Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. September (Jahrgang 9, nr. 2647-2672)

1882-09-01 / nr. 2647

Nro.2647 Hermannstadt, Freitag Auf Grund dieser amtlichen Daten aber hat Professor J.H.Schwicker, von dem wir in deutscher Sprache die neuerer Zeit öfter benützte»Statistik des Königreichs Ungarn«besitzen,bereits im Maihefte der von der k.k. Direction der administrativen Statistik in Wien redigirten»Statistischen Monatsschrift«(Alfred Hölder’s Verlag,1882),eine recht lesenswerthe Ab­­­handlung über»Volksdichtigkeit und Volksabnahme in Ungarn« geliefert,welche auch über die siebenbürgischen Landestheile sich erstreckt und worin nebst mehreren eigenen Ausführungen schließlich die in der»Denk­­­schrift des ungarischen Landes-Agrikultur-Vereines an den ungarischen Reichs­­­tag«entwickelten Gründe der zu Tage getretenen,unbefriedigenden Bevöl­­­kerungsverhältnisse mit zur Geltung gebracht werden. » Aber auch die Herausgabe des großen amtlichensählwerkes über den Census von 1880 feiert nicht,vielmehr gelangten noch im vorigen Jahre die ersten Hefte dieser überaus umfangreich angelegten Publikation auf den vaterländischen Büchermarkt. «­ Das begonnene Operat führt den Titel: „A magyar kor­­­orszägai­­­ban az 1881 ev­­elejen vegrehajtott n&pszämläläs eredmenyei“ zc. oder verdeutscht: Die Ergebnisse der in den Ländern der ungar. Krone Anfang des Jahres 1881 vollzogenen Volkszählung, vebigi­t und herausgegeben auf Grund des ©.­4. 52.1880 über Ermächtigung des Herrn f. ung. M­inisters für Agrikultur, Industrie und Handel durch das Fön. ung. statistische Landes- Bureau. Jedes Heft behandelt auf das vollständigste je ein einzelnes Gomitat und sind laut des, Ende des vorigen Jahres erschienenen Separatheftes der Mittheilungen des f. u. statistischen Landesbureaus, welches die Ueberschrift: Az országos magy, kir. statist. hivatal kiadvänyai 1867—1881, (die Publikationen des f. u. statistisgen Landesbureaus von 1867 bis 1881), trägt, zu jener Zeit bereits vorgelegen, das 25. Heft (Comitat Hont) 185 Seiten in Duart, das 43. Heft (Comitat Debdenburg) und das 47. Heft (Szipfer Comitat), denen wohl seither noch weitere Hefte gefolgt sein mögen. . In den Befts läßt sich gegen die Begleichung des Gestehungs­­­preises beim s. u. statistischen Landesbureau gelangen, während Gratisher­­­abfolgungen diesmal ob der bedeutenden Herstellungskosten feine in Aussicht genommen sein sollen. Die Preise der Einzelhefte sind uns bis noch nicht mitgetheilt worden. Ebenso publicirt Kroatien und Slawonien sein großes Operat über die Zahlung von 1880 in nach Comitaten geordneten Heften in Froatischer Randes­­­sprache, von denen das noch 1881 erschienene Heft über Schrmien durch die Urbanität des Leiters des Froatisch-Klawonischen statistischen Bureaus, Herr Milovan Zorici­ sich bereits im Besige der hiesigen Rechtsakademie- Bibliothek befindet. • Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 1. September 1882. Seite 813 Lokal- und Zaged.Chronik. (Militärisches.) Ein Theil der Truppen der E. 1. S Infanterie- Brigade, das Reserve-Regiment Nr. 2 und das 23. Feldjäger-Bataillon, führen am 2. d. M. von Kronstadt in ihre Stationen nach Fogarasch und Udvarhely zurück.