Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. August (Jahrgang 8, nr. 2315-2341)

1881-08-01 / nr. 2315

III Nro.2315 Hermannstadt, Montag Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 1. August 1881. Seite 695 schildert der Abgeordneteranv.Simonyi unter drei PVinfcher wurden mit reichlichem Applaus vom Publitum belohnt. In Anbetracht, daß der überwiegende Theil der Zuschauer aus Kindern besteht,­­­wäre ein prägiseres, eventuell um eine halbe Stunde früheres Beginnen der Vorstellung. wünschenswerth. (Erdbeben in Agram.) Am 28. d. Vormittags fand wieder ein ziemlich Heftige Erdbeben statt. Der erste Stoß erfolgte um 11 Uhr 8 Min. Die Bewegung war eine mwellenförmige in der Richtung von Stadmwesten nach Nordwesten. Die Bevölkerung stürzte erschrecht aus den Häusern und flüchtete auf die offenen Pläne. Die Erdbewegung war von einem intensiven unter­­irdischen Geräusch begleitet. Um 3 Uhr 20 Minuten Nachmittags fand ein zweiter, etwas schwächerer Stoß Statt. (Eine Gemeinde zerstört.) Der Sturm und Woffenbruch welcher am 22. d. Nachts in Ungarn herrschte, hat Abanj-Szanto, einen Heinen Ort im Abanjer Comitate, fast vollständig zerstört. Von dem Sturme und den eindringenden Wassermassen wurden 150 Häuser fortgeschwenkt, ebenso viele beschädigt. Es erifu­rt sein Haus, das nicht Schaden gelitten hätte. Das eingedrungene Wasser reichte an manchen Stellen bis an die Dächer, daß nur die Soigen mancher Häuser sichtbar waren. In den Fluthen fanden fünf Kinder ihren Tod. Die Bevölkerung flüchtete größtentheils. Auch die Kaserne ist zerstört, nur die Pferde konnten gerettet werden. (Batriarchalische Boftzustände.) Im anne „Srenzbote­­­nderm die Boftverhält­­­nisse des Wieselburger Komitats. Herr v. Simonyi berichtet: „Wie sehr das Wieselburger Komitat troß seines Neicht­ums, seiner blühenden Städte und seiner Intelligenz sozusagen abjeit von unserem Va­­­terlande liegt, als wenn es gar nicht dazu gehörte, beweist schon die Ein­­­richtung der Postverkehrs-Anstalten. Nach Ungarisch- Altenburg geht die Kariolpost von Preßsburg um a1 Uhr Nachmittags. — Ein Brief, den man in Preßburg Nachmittags aufgibt, kommt am andern Tage Abends, also beinah­e ent in 36 Stunden nach Ungar.-Altenburg. Und doch in Ungar.-Altenburg von Preßburg aus mit guten Pferden in drei Stunden zu erreichen. Neusiedl z. DB. ist eine Stadt mit sehr fleißiger, ge­werbe­­­treibender Bevölkerung. Und doch, man Höre und fraune, dieses hübsche Städtchen Hat gar seine direkte Postverbindung mit Preßburg, also mit dem großen Gebiete diesseits der Donau und dem übrigen Ungarn, gleich­­­wie ebenfalls ein geregelter Personenverkehr zwischen Preßburg einestheils und den genannten Städten fehlt, nicht einmal ein Omnibus fährt auf dieser Route. Der nicht unbedeutende Personenverkehr wird durch private Fuhrwerke und Fiaker besorgt. Ja, Neusiedl und die ganze Umgebung hat nicht einmal eine direkte Briefpostverbindung mit Preßburg und dem Dies­­­seitigen Ungarn. && Hat nur eine solche per Bahn über Budapest und Wien. Wir frugen nach einem Pester Blatte in später Abendstunde. „Sa, diese werden erst des andern Tages erpedirt, darum hält man sie auch gar nicht,“ war die Antwort. Wir treten in das Haus eines Richters im Dorfe! „Der Herr Richter ist in der ‚Stadt‘! “ „In welcher Stadt” ‚Nun in Wean‘!" lautete die Antwort. Luftige Herrenm­eiße beim Bundesfchießen in München.