Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Oktober (Jahrgang 9, nr. 2673-2698)

1882-10-02 / nr. 2673

­ B­­ er.2673 Hermannstadt, Montag Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 2. Oktober 1882. Seite 917 (Literarisches.) Bon der in Nro. 2669 des „Siebenb.-Deutschen Tageblattes vom 28. vor. Monats bei der Beschreibung des Bades Borket erwähnten und im II. Jahlbuche des siebenbürgischen Karpathenvereins er­­­schienenen Arbeit von &. Albert Bielz über Die Mineralquellen und Heilbäder Siebenbürgend sind Separatabdrücke in der Buch­­handlung von %. Michaelis in Hermannstadt für 30 ff. zur Haben. (Theater-Bariere.) Die Gesellschaft Pitrot-Borkert, welche in « späterer Zeit bedeutenden Zuwachs erhalten und hier schon wiederholt unter vielem Beifall gespielt, trifft dieser Tage hier ein und wird im Saale des Hotels zum römischen Kater einen Heinen Cyrus von V­orstellungen geben. (Stiftungsfest.) Der Schuhmayer-Gehilfen-Selbst-Bildungs-Verein feierte Sonnabend im Saale des Hotels zum römischen Kaiser sein erstes Stiftungsfest, zuf welchem sich die Mitglieder des DBereind, jnm wie viele Freunde und Gönner desselben einfanden. Dem gesanglichen Theil des Oites, welcher mit ungetheiltem Beifall aufgenommen wurde, folgte ein höchst animirtes Tanzkränz­en, das sein Ende erst gegen fünf Uhr Morgens erreichte. Der neu befar­rte Saal bestand bei dieser Gelegenheit seine Lampenprobe, die recht befriedigend ausgefallen it. 5 (Bubenstreich.) Heute Nacht wurde in der Schwimmschulgasse vor dem Hause Nr. 28 mutihwilliger Weise ein Aozienbäumchen von unbe­­kannten Thätern entzweigehauen. » (Ueber den Bau der Zibinsbrücke­ wird uns von kompe­­­tenter Seite mitgetheilt: »» · »Die Abtragung der Sagthor-Zibinsbrücke ist erst am L.August in Angriff genommen und die Brücke nur von diesem Tage an für den Verkehr gesperrt worden.Die Angabe in Nr.2669,daß nun bald zwei Monate seit dem Abbm wie derselben verstrichen seien,ist also falschDie weitere Bemerkung über das bei den Arbeiten eingehaltene»Tempo«,und daß nicht der geringste Forttritt beim Bau wahrzunehmen sei, entbehrt eben­­­falls jeder Begründung. Einfender muß doch jedenfalls wahrgenommen haben, daß die zeitraubende, zugleich wichtigste und schwierigste Arbeit des alten Baues, die Fundirung der beiden aufzumauernden Brüdentöpfe in dieser Zeit beendigt worden ist. · · Schließlich noch die Bemerkung,daß die Beendt­ng des Baues nicht von der Willkühr der Unternehmer abhängt,sondern vertragsmäßig bis 9. Dezember stattzufinden hat.“ · · (Untersuchung der Eisenbahnbrücken.)Der mit der Lenkung des Kommunikations-Ministeriums betraute Minister wies sän amtliche Eisen­­bahn-Direktionen­—die Direktion der­ k.ung-Staatsbahn inbegriffen— an,unverzüglich­ Alle Eisenbahnbrücken mallen ihren Details genqumlich eingehend zu besichtigen.Wie die,,Ung.Post«meldet,wurde"speziell die enaueste Untersuchung der Theißbrücke bei Szolnok und der Marosch-Brücke Bei Arad angeordnet. (Und die Salzburger Eisenbahnbrücke?! D. Red.) (Zum Eisenbahnunglück bei Eisegg.) Einer der verschollenen 7 Husaren ist zum Vorschein gekommen. Er ist auf dem in die Drau gestürzten Waggon ans Ufer geschwommen, von