­­­ . . (Offiziersmangel.)Die»Wehrrettung«meldet,das Kriegs­­ministerium beabsichtige an eine größere Zahl ehemalige erfeztere die Aufforderung zu richten,sichut­edererlangungchrer ehem­alige b­arge im Verhältnisse außer Dienst zu bewerben.Be­werber müssen sich ver­­pflichten,ivabilisirungsfalle sich der Heeresrettung zur Verfügung zu ellen­­­st (Statutengenehmigung.)Die Statuten der in Hermannstadt gebildeten vereinigten Klempfner-, Zinn, Ob­den- Gelbgießer- und Gürdler- Gewerbegenossen sind vom f. u. Ministerium für Acherbau, Gewerbe und Handel unter 3. 33113 mit der Genehmigungsklausel versehen worden. Die Statuten des Szekely-Udvarhelyer Mufivereins sind vom f. ui. Innerministerium unter 3. 46751, jene des Zamer freiwilligen Feuer­­­wehrvereins unter 3. 46855 genehmigt worden. (Kundmachung der Hermannstädter s. u. Postdirection.) In der Gemeinde Sajó-Maghyaros des Szob­os-Dobolaer Komitats wird am 1. September 1.3. ein neues Postamt eröffnet, welches seine Verbindung durch den zwischen Dees und Biftiig täglich verfehrenden Meallepostturs erhält. Zum Zustellungsbezirk gehören die Gemeinden Kallesport, Kentelfe, Kirieleis, Sajo-Rereptur, Sarvar und Szap-Eyegd. Dieses Postamt ist zur Aufnahme und Zustellung von Brief und Fahrpostsendungen sowie von Postanweisungen und Nachnahmen bis zu 200 fl.­­rmächtigt. 230 : prits-Begünstigung) Der E. u. Minister für Acerbau, Industrie und Handel Hat im Einvernehmen mit dem f. u. Finanzminister der Kronstädter Tuchfabrik des August Wilhelm Rhein, dann der Spiri­­­tusfabrik des Franz Gorrit in Kapron die im 44. G­U. vom Jahre 1881 gewährleisteten staatlichen Begünstigungen zuerkannt. (Todesfall.) Wie aus Schäßburg gemeldet wird, it Baron Sofef Bornemisßa dort am 26. v. M. im 54. Lebensjahre an Herzschlag­­en. a lapmaf­­it.) Das heutige Programm lautet: 1. Erit’s Gang und Krönungsmarsch aus „Die Volkunger“ von Kretschmer. 2. „Souvenir de Viene“, @avott von Ahlaberg. 3. „Der Klügere gibt nahh“, Mazurka ‚von Johann Strauß, meter einer) Die Grandbierhalle war gestern wieder in allen ihren Räumen von Gästen in Anspruch genommen, und schenkten dieselben den unter Leitung des Herrn Heller vorgetragenen Nummern des reichhaltigen Concert-P­rogrammes volle Aufmerksamkeit. Fast alle Nummern wurden starf applaudirt und manche mußten zur Wiederholung gelangen. Da wir nur noch einige wenige Concerte dieser Kapelle hier zu hören be­­­kommen, so werden sicherlich auch Diefe eines reichen W Besuches sicher ein dürfen. Be (Erdbeben) Am er August Abends wurde in Sinaia und Gampulung ein Erdbeben verspürt. · Q(Die gebstahl beim Staatssekretär Matlekorth Am 29.August Mittags erschien in der Schwabenberger Sommerzwohnung des Staatssekretärs Matlekovics ein Bettler von kleiner Statqy mitlringlichem, ausfallend blassem Gesicht;er wies irgendwelche Zeugnisse vor und wäh­­­rend die Gemahlin des Staatssekretärs sich auf einige Minuten entfernte, raffte der unbekannte Mensch alle ihm zur Hand befindlichen Silber und Goldgegenstände zusammen und verschwand. Trog aller eifrigen Nach­­­forschungen war es bisher nicht möglich, den Dieb zu finden. « (Eine aufgelöste Arbeiter-Versammlung.)