­ Den Mittelbau der Halle nahm ein mächtige Podium ein, auf welchem ein verhofftes riesiges Monument angebracht war. Die Produktionen wurden durch die Ansprache eines Komite-Mitgliedes eingeleitet, welches die geehrten Säfte bat, auf ihren Siten zu verbleiben, da „Alles in der Luft paffire". In der That hatte das Podium alle mehr als Mannshöhe. Bald ertönte Mufit, und e8 erschien neben einer Sängerschaar eine Schaar alter Land­­­wehr in grotesken Uniformen, geleitet von „Ehrenjungfrauen". Es handelte sich um die Enthüllungsfeier jenes Monumentes, welches dem Freiherrn v. Münchhausen, vom Patron aller Jäger und Schügen, gefegt war. Das betreffende Festspiel, von Herrn M. Fellheimer gedichtet, war voll brolliger Einfälle. Der Chor sang nun ein Lied, in welchem der schöne Vers her­­­kommt: „Bald sinft das weiße Leinentuch, Ein Jeder hat dann bald genug, Und Rührung bricht sich ihre Bahn, Wir fangen schon zu heulen an: Heil! Heil! Heil! dem wunderschönen Zubehtag!” zc. Hierauf erschien der Herr „Gemeindevorstand“ und hielt eine wohlgereimte Ansprache zum Lobe Münchhausen’s. Er schloß: „Zieht fest am Tuch, zieht an der Schnur, Münchhausen! komme nur hervor!" Der Landwehr-Kommandant: „Z’ Ach­­tung! Präsentirts’8 Gwerrr!” Zufh, die Hülle fiel, und „da“ stand er nun der Biedermann, ein Meisterstück von Meisterhand“, da füß er auf riesigem Pferde leibhaftig zu Stein erstarrt, und auf dem Sodel stand zu lesen: „Münchhausen, Freiherr von und zu". Im rührenden Worten pries nun der „Gemeindevorstand” den Verewigten und kragte über die Falschheit der renigen Zeit: Falsch ist die Menschenbrut geworden, Falsch auf Livreen sind die Borten, Falsch sind sogar die Menllikerzen, Falsch die Haare, Zähn’ und Herzen. Alles in der Welt ist verlogen, „beim Schügen nur gibt’s ganz allein das wahrheitstreue Yagdlatein.” Und zur Belräftigung dieses unzweifelhaft wahren Gedankens niefte urplöglich das Monument unter allgemeinem Halloh. Alsbald fing der große Freiherr auch am zu reden: Servus! edler Menschenschwarm ! Hal Da herob’n ist’n damitch warm! Letzteres echt Münhaufenfh, denn in der Halle herrschte eine recht intensive Kälte. Seine Freiherrliche Gnaden begrüßten hierauf die Schülen, erstarrten aber sehr bald wieder zu Stein, so das der „Gemeindevorstand" den Schluß der Rede nur mit Hilfe eines „Zelephons der Seele“ von einem Zettel ab­­­lesen konnte. Dann gab es elektrische Beleuchtung, und nachdem die Land­­­wehr wieder abgezogen war, stiegen Freiherrliche Gnaden unter jubelnder Heiterkeit vom Pferde herunter, und dieses wurde nebst Postament binnen wenigen Minuten hinausgeschafft. (Eislauf im August) Man schreibt aus Dobihau — Nord­­­ungern — ,wo sich die berühmte Eishöhle befindet, vom 25. v. M. „Das