wo man ihn nach Eugen­­­dorf brachte und dort bemirthete. · · · i Die Competenz des zur­ Untersuchung berufenen Gerichtes bild­et in der Priesse eine Streitfrage.Der Einsturz ist in der N­idel des ungarischen Ufer,der hier die Grenze zwischen Ungarnz und Kroqtienhildtzu den Drau erfolgt;demnach wäre der ungarische Gerichtshof(mFünfk1·rchen·)kom­­­petent.Nun hat aber der kroatische Gerichtshofessegg bereits­ die Un­­­tersuchung begonnen.Der Competenzstreit wird noch durch ein nationales Moment verschärft.So schreibt man dem»Pester Lloyd«aus Esseg: „Man hat ss von mancher Seite beeilt,­ die Ansicht zu verbreiten, daß der Thatbestand, wie er hier aufgefaßt wird, von nationaler Animosität nicht ganz frei sei; diejenigen Organe der Alteldbahn, die die Verantwor­­­tung ihr das Unglück in erster Neihe trifft, sind nämlich­ durchwegs M­­a­­­­­­gharen. Mein nichts wäre ungerechter, als einem solchen Verdachte,­­egen den sich ber­ elementare Rechtssinn und das primitivste Menschlich- Feigefühl empören, auch nur einen Augenblick Raum zu geben; denn ein V­ersuch, in einer solchen Angelegenheit das leidige nationale Moment als mitbestimmenden Faktor vorzuschieben, involvirt eine Niederträchtigkeit,, die vorauszufegen in Der froatischen Rechtspraxis auch nicht der leiseste Recht­­­fertigungsgrund vorhanden ist." Mord.­ Man meldet aus Temesvar, 28. September: Der Bahr­­wächter Salo des 32. Wächterhauses, des zweiten von der hiesigen Station der Arad-Temesvarer Bahnstrecke, it in der verwichenen Nacht von bisher unbelannten Thätern erschlagen worden. (Aus Sächsisch-Reen) geht uns folgende Zuschrift zu: Im „Siebenbürgisch - deutschen Tageblatt" Nr. 2667 habe ich, in einem nachträglichen Berichte aus Sächsisch-Neen, über die feierliche­­­ Be­­­grüßung Ihrer I. und f. Hoheiten, des gefeierten Kronprinzenpaares, folgenden Baffus gelesen: „Se. E. und f. Hoheit geruhten ab­ dann in deutscher Sprache einige Worte an den Bürgermeister bezüglich der Deutschen in Sächsisch-Reen zu richten, worin er auch einem Dritten drein zu weven beliebte, wahr­­­scheinlich um die Aufmerksamkeit Sr. E und f. Hoheit auch auf seine Persön­­­lischkeit zu senfen.” Wer dieser Dritte ist, wissen die freundlichen Leser dieses geirägten Blattes aus einem frühern ausführlichen Berichte in Nr. 2666. Dem anonymen Herrn Berichterstatter hat es gefallen seiner Miß­­­hilfigung darüber öffentlich Ausdruck zu geben, daß ich bei dieser feierlichen Begrüßung mir erlaubte in einem entscheidenden Momente, in einer Ange­­­­­gelegenheit, wo ich­­e8 meiner Gemeinde schuldig war, an um das Wort zu bitten. Wenn damnıı der Herr Berichterstatter noch in beleidigender Weise hinzufügte, ich Habe gerebet, um die Aufmerksamkeit Sr. L. und E. Hoheit an auf meine Persönlichkeit zu Leuten, so befand si­­­cherfelde in einem gewaltigen Irrthum. Noch ehe ich redete, hatten die Aufmerksamkeit Sr. f. und f. Hoheit schon geleitet, nicht auf meine Persönlichkeit, wohl aber auf den Stand,­­em ich angehöre, auf das Amt, das ich befleide und ‚auf die damit verbundene Würde — die silbernen Hafteln, die Se. E. und f. obert schon vorigen Jahres in Odigenh gesehen und an den Träger