·Eine Arbeiter- Versammlung,welche in Wien von der Leitung des Vereins»Wahrheit« im Namen der gemäßigten Arbeiterpartei für den 29.August Abends in den Saal»zu den drei Engeln«einberuf­en worden war,­hatte den Zweck, durch eine Resolution sowohl die Entrt­stung der Arbeiter über das an Meritallinger verübte Raubattentat auszusprechen, als auch den Verdacht, daß dasselbe von der sozialistischen Arbeiterpartei ausgegangen sei, zurück­­­zumessen. Dazu ist es aber in­­folge der von der radikalen Arbeiter-trak­­­tion herbeigeführten lt­temischen Auftritte nicht gekommen, und die Ber­­­malung ist, ohne einen Drejchluß gefaßt zu haben, vom Vertreter der Polizeibehörde aufgelöst worden. Es hatten ss nahezu an 2000 Personen zu der Versammlung eingefunden. Unter Anderen bestieg der Tischlergehilfe Führer (radikal), von seinen Genossen mit lebhaften B­eifalle begrüßt, die Tribü­ne und hält, vom Vorfigenden öfters unterbrochen, folgende Ansprüche an die Versammlung: „Wir haben geglaubt, daß man uns zu einer Volks­­­versammlung einberuft, jegt sehen wir, Daß es blos eine WVereinsver­­­sammlung ih, (Zücen und Poltern, Rufe: Reden lassen!) Im diesem Momente jehen mir, hof ums jeden Mort abgeschnitten ist, k­­­önnen und nicht außsprechen! (Rufe: Das ist richtig! Das ist feine Wolfsversammlung, das ist ein Schwindel!) Erlauben Sie mir noch einige Worte. Da die Aufgabe der heutigen Versammlung die sein soll, Stellung zu nehmen zu der­ Affaire Merstallinger, so erkläre ich, daß wir ehrlichen Arbeiter überhaupt seine Stellung zu der Frage nehmen können, weil Diese ganze Angelegenheit als noch nicht erwiesen betrachtet werden muß. (Rufe: Sehr richtig!) Von uns Arbeitern kann nur als er­wiesen betrachtet werden, daß biß heute viele Genossen im Landesgerichte figen; folglich können wir, wenn wir unparteiisch handeln wollen, gar sein Botum in der Frage abgeben. Ich schlage daher vor, folgende Erklärung abzu­­­geben . ." — Borfigender: „Zu dem hat Redner Führer nicht das Wort, ich entziehe ihm dasselbe.“ Auf diese Worte folgte ein beispieloser Lärm. ae mit den Lumpen! Hinaug mit ihm! Redefreiheit! Der Führer soll reden!" So und ähnlich schrie und tobte es minutenlang im Saale. Endlich versucht Führer, einen Antrag vorzulesen, und beginnt: „Die heute, den 29. August, in den „Dreif Engel-Sälen“ ... — Polizei-Kommissär Müller (unterbrechend): „Das gehört nicht hieher! (Zum Vorfienden ge­­­wendet:) Entziehen sie dem Medner das Wort!" — Tührer: „Ich richte an alle ehrlich denkenden Arbeiter Wiens das Ansuchen, sofort das Local zu verlassen.”" (Stürmische Bravo-Rufe, Händeklau­chen. Ein Theil der Anz­­wesenden stimmt die sogenannte Arbeiter-Marfeilaise an und sich­t sie an, den Saal zu räumen.) Die V­ersammlung wurde hierauf aufgelöst. (Die Kornblumenhege in Böhmen) gibt den Berliner „Wespen“ Anlaß zu folgender köstlicher Satire: . Die von den Tichechen gegen­ die Kornblume als ein Zeichen der Hinneigung zu Deutschland eingeleitete Agitation nimmt immer größere Denn an. Man wirft ihr vor, daß sie, nicht in den böhmischen Landesfarben blühe und bereits von­ Schiller, also von einem nichttsbhe­­­chischen Dichter, in dessen (übrigens ehr mangelhaften, weil deutschem) Gedicht „Das Efeufische Zeft“ durch den Vers: „Flechtet euch blaue Cya­­­nen hinein!