Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Mai (Jahrgang 8, nr. 2240-2264)

1881-05-16 / nr. 2252

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Schäilek; Pest AV. :Goldberger, Frankfurt a, M Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein & 3 E Prünnmerationen G. L. Daube & 0. y Aufertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile Tostet beim einmaligen Einraden 7 fr., das zweitemal je 6 fr., das drittemal je 5 kr. öd. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 Kr. 1881. Die romanische Nationalkonferenz in Hermannstadt. Die von 157 Vertretern aus Ungarn und Siebenbürgen besuchte rumänische Nationalkonferenz hat am 14. d.M. ihre Berathungen beendigt und ist im Bewußtsein der Einigkeit bezüglich des von den Einen mehr, von den Andern weniger bar geschauten Hieres, aber wohl Fam im Der Ueberzeugung, daß eine allseitige Klärung der Ansichten über die zur Er­­­reichung des Zieles führenden Meittel gelungen sei, wieder auseinanderge­­­gangen. Die Nothwendigkeit, einträchtig zu sein und alle nationalen Kräfte des romänischen Volkes zu sam­meln­, ist mehr als Herzensjache empfunden worden und hat als solcge auch in der einhelligen Fassung der Besschlüsse ausdrud gefunden, ist aber noch­ nicht zu einer alle Geister mit den uner­­­bittlichen Geiegen der Logik feiernden Berstandesjache gereift. Die romä­­­nische Nationalkonferenz machte auf den unbefangenen Beobachter den Eindruck, als ob das in seinen besten Männern vertretene romänische Bolt der Thatsache, daß in seiner nächsten Nähe das selbständige romänische Königreich entstanden, sich wohl bewußt und zugleich von der Leidenschaft durchglüht sei, eine der im Königreiche Rumänien zum Ausdruck gelangten Bedeutung des rumänischen Volkes entsprechende , auch im Den Ländern der ungarischen Krone zu erringen, aber noch umsicher nach allen Seiten und Richtungen hin tappe und die noc unbekannten und noch weniger bewährten Stagen suche, um sich um denselben aus der Tiefe zur erstrebten Höhe emporzuheben. Im Nachstehenden wollen wir den Verlauf und das Ergebniß der Hauptkonferenz kurz ffizziren und dem eingehenden Berichte vorausschiden. Der am 12. d. M. eingefegte Dreißiger-Ausschuß, welcher mit der Aufgabe betraut worden war, meritorische Anträge für die Hauptkonferenz vorzubereiten, war den ganzen näch­sten Tag mit der Lösung dieser Aufgabe beschäftigt und hatte zweifellos um erwartete Schwierigkeiten zu überwinden. Dies geht aus der Thatsache hervor, daß die Hauptkonferenz im Laufe des 13. Mai zweimal angesagt und zweimal wieder abgesagt wurde. Mit um so größerer Spannung wurde der Hauptkonferenz am 14. Mai und den Eröffnungen des Dreißiger-Ausschusses, aus dessen Berathungen, wie das vorangeilende Gerücht meldete, ein mit 16 gegen 9 Stimmen gefaßtes Majoritätsvotum hervorgegangen war, von allen Seiten entgegengesehen. Der Saal des „römischen Kaisers”, dessen Nebenräume, die Gallerien und Zogen waren am 14. Mai bereit vor 10 Uhr Vormittags — dem Beginne der Hauptkonferenz — dicht gefüllt. Die Eröffnung der Sigung verzö­­­gerte sich. Der Heiger rüc­e immer näher an die e­lfte Stunde, als der P­räsi­­­dent, Archimandrit und Bijofsvikar Nikolau Popea, eine breitschulterige stattliche Sofergefilt mit lange herabreichendem Barte, und die vier, meist dem Advokatenstande angehörigen und im angehenden Manneralter stehen­­­den Schriftführer ihre Pläge einnahmen. Der Präsident erklärte die Situng für eröffnet und ertheilte sofort dem Berichterstatter des Dreißiger- Ausschusses Vincenz Babejiu das Wort. Da erhob si am Peterenten­­­tische eine Schmächtige, nerodig lebhafte Gestalt, die sichtlich vom euer der Leidenschaft verzehrt und wieder belebt wird; die Augen funfeln lebhaft ; in Haupt- und Barthaar haben weniger Die van als die aufreibende Thätigkeit des Journalisten und Politikers Silberfäden gestreut. Unter lautloser Stille begann Babejiu als Referent des Dreißiger- Ausschusses einen Vortrag über die politische Lage und die aus derselben für das romantische Volk sich ergebenden Erfordernisse. Zuerst wurden im Verlaufe der eindruckvollen Rede fast schüchterne Rufe „So ist es!