ber­­­eiben, der­ auch, damals mit­ einigen Amtsbrüdern zur Begrüßung hinaus gefahren war, sehr freundliche und halbvolle Worte zu richten geruhten. Da es dem Herrn Berichterstatter nicht beliebt hat anzugeben wie und was ich geredet, sei es mir gestattet in gedrängter Kürze e8 am dieser Stelle selbst zu thun. · Als ihret undt Hoheiten auf dem festlich geschmückten Empfangss­­platze eintrafen,trat der Herr Vicegespan von der Herr Bürgermeister der Stadt Sächsisch-Reen stellte sich zu seiner Linken und der Stadtpfarrer der evangelischen Gemeinde A.B.in Sächsisch-Reen zu·seiner Rechten. Der Herr Vicegespan begrüßte ihre £. und . Hoheiten mit einer wohlbuch­dachten, gebiegenen Üebe, in welcher Hochverfelde würdig auch der anwesenden Ver­­­treter der Stadt Sähfiih-Reen gedachte und den Heren Bürgermeister vor­­­de Sprache an ihn gerichteten Tragen, wie groß die Bevölkerung von Sähfiih-Neen sei und dann, ob in Sähfiih-Reen nur Sachen wohnten , geantwortet hatte: Sihfiih-Reen habe 5000 Einwohner, unter denen auch Ungarn, Rumänen und andere Volksgenossen etwa ein Drittel sich befänden, trat eine Pause ein, die auf Schluß schließen ließ. Diesen entscheidenden Moment, vor dem möglichen Schluß, glaubte ich um so mehr, da sich © e. t. und f. Hoheit nach den Sachsen und deren Anzahl, also um die Mitglieder meiner Gemeinde, zu erkundigen geruht hatten, benügen zu sollen, um als erster Geistlicher Dieser Gemeinde Sr. f. und E. Hoheit im tiefster Ehrfurcht zu sagen, daß die evangelisch-sächsische Gemeinde in Sächsisch-Reen 3200 Seelen zähle. Hierauf geruhten Se. f. und E. Hoheit sehr freundlich folgende Fragen an mich zu richten: „Si­e sind der evangelische Geistliche?" Ich bin der evangelische Stadtpfarrer von Sächsisch-Reen. „Haben Sie Schulen ?" Ja wohl, Ein Untergymmasium. Ehe ich noch die damit verbundenen Lehr­­­anstalten nennen konnte, kam schon Die weitere Frage „Sind sie gut einge­­­richtet “" Ausgezeichnet. „Werden sie auch zahlreich besucht ?” Sehr zahlreich, nicht nur von evangelischen Schülern, sondern auch von Schülern anderer Bolls- und Glaubensgenossen. „Sehr schön,” war das huldreiche Schlußwort Sr. f. und I. Hoheit. Sodann gerußten Se. f. und F. Hoheit in magharischer und deutscher Sprache für den schönen Empfang zu danken und die Fahrt nach Görgeny fortzufegen. Wenn ich diesen Vorgang, zu meiner Rechtfertigung, wahrheitsgetreu hier wiederzugeben mir erlaubte, geschah es nicht, um die Ehre meiner Persön­­­lichkeit, sondern nur die Ehre meines Standes und meiner theuren Gemeinde zu suchen, denn wer auch nur ein einziges Mitglied eines ehrenwerthen Standes, wer das geistliche Haupt einer ansehnlichen Gemeinde entehrt, der entehrt den ganzen Stand, die ganze Gemeinde und, wenn er ein Mitglied ver­­letern ist, auch sich selbst. Ich überlasste es nun mit vollkommener Beruhigung den unbefangenen und unparteiischen Lesern dieses weitverbreiteten Blattes zwischen mir und dem Herrn Berichterstatter zu richten; werde mich aber ewig freuen, daß Se. f. und f. Hoheit sie so herablassend und eingehend nach dem geistigen Leben meiner theuren Gemeinde zu erfundigen und die von dem in erster Linie dazu Berufenen abgegebene Auskunft