“ namhaft gemacht worden sei. Dieser Umstand schon weise darauf Hin, daß die Kornblume als geborne Böhmin nicht bezeichnet werden könne. Sie sei also vaterlandslos, eine Fremde, welche den böhmischen Kornfeldern das Mark aussauge und jeden Kranz, in den sie sich mit der dieser Blume eigenen Aufdringlichkeit einschmuggele, verunziere. Auch ver­­­unreinige sie die tschechische Blumensprache. Daß die tschechischen Blumen früher als die Kornblume in Böhmen blühten, sei erwiesen, auch habe sie keine der Eigenschaften, welche den urböhmischen Blumen eigen sei. Dagegen niste sie sich überall ein, sogar in Knopflöcern, in denen früher die echt böhmischen Blumen sich unwohlgefühlt hätten. Sie habe allerdings Vorzüge, da sei nicht zu leugnen; sie blühe ohne Pflege, habe wenig Bedü­rfnisse, störe nicht durch starken Duft und grelle Farben und schmiede auch manchen Aerenkranz, aber dos m­üsse gerade zu emergischem Widerstand heraus­­­fordern. Man ruhe also nicht eher, bis der Kornblume entweder ihre Rechte als Blume genommen oder wesentlich beschränkt seien, oder bis sie ganz von den G­etreidefeldern vertrieben worden. Immer von neuem er­­­töne also der Ruf: „Kornblumen raus!" Böhmen gehöre ausschließlich den böhmischen Blumen, der Rose, der Nelte, dem D Veilchen, dem D Ver­­­gißmeinnicht — die Kornblume möge Bingehen, woher sie gefommen: nach Deutschland !" (Tortur in Rumänien.) Aus Bukarest wird dem „Better-Lloyd“ nachstehender Vorfall gemeldet: „Am 4. August a. St. wurde einem gewissen Calea in Zurnu-Magarelli ein goldenes Halsband gestohlen. Der V­erdacht, den Diebstahl verübt zu haben, fiel auf eine Nachbarin de Genannten, Namens Maria Cernat. Dieselbe wurde vom Polizei-Kommissär, N. Petresen und dem Chef der Bardisten, Stan Parajchir verhaftet, ohne daß es jedoch denselben gelang, die Ju­­haftirte zum Geständniß des ihr zur Last gelegten Verbrechens zu bewegen. Als nun auch die sowohl bei der Cet­at, wie bei ihrer Mutter vorge­­nommenen Hausdurchsuchungen sein Resultat ergaben, versu­chte man es mit der Tortur. Das arme Weib wurde zunächst in einen Keller geschleppt, wo sie in Gegenwart des Bofiger-Kommitsäre und die Chefs der Polizei­­­wache mit Sandwülsten (mit Sand gefüllten Schläuchen) so lange durch­­­geprügelt wurde, bis sie bewußtlos zusammenbrach. Wo auch dieses bar­­­barische Mittel nicht den erwünschten Erfolg hatte, und die mißhandelte Frau noch immer ihre Unschuld betheuerte, wurde sie nach der S­olizei gebracht um dort einer wahrhaft barbarischen Tortur unterzogen zu werden. Man band die Xermite mit dem Kopf nah abwärts an die Mühlenwalze einer Pferdemühle, füllte den Mund der Unglück­chen, um sie am Schreien zu verhinder­n, mit Sand und marterte dieselbe drei Tag Hindurch in einer Weile, daß das wehrlose Opfer wiederholt von epileptischen Krämpfen befallen wurde. Nicht zufrieden damit, die Maria Cernat in so bestialischer Weise zu behandeln, wurde auch deren alte Mutter in das Polizeihaus geschleppt und dort in ähnlicher Weise wie ihre Tochter malträtirt. Was