Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. März (Jahrgang 8, nr. 2189-2214)

1881-03-01 / nr. 2189

Pro. 2189 Hermannistadt, Dienstag Siebenbürgisch.Deutsches Tageblatt.­­­ 1.­März 1881. Seite 195 ı Heranbildung in der Gesanggrunft erfahren, die es ihm gestattet, viele dieser Söhne zu heben. Die Stimme hat als Baryton eine etwas tiefe Färbung, als Baristimme von G. abwärts zu wenig Fülle und Kraft, ihr Umfang ist fein ausnahmsweiser, ist somit Bar-Baryton. Sehr angenehm bemerkbar machte sich der gleichmäßige Charakter in der Tiefe und Höhe, das Resultat einer analytischen M­ethode. ein Dima sang zwei ansprechende Lieder von Holstein op. 13 Nr. 3 und „Luftiges Neiterleben“, Nr. 5 „Das gefeite Hemd“, von Schubert „ahrt zum Hades“, und den „Archibald Douglas“ von Löwe. Ausgie­­­bigen Beifall erwarb sich Herr Dima mit jeder Nummer, der verdientesten mit der „Fahrt zum Hadag“. Hier entwickelte er einen edlen Ausbruck pathetischen Einsteg, der wohlthuend abstach gegen den inhaltslosen eines knapp vorausgesun­­­genen Liedes „Dorus“ von einem Heren G. Scheletti. Das in italienischer Weise gelegte Lied machte auf uns den Eindruck wirklichen Schmerzes nicht, es sei denn als Gegenüber von Schubert’s düster schöner Hadesfahrt. Hier der neu lach­te Leierfasten, dort die florummundene Harfe. Ob Diese Auffassung allgemein getheilt wurde, it nach den frischen Beifallsspenden, die dem „Dorus“ folgten, zweifelhaft, wenn auch ein gut Theil davon der Berücsichtigung der zahlreich erschienenen romanischen Gesellschaft galt. Auch im „Douglas“ gab Herr Dima seine Bointen.­­­ Außerdem kam noch das Terzett aus Fidelio (Marzeline Leonore, Rocco) Baronesse Fräulein Helene Popp, Frau Anna Moga und Herr Dima zur Aufführung und wurde sehr laut besfatscht, wie auch Meendels- John’sche Duette, darunter das Herbstlied in rumänischer Ueberlegung ganz prächtig gesungen von den genannten Damen, und Brahms "Von ewiger Liebe" (Frau Anna Moga). Die Damen verfügen ü­ber frische bewegliche Stimmen, und sprechen ebenso deutlich als reich. Einer weitern fciägenswerthen Unterfrügung erfreute sich Herr Dima von Seite der Damen: Frau Minerva Brote und Frau Hedwig Hermann, die durch energisches und Forveftes, wie auch andererseits weiches , immer aber fein mu­sikalisches Accompagnement, zumeist treue Gefährten blieben. Frau Hedwig Herman spielte selbstständig eine Klaviersonate von der Komposition ihres verstorbenen Vater und Lehrers Hermann Börice mit schönem Anschlag. Der erste und legte Saß sprachen auch Diesmal sehr an, wie vor vier Jahren, als sie der Komponist selbst in einem Musik­­­ereing-Concert in Farster Ausführung spielte. Er Herr Kapellmeister Hermann spielte beifällig mit seiner jungen Gattin die Cello-Biano-Variationen op. 47 von Mendelssohn, Herr Professor Rudolf Philp sehr interessante Variationen von Corelli d-moll; auch von &. Holländer ein ausführliches Violinfuük „Am Strand“ in sehr glatter, geteilter Weise. N · im Centrum des Programmes stand das Duett aus»Fidelio·«,Pizarro: Herr Prof.Wilhelm Weiß,Rocco:Heerima.Das gab einen Schlzß in’s Schwarze und wirkte als kräftigste der zehn Nummern.errWeiß war ungleich besser disponirt,als im Concert