gestrige Eisfest in der elektrisch befeuchteten Höhle ist glänzend erungen; es mögen an 500 Personen anwesend gewesen sein, die des­­senhaften Anblick nicht satt werden konnten. Bier Haare — aus Berlin — führten im großen Saale eine Schlittschuh-Quadrille auf, was unge­­­mein gefiel. Dies veranlagte auch die Dobichauer Stadtbehörde für den 14. August in der wieder elektrisch zu beleuchtenden Höhle ein Eislauffesl anzuberaumen. ee fi) bereits 25 Schlittschuhläufer-Paare als Theilnehmer gemeldet. Man rechnet jedoch darauf, daß über Hundert Paare teilnehmen werden. · (Zigeuner in Amerika­)Nicht»geringes Aufsehen erregte in New-York eine echte Zigeuner-Familie,die erste­,welche amerikanischen Boden betreten hat.Diese Familie besteht aushcitarginer NaZowski1, seiner Frau, einem 21jährigen Sohne, einer Tochter von 11 und einer Tochter von 5 Jahren. Die Familie am Anfangs Juli mit dem Dampfer „Afyr­an Monarch“ in New­ York ab, hat aber bereits ehr unliebsame Erfahrungen machen müssen. Einen Reisewagen, einen der­ wunderlichsten Gestelle, welche die Sonne jemals beschienen hat, hatten die Leute mitge­­­bracht; zu diesem tauften sie in News Sersey ein Pferd für 25 Dollars und machten sich dann auf die Reise nach dem Westen. Weit sollten sie indessen nicht kommen. „Zung-Amerifa” verfolgte sie auf Schritt und Tritt und ließ es sogar bei Verhöhnungen und gellenden Rufen nicht be­­­wenden, sondern warf auch Unrath und Steine nach dem seltsamen Auf­­­zuge. So beschlossen sie denn, umzufehren, und waren glückich wieder­ in Sattle Garden angelangt. Sie sprechen sich über diese Erfahrung in sehr bitteren Worten aus. Die Leute sind durch ganz Europa gereift und haben bedeutende Sprachkenntnisse. Mit dem Englischen geht es am schwächsten, im Deutschen, Französischen, Italienischen, Spanischen, Ungarischen und noch in verschiedenen andern Zungen drücken sie sie dagegen mit Zeichtig­­­keit aus, Ungarn betrachten sie als ihre Heimat; da Land, welches sie drüben zulebt­­e, war Norwegen. Die Frauen beschäftigen sich natürlich mit Wahrsagen, auch verstehen die Mädchen vorzüglich zu tanzen. Die Männer machen feine Kupferarbeiten. Uebrigens sind die Leute seiner­­­wegs arm, sie haben bei Duncan, Sherman und Co. 3000 Dukaten zur in an­­hinterlegt. Einem Unternehmer gelang es, die Zigeuner für sein Museum zu engagiven. Das Engagement wurde nur unter der aus­­­drüclichen Bedingung angenommen, daß es ihnen gestattet sein solle, im Museum wahrzujagen. (Ueber die Ernteverhältnisse im Banate vom Jahre 1830 bis 1880) schied­ ein Landwirth an Ladislaus von Korizmics fol­­­gende Tabelle ein. Eine gute Ernte war in den Jahren: 1830, 1834, 1838, 1840, 1844, 1850, 1852, 1856, 1858 und 1867, zusammen jonach während 10 Jahren; eine mittelmäßige Ernte war in den Jahren: 1832, 1833, 1835, 1837, 1841, 1842, 1843, 1845, 1849, 1851, 1864 und 1868, zusammen während 12 Jahren; eine schlechte Ernte war in den Jahren: 1831, 1836, 1839, 1846, 1847, 1848, 1853, 1854, 1857, 1859, 1860, 1861, 1862, 1865, 1870, 1871, 1872, 1873, 1874, 1875, 1877, 1878 