aus der alten rau geworden ist, weiß man noch heute nicht. Denn als der Profuror auf die Kunde von den an den beiden Frauen verübten Grau= samfeiten sich zur Polizei begab, um die bedauernswerthen Opfer einer bestialischen Willkü­r aus den Händen ihrer Peiniger zu befreien, wurde nur mehr die Maria Cernat in einem aller Verschreibung spottenden Bu­­­stande aufgefunden. Ihre Mutter, eine sechzigjährige Frau, sol nach den Aussagen des Polizei-Kommissärs aus dem Gefängnisse entsprungen sein. Man bezweifelt selbstverständlich die Nichtigkeit dieser Angabe und es fehlt nur an Stimmen, welche behaupten, daß­ die Greifin die Dualen der Tortur nicht zu Überstehen vermochte und daß deren Leiche von den Mördern in Polizei-Uniform bei Seite geschafft worden sei. Merkunwü­rdiger­­­weise fand sie der Profuror doch nicht veranlagt, im Namen der Staats­­­anwaltschaft gegen den P­olizei-Kommissär und den Chef der P­olizeimache einzuschreiten. Erst als der Vater der Cernat sich direkt an den Minister- Präsidenten Brat­anı wendete, wurde von diesem eine strenge Unter­­­suchung des empörenden Vorfalles angeordnet. (Leon Gambetta.) Man berichtet aus Paris, 27. August: Freitag Abends, gegen 10 Uhr, fube Gambetta zur "Nouvelle Librairie" auf dem Boulevard, um Bücher einzulaufen,­­­ MAIS das Publikum, ihn im Innern des Ladens erblicte, sammelte er sich­ sofort zu einer großen Masse an. Man requirirte zehn bis zwölf Polizisten, um die Passage freizumachen. Beim Hinaustreten wurde Gambetta vom Publikum mit Hohnliedern und Pfeifen empfangen. Wirkhend schlug er die Wagenthür zu und die den Kutscher in scharfem Trab davonfahren. (Goethe-Anekdote) Ludwig August Frankel erzählt in der „Heimath“ über einen Spaziergang, den Goethe und Veethoven in Karls­­­bad unternommen, w­olgendes: Die beiden großen M­eister des Wortes und des Tones gingen gemeinsam tiefer und Thal spazieren, um unge­­­störter miteinander sprechen zu können. Ueberall aber, wo sie gingen, wichen ihnen nach links und rechte ehrerbietig die Spaziergänger aus und­ grüßten. Goethe über Diese Störung verstimmt, sagte: „Es ist verdrießlich, ich kann mich der Komplimente Hier gar nicht erwehren." Beethoven er­­­widerte ruhig lächelnd: „Machen sich Eure Ercellenz nicht? draus, die Komplimente gelten vielleicht mir!" (Blutvergiftung durc Strümpfe.) Valich angebrachte Spar­­­samkeit hat in der Familie eines Buchhalter­­s­ in Berlin ein schweres Opfer gefordert. Am Freitag voriger Woche hatte Frau 9. von einer Hausirerin einige Paar baumwollene Strümpfe gekauft, deren Preis sich durch seine auffallende Billigkeit auszeichnete. Ein Paar derselben Hatte am Sonntag der etwa 15jährige Sohn der Familie angezogen und damit eine längere Fußpartie gemacht. Nach Rückkehr von derselben spürte der Knabe heftige Schmerzen in den Füßen, so daß die Mutter, in der Meinung, daß Die Durcreibung der Haut­­veranlassung ei, das in solchen Fällen gebräuchliche Mittel, Lappen mit Hirschtalg, anmeldete. Trogdem schtollen beide Kühe jedoch während der Nacht erheblich an. Amwei am Montag früh zu Hilfe gerufene Aerzte konstatirten nach Untersuchung der Weichwurst eine Blutvergiftung, als deren Urheber