Reesenberger und schmetternd stieg fein hohes e. . . Doch wäre ein kürzer­es Programm dem Gesmnmt-cholgenoch diesk sicher­ gewesen Glücklicher Weise war dieses Theatew Contcert ungleich besser besucht, als es sonst der Fall zu sein pflegt; die Stimmung Daher eine ungewohnt gehobene, der Beifall nach jeder Leistung ein rauschender H­­err George Dima ı und seine sieben Mithelfer, Liebenswürdig und ehrenfest, dürfen gerne an den Concertabend zurückenfen. Vu (Concert-Nachricht.) Herr 3. Schwertner veranstaltet Mittwoch den 9. März 1881 im Saale des Hotels „zum römischen Kaiser“ unter­­­fälliger Mitwirkung mehrerer hiesiger Musikkräfte ein Instrumental- und Boral-Concert zu welchem V­ormerfungen auf LZogen und Sige in U. Schmiedk­e’s Buchhandlung entgegengenommen werden. (Ballcronif.) Das gestrige Ballfest der Feuerwerker des 8. lh. Artl.-Ngmt. war gut besucht und der Saal, der mit Fahnen, Emblemen und Blumen beform­t war, machte auf die Besucher den angenehmsten Ein­­­drud., Eine große Anzahl hübscher Tänzerinnen war erschienen und konnte daher die Artillerie eine außerordentliche Manövrir-Fähigkeit entwickln ; sie erwiderte rasch das s Feuer, welches ihr aus den Augen ihrer Tänzerinen entgegenbligte, und sol die Wirkung mitunter eine eminente Udatins und Krupp übertreffende gewesen sein. Die treffliche Musil des 31. Infanterie-Regimentes spielte sehr verlorende Tanzweisen, denen bis nach 5 Uhr Morgens Gehör geschenft wurde.­­­ Die Herrn FMEL, Bauer und Gyuritz, General von Kogy, Oberst Gecz, von Galgozy, Ciharz, Weigel und von Kreybig beehrten den Ball mit ihrem Besuche. Vertauscht­ wurden auf dem legten Kasinoballe mehrere Hüte. Nähere Auskunft bei Herrn Martini, Hutmacher. (Aus der Kronstädter Stadtkommunität.) Ueber die am 23. und 24. d.M. ee Generalversammlung wird uns geschrieben: Nach Bekanntgabe des Einlaufs beantwortete der Voriger die Inter­­­pellation wegen der Standgelder und Marktgebühren. Der Interpellant, der mit der gegebenen Antwort nicht zufrieden war, erklärte, einen moti­­­plrten Antrag einbringen zu wollen. In Folge weiterer Interpellationen versprach der Vorfiger, die in der Ausarbeitung befindlichen Anordnungen des Accije-Pachtvertrags, sowie den Bericht über die Ausgleichs-Verhand­­­lungen mit Wledeny, Törzburg und Zernejcht demnächst vorzulegen, und über den Stand der Mühlenangelegenheiten in Hopufalu in der nächsten Situng zu berichten. As nun ze Tagesordnung übergegangen wurde, beantragte C. Schnell, es solle Punkt 19 der Tagesordnung zuerst verhandelt werden. Dieser Antrag wurde zum Beschluß erhoben und in Folge dessen auf An­­­trag von C. Schnell und Genossen beschlossen. Dem Neid­etagsabgeordneten des Kronstädter Oberländer Wahlbezirkes Adolf Zay für sein zeitgerechtes und gediegenes Eintreten für die Eigenthumsinteressen der Stadt Kronstadt aka Dominium) mittelst Adresse den Dank zu votiven und den agistrat mit der Abfassung und der Absendung derselben zu beauftragen. Nun wurde die Berathung über das a für die Stadt Kronstadt und über die Abänderungsanträge der Stadthauptmannschaft zu dem zweiten Theile derselben von $ 19 an nk bis zu $ 30. Darauf vertagte der Vorfiser Die Verathung Bis zum nächsten