und 1879, zusammen während 23 Jahren; gar feine Ernte war in den Jahren: 1855, 1863, 1866, 1869, 1876 und 1880 zusam­­­men während 6 Jahren. In Perzenten ausgedrückt, beträgt in den Teßt verfloffenen 50 Jahren die gute Ernte 20 Perzent, die mittelmäßige 23 C­­ent, die schlechte Ernte 45 Percent und die erntelose Zeit 12 Perzent. Jeles Resultat ist fein sonderlich befriedigendes und fällt hiebei besonders noch ins Auge, daß in den legten 10 Jahren auch nicht eine einzige gute oder nur mittelmäßige Ernte war, sondern insgesammt schlechte und ein­­­mal sogar gar feine. Ueber die Gründe der Mißernten wird gesagt, daß im Jahre 1831 der Spitbrand und die große Hite die Ernte zu Grunde richteten; die Ursache der Mißernte im Jahre 1846 war der große T­rost, der am 10. Mai desselben Jahres das Wachsthum vernichtete. Im Jahre 1846 preßte die Ende Juni eingetretene enorme Hite die Körner zusammen ; in den Jahren 1848 und 1853 gab es Spibbrand. Im Jahre 1855 ver­­­nichtete der in der Größe von Taubeneiern gefallene Hagel die Yechtung ; am 25. Mai 1866 ging der Weizen an dem F­roste zu Grunde; 1869 war Winterwaffe; 1870, 1871 und 1872 konnte man in Folge der häufigen Regengaste das Feld nicht bendern, auf den Hügelfeldern richtete der April­­­nebel Alles zu Grunde; 1876 und 1877 schadete der Maistoff der Ernte, 1878 Gevinnlkehen häufige N Regengifte die Weizenernte. 1879 richtete der Nebel im April und Mai großen Schaden an und endlich 1880 schadete die große Kälte im Winter und der Sunnnebel erheblich der Ernte. Troß diesem hohen Pelzentrag der schlechten Ernten treten, ist eine Zeit lang erfolg­­­reich damit gefluniert worden, daß Ungarn die Kornkammer Europa’z sei! (Das Ende eines Brandstifters.) In Eptergal (Zala) wurde dieser Tage ein alter Bettler erschoffen aufgefunden. Derselbe hatte wegen Brandstiftung eine anderthalbjährige Kefferstrafe abgebüßt und war in das Dorf zurückgekührt, dessen Einwohner er bei beginnender Erntezeit durch seine neuerlichen Drohungen in Schweden verfegte. Es scheint demnach­, daß ein „ungenannt sein Wollender" durch einen wohlgezielten Schuß das Dorf vor der drohenden Gefahr befreien wollte. (Eine „Komponier-Maschine.“) Diese, von einem Stuttgarter Telegraphenbeamten gemachte Erfindung ermöglicht das Componiren nur in dem Sinne, daß der musikalische Autor nicht mehr Notenpapier und Stift zur Seite haben muß; die musikalischen Gedanken können, so schreibt die nd.­8.", nach wie vor auf mechanischem Wege nicht erzeugt werden. Hat sich aber durch freies Phantasiren an dem Clavier die musikalische Idee zu einer Klarheit emporgerungen, so läßt man den Apparat in Thätigkeit treten; das auf dem Pianoforte correct Gespielte wird sich ald dann auf dem von einer Walze ablaufenden und durch den Mechanismus selbst mit Noten­­­linien versehenen weißen Rapierstreifen deutlich abzeichnen und zwar durch einfache, dem Werth der Noten genau entsprechende kürzere oder längere Striche, welche demnach in ihrer räumlichen Ausdehnung den Zeitwert der Noten genau versinnlichen. Diese Striche erscheinen gerade wie Notentöpfe auf den Linien oder zwischen denselben und unterscheiden sich bezüglich der anten und der halben Töne oder, richtiger gesagt, der Untere und der ber­asten in der Weise durch die Farbe, daß die Er­fteren in Blau, die Legteren in Roth hervortreten; bei Anwendung von nur einer Farbe wird der Unterschied durch die Breite der Striche marsirt. Die Pausen werden durch leere, ihrem Werth bestimmt entsprechende Zwischenräume auf dem Papier fenntlich. Um das in solcher Weise Aufgezeichnete in Notenschrift umzulegen, wird der Streifen durch eine mit der Bezeichnung der Noten­­folce Schablone gezogen, welche das Ablesen der vom Apparat ge­ ichriebenen Notenzeichen ohne alle Berübung mühelos gestattet. Dieser, Durch BE Elektricität in Bewegung gejeßte Apparat soll die wesentlichen üngel beseitigen, welche bei allen bisherigen W Versuchen, einen brauchbaren „Notographen zu Konstruiren, Hervorgetreten sind. Denn um mit dem Ap­­­parat zu arbeiten, bedarf es durchaus seiner besonderen umständlichen Ein­­­richtung des Klavier-Instruments, welche sonst ein unumgängliches Erfor­­­dernis war. Der neu erfundene Apparat besteht vielmehr ganz für sich allein, Fan beliebig und mit Leichtigkeit hin und her transportirt werden und allerorten mit jedem Clavier-Instrument durch eine künstlich gearbeitete L­eiste, welche über dem hinteren Theil der sichtbaren Tastatur einfach auf­­­elegt wird, sofort in Verbindung treten. Die hierbei gänzlich ungehinderte Ber­egung der Z Taften überträgt , dann mittels galvanischer Elektrizität auf den in der Nähe des Klaviers stehenden Schreibapparat.­­­ (Ein neuer Komet). Der von Schäberle entdeckte Komet, ist wie er nach weiterer Nachricht des Professors Valentiner in Carlsruhe nunmehr herausgestellt hat, nicht mit dem Kometen des Jahres 1812 iden­­­tisch, sondern bisher noch nicht beobachtet worden. Der Lauf des Kometen ist vorläufig noch nach Norden gerichtet. Er erreicht erst Mitte August die rößte Sonnennähe, kommt der Erde aber noch später am­ nächsten. Seine elligkeit nimmt daher zu, und daher sehr beträchtlich. Mitte August wird seine Lichtstärke etwa fünfzehnmal größer als zur Zeit der Entdeckung sein und der Komet ohne Zweifel auch mit bloßem Auge sichtbar werden. (Ruffisches in eistüdchen.) Die „N. Petersburger Zeitung“ schreibt: Der fürzli ber horbene efannte Schriftsteller S. Gromejso ge­­­riet­ während seines Petersburger Aufenthaltes zu Beginn der Sechziger Jahre wegen seiner „Beziehung zu den Londoner Emigranten” unter .­ Seit jener Zeit prangte in den, auf jedem Polizeibureau befindlichen Liften der „"Verdächtigen" auch Gromejfo’­ Name. In der Folge siedelte Gromejfo nach Polen über, diente dort längere Zeit im Ausschuß für Bauernangelegenheiten und wurde schließlich in der zweiten­­­ der ehriger Tage zum Gouverneur von Siedlce ernannt. Im­­ahre 1872 führten Privatgeschäfte Gromejkto für einige Tage wiederum nach Petersburg, wo er ft in die f­remdenliste des Hotels, in dem er abgestiegen war, Fury weg als — wirklicher Staatsratd ©. Gromejfo ein­­­schrieb. Raum