“ laut; dann Schwollen sie immer mächtiger zu lautem Dreifalle an, der sich bei einigen Stellen, wie bei der Schilderung des Renegatenthums, zum Sturme steigerte. Am Schlusse seiner Rede verlag Babejim den Antrag des Dreißiger-Ausschusses, der im Wesentlichen dahin geht, daß die Rumänen Siebenbürgen ® gegenüber den bevorstehenden Wahlen und dem Reiter Reichstage passiven Widerstand entfalten sollen, während die ungarländi­­­schen Rumänen aus Opportunitätsgründen sie an den Wahlen und am Reichstage betheiligen kön­n­en­,um­ dort im Sinne des rumänischen National­­­programmes zu wirken­. «­­­.­ » Dieser Antrag führte zu ein­er lebhaft bewegten­ Debatte-Aus der großen­ Zahl der Redner wollen wir hier vorläufig n­ur zwei hervorheben, welche m­eritorische Gegenan­träge stellten­ und ausführlich zu begründen versuchten.Advokat und Komitatsfiskal Lengern aus Kronstadt stellte unter lautem,oft durch stiiristische Heiterkeit sich äußerndem Widerspruche des überwiegenden Theiles der Versammlun­g und Unterbrochen durch höhnische Zwischenran welche aquikolaus Strevo in den Kron­städter Reichstags­­­abgeordn­eten und Schwager des Redners hindeuteten,den An­trag,dass alle Rum­­än­en in Siebenüngen und Ungarn ohn­e Ausnahme sich aktiv an­ den Wahlen und am Reichstage bet­eiligen sollten.Georg Popa,Advokatin­ Arad,brachte den­ entgegengesetzten Antrag ein,daß alle Romänen­ in Ungarn und Siebenbürgen ohne Ausnahme sich passiv verhalten sollten. Ku­rz vor der Abstim­mun­g zogen jedoch beide Redner ihre Anträge zurück,und der von Babesiu und Anderen befürwortete Antrag des Dreißiger-Ausschusses wurde einstimmig zum Beschlusse erhoben. Dieser Antrag lautet:­­­»Die romänischen­ Vertreter,die alle allen Theilen der un­garischen Krone in­ Hermannstadt zu der Wahlkonferen­z am­ 12.,13.und 14.Mai 1881 versammelt sind,geben einstimmig den lebhaftesten und schmerzlichsten Au­sdruck der traurigen Situ­ation,welche die gegenwärtige Constitution durch zahlreiche,mangelhafte und schädliche Landesgesetze geschaffen hat,name­nllich durch das U­nionsgesetz,das Nation­alitätengesetz,durch das Gesetz über den öffent­­­lichen­ Unterricht,das Munizipal-und Wahlgesetzz namentlich gilt dieses mit Bezug auf Siebenbürgen sowohl wegen des ein­seitigeanhaltes,als auch wegen der Anwendung von Seite der gan­zen Adm­inistration und sogar der öffen­tlichen Rechtepflege Alle sind kombinirt,dekretirt und vollzogen­ im falschverstände­en Interesse n­ur einer einzigen Nation­alität näm­lich der magya­­­rischen­.Eine solche Situation und Kom­bination­ ist ebenso ungerecht als traurig in­ ihren­ natürlichen Folgen für das gan­ze Vaterland,dessen überaus tief em­­pfunden­er politischer,moralischer und wirthschaftlicher Verfall bereits nicht mehr vor der Welt verhüllt werden­ kann­.Wirkonstativen,daß gerade durch die berührten Gesetze und ungerechten Institutionen die Aktivität der Rum­änen gegenüber den Landtagswahlen­ rücksichtlich der Siebenbürger unmöglich ge­­­worden ist,währen­d sie für diejenigen aus den ungarischen Theilen und dem Banat wenn auch nicht absolut umnmöglich aber doch im­ größten Maße be­­­schränkt un­d paralisirt ist,in­dem­ der parlam­entarische Kam­pf für die vitalsten Interessen des gemeinsamen Vater­landes,der Kampf für die Rechte be­­­ziehungweise für die Entwicklung u­n­d Wohlfahrt aller Völker des Vater­­­landes über ihre Kräfte hinausgehend auf ihnen lastet,indem gleich­­­zeitig durch diese Gesetze und ungerechten Institutionen die systematische Entwü­rdigung und Mißachtung der romanischen Nation­ im gemeinsamen Vaterlande,überhaupt im öffentlichen Leben einer so zahlreichen,selbstbe­­­wußten­,ihre Wichtigkeit erken­n­en­den undum­ Thron und Vaterlan­d wohl­­­verdien­ten Nation bewirkt wird.Daher erkennen die Vertreter der rom­änischen Wählerauswahle in lokalem­,rein patriotischem Motive,indem sie sich solidarisch verbinden und Kon­stituiiren,die Nothb­endigkeit an,daß sich alle Romänen unter der Krone des heiligen Stefan vereinigen und ihre Kräfte zur Vertheidigung aller ihrer eigenen politischen, ökonomischen und haupt­­­sächli am meisten mißachteten nationalen und kulturellen echte und In­­­teressen, ihrer Lebensbedingungen, vereinigen und organisiren sollen. Zum Zwecke dieser Vertheidigung wird für die Rumänen aus Siebenbürgen­­­ gegenüber der Legislative in Budapest und den Wahlen für dieselbe­­info­­­­ lange, als diese ungerechten Gefege und jene stiefmütterliche Verwaltung be­­­stehen, die Nothwen­digkeit eines passiven Widerstandes an­­­erkannt, während für die Rumänen aus den ungarischen und banatischen Theilen, inwieweit ihnen das­ Gefeg und dessen anständige Durchführung und die Yotalumstände eine Anzahl von Deputirten durchzu­­­iegen ermöglichen, die Opportunität anerkannt wird, an den Wahlen und am Landtage t­eilzunehmen nur, sind sie verpflichtet, im Schoße der Legis­­­lative des Daterlandes exakten Ausbruch der obberührten traurigen Situatio zu geben und die Revision der schlechten­ Gefete und die lokalere Ausführung derselben zum Zweck der Verbesserung der gegenwärtigen Lage anzustreben. Für die Durchführung dieses Beschlusses, beziehungsweise der zu befolgenden Aktion ernennt die Generalversammlung der­­­­ertreter der romänischen Wähler ein permanentes Wahlkomitee, bestehend aus 11 Mitgliedern in den Bersonen Bifarion Roman, George Baritiu,“ Parthen Cosna, Diamandi Manole, Bopen Nikolan, Bopa Georg, ZTrombitas Ananiae, Secula, Dr. Juan Ratin, Vincenz Babesin, Stanesen Basilius, welche sich mit dem Site in Hermannstadt Konstituiren, ein ausführliches detail­­­lrtes Memorandum in dieser Angelegenheit zusammenstellen und dem­­­selben die weitest verbreitete Publizität geben werden; auch werden sie gleichzeitig damit die am meisten entsprechenden Maßnahmen und getei­­­lten Mittel verknüpfen zur Regelung sowohl der P­afsivität Siebenbürgens gegenüber dem Landtage und den Wahlen, womit diese Passivität ernst und reell werde, als auch der Aktivität rücsichtlich der anderen von Rumänen bewohnten Theile und überhaupt der Aktivität in den unteren Sphären des öffentlichen Lebens namentlich in den Munizipien und Gemeinden, indem sich sämmtliche Mitglieder dieser Konferenz zur loyalen und eifrigen Mit­­­wirkung für diese Politik im Schloße des romänischen Volkes verpflichten." Stürmische und nicht enden wollende Se­­tzenska Aufe begleiteten die einhellige Annahme des Außschußantrages, der die einzige Abänderung dadurch erfuhr, daß anstatt eines Eilfer-Komite’3 ein Neuner-Komite als Ere­­­fativ-Komite gewählt und mit der Durchführung der Konferenzbeischlüsse betraut wurde. Darauf wurde ein vom Dreißiger- Ausschusse verfaßtes National­­­programm, das im Wesentlichen mit dem auf dem S Freiheitfelde bei­­­ Blasendorf im Jahre 1848 besc­hworenen übereinstimmt­­­en bloc ange­­nommen und dem Eyekutivsomite zur Durchführung übergeben. Das