so Huldreich und unwohlwollend entgegen zu nehmen geruhten. Johann @im­ m. p. evang. Stadtpfarrer U. B. und Bezirksdechant. (Professor Dr. Otto Delitsch, F.) Am 15. d. M. starb in Leipzig nach kurzem schmerzlichen Leiden der außerordentliche Professor der Geographie an der Universität und Oberlehrer an der Realschule erster Ordnung, Dr. Otto Delit­nd im 62. Jahre seines arbeitsvollen Lebens. Obgleich ursprünglich Theologe, zeigte er doch stets für die Naturwissen­­­schaften und die Geographie ein hervorragendes Interesse und bet­ätigte dasselbe in praktlscher Weise, als er im Jahre 1850 an die Realschule, welcher er 32 Jahre angehört hat, als Lehrer berufen wurde, daß er an dieser Anstalt den Unterricht in den genannten Fächern übernahm, sondern er machte sie auch in weiteren Kreisen durch zahlreiche geographische Arbeiten bekannt. So gab er 3. 3. im Jahre 1862 Dekad­anten auf Wachspapier zum Kartenzeichnen und Wandkarten auf Wachstuch nebst Erläuterungen heraus, bearbeitete die 26. und 27. Auflage von Stein’s Geographie für Schule und Haus, sowie verschiedene Abschnitte in besten großem Handbuch der Geographie und Statistik, verfvhrte Theodor Wagner’8 17 Zeittafeln zur Staatengeschichte und­ lieferte Zeit- und statistische Tabellen für den Ziegler-Lange-Hed’schen Atlas, begründete 1869 die bekannte illustrirte geographische Zeitschrift „Aus allen Welttheilen”, gab 1875 im Auftrage des sächsischen Kultusministeriums eine große Schulwandkarte des­ König­­­reiches Sachsen heraus und war im setten Jahre mit der Bearbeitung der neuesten Auflage von Daniel’s geographischem Handbuch beschäftigt. Sehr verdient machte er sich um den im Jahre 1861 gestifteten Verein von Freunden der Erbfunde zu Leipzig, dessen­ stellvertretender Vorsigender er war und welchen er oft durch Vorträge erfreute. Dort war es, wo er seit vielen Jahren für die Besiedelung Sü­d-Brasiliens durch Deutsche aufge­­­treten ist und auch in der von ihm begründeten Zeitschrift vertrat er die­­­felbe Idee mit großer Wärme. Mit Freude begrüßte er die Begründung des Gentralvereins für Handelsgeographie, welcher für biefelbe Idee thätig sein wollte, und wurde ein eifriges und thätiges Deitglied vesselben. Nicht minderes Interesse legte er für den im vorigen Jahre in Leipzig gegrün­­­deten Schulverein an den Tag, dessen B Vorfigender er war. Schon vor Jahren hatte er durch Reisen in Oesterreich die Lieberzeugung gewonnen,­­­ daß dem Deutschthum vaselbst vom We­tterlande aus duch Unterfrügung der Schulen zu Hilfe genommen werden müsse, und kaum war der deutsche Schulverein in Wien gegründet, so begann er für denselben in eifrigster Weise zu agitiren. Sehr segensreich war aber auch sein Wirken in seiner nächsten Umgebung, denn, als Mitglied der Gesellscchaft der Armenfreunde hat er viel Trost und Hilfe in die Häuser der Unglücklichen und Efen­­­den gebracht. ap‘! Das Andenken dieses rastlos t­ätigen­ und begabten, dabei zugleich über alle Maaßen bescheidenen und Liebenswürdigen Mannes wird gewiß in den Herzen Aller fortleben, welchen er vergönnt war, mit ihm näher in Berührung zu kommen. (Hungersnoth in Oberungarn.) Wie dem „Magyar Ujiag“ an den oberungarischen