. (Nach dem Texte des Rechtsausschusses.) (5. Fortlegung.) $ 20. Na Vollendung der Beglaubigung beginnt der verfah­­­rende Richter sofort die meritorische Verhandlung. Zu diesem Behufe ist er verpflichtet, zwischen den Parteien das Zustandebringen eines friedlichen Ausgleichs und einer Vereinbarung zu versuchen. Wenn zwischen dem Parteien bezüglich jeder Aufgabe und Frage des Verfahrens eine Bereinigung zu Stande kommt, so unterbreitet der verfahrende Richter den Vergleich dem 1. Gerichtshof, welcher denselben bloß in formaler Beziehung und vom Gesichtspunkt der V­ollständigkeit beurtheilt und von der Annahme des Bergleiches die Parteien ver­­­sändigt. Gegen diese Entscheidung greift der Rekurs wegen formaler Ge­­­brechen oder wegen Mangels der Perfektion des Bergleichs Pla, über welchen endgiltig die betreffende 1. Tafel entscheidet. 8­­21. Wenn der Vergleich auch nicht bezüglich jeder Frage zu Stande kommt, so ist der verfahrende Nichter verpflichtet, Die bezüglich der einzelnen Punkte erzielten Vereinbarungen zu Protokoll zu nehmen. Hierauf vernimmt er bezüglich der übrig­­bleibenden streitigen Punkte die Parteien, nimmt ihre Wünsche kurz zu Protokoll und meldet den praktischen Ingenieur sofort an, den Entwurf der Segregation, Proportionirung oder Kommafsation auf Grund der Vorarbeiten, den Anordnungen des Gesetzes und den mit gemeinsamem Einverständniß festgeteten Punkten entsprechend mit möglichster Berücksichtigung der Winsche der Parteien innerhalb einer Präkunsivfrist anzufertigen. Bei der Anfertigung des Entwurfs, sowie bei der Fällung des meritorischen Urtheils sind außer den Anordnungen der diesfalls be­­­stehenden Gefäße, auch die folgenden, in den SS 22 bis 25 enthaltenen Normen zu beobachten. $ 22. Bei der neuen Auftheilung des unter Kommafsation be­­­findlichen Gebietes fällt das Staate-, Municipal- und Gemeindever­­­mögen, der Rest der öffentlichen Stiftungsgüter, der öffentlichen An­­­sichten und öffentlichen Gesellschaften mit dem Vermögen anderer Privat» befiger unter das gleiche Verfahren, und ist anstatt dessen ein dem Befig vor der Kommaffation entprechender neuer Befig auszuf­eichen. $ 23. Im Wege der Kommaffation bilden den Gegenstand des Austausches nit: a) die im Gebiet der Gemeinde befindlichen innern Hofstellen und der mit denselben zusammenhängende eingefriedigte auswärtige Befig; b) die mit einem Gehöft versehenen Pußten; ce) Weingärten, Baumpflanzungen, Obst- und Hopfengärten; d) Sand, Kies, Material- und Steinbrüche, Bergwerk­gründe, Säuerlingsquellen, Gewerbe- und Fabrik­grü­nde, Mühlen, Hafen- und Zollpläne, mit den zur Erhaltung derselben nothwendigen Gebieten. Wälder bilden gewöhnlich nicht dem Gegenstand des Tausches im Wege der Kommaffation und sie können in Ermangelung der Ein­­­willigung des Forsibefigers nur in dem Fall in Trausch genommen werden, wenn das Unberührtlaffen von Wäldern geringen Werthes die zweckmäßige Kommafjation vereiteln würde. An in einem solchen Falle sind die Wälder gewöhnlich nur gegen einen Waldgrund ähnlicher Beschaffenheit umzutausch­en, der Werthunterschied des befindlichen Holz­­­bestandes aber, in Ermangelung einer anderen Uebereinkunft der Par­­­teien, auf Grund der Schägung mit Baargeld auszugleichen. Nach dem Einfangen des vom praktischen Ingenieur angefer­­­tigten Ordnungs-, Regelungs- oder Kommasfations-Entwurfes beraumt der­ verfahrende Richter zur Verhandlung desselben an Ort und Stelle