sich schließlich die Strümpfe heraus­­­stellten, deren Garn mit gifthaltigen Farbstoffen gefärbt war. Troß aller angewendeten Gegenmittels wurde am Montag Abends eine Amputation des am meisten geschädigten rechten Fußes bis zum Knöchelgelenk nothwendig. (Der älteste bekannte Wein der Welt.) In Agio Georg, der Hauptstadt von Nemen, hat man beim Umgraben eines Weinberges ein altes Faß mit Silber- und Kupfermünzen gefunden. Das Faß enthielt außerdem noch eine Duantität Steigfelt, welche nach chemischer Unter­­­suchung als alter Wein fonstatirt wurde. Da das Faß wohl schon 2000 Sabre in der Erde vergraben lag, so dürfte dieser Wein als der älteste gelten, der je aufbewahrt worden ist. Unter den griechischen Archäologen ist hierüber Streit entstanden, welcher Gattung von Antiquitäten sie diesen höchst merkwürdigen Yund anreihen sollen. (Druckfehlerberichtigung.) In dem Ben Zeitartikel „Der Streit über das Vermögen der sächsischen Universität” soll e8 heißen: „Die Art und Weise, wie die oetroph­ten Bestimmungen 2c. zu Stande gekommen sind, ist bekannt* (nicht — wie es irrthümlich steht — unbekannt.) grempdenliste Hotel „Neurihrer”: %.. Berker, Direktor aus Dienpest; &. Müller, Holz«­­händler aus ©.-Regen. Hotel „Römischer Kaiser"’: ©. Terenczi, Privatiere fammt Kinder aus Klausenburg ; &. Kostandinovich jammt Gattin, Privatier aus Rumänien; ©. Szefely, Kaufmann, 5. Czato, Pfarrer, aus Tövis; F. Toderceu, Pfarrer aus Bucjum ; Berzian, Pfarrer sammt Söhne aus S.­Ujvar; E. Lurk, Student aus Kronstadt; Ivanovich, Schneidermeister aus Temesivar; — Hotel „Habermann": C. Bratianu, Gutsbesiger aus Rumänien; ©. Belenger sammt Familie, Gutsbefier aus M-Bogat; Z. Kefoi, Notar aus Dfenpest. Marstberichte, eeie)o­­m 31. August. Weizen per Hectoliter fl. 5.50 bis fl. 6.—, Halb­­frucht fl. 4.50 bi 5.—, Stern fl. 3.80 biß 4.25, Gerste fl. 3.50 bis 4fl., ae fl. 2.— bid 2.25, Kuluruß fl. 6.— 6bi8 625, Hanfsamen fl. — 618 ——, Erdäpfel E 1.50 Bi3 1.60, Hirje per 100 Kilo fl. 1..— bi ——, Erbsen per 100 Kilo . 5.— bi3 5.50, Sijd­en fl. 5.50 biß 6.—, Linsen per 100 Kilo fl. 16.— bi —.—, Kümmel fl. 32.— bi8 ——, rohed Unschlitt per 100 Kilo fl. 36.— bis 48.—, egoffene DIE IN fl. 56.— bi —.—, GSchweinefett fl. 80.— bi —.—, Sped E 8­.— bis 82.—, Hanf fl. 30.— bi8 32.—, Heu fl. 1.40 bi8 1.70, Geife per 100 Stüd fl. 25.— bis 40—, Spiritus per Grad 10 fr., Nandfleisch Kilo per 40­ bi6­­­— fr., Kalbfleisch 40 bis 44 Er, Schweinefleisch 43 bi3 — kr, Schöpfen­­­fleisch 23 bi8 — fr, Eier 5 Stüd 10 fr. Der heutige Wochenmarkt war ehe statt besucht. Witterung regnerisch und kühl. ra Z Telegramme, Vetersburg, 31. August. (Corr.-Bur.) Zwei Individuen bes­­treiten am 28. d.M. Abends aus dem Gefängnis Saratow einen politischen Gefangenen. Der Aufseher wurde techtlich verwundet; die Voll­menge ver­­­folgte und nahm die Verbrecher fest, mißhandelte einen tödtlich. Die beiden Undern wurden verhaftet. London, 31. Auguft. (Corr.-Bur.) Das Arjenal in Woolwid) wurde beordert, sofort 36 Belagerungsgeschüge und 1136 Artilleristen nach Egypten zu senden. General Wolseley lehnte das Wafschen Arabi’s um achttägige Waffenruhe ab und bot eine eintägige an. Wolseley und der Generalstab sind gestern nach Samaila rücgekehrt. Konstantinopel, 31. August. (Corr.-Bur.) Der türkisch-griechische Ewithenrat ist auf dem Wege der Begleichung. Die beiderseitigen Truppenk fommandanten wurden beordert, die G­eindseligkeiten einzustellen. Oienpest, 31. August. (Telegrafischer Wetterbericht.) Im Westen ist windige fühle Ausheiterung, im Osten wechselndes Wetter mit örtlichem Negen zu erh­arten.­­­ Telegrafischer Kursbericht an der Budapeiter örf sen­­er 30. August en BOPSOHPRIE: (Qualität per Hektoliter — Preis per 100 Kilogramm, Beizen (Banater): 72%­,, bis 74%, Kilogramm Genid, von 76), biß 78%, , Kiloge. Gewicht von fl. 9.00 bis ° m, (Theißgegend) 72%,, bis 74%, Kilogr. Gewicht von fl. —— bis —.—, 76%, bi 78%,, Kilogr. Gewicht von fl. 970 bis ——, um­ Gegend­ 72%, von 74%, Kilogr. Gewicht von fl. —— bis ——, 76%,0 bis 78%, Kilogr. Gewicht von fl. 9.70 bis —.—, (Weißenburger) 72%, bis­­­ 74%, Kilogr. Gewicht von fl. ——bis ——, 76%, bis 78%,, Kilogr. Gewicht von fl. 9.70 bis —.—, (Baczlaeı) 72%, bis 74%, Kiloge. Gewicht von fl. —— bis — — 76%, bis 78%,, Kilogr. Gewicht von fl. — — bis —.—. , Roggen(ungarischer):70 bis 72 Kil.Gewicht von fl­—­.—bis-.­­­Gerste(Futter):dsobigssz Kilogr.Gewicht von st—.—­bis—., (Brauer) 62 bis 63”/,, Kilogr. Gewicht von fl. —.— bis —. Hafer (ungarischer): 36/,, biß 40%, von fl. —— bis ——,, Mais (Banater): von fl. 8.65 biß 8.70, anderer: von fl 8.60 bis 8.65. Reps (Kohl): von fl. 12.”/, bi 13.7/,, Banater von fl. —— bis _­, Hirse (ungarische): von fl. — bis — — , Lieferungszeit (Usance): Weizen (Frühjahr): 74’,, Kilogramm Gewicht von fl. 9.47 bis 9.50, bis September—October) —. — Kilogr. Gewicht von fl. 9.30 bis 9.33, Roggen (Frühjahr): 6974, Kilogr. von fl. —— biE ——. Mais (did Mai -Juni): fl. 5.88 biß 590. Reps [Kohl] (id August September) —.— Kilogr. von fl. ——­ bi — [Banater] (bis Juli—August) —— Kilogr. von fl. —— bis ——. piritus (cob) per 100 Liter von fl. —— Bid ——. - Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 31. August 1882, vom 31.­­­August 1882. fl —— bid —.—. — Pester telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs Ungarische Goldrente 6pCt.­­­ 118%, | Ungarische Prämien-Lose . . . 18— Ungarische Goldrente ApCt. 87 80 | Theißregul. u. Szegediener Zofe . 110.75 Ang. Rapierrette „2. 7... 86.80 Staatzschuld in Papier . Unger. Eisenbahn-Ansehen. . . 124,75 Rente in Silber . . . 7720 Ung. Ostbay. 1. Em. St.-Obl.. 30.— die Soldrente ... 5— Ung. San 2. Ent. St.-Obl. . 10975 | 186Ver Staatölfe . . . . . 130,— Ung. Ostvahn 3. Em. St.-Obl . 9450 | Defterr.-ung. Bank-Altien.. . . 82 — Ung. Grundentlantgs-Obligation. 98,— | Ung. Kreditbant-Attien. . . . 300. Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 97.75 | Desterreichische Kredit-Attien . 313.20 Temes-Banater Grundentl.-Oblig.. 9750 | Silver . 2. 2... ee Tem.-Ban. Grund.-Obl. mit Berl. 97— | RE Dulatn . . 2... 5.61 Siebenbürg. Grundent.-Oblig. . 9825 | 20 Franks Golditüde . . . . 942 Kroatisch-flanon. Grund.-Ob­­ln . —m | 100 Mart­­er Neidawähr, 57.75 Ung, Weinregnt-Wblösungs-Dbl., 9760 | Yonbon­­­a vista vr. 11858

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