Komitaten mitgetheilt wird, graffirt unter der dortigen Bevölkerung, welche ja auch sonst nicht im Meberflusse zu schwelgen pflegt, heuer in Folge Ausbleibens der Erdäpfel-Ernte eine füchterliche Hungersnote; namentlich in der Gegend der Nipucza, bei Majecz und Hio­na, sol das Volt buchstäblich dem Verhungern nahe sein. Die Ursache des Nothstandes sollen die häufigen Herbstregen sein, welche die Erd­­­­e vernichtet und die bereit reifen Haferjanten in Yäulniß ge­­macht haben. (Fürst Nikolaus von Montenegro) ist am 28. Sept. aiıs Moskau in Wien eingetroffen und hat im Hotel „zum goldenen Lamm“ Absteigequartier genommen. (Aus der Dobrudsha) Wie die „Vojta” meldet, haben seit einiger Zeit die deutschen Colonisten und die Tartaren aus dem Distrikte Tulcen und aus Küsten die in bedeutenden Massen auszuwandern begonnen. Wirtschaftliches aus Rumänien. Der „Romanul“ sagt darüber, daß Die schöne Ernte Rumäniens Heuer nicht verkauft werden könne. „Die absolute Unmöglichkeit”, führt das Blatt aus: „Geld in Ums­­tausch für die schönen, reichlichen Produkte, die wir besigen, ins Land zu bringen, ist ein Argument von brutaler Gewalt gegen unsere Freihändler. Die bisherige Bilanz des Landes läßt sich in die Worte resumiren: Wir geben, ohne etwas dafür zu bekommen." Es miüsse eine nationale Industrie ins Leben gerufen werden. (Landwirth­schaftliche Ausstellung in Calaratc.) Das „Bukarester Tagblatt” schreibt über die landwirthschaftliche Ausstellung des Distriktes Salomiza in Kalarath: Wenn wir in den Papillen, welcher die landwirthschaftliche Ausstellung beherbergt, “eintreten, so fällt uns vor Allen die Zahl der ausgestellten weiblichen Handarbeiten auf, welche nur eine sehr fühne Phantasie unter landwirthschaftliche Produkte zu rubriciren wagen wü­rde. Aber auch letere sind ziemlich reichlich vertreten. So finden wir wahre P­rachtexemplare von Kartoffeln, Melonen, Rüben 2c., welche Herr Staffel ausgestellt hat, deren Anb­iet jede Hausfrau seelenvergnügt machen muß, und zahlreiche Sorten Weizen, Werste, Mais und was sonst wo im Distrikte Jalomiza gedeiht. Den größten Raum nehmen jedoch­ weibliche Handarbeiten ein und wir finden darunter recht Hübische Sachen: Teppiche in allen Gattungen, die aus verschiedenen Tuchfleden zusammen­­­gesetzen, nicht zur Übersehen, Tu­ch- und Handtücher, Kopftü­cher, alle mög­ (Deutschland gegen die Neger von Ober-Guinen.) Einem Privatbriefe entnimmt die „Wes.-Ztg.", daß die deutsche Corvette „Hertha”, welche zuleit in Capstadt Anker geworfen hatte und nach ursprünglicher Drchte von dort direkt die Peuneel­e fortlegen sollte, später Befehl erhalten hat, die Küste von Ober-Guinea anzulaufen und dort von einem eingebornen Negerstamm, welcher kürzlich ein deutsches Schiff überfallen und geplündert hat, Genugthuung und Schadenerlag zu verlangen, eventuell denselben zu züchtigen. Am 16. August hat die „Hertha” im Hafen von Lagos, oder richtiger auf der Rhede fich vor Anker gelegt. Am folgenden Tage ist der deutsche Consul aus Lagos an Bord gekommen und Hat mitgetheilt, daß derselle Stamm, welchem die Expedition gilt, auch ein englisches Schiff überfallen habe, daß übrigens von dem ziemlich kriegