Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. April (Jahrgang 9, nr. 2520-2543)

1882-04-22 / nr. 2537

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Der Sahren im Neid der Stefangtrone ‚Der Zeit­­­­­herrschende Chauvinismus,Insbesondere in der öffentlichen Presse,hat es endlich so weitgebracht,daß man ohne alle Scheu die ungarische Staatsidee mit der Magyarisirung der nichtmagyarischen Nationalitäten Ungarns identifizirt. &3 widerspricht dieseg zwar ebenso dem Historischen Entwicklungsprinzip dieses Staates, wie dem natürlichen und geschriebenen Recht der Nationa­­­litäten, dessen ungeachtet aber spricht die öffentliche Meinung über alle Be­­­strebungen das Anathema aus, welche jener Idee Widerstand leisten. Aller­­­dings empfindet sie manchmal und gewöhnlich dann, wenn die inneren Zu­­­stände des Landes in mehr als gewöhnlichen Maße die Aufmerksamkeit des Auslandes auf sich ziehen, das BV Bedürfniß, der nacten Magyarisirung das Mäntelchen politischer Staatsraison umzuhängen und mit­­­ einheiliger Ent­­­rüstung die „Nasenidee" abzumessen. Bezeichnend ist in dieser Beziehung eine Realierung des in Staufen­­­burg erscheinenden magyarischen Organes der Regierungspartei „Kolozsvari Közlöny“ (in Nr. 23. vom 9. d. M.), worin mit bittersüßer Huldigung ver „der großen b deutschen Nation“ als Schugpatron der ungarischen Staats­­­idee, wie sie jegt prakttich zu realisiren gesucht wird, sein Geringerer an­­­gerufen wird, als der deutsche Neidigkanzler Fürst Bismarc, ... „Die aufgeklärten Völker wissen wohl”, — so schreibt das ge­­­nannte Blatt : „daß es nicht die Namenidee ist, welche ein Vaterland gründet und erhält, sondern daß die sichere und unanfechtbare Basis der Erhaltung eines freien Staates dessen Historische Entwickklung ist und ge­­­rade das deutsche Element besigt genug Bildung und politisches Gefü­hl um einzusehen, daß dieser Staat, welchen die magyarische Nation gegrün­­­det hat und all dessen Glieder sie die wieher eingewanderten Deutschen, Serben u. |. w. aufgenommen hat, auch, ihnen nur so lange ihr freies und glück­ches Vaterland sein kann, als­­o die ungarische Staatsidee verthei­­­digen und erhalten kann; und mit der Zerstörung dieser Idee würde nur eine verhängnißvolle Dissolution eintreten, welche Difsolution auch das deutsche Element in eine ebene verhängnißvolle Lage stürzen würde, wie das magyarische., »Es hat dies selbst die außerhalb unseres Vaterlandes befindliche Diplomatie der großen deutschen Naton eingesehen und als ihm zu deren Glück auch jetzt noch wirtender,großer Staatsmann Fikkkajgmarck Dze Frano­en brach,erhob en den Deutschen zur mächtigsten Nation Europas. Ererbt war derjeine,welevant­­e Staatsidee zu einem wichtigen Factor seiner europäischen Politik machte. Er war derjenige, welcher die Basis seiner orientali­­­schen Politik auf die mit der ungarischen Staatsidee ins Gleichgewicht ge­­­brachten österreichischen Staatsidee (a magyar állameszmecvel egyen­­­sulyba hozott oszträk ällameszmekre) gestellt hat, was für ein gesunder Gedanke die war, beweisen zur Geniüge die weiteren Entwickklungen der politischen Geschichte, denn wer könnte heute in Zweifel ziehen, Daß der österreichisch - ungarische Dualismus und das Bündnis Deutschlands jetzt den politischen Entwickelungen der Welt Richtung und Grenze bes­­­timmt. „Diesen großen und erfolgreichen politischen Gedanken wird am aller­ mwenigsten die doctrinär-hauvm­ü­tige Schwärmerei einiger, durch falsche Informationen auf einen seerweg geführten, Deutschen alteriren, um so mes­­niger, als, wie schon zur Ueberraschung der gesammten liberalen Welt sich herausgestellt hat, der magyarisch-deutsche Patriotismus diese Agitation ebenso stolz, alß entschieden, zurückgewiesen hat.