Programm lautet in deutscher Ueberlegung: Programm der rumänischen Nationalpartei aus Ungarn und Sieben­­bürgen. $ 1. Bezüglich Siebenbürgens wird die romänische Nationalpartei ihre Kräfte in Bewegung fegen (se vä adopera) zur Wiedererlangung der Autonomie Siebenbürgens. §2.Die Nation­alpartei wird dahin­ streben­,daß der Gebrauch der rum­änischen­ Sprache in allen von Rum­­änen­ bewwohnten Gegen­­­den(tienudurile)als Gesetz sowohl in der Adm­inistration als auch in der Justiz eingeführt­ werde. §3.Konsequenterweise wird dieselbe ihre Kräfte anstrengen,daß in den von Romän­en bewohn­ten Gegenden rom­än­ische Beam­te angestellt« werden sollen­;von­ Nichtromanen aber nur solche,welche die Sprache des romänischen Volkes sprechen un­d schreiben­ un­d die Sitten desselben­ kennen, uc­dt wird sich bestreben,daß der Ususzon­ach als Beam­­te solche Indivi­­­duen angestellt werden,die dem Volke nicht bekannt sind und die das Volk nicht kennen,beseitigt werde. §4.Die Nationalpartei wird Versuche m­achen,die Revision des G­e­­­setzes über die Gleichberechtigung der Nationalitäten zu Gunsten dieser zu bewirken und wird kämpfen(sevålupta)für die loyale und wirkliche Durchführung säm­m­tlicher Gesetze. §5.Die Erkämpfung und Aufrechthaltun­g der Autonom­ie der Kirche­n und konfessionellen­ Schu­len,da diese reine Nationalitätsfragen sind,wird eine Pflicht der Nationalpartei sein,die sich bestreben wird,daß die rumänische Nationalität in Bezug auf die rum­äni­schen Schulen sowie auch auf andere nationale Kultur-Anstalten aus dem­ Staatsschatz eini Ver­­­hältnisse zu den Bluts-Uaneldopfern(onjoi·tresle de Sangesibani), welche die romänische Nationalität für das Vaterland bringt,unterstützt werde,und gleichzeitig dahin trachten wird,daß die Geselle und Berern in Deiner Tasche verborgen?Du weißt vielleicht n­­cht einmal,daß er das Geld gestohlen hat?An­tworte mir!Mr.Longworth glaubt an Deine Unschuld,ich will,daß Du sie m­it Deinen eigenen Lippen beweisest.Ant­­­worte!“ Sie fährt mit der Hand übers Gesicht und stößt einen Schrei aus, der wie ein Messer in Longworth’s Herz schneidet. „O Himmel,” sagt sie, „was habe ich gethan, um das zu verdienen ?" „Ders. Windsor", ruft Yongworth leidenschaftlich, „waß muß ein Ente nehmen! Reine" — er ergreift ihre Hand und zerprüht sie fast mit feinen Fingern — „Kommen Sie mit mir. Ich muß ein Wort mit Ihnen allein sprechen." · — feuillelen. Bren Bis in den Tod. M Amerikanischer Roman, frei bearbeitet von M. dr. Weißenthart. (62. Fortjeung.) »Sie sind erbarm­ungslos!Sie dürfen um­ ihrer selbst willen nicht so rü­cksichtslos handeln­.Gedenken Sie,daß sie ihre En­lelin ist,das Kind Ihres Kindes!” · »Mein Fluch aussießeide,die Mutter,welche von mir entfloh, die Tochter,welche mir Schande gemacht hat!Der Name Windsor ist von Beiden entehrt.Wie,Sie wagen es noch,sie zu vertheidigenP Ohne Sie würden diese Mädchen nie einen Fuß in mein Haus gesetzt haben!« »Sie brauchen m­ich nicht daran zu erinnern.Ich bedauere meinen­ un­­­glü­cklichen Rath so gut wie Sie.Aber dennoch bleib­erechtigkeitsaner Gerechtigkeit.Verurtheilen Sie sie,wenne ihnen beliebt,aber hören Sie sie erst an.Lassen Sie sie rufen und fordern Sie sie auf,die Wahrheit­­­ jagen." a Sie greift nach dem Drodenzuge und läutet, ehe er zu sprechen voll sendet. So lange er sie rennt, hat Yongworth sie noch nie, selbst in ihrem größten Zorn, ihre stolze Selbstbeherrschung verlieren gesehen. ·· »Jetzt nicht,«ruft er­—»ni­cht vor m­ir!Ich will nicht dabei sein­!« »Ich sage Ihnen,Sie m­üssen­ bleiben!«erwiedert sie leidenschaftlich »Sie haben sie vertheidigt.Sie sollen da bleiben­ und ihre Selbstvertheidigung anhören.Wen­n Sie mich jetzt verlassen­,werde ich Sie mein ganzes Leben land­en.« D­­a zieht sich zurück. Katharina tritt herein, bestürzt, verwirrt. Auch sie hat ihre Gebieterin noch nie so gesehen. „Wo ist Fräulein eine?“ „Auf ihrem Zimmer, Madame!“ „Rufen Sie sie hierher! “ Die Zofe entfernt sichz nochmals tritt Longworth vor: »Bedeu­ten­ Sie«­— „Ich will nichts beweinen. Sie müssen bleiben und werden bleiben und ihr entgegen treten !" Die Thüre öffnet sich in diesem Augenblick — es ist unmöglich, sich zurückzuziehen. Keine tritt ein. Ihr traumumflortes Auge fällt auf Longworth und wendet si dann auf die aufrecht im Bette figende Gestalt. Dann tritt sie langsam vorwärts. „Sie haben mich rufen Laffen ." Sie ist blaß und elend, aber der Hauptzug auf ihrem Gesicht ist äußerste Erschöpfung. Sie sieht so verstört aus, als ob ihr Sprache und Bewegung eine unendliche Pein verursachten. Und wieder denkt Yongworth, als er sie traurig ansieht : „Wenn die Schuld mit solchen Augen bilden kann, wie soll dann der Mensch die Unschuld von Wahrheit erkennen ?" „Ich habe Dich holen Lassen”, erwidert Ders. Windsor mit unterdrückter Heftigkeit. „Du hast wohl erwartet, gerufen zu werden, nicht wahr? Ich habe eine Frage an Dich zu richten. Warfst Du um zwei oder drei Uhr Morgens in tiesem Zimmer oder nicht?" Reine steht stumm da — „Willst Du antworten?“ „Ich Fan nicht," sagt sie mit erstickter Stimme. „Sie hören es!“ ruft Wers, Windsor, sich in einer Art fürchterlichen Triumphes zu ihrem Freunde wendend. „Sie kann nicht! Fürchtest Du Dich also zu lügen? Ic habe gehört, daß er auch eine Ehre unter den­­­ Dieben giebt, aber ich habe nie gehört, daß sie so Leicht verlegbar­­es.‘ „Madame, sagte keine, aber mit einem Tone, der nichts Herausfor­­­derndes hat : „ich bin seine Diebin !" „Nicht? Auch nicht die Helferin oder Hehlerin? Hast Du nicht am vorigen Abend vor meinem Thore mit dem Franzosen Durrand von dem ge­­­stohlenen Gelde gesprochen ?" Schweigen. „Hast Du ihn nicht am Tekten Abend in dieses Haus eingelassen ?" „Nein, das that ich nicht." „Du warst heute Früh zwischen zwei und drei Uhr nicht mit ihm in biesem Zimmer? Du hast den Schwarm, mit dem er mich betäubt, nicht Sie läßt sich von ihm hinausführen, ft­r stehen, ihre Hand noch festhaltend, Reine", sagt er, „bei der Ehre aller Frauen, sagen Sie mir, was Sie von diesem Diebstahl wien. Durch mich sind Sie zuerst hierher gek­­­ommen — ich fühle mich daher gewissermaßen verantwortlich.“ „Ich wünsche,­ ruft sie Hände ringend aus, „daß ich früher gestorben wäre, ehe ich hierher kam.“ „Es giebt Dinge in der Welt, die fehl immer sind alle Tod — aber sagen Sie mir, wissen Sie nicht von der Sache ?" Sie steht schweigsam da. Im den Augen, welche den feinigen be­­­gegnen, liegt der Blid des geheßten Thieres, welches das Messer an der Kehle fühlt. „Ich werde Ihnen nichts sagen,” erwidert sie mit Fertigkeit — „nicht ein Wort!" So stehen sie sich einen Augenblic von Angesicht zu Angesicht gegen­­­über. Er ist tobtenbleich, aber über die graue Bluffe ihres Gesichtes Hat sich für eine Zornesröthe, etwas Herausforderndes gelagert. „Ich Habe meine Antwort,” sagt er langsamn: „es ist, wie Dre. Windsor behauptet. Sie waren heute Früh mit dem Dieb Durand im Während des Gehens bleibt er Zimmer! Dann helfe der Himmel Ihnen und mir, der ich einst an Sie ge­­­glaubt habe! Ich hielt Sie für einen Engel des Lichtes, wahr, edel, un­­­haloig wie ein Kind. Und Sie sind das Weib eines Spielers und Diebes, seine Helferin und Hehlerin! Gehen Sie zu ihm! Sie paffen für einander! , ’ ¡ \ BERNER id eh , RE­­ER es »H­­­YMQ END-m­­­«s...«-z.««'.s,- — --—,«

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