Tag. Auch, diesmal am 24. b. tonnte das Statut nicht bis zu Ende d. i. bis zum $ 52 durchberathen werden, weil die SS 45—48 dem Magistrat zur Umarbeitung zugewiesen wurden. Da aber dies Statut am 1. März I. 3. zur Bestätigung vorge­­­fegt werden muß, so soll Sonnabend den 26. Februar I. 3. eine eigene Sittung zur vollständigen Durchberathung dieser Strafstatuts stattfinden. Schließlich wurde beschlossen, den Bericht des Zigcal Moriz Klodner, be­­­treffend die geltend zu machenden weitern Schadenerlaßansprüche aus Anlast der von Fehrentheil begangenen Veruntreuungen der Rechtskommission und den Antrag auf Bewilligung der Aufnahme eines Darlehens von 78000 fl­­­ogen Nachzahlung während der Jahre 1881 und 1882 zur Deckung der Unfälle, welche durch unvermeidlich verspätete oder verringerte Einnahmen entstehen, der Finanz-Kommission zur­­­ Berichterstattung und Antragstellung zuzuweisen. · »« Handelskammerwahlen.)Aus MedmschJIztrduYsgeschueber p­­er 26. Februar sind auch Hier die Wahlen für die Kronstädter Handels- und Gewerbekammer vollzogen worden. Von dem Handelsstande wurden 27 Stimmen abgegeben, welche alle auf den ve Wilhelm Binder, gewesener Postmeister fielen. Von den Gewerbetreibenden waren 89 Stimmen abgegeben worden, wovon Herr Karl Oberth (Schloffer) 71, Herr Michael Bendich 17 erhielten.­­­ Die Betheiligung an der Wahl, war im legten Augenblidk, namentlic­­her der Gewerbetreibenden eine ziemlich Lebhafte; man wollte eben dem von dem hiesigen Gewerbeverein aufgestellten Kandidaten, Karl Oberth, umso mehr zum Siege verhelfen, als man bei diesen Gewerbemanne die Erfordernisse zu einem tüchtigen Vertreter des Gewerbestandes voraussebte. Und daß überhaupt eine lebhaftere Betheiligung erfolgte, müssen wir der Thätigkeit einen kleinen, aber fröhlichen Faichingsgesellschaft verdanken, welche dem Drange ihrer Oppositionsluft gegen­ den hiesigen Gewerbeverein dadurch Ausdruch verlieh, daß sie einen Gegenkandidaten aufteilte. (Ans­­tiftung) wird ung geschrieben: Am 28. d. M. veranstaltete der Biltriger Frauenverein zu Gunsten der hiesigen Mädchenschule ein Konzert. Die um ihrer Mitwirkung angegangenen musikalischen Kräfte in Biltrigh hatten sich in entgegenkommendster Weise in den Dienst der Sache gestellt. So fann es, daß die beiden in Biltung bestehenden Gesangsvereine, der des Gehilfenvereines und des sogenannten Gesangsfränzchens mit ihren gemischten Chören gemeinsam zwei Nummern: „Gruß an die Heimath“ von Abt; „In Frühling“ von 2. Lenz fangen. &8 it dag erstemal, daß die Vereine zusammen­wirkten. Es wird — so hoffen wir — nicht das Legtemal sein, denn der Erfolg war ermuthigend genug dazu. Eine kleine Stadt, wie Bistriß besißt nicht eine solche Fülle von Gesangskräften, daß das zeitweilige gemeinsame zusammenwirken Aller nicht schon im Interesse der Kunst geboten wäre. In beiden Nummern dirigirte Herr Jo. Lang, Lehrer der Volksschule in der obern Vorstadt, in verständnißvoller Weise. E85 ist nicht unsere Absicht das reichhaltige Programm, zehn Nummern, unter denen auch der Humor durch „die Drillinge” von NR. Genee „die Räuber“ von Fr. Suppe vertreten war, ausführlich zu besprechen, wir be­­­gnügen uns im allgemeinen zu sagen, daß die Leistungen, befriedigten den reichen Beifall, der ihnen gezollt wurde, verdienten; hervorheben aber müssen wir Die Nummer „Klavier-Konzert mit Streichquartet Begleitung“ von C. M. von Weber. Die Klavierpartie spielte Frau Gabriele Graef die Gattin des Hiesigen Musiklehrers Trg. Graef.. Der reine Anschlag, der edle Vortrag, die vollkommene Technik des Spiels gaben dem lautlos lauschenden Bublism­ Gelegenheit, in Jan Graef eine Künstlerin zu be­­­wundern, wie sie im Klavierspiel in Bittung kaum je gehört wurde. Um das Fristliebende Publikum hat sich der Frauenverein Durch­ das veran­­­staltete Konzert ein Berdienst erworben. Durch den Bwed aber, dem das Erträgniß des Konzertes dienen sollte, nämlich der Unterfrügung der Mädchenschule, hat der Frauenverein in entschiedener Weise eine Bahn betreten, die im schärferer Weise die be­­­absichtigte Unterfrügung und Hebung der Volfsschule, namentlich der Mädchen­­­schule ,einzeichnet. Wir fünnen zu dieser Absicht dem Frauenvereine, der in den hochherzigen Bestrebungen des Kronstädter und Hermannstädter Frauenvereins nachahmensw­ürdige Beispiele findet, nur von Herzen GTüc wünschen. War das von dem Brittunger Frauenverein angestrebte Ziel, armen Kindern am Festtage durch Kleider und sonstige Gesdienke eine Schöne Mitbeiheerung zu bereiten, armen Kindern Bücher zu geben, eine edle festliche That, zumal er bei der Besh­eerung ohne NAüesicht auf die Religion der Beschenkten verfuhr, so hat er durch­ das regige Konzert angezeigt, daß er neben der Errichtung der bisherigen Ziele, weitere Ziele im Auge behält. Unsere Mädchenschule meidet nämlich durch den häufigen Wechsel der sogenannten akademischen Lehrer. Die akademischen Lehrer der Mädchenschule werden nämlich schlechter besoldet als die Lehrer an den Bijtrnger Mittelschulen. So betrachten denn die Akademiker die Lehrstellen an der Mädchenschule nur an Durchgangsposten, die sie verlassen, sobald ihnen die besser dotirte Mittelschullehrerstelle offen steht. Sollte der Frauen­­­verein durch die Widmung des Erträgnisses des Konzertes für die Mädchen­­­schule Dieses Ziel markiet haben wollen, so wü­rde er ihm nicht fehlen an der Zustimmung aller Schulfreunde, vielleicht aber auch nicht an dem Ge­­­lingen des schönen Bieres, denn edlen Zielen fehlt es bis noch in unserer Baterstadt nicht an opferfreudiger Unterstügung. Das Konzert war zahlreich besucht und das Neinerträgniß dürfte, troß des Umstandes, daß der Raum des Saales durch Tische und Tafeln beengt war, das Billet blos 50 kr. foftete, doch mindesten 80 fl. d. W. betragen. (Prozeß der Klausenburger Victoria.) Der Königl. Ge­­­richtshof in Klausenburg als Strafgericht hat gegen die Oberbeamten der fallihen Klausenburger Versicherungs-Gesellschaft „Victoria“, Zulius SB, Albert Zritih und Alexander Pot, die Specialuntersuchung wegen mehr­­­fachen qualifieirten Betruges und wegen des Verbrechens der qualificirten Krida angeordnet. Die Bücher der Gesellschaft waren in so heilloser Ber­­­wirrung, daß es der Prüfung durch den Sachverständigen Pic, Abtheilungs­­­chef der Fonciere, und Carl Kremer bedurfte, um den Untersuchungsrichter zu orientiren. Die Gesellschaft erleidet einen Jahre lang hingeschleppten immer bemäntelten und dadurch verschlimmerten Gesammtverlust von 670.000 en. In Angeklagten refurierten gegen den Anklagebeschluß. („Pelter purnal“). (Das Klausenburger Honved-D Offizierskorps) veröffentlicht folgende Erklärung: „Seit dem Erscheinen des „Ellenzes“ ist Dasselbe unablässig bemüht, das konstitutionelle Geseß zu ignoriren, indem er die gemeinsame Armee und die ung. Honvedschaft als organisch nicht zusammenhängend, und auf den Landesgefegen nicht baffrend, verlariv. — In seinem gestrigen Leit­­­artikel Nr. 44 ist dasselbe so weit gegangen, daß es mit Fälschung des Geistes der Honvenshaft und ihres Officiersforps, an dasselbe einen aufwiegelnden Appell richtet, indem es dieses in einen biamentralen Ge­­­genzug zum Offiziersforps der gemeinsamen Armee vorstellt. — Diesem Treiben gegenüber können wir nicht länger schweigen; vorerst, weil wir möglicherweise eines Einverständnisses mit demselben geziehen werden könnten und dann, weil wir bei dem großen Publikum diesbezüglich keinerlei Zweifel aufkommen Lassen dürfen. Wir erklären daher mit Bezug auf den Inhalt des erwähnten Yeitartikels: daß wir auf geieglicher Basis stehenn, gleich der gemeinsamen Armee zu einem und demselben Offizierskorps gehören ; daß in unserem Vorgehen der militärische Geist der gemeinsamen Armee maßgebend war und al ist. Schließlich vesanouiren wir ein für allemal vie zusammenliegende enden­­­des „Ellenzer”, — welche wir übrigens, als außerhalb jeder Partei stehend, zu fritifiren nicht berufen sind, — die in ihrem Appel enthaltene Intention und Infinuation jedoch müssen wir ent­­­schie­den zurückweisen. Klausenburg, den 24. Februar 1881. Das Ei­­­ng. Honved-Offizierskorps. (Zur Nachahmung empfohlen) Zur Förderung einer neu zu­­greifenden Zeichenschule für das Gewerbefach, hat die Generalversamm­lung der M.-Vasarhelyer Sparkasse den Betrag von 500 Gulden mit dem Be­­­merken votlrt, daß diese Summe fruchtbringend angelegt und das bezügliche Einlagebuch insolange bei dem städtischen M­agistrat in Ver­wahrung zu bleiben habe, bis das Kapital dem erwähnten Ziwede zugewendet werden kann. (Verhaftung eines Schwindlers.) Die „Karlsburger Zeitung” schreibt : « Guttmann aus Gyöngyes,welcher vor einiger Zeit sich auf raffinirte Weise durch Fälschung der Unterschrift des röm.-katholischen Pfarrers aus Gyöngyös bei der röm.­-kath.Geistlichkeit im Lande Geld zu verschaffen wußte,—ist bei der Karlsburger Polizei gefänglich eingebracht worden. Dieser Industrieritter hätte ohne Zweifel noch Viele um Geld be­­­trogen,wenn nicht Domherr Beke,—durch telegrafische Anfrage beim röm.-kath.Pfarrer in Gyöngyös,—­diesen raffit­irten Betrug entdeckt und der Polizei angezeigt hätte. Guttmann hielt sich, während ihn die Gendarmen und städtischen Haiduden in der Stadt suchten, im bischöflichen Palais auf, wo ihn Feiner der Suchenden vermuthete, und so entkam er damals glücklich von Karlsburg, wurde jedoch später eingebracht, ‚Mm einen Austrommler­­­n­ in Deva ein Streit entbrannt, der die Helden der Magyarisirung lächerlich macht. Mit großer Entrü­ftung wurde im Peter und Klausenburger Blättern als crimen laesae patriae hervorgehoben, daß der städtische Austrommler in Deva