“ Bekanntlich steht da Legtere gegenwärtig nicht in vollem Umfang. Gegenüber der gefünftelten und wohl ad captandam benevolentiam geihanen Heußerung des „Kolozsvari Közläny“ wirkt er um so drastischer, wenn „tüggetlenjeg“ in einem unter der Ueberschrift: „Zur Frage der Magyarisirung” erschienenen Artikel (in Nr. 84 vom 25. März d. h.) die blanke Magyarisirung pure et simple al Frage der Existenz für den ganzen Staat aufstellt. Wir lassen den Artikel in wörtlicher Niederlegung folgen: „Der vom Unterrichtsminister dem Abgeordnetenhause zum vierten­­­male unterbreitete und über die Organisation der Mittelsschulen handelnde Gelegentwurf ist wieder von der Tagesordnung abgeseßt worden, was haupt­­­sächlich durch das energische Auftreten der Sach­en geschehen ist, mit welchen fs die oppositionelen Glieder des Ausschusses, jedes aus einem andern Gesichtspunkt, verbunden hatten. „Die Sachsen leitete Hauptsächlich die Nationalitätfrage, da im Sinne des G@eiegentwurfes alle zu ernennenden Professoren ohne jeden Un­­­terschied der Konfession einen vaterländischen Universitäts-Cursus Hätten absolviren müssen und die Sachsen sonach­ den Geist in ihren Schulen ge­­­fährdet sahen, welcher heute die wahnsinnige Enunciation des „Deutschen Schulvereins" für sie probeech­t hat. „Das Maghyarenthum, die Magyarisirung verbreitet ich sichtlich in immer größerem Maßstabe. Bezüglich der Schulen ist bis zum heutigen Tag eine Beschwerde diesfalls nicht aufge­­­taut. Gerade so wie das Banater Deutschthum hat sich auch das Haupt­­­städtische Deutschthum ohne alle Anwendung äußeren Zwanges magyari­­­sirt, weil das Magyarenthum jegt schon nicht nur eine Frage von Nationalitäts-Ambitionen, sondern auch eine wichtige politische Forderung ist, welche auch mit der staatlichen Existenzfrage eines jeden einzelnen auf ungarischen Gebiet wohnenden Menschen Hrang zusammenhängt. Zusam­­­­menhängt aber deshalb, weil wie die Erfahrung zeigt, Rußland einerseits, Deutschland anderseits unsere Verhältnisse nir nur an Nachbarn mit Aufmerksamkeit verfolgen, sondern weil Rußland im Sinne seiner pansla­­­vistischen Pläne auf die Gelegenheit lauert und wartet, wo er sich auf den Aufschrei der Elemente fremden Stammes in Ungarn ob der natürlichen und berechtigten Präponderanz des Magyarenthums, berechtigt zur­ Be­­­freiung der „unterjochten" Nationalitäten innerhalb unserer Grenzen führt. Wenn man die einzelnen Bruchtheile in Ungarn, denn ein compactes Ganze bildet wohl seine Nationalität in seiner Gegend, die gebieterische Noth­­­wendigkeit der Magyarisirung aus dem Auge verlieren und anstatt auf dem vom Gelbsterhaltungstrieb gebotenen Weg vorwärtszuschreiten, sich in den Richtungen verschiedener Nationalitäten entwickeln wollen, so ist ed, jeht werben, welche Europa mit ihren Schmerzensichreien volltrompetend, um Hilfe lärmen. „Besonders erfahren wir dieses bei der kaufmännischen Staffe, welche ohne jeden Grund, denn die ausländische deutsche Correspondenz, motivirt dies nicht, nicht nur im Verkehr, sondern an Hinsichtlich der Führung ihrer Geschäfte Die deutsche Sprache gebrauchen. Die Regierung müßte jonach ihre Aufmerksamkeit besonders darauf Ienten, daß sich die kaufmän­­­nische Klasse, welche einer der Hervorragendsten Klassen sämmtlicher gesell­­­schaftlicher Theile ist, weil das bewegliche Kapital durch sie seine große nationalödkonomische Mission erfüllt, magyarifire. „Diesbezü­glich wäre bei und Die Bürgerschule berufen, denn der die gewöhnlichen kaufmännischen Kenntnisse suchende Jüngling ist, wenn er sich für das Handelsfach ausbilden will, gezwungen, sich an eine deutsche Privatschule zu wenden, wo er, wenn er einmal die deutschen Kunst­­­ausdrücke, die deutsche Buchführungssprache aufnimmt, von der deutschen Sprache niemals frei wird. „Die Magyarisirung der Werth- und Getreidebörse ist bei uns Die wichtigste, eindringlichste frage bei der Magdyarisirung der Handelsklasse. Wenn die amtliche Sprache der Werth- und Getreibebörse die magyarische wäre, wenn die Börsen­­­sie im anstoßenden Zimmer, wo sie auch die Scheiben nach der Straße blickte, die Kleine lief auf sie zu und umfing ihre Kniee, fieß dann von ihr ab, um nach dem Vater zu laufen und so rannte sie eine Weile zwischen Beiden hin und wieder, bis sie es müde ward, Brigitte auf einen Stuhl niederzog, an ihr Hinankletterte und, das Köpfchen an deren Schulter ge­­­lehnt, gar bald in Schlummer fant. Der junge Mann feste sich in ein Fauteuil, griff nach einem Buche, das neben auf dem Nähtischchen lag und blätterte darin. Er hatte nach dem Mädchen noch nicht aufgellich, er b­at es auch sehr nicht, als er sagte: „Das Kind zeigt von einer sorgsamen Pflege, ich habe viele Freude an ihm, ich wenfe, Sie wohl auch, und es wird Ihnen leid thun, dasselbe verlassen zu müssen. Guftchen wird auch nicht ganz einverstanden damit sein“. „Man darf ihm eben vorher nichts davon sagen, nachträglich schtet es si wohl darein, Kinder können ja das Vergessen noch auswendig, die Großen müssen es erst wieder lernen. Für den Anfang wird es ung Beiden freilich nicht taugen, aber der Muß ist Herr in der Welt und es schadet nicht, wenn die Meinen Leut’ frühzeitig seine Bekanntschaft machen !" Wie ruhig sie das sagte, und dabei war aller Verdacht auf das Kind genommen, von sich sprach sie nicht, nur gerade so viel, daß man merkte, was sie schweigen mache, sei nicht Stolz, wer sich et­wa zu seiner Bitte ver­­­stände, oder Troß, der nichts mehr zu Ändern weiß. — Der junge Dann warf einen flüchtigen Bis auf sein Gegenüber. Er war ein anmuthiges Bild, wie das hübsche, kräftige Mä­dchen das zarte, schlafende Kind solglich in den Armen gebettet hielt. Wenn er diese freundliche Erscheinung nicht festzuhalten vermag, wie bald, nächster Tage schon, verschwindet sie ihm unter den tausend anderen, unauffindbaren — für immer ! Er sprach über das Buch hinweg: „Ziwischen Heut’ und morgen werden Sie übrigens nicht aus unserem Hause scheiden. Sch reife heute Abend wieder fort”. „Dein Gott, da bin ich froh”, sagte Brigitte, aber nach einer Weile begann sie leise, damit sie das Kind nicht wede, jedoch eindringlich hinüber zu sprechen: „Sa, aber was ist das nur, gnädiger Herr? Wenn Sie immer ab­ sofort wieder verreisen, das mag wohl auch nicht taugen. Es gehören doch Zwei dazu, ein Kind recht zu ziehen, ich thu’ alle das Eine, was ich nur vermag, mum fehlt eben immer der Vater". geschäfte in magyarischer Sprache abgeschlossen würden, dann wären die paar Hundert Kaufleute und Banquiers der Hauptstadt gezwungen, nicht nur die Geschäfte, sondern auch ihre Bücher magyarisch zu führen und wäre so für das Magyarenthum eine ganze gesellschaftliche Klasse gewwon­­­nen, während, da dort den P­roducenten, den Käufern gegenüber das Kapital steht, nicht nur die Betreffenden selbst Deutsche bleiben, sondern auch den Magyaren zwingen, in der Sprache zu reden, in der Sprache Geschäfte abzuschließen, die er nicht versteht. „So lange die Verse nicht magyarisirt werden wird, so lange kann in Ungarn von einem magyarischen Handel auch nicht die Rede sein, die­­­ kaufmännische Staffe ist aber durch die politischen Bewegungen in erster Reihe interessirt, denn gerade der Handel hängt von jenem Wellenschlag ab, welchen eine außerhalb der Grenze betriebene Politik schlägt. „Die Frage der Magyarisirung ist, abgesehen von jeder nationalen Ambition, eine Existenzfrage für ung Magyaren ebenso, wie für die übrigen Nationalitäten, und wenn sie nicht rechtzeitig begreifen werden, daß sie den Nationalitäts-Aspirationen entsagen müssen, welche sie niemals fünnen verwirklichen hassen, denn schließlich ist jede Heine Nationalität getrennt, weit entfernt von dem alten Zweig,­­­ dann wird die Gefahr, welche sich jet in Europa aufzut­äh­men beginnt, nicht nur und Magyaren gar bald wegfegen, sondern auch Die­­­jenigen, welche sich heute in die Brust schlagend, Taut ihr Sacjsen-, Wallachen-, oder Serbenthum betonen.“ —, kn u une u u u · Wolitifche Weberficht, Hermannftabt, 21. April. Um zwei Millionen und einige tausend Gulden Hat der Prierer- Ausschuß der ungarischen Delegation an der Regierungsvorlage einen Ab­­­strich gemacht, Graf Andrasfy der Urheber der Decupationspolitik ist unter die Opposition gegangen, Herr v. Tipa hat, nachdem der Skriegsminister die Erklärung abgab, er könne den Abstrich nicht annehmen, eine solche Erk­­lärung nicht abgegeben, obgleich er selbst an dem Zustandekommen der Vorlage ebenso beteiligt ist wie der gemeinsame Kriegsminister, sondern si mit einem schwächlichen Plaidoyer aus der Affaire gezogen, der größte Theil der Pelter Presse, wir nennen nur „Betti Naple”, möchte gar Die Oecnpation rückgängig machen, im Eisenburger Comitate soll eine Wolfs­­­versammlung gegen die Decupationskosten resolutioniren, — das ist im erigen Ausiguth­ Verhandlungen der außer­­­ordentlichen Delegationssession, dem gegenüber nun auch der bisher so ani­­­mirt geführte Feldzug gegen den „Deutschen Schulverein“ in den Hinter­­grund treten wird. Ob man im Plenum der Delegation nicht die erforderliche Correctur stattfindet, darauf kann man wohl gespannt sein. Am sonderbarsten nimmt sich fäglich die oppositionelle Haltung des Grafen Andraffy aus, der die bosnische Refrutirungsverordnung einen ehler nennt, weil Dieselbe weder den Verhältnissen noch dem Charakter entspreche, und der Bedenken hat über die übermäßige Anspannung der finanziellen Kraft der Monarchie, weil dadurch andere sehr werthvolle und wichtige Interessen der Monarchie gefährdet werden könnten! Ganz treffend Leuchtet das „Pester Zoirnal“ dem Grafen Heim, wenn es unter Anderm sagt: , »Graf Julius Andrassy greift die gemeinsame Regierung wegen der von ihr begangenen Fehler an,erklärt,die Bekrutitung sei zu früh erfolgt, man dürfe die occupirten Provinzen nicht als civilisirte Länder behandeln und dergleichen wohlfeile Weisheiten mehr.Graf Andrassy ist der Urheber der bosnischen Occupationspolitik,deren schwere Lasten wir jetzt zu tragen haben,er hat Alles auf den Weg gebracht,der jetzt gewandelt wird und wenn auch die Rekrutirung erst nach seinem Rücktritt geschah so hat doch Graf Andrassy sie anbahnen helfen.Es gehört,parlamentarisch ausgedrägt , Beunifleton, Die Kameradin.­ Erzählung von 8, Anzengruber. (20. Fortlegung.) Sechstes Capitel, Guttchend Vater kommt und geht. Herr Mittrom­ßer, der b­­­ald ein Mann einführt melcher ich die Worte vom Munde abspart, bringt eine Nachricht in’s Haus. Die Fischer senior veranlaßt, den Zuchtversuch Fischer Juniors zu vereiteln. Lehrreiches Gespräch zwischen Vater und Sohn, in welchen ich das Ungesü­m der Lugend‘ und die Nachsicht des Alters verbünden, um die Schwachheit der Liebe zu beschönigen. Brigitta wird durch eine gewichtige Mittheilung überrascht. Der Vater der Heinen Auguste hatte seine Nachkehr brieflich angesagt. Der Morgen des unwillkommenen Zages brach an. Brigitte verrichtete, was ihr zukam, mit der gleichen Aufmerksamkeit und Sorgfalt wie immer. Ein wenig unsicher Hang ihre Stimme, als sie zu ber Nestern im Dienste sagte: „Wenn nur das Duftchen da im Hause verbleiben möchte!“ „Ich meine nicht, daß das wird sein können”,­­­ war die Gegenrede. „Der junge gnädige Herr hat noch immer seit dem Tode seiner Frau die große Stadtwohnung inne, und ärmere Leute im Hause haben sie ihm in Stand gehalten und die D Bedienung besorgt, bei denen war meistens das Kind und ab und zu auch bei und oder bei der Tante, der gnädigen Frau ihrer Schwester; bei der A­breise des Vaters konnte man es nicht in der leeren Wohnung und in ganz fremden Händen waffen, jet kommt das Kleine » wohl wieder nach der Stadt zurück”. Brigitteseufztz.»Es ware ihm doch besser,es bliebe da!« Die alte Magd lächelte.»Mir wäre es auch recht,EuchBeiden «u Lieb’«. Gegen Mittag traf der Erwartete ein und Brigitte ward mit dem Kinde herbeigerufen.Nachdem man sich gegenseitig Alles von Belang ab­­­gefragt und die lauten Freudeäußerungen des Kindes verstummt waren, verlor sich ein Mitglied der Familie um das andere und ging wieder seiner Bescheidigung um d­­­as Kind rutschte vom Schoße des Vaters herab und verlangte nach «Gitta»,Da nahm erst an der HCUHMW sie gingen sie ind­em sie tauben Da ließ er beide Hände mit dem Buche finken und blickte auf nach dem Mädchen mit dem skindeinden Armen,—wie frauenhaft!Er be­­­gegnete ihren ernstfreundlichen Augen.In tiefster Seele angeheimelt,senkte er den Kopf und träumte, träumte Wunder wie er sie einst geträumt. Wunder, nicht außer und nicht Über der Natur, sondern inmitten der­­­selben. Daß Du bist, ist ein größeres Wunder als alle, die ung überliefert wurden, und ed wiederholt sich und geschieht und wird gewirkt in Jedem, so viel ihrer unter dem Tage wandeln; daß Andere sind, daß iit ein gleiches, und daß rüdwirkend wir ihnen sind und sie ung, das ist das größte! Das größte, in dem sie alle eingeschlosfen liegen die mächtig, süß­­­gewaltigen, wie er sie einst geträumt. — Das war, als er ein besseres Buch wie eben jet in Händen hatte, eines von den hohen Büchern der Menschheit, darüber weg nach­ Mutter und Kind aufsah, fl das Werk auflappte und weiter sein Wunder lesen konnte; der gewaltigste Deenichengeist vermag nur nachzustamm­en, was ihm die urewige Natur vorspricht, so lieblich, so geheimnißreich! SFahrtausende stammeln wir: Mutter und Kind, bei ihr scheint es nur ein Wort, Spruch und Zauber zugleich, wer spricht es­ ihr nach ? Das war, als sein Weibchen aus einem Schranke ein Paar winzige Gamarchen hervorstöberte, die sie einst als Kind getragen. Sie lachte über das Heine Ding, dessen Beinen darin Plat fanden und trippelnd einherstolz zirten, und sie selbst war das Meine Ding und schüttelte muthwillig mit dem Funde über der Wiege des eigenen Kindes. Ein allerliebstes Wunder ! Und ist es feines zur Stunde, daß diese Träume leise anzuflingen be­­­gannen, wie ein Glas bei verwandtem lange, wenn er an die frauenhafte Gestalt dachte, die ihm gegenüber saß? — Er schlug langsam das Auge auf. — Ein zierlicher Fuß stemmte sich gegen den Teppich, weiche Arme umfingen einen Heinen Blonklopf und ein gar Lieb sorgliches Gesicht wachte über den Athemzügen seines Lindes. mine Wim­­mens wm im MmMMEB Sm immme Mm je wmmmit Mm em MEHR Mmn sm Mimi mm mn" (Fortfegung folgt.) "

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