war das örtliche Ka es von der Ankunft Gromejlo’s benachrichtigt, als auch schon der Revieraufseher dem Ober-Bolizeimeister darüber Berich­t erstattete, daß in Petersburg ein wegen seiner Beziehungen zu den Londoner Emigranten unter Polizeiaufsicht stehender gemeilter Gro­­­mejfo eingetroffen sei und in der vorgeschriebenen Weile überwacht werde. Da Gromejfo die Srückreise nach­ Siedlce antrat und der Ober-polizeimeister hievon in Kenntniß gerecht war, richtete Liebterer reglementsgemäß an den Gouveneur von Siedlce ein Kommunikat nachfolgenden Inhalts: „Der wegen seiner Beziehungen zu den Londoner Emigranten unter Polizeiauf­­­sicht stehende wirkliche Staatsrat) ©. Gromejfo ist am fro undjovierten September 1872 aus Petersburg nach Siedlce abgereist. Obiges beehre ich mich zur Kenntnig Em. Excellenz zu bringen, behufs Erlassung der Ver­­­fügung, daß Gromejlo an seinem neuen Wohnorte unter P­olizei-Aufsicht gefreit werde.“ Plöslicher Temperatur­wechsel.) Unterm 27. d.M. ber­­­ein mer Blatt nachstehendes: ale Die Hite, welche seit Beginn des Monates Juli fast ununterbrochen errichte, Hat Heute über Nacht einer ausnahmsweise Fühlen Temperatur la& gemacht. Noch gestern Abends um 9 Uhr , die von 26 Grad Celsius — um 55 Grad mehr als die normale Temperatur — heute um 7 Mi Morgens zeigte aber das Thermometer 14­5 Grad Celsius, und es war also binnen zehn Stunden eine Abkühlung um 11,5 Grad erfolgt. ALs unmittelbare Ursache dieser Wirkung ist der starre Westwind zu betrachten, der während der Nacht mit sturmartiger Gewalt und eine dichte Wolfenschichte angesammelt hatte. Doch scheint der Sturz sich, über ein IR außgebdehntes Gebiet zu erstrecken und namentli in den Alpen mit großer Vehemenz si fühlbar gemacht zu haben. So s­­ind aus Zell am See heute Nachmittags telegraphirt worden: Gestern Mittags herrschte hier noch unerträgliche Diche; heute Nachts gab es auf den Höhen der Umgegend starren Schneefa ; rings herum bietet sich den Touristen ein winterliches Bild; er weht ein einfalter Wind, und Alles sehnt si nach Winterröden. Hermannstadt. Witterungsbericht vom 31. Juli u. 1. August 1881. Marktberichte Mediarch, 28. Juli. Weizen per Hectoliter fl. 7.— bis fl. 7.50 Ib« feucht fl. 6.— IB "6.40, Korn fl. 6.30 bis 8.50 ‚ Gerste ( N) Bun Br . 2.30bt·62.50 Kukuxu fl.3.75bis·4.—,Hanfsamenfl.4.—biz 5.—,Froen F 5.— bis 5.50, Erdäpfel fl. 1.80 bis 2.—, Kerzen-Unschlitt per 100 Kilo fl. 4.— bis 46.—, Sch­weinefett fl. 58.— bis 60.—, Heu­­r 1.20 bis 1.60, Hanf fl. 32.— bis 34.—, Sped fl. 56.— bis 60.—, Spiritus per Grab 9", fr. Schweinefleisch per Kilo en ns 5 a De a en bis — fr., Schöpfenfleisch 24 ni .­­ier­­t. Der heutige Wochenmarkt mw seit einigen Tagen haben wir fortwährend Be­­lang &Lotterie, ee Luft eine Wärme gekauft Wetter: : in Original-Telegramme des „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblattes“, Wien, 31. Juli. (Corr.