die Kundmachungen in romanischer Sprache ausrufe. Andererseits wurde dieser Vorgang damit entschuldigt, daß der Austrommler eine­ so geringe Vergütung ent­­­halte, daß man seinen Menschen finde, der auch magyarisch verstehe. Der in Deva erscheinende „Hunyad“ (vom 26. d. M.) läßt jedoch diese Ent­­­schuldigung nicht gelten, da er es als eine Pflicht betrachtet, „daß unsere städtische Behörde der magyarischen Sprache in allen Zweigen und Kund­­­gebungen der öffentlichen Verwaltung Geltung verschaffe.” Das „patriotische“ Blatt fordert alle Magyaren in Deva auf, „von dem nicht in der Staats­­­sprache mitgetheilten städtischen Anordnungen seine Kenntniß zu nehmen.“ So hat nicht einmal der arme Austrommler vor den Helden der Magyari­­­sirung Rube. (Namensänderung zu herabgefegßtem Breite.) Debatte des ungarischen Abgeordnetenhauses der Stempelgebühr von 5 fl. auf 50 fl. für Namensänderungen erklärte am En­­der die Herablegung der 24. d. M. der Abgeordnete Koloman Thaly, nichts dagegen einzuwenden, wenn die Sachsen in Siebenbürgen ihre deutschen Namen beibehalten wollen; er rechne auch nicht darauf, daß die magyarische Nation durch Magyarisirung der siebenbürgischen Sachsen vermehrt werden würde, doch gebe es auch in Zipfen Sauchsen, welche anders denken und handeln.­­­(Elsenrufe.) Neoner citk­te das­­­ Beispiel der Stadt Wagenpfüffel, die im Jahre 1849 ihren Namen in Kis-Debregzen änderte und dafür von Hahn an­­gehörig gebrande­­nhaft wunde. Aus Wagenprüffel stammte Urban Ezelver, der für die Freiheit sümpfte und der für seine Diaterlandgliche den Tod unter dem Henferbeile erlitt. Die Einwohner dieser Stadt wollten einst massenhaft ihre Namen uagharifiren und mir die Rücksicht auf die Gebühr, welche mehrere Tausende von Gulden betragen hätte, hielt sie davon ab, dafü­r aber haben sie mei­­nigstens den Namen ihrer Stadt, welche num Meereng heißt, magyarifirt. Um die Namens-Magyarifirung so viel als möglich zu erleichtern, wünsche er die volle Stempelfreiheit für Namens-Magyarifirungen. (Ortschaften aus dem Aussterbe-Etat.) Die "Presse" (Nr. 54 vom 24. Fbruar) berichtet: Am Montag fand in Temezvar die gr.­­­pr. romänische Protopresbyterial-Synode statt. In dem Bericht über das abgelaufene Jahr wird auch der in ihrer Napidität geradezu erschreckenden Abnahme der romanischen Bevölkerung Erwähnung gethan. E83 giebt Ort­­­schaften, wo ganze Garsen Leer stehen, deren Bevölkerung theils ausgestorben, theils ausgewandert ist. Ein solches Beispiel ist das Dorf Töröt-Szakos, welches fast vollständig unbewohnt ist. Auswanderung aus der Herzegowina) Die Bevölkerung des Dorfes Corrito, zwischen Bilef und Gado in der Herzegowina gelegen, welche die ihr von der bosnisch-herzegowinischen Landesregierung auferlegten­ Steuer nicht bezahlen kan, ist mit Sad und Pad nach Montenegro aus­­­gewandert. Andere Dörfer der Herzegowina sind im Begriffe, diesem Beispiel zu folgen. Berichtigung.