eine Tagtagung an und versucht bei diesem Auto abermals einen Berglei­, nimmt im Falle des Mitsingens die Aeußerung jeder Partei zu Protokoll und ordnet, wenn er es für nothwendig hält, oder wenn die Parteien 8 begehren, sofort einen Augenstein­­buch Sacver­­­sändige an. 8­­24. Bei der neuen Auftheilung ist die Gebühr jedes Eigen­­­tsi­mers möglichst in einem Stück, oder nach der Lage des Hatterts, in so wenig Theilen als thunlich, auszusondern. Der zugetheilte neue Befig hat mit dem frühern Befig des Be­­­figers von gleichem Werth zu sein, und wenn sich auf dem früheren Befig eines Befigers Nuggebäude und Juvestitionen befinden sollten, so it ihr wirklicher Werth demselben zu erregen, aber nur insoweit, als er seinen früheren Befig nicht behalten sollte, oder die Gebäude und andere Investitionen zwar behielte, aber diese in Folge der neuen Befig-Black­ung ihn einen Nugen nit gewähren sollten. (Kortfegung folgt.) und tief verlegenden Wesen und Benehmen ihrer ehemaligen Pflegeschwester war doch wenigstens Wahrheit, — hier aber wurden die Bittersten vernichtendsten Dinge mit dem holvesten Ton gefaßt und die freundlichsten Worte mit den verächtlich­­­sten Bliden begleitet. „Ich erreiche Nichts mit meiner Güte, Du Hörst es ja, wie rücksichtsvoll ich diese Person behandle, — ich fürchte, e8 wird trog dem Nichts mit ihr zu machen sein!" — fante die Gräfin zu ihrem Manne. Der aber pflegte dann schweigend die Achseln zu zuchen und das Zime­­mer zu verlofsen. — — * E8 war seltsam, Thely meinte zuweilen dies­­chön ger fhnittene Gesicht, diese Riefengestalt, tiefe blauen Augen von irgendwo gesehen zu haben und be­­gann sie vergebens nach, wo. — Das blonde Haar des Grafen war bereits start mit Silberfäden durchzogen, die Stirn von tiefen, sorgen-­­vollen Falten durchschnitten, um den Mund lagerten sc fharfe Linien, der Bart war grau, aber doch machte die ganze imponirende Erscheinung auf das junge Mädchen einen eigenthümlich fesselnden Eindruck. Sein Wesen erschien Falt und blasirt, aber gegen They zeigte er sich freundlich und behandelte sie, wie eben ein echter Kavalier eine Dame be­­­handelt, mit der größten Rücksicht. Sie hatte ihn gern, ob­­­gleich sie kaum mit ihm spracht. — — Die alte Mutter der Gräfin war noch im Schloffe, aber sie kam nur zum Speisen herunter, lebte sonst in ihren Zimmern, hatte ihre eigene Dienerin und wurde in seiner­­­­eise vom irgend jemard beachtet. — Sie warf immer ängstliche Blide auf ihre Tochter, wenn sie si vom einer Speise zweimal nahm, trug gefärbte seidene Kleider und mufch fi ihre Handfeuhe Heimlich selber. „Mein süßes Mütterchen," pflegte die Gräfin sie nennen, — bei größeren Abendgesellschaften aber wurde das „Süße Meutterchen“ doc stets zeitig zu Bett gefgicd und leß sich dann im Stillen riesenhafte Speisevorrät­e durch ihre Vertraute herauf­­holen, an deren Folgen sie den nächsten Tag regelmäßig zu Bett lag.­­­ Sie versuchte zuweilen hinter dem Rüden ihrer Tochter mit They anzuknüpfen und das junge Mädchen hatte Meit­­­­eid mit ihr, aber den Argusaugen der sogenannten „jungen Gräfin" entging seine Bewegung, kein Eid und so wußte sie wenn auch jede Annäherung dieser Beiden geschicht und bestimmt zu hindern. — Und der alten Frau lag offenbar etwas auf dem Herzen, so erschien es Theiy, ebenso wie dem Hausheren: „Beide haben also an ihr Leid," “ dachte sie: „Wer mag wohl das größte tragen ?" Wie oft gedachte Thejy in dieser freudlosen Zeit voll Sehnsucht ihrer verschollenen Eltern! So Lange, lange hatte sie Nichts vom Bater gehört, auf keinen ihrer Briefe, die sie regelmäßig an jene von ihm angegebene Treffe abgesandt, war irgend welche Antwort erfolgt. Wie all ihre Meutter gefehlt Haben mochte — und wie viel tausendmal Hatte sie über jene harten Worten Stella’s schmerzzeriffenen Herzens nachgegrübelt, — das äußere, schöne Bild blieb ungetrübt. Es war ihr sogar jegt in dem niederbrühenden Gefühl ihrer Abhängigkeit und Sklaverei, als würde das Asyl der Heimath eines Elternhauses, so arınselig und trostlos es auch sein möge, ihr ein Paradies bieten, als müsse sie bei Nacht und Nebel auf und davon gehen «8 aufzusuchen, so lange ihre Füße sie tragen wollten. (Bortregung folgt.) zu EESEEEEEEEEEEEEEEEEEE, Bofal: uud Zaged-Ehronif, (Ernennungen.) Der Eu. Finanzminifler hat den Ned­­­ nungsproftifanten bei der Buchhaltung der Klausenburger fu, Finanz­­­direktion, Mlerander Papp, zum Nehnungs-Official 3. KL. ebenda; den unabstutirten Praktikanten beim Schäßburger Steuerinspektorat, Julius Tana, zum Rechnungs-Official 3. Kl. beim Maloer Steuer- Suspeltorat ernannt. Der 1. Oberanwalt in Maros-Bafarhely bat dem ausgedienten t. u. Gensdarmen Georg Scherer zum Gefangenansseher bei dem Zentralferfer der Klausenburger E. Anwaltschaft ernannt. (Personalnachricht) Baron Gabriel Kemeny, der I. u. Minister für Aderbau, Industrie und Handel be­­­suchte am 22. d. M. die landwirt­schaftliche Lehranstalt in Kelosmonostor bei Klausenburg und besichtigte Abends die Gewerbehalle des Vereins zur Entwiclung der siebenbürgischen Industrie. Hierauf fand das von der Gewerbekammer im Hotel Hungaria dem Minister zu Ehren veranstalteten Ban­­­kett Statt, an welchem beiläufig 30 Personen t­eilnahmen. (Militärmusil) Das heutige Programm enthält: 1. Ouverture zur Oper „Dichter und Bauer“ von Suppe; 2. Bruchstüde aus dem Ballet „SU und Flod“ von Hertel; 3. „Aus der Bahn“, Polka (Stangaife) von Pohl. (Koncert) Gestern fand das lette Koncert der "Romnerschen Sänger-Gesellsschaft im Glassalon des Hermanne­­­garten Statt. Ein äu­ßerst zahlreiches Publikum überhäufte die Sänger nach jeder Piece mit den raushendsten und ehren­­­haftesten Beifallsbezeugungen. Wieder waren es: „über Berg und Thal“, „Herzerl und Blümmerl“, dann die beiden schönen Duette „Abschied vom Dim­kel” und „des Morgens in der Zauh”, die wohl am besten gefallen, dann aber auch „Sieg auf" von Franz Abt, Solovortrag des Fräulein Therese Natichatz, deren gefühlvolle Stimme in diesem Lied so recht zur Geltung kam. Wir hoffen, daß die Navierfiche Tiroler Sänger Gesellfaft, die si bei unserem fünftsinnigen Publikum so vieler Sympathie zu erfreuen hatte, nun nicht wieder 9 Jahre auf ihr Wiederkommen warten lassen wird. (Der Schäßburger landwirthschaftliche Be­­­zirksverein) hält seine Generalversammlung in Mehburg am 23. Juni von 1—8 Uhr Nachmittags und am 29. Juni von 6—9 Uhr Früh ab. Tagesordnung. IL, am 28. Juni: 1. Probepflügen a) mit dem einheimischen Landpflug, b) mit dem freierlichen Doppelpflug, c) mit dem höhmischen Doppelz tndpablo, d) mit dem Rieger’schen Wendepflug, e) mit dem Melzer’schen Wendepflug, 2. Besprechung der versuchten Pflüge und ihrer Leistungen, 3. Besichtigung eines Bauern­­­hofes, 4. Besichtigung der heimfehrenden Herde, 5. Land»­­wirthschaftliche Statist­ t Weebburge, 6. Besprechung des für unsere bäuerlichen Verhältnisse angezeigtesten Fruchtwechsels