-Bur.) Das Leichenbegängniß des Prinzen Coburg Hat Heute Nachmittags auf Schloß Ebenthal im Beisein Sr. Majestät des Kaisers, der Erzherzoge Josef, Wilhelm Rainer, der Erzherzogin Elisabeth Marie, des Herzogs von Nassau, der Herzogs von Aumale und des Grafen von Paris, der Ges­­­andten Belgiens, Portugals, Brasiliens, der Coburgischen Familienmitglieder stattgefunden. Die Leiche wird nach Coburg überführt. Wien, 31. Juli. (Korr.-Bur.) Der dänische König ist mit dem Prinz Johann heute Morgens angekommen und 30, Uhr Nachmittags nach­ Gmunden weitergereist. Paris, 31. Juli. (Kore-Bur.) Die Okkupation des Forts Hunejuf auf der Insel Djerba wurde Mittwoch, Nachts widerstandslos bewerkstelligt. Der Au­todampfer Intrepide mit Truppen und Artillerie wird zur Marinesoldaten in Sfar erwartet. Admiral Geschwader, nach dem feinseligen Ablösung der Conrad Hält die Absendung eines Grenzpunktes Zargis für noth­wendig. Telegrafischer Manier: ze Pre Budapester Waarenbörse am 23. Zu . (Dualität per Behälter-Preis perlOO Kiloramm­ gr. Gewicht von fl. —— bis ——, (Theißgegend) 72%­,, bis 74%. Silgr. Gewicht von fl. —.— 5id ——, 76%,, bis 78%, Kilogr. Gewicht von fl. 11.85 bis 12.55, (Beiter eg) 72%, , 5iß 74%, Kilogr. Gewicht von fl. —— bis ——, 76%, bid 78 °, Kilogr. Gewicht von fl. 11.65 bis 12.—, Reichenburgen­ 72 °­, bie 74%, Kilogr. Gewicht von fl. 11.75 biß 12.10, 76%,, Giß 78%,, Kilogr. Gewicht von „ 12.10 bis 12,55, Bachlaer) 72%,, bis 74%, Kilogr. Gewicht von fl. — 6%, bis 78%, Kilogr. Gewicht von fl. —.— bis — —., B­ en L Surit bon % 8.60 bis 8.80, 6,10 bis 6.25, 62 bis 63”), gr. Gewicht von fl. it bis ’ a fer (ungarifer): 36%,, bis 40%Y,, von fl. 6.50 bis 6.80, ais (Banater): von fl. 6.10 bis 6.15, anderer: von fl. 6.— bis 6.05. Reps (Kohl): von fl. 11.50 bis 12.—, (Banater): von fl. 11.— bid 11.25. Hirfe (ungarische): von fl. 5.65 bis 6.10, · Lieferungsgeit (Usance): Weizen (Heibjahe): 74 °), Kilogram Gewicht von fl. ——— Bid ——, bis (September—October) —. Fequ­­e­ibt (Frühjahr):69 a be Kiloge. von fl. —— bis ——, Bat os is u­i) i­­ch h biß 6.32%,,. e A­­ugust— September) — — Silver. .13..— 13. BR (Bid Juli—Au SEILER Sogr. an fl. Rei a g . ptrttus(roh)per 1002iter von fl.83.­bi5 83.60. . Weizen Ag 76%, , bis 78 Ihs = 8­­7 Ge a 72%. 618 74%, Klogr. Genie bon W — Kilogr. Gewicht von fl. 11,327, bis 1,97%. ogr. Gewicht von . a fl. MS « m­­­ dd, — bi — — Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs Pester telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs Se Ung. aussen ..... 91.150eerr.6taats­­chsukd in Papier.77.80 Ungar.ienbathnleen....135.—Deerr.RentenSilbe­...78.75 Ung.Obn1.Em.1.-Obl..93.—Oemreichische Goldrente.-.94.-— Ung.On2.Em.St.-Obl..110.871er Staatölose­.... 122.50 Ung. Ostbahn 3. Em. St.-Obl. . 97.75 | Defterr.sung. Bant-Altin. . . 830.— une GE u eDge Refigation z Er B. EN 24. 2808.00 . .1g.mer. .— eerrenie iv .. . Temess Banater Grundenth Oblig 99.—Silber cisch ... wen . ais-E Tem.-B«an·0rund.-Obl.»mit·8erl.98.50K.t.Dukaten­.....­­­.5.57 Siebenbür.Grrudentl.-Oblt..98.60.20 anB Goldstücke....9.30«­­­Wemssss..­nigaaæss«zwsswwewrsssssssspd . . g . . en (a Era. sc Ungertige Bremsensäude . , 128 75 , «

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