­ Jr unserm Berichte (Nr. 2184) über den Kronstädter Vor­­schußverein soll es heißen, daß der Vereinsdiener (nicht der Vereinsdirektor) ein Neujahrsgesdhenk von 30 fl. erhielt. __ Hermannstadt. Witterungsbericht vom 1. März 1881. Marktberichte, Arad, 26. Februar. Weizen: In Folge wegerer Laufluft, die in unseren Hauptstädten berichtet wurde, war der Verkehr auch hier ein lebhafter, es erzielten die verfauften Partien eine Preisavance von 10 bis 25 fr. gegen ook: wir notizen abfallende Sorten bis fl. 10.50, bessere je nach Dualität von fl. 11.25—60 per Metr. Roggen: Wird sowohl von hiesigen als auc von auswärtigen Mi­llern gesucht und auch einige Verkäufe mit fl. 9.30—9.40 geschlossen, bleibt so mehr Geld als Waare. Sor­te: Wenig beachtet, einige Waggonladungen erzielten fl. 6 per Metr, Dafer: Beinahe verfehrlos, daher umsere Notizung mehr mominelt fl. 5.25—5.30 per Metr. Mars: Auch diese Woche waren die Zufuhren ungenügend, was zur Folge hatte, daß sie der Preis bis fl. 4.90 per Metr. Heu­te, es wurden auch größere Partien Prompt­­­mwaare zu benannten Preise verkauft. Für die Frühjahrsmonate ist die Stimmung auch eine bessere, doch ist nu3 in der abgelaufenen Woche sein Abschluß bekannt. Spiritus. Bei geringem Aufgebot erhielten ich die Preise in der abgelaufenen Woche gut be­ Ernee Brompt bedingt en gros 30.25—50 ohne Faß, en ustail 31 ohne, 38 sammt aß per 100 Liter %, Telegrafischer Kursbericht an der Budapester M Warienbörse enwicht. von fl. 12.10 bis 12.35, (Weidenburger) 72%,, bie ; vom 28, Yebruar 1881.. 3 . (Onalität per Helioliter ) Preis per 100 Kilogramm. " Wetzen(Banater)-»727»RAE-»Klogr.Gewichtvon.——.-—-bis—.—«.-—, TMbis787»Kilogr.Gewicht vonfl.—.——bis——.k——,(Teißgegend)727»bis74s-» Kilogn Gewichtvon fL—.—bis——.———,764j»bis 783X Kilogr.Gewichtvon fl.12.25 bis 12.70,(Pester Gegend727«,bis 747sp KilogL Gewicht von fl.—.—bis—.—— 767»bis 78«-»Kilogr. 748X.«Kilogr. Gewicht von fl.-—.—bis—.—,76710 bis 783x 10 Kilogr·Gewicht von .12.25bis12.70,acökaer­ 72s-«bis 74sxm Kilogr.Gewicht von fL—.——bis-—·.-— 6«-«,bis 787w Kilogr.Gewicht von fL—.—-big——— Bogen(ungarischer):70 bis 72KiS Gewicht von fL 10.—bis 10.30. Gerte(Futter):sobiSSZ Kilongewicht von fl.6.40bi56·70,(Vmnex): 62bi6 637n Kilog(Gewicht von fL 8.50 bis 9.60. er ungarischer): 36%, bi3 40, von fl. 6.20 bis 6.40, ai3 (Banater): von fl. 5.70 bi3 5.75, anderer: von fl. 5.65 bis 5.70. Reps (Kohh: von fl. —— bis ——, a bon fl —— bid8 —.—, Hirfe (ungarische): von fl. 5.60 bi 5.80. » » Lieferu­ngszeit(Usance): Weizen (Seübjahr): 74 °­,, Kilogram Gewicht von fl. 11.07 bis 11.10, bis en kick) Er N von f —.— bis ——. oggen (Frühjahr): d­ogr. von fl —— bis ——. Mae (Die Mar ni): H ° 5.86 bi 5.90) ReHs [Koal] (Gid August—September) —.— Kilogr. bon fl —— Bid ——. [Banater] (Gid Zui—August) —— Kilogr. von fl. —— bi3 —.—., piritud (voh) per 100 Liter von fl. 30.75 bis 31.25, « AU RDEREUE NN nieleu) Sen; Temperatur- 7 Uhr (Donatömittel 726.0) peratur Morgen? | 722,0 Bortag | Celfius —2.5 65 Dokmim |:jeit dem Vortag 1.88 98 Windes- sw Niederichlags- we Geälhteter | Be­­an) und Veinimum | grichtung | dom Vortag | Al in Millimeter, & (Fremdenliste.) Hotel „Neumüller“: Ladislaus Dobal, Kontrolor aus Mühlbach. Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 28. Februar 1881. &­­rk 6 20 Stant3 Goldstüde . . ... 9.32 100 Mark Deutsche Reichsmähr. , 740 Sonden (für dreimonatl. Wed.) . 117.60 Ungarische Prämi -

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