auf Grund eines Referates aus Kaisb und Nat­e. IL am 29. Juni: 1. Grübenreste des Hanfes nach einem Referate aus Deutsc-Kreuz und Arkoven, 2. Bücherverlosung unter den anmwesenden Mitgliedern, (Aus dem Bittung Naß oder Komitat) schreibt man uns: Die Witterung ist im Allgemeinen eine feuchte, in Folge dessen zwar die Futtergewächse prächtig gedeihen, die Halım­­feuchte jedoch sehr verunfrautet sind; das bis nun gemachte Heu hat dur die immerwährende Nässe stark gelitten. Der Bitterungsstand ist im nahen Samoschthale viel gleicmäßiger, wenn auch stets etwas rauher. Der Zugang in dieses schöne Thal, welches die Badeorte Stt. Georgen, Robna u. s. w. enthält, wird nun wesentlich dadurch erleichtert, daß an Stelle der technisch Höchst unvollkommen angelegten Bezirksstraße bei Entradam eine Kunststraße gebaut wird, für deren Zustandekommen und gegenwärtige Bauführung Herrn Boldo Schmidt sen. in Napole warme Anerkennung gebührt. Narod hat in jüngster Zeit einige bemerkenswert­e wirthschaftliche Aufgaben zu lösen übernommen. So hat die Forstgesell­­­schaft „Vertuna" behufs Crploititung der dortigen ausge­­­dehnten Waldungen vorteilhafte Verbindungen angebahnt, und die ÜUltiengesellschaft „Hebe“ als Pächterin der obgenannten Väter sieht ihre zeitgemäßen Bemühungen von jet don befriedigendem Erfolge begleitet. Das Bahnprojekt Maros-Ludos-Bifiing scheint seiner Realisirung fi zu nähern. Nachdem die betheiligten Komis­­tare die Unterftügung zugesagt haben, weilt seit gestern der Bauunternehmer Herr Horovig aus Klausenburg hier, der im Verein mit dem Grafen Schweinig die Koncession f zum Baue dieser Bahnlinie befigt. (In Sachen der R Koncessionirung bei Marold-Lubold-Biftriger VBicinalbahn) ist einem Telegramm der „Magyar Polgar" zu Folge, am 23. db. M. Samuel Horovig in B­iftig angekommen. Zur selben Zeit, als am Vorabend der Komitatsversammlung, hatten der Vicegespan und Bürgermeister eine Konferenz zusammen­ berufen, zu welcher an 50­­0 Vertreter erschienen. Horopig legte die Nothwendigkeit, Zweckmäßigkeit und technische Aus­­­führbarkeit der fraglichen Linie dar, indem er die Mitglieder um Ausführung der Beschlüsse der Konferenz ersuche. Dr. Silteni berichtete, daß der ständige Ausschuß im der K­omitatsversammlung Folgendes in Antrag bringe: L Unent­­­geltliche Uebergabe des Zerrains, 15,000 Fuß- und 10,000 Ruhr-Rnglohn, 2500 fl. Subvention auf 10 Jahre. Außerdem fteuern die interessirten Gemeinden Holz und Anderes bei. Der Briegespan dankte Horovig für den objektiven, auf­­härenden Vortrag und bat die Mitglieder, in der Komitats­­­versammlung so zahlreich als möglich zu erscheinen. er. Koncessionswende begnügt fs mit der Beantragten Unter­­­frügung. Die Biftung-Napoder Komitatsversamm­lung nahm den Antrag des ständigen Ausschusses an. (Wieder ein „Germanisirungs-Betfug“.) Unter dieser Aufschrift berichtet das „Bester Journal" vom 22. db. Mts.: „Der Magistrat zu Kronstadt in Sieben­­­bürgen hat in heutiger Sprache beim Budapester Magistrat um die Einsendung vor. Daten betreffs der Hauptstädtischen Triangulirungs der Magistrat Heute den Bescheid, daß der Kronstädter Magistrat, dem Gehege vom Jahre 1868 gemäß, sein Aufuchen in magyarischer Sprache einreichen soll. Schredlic ! (Berheerender Wollenbrug.) Aus Beft, 21. d. I wird noch berichtet: „Ein furchtbarer Wollenbruc, der gestern­­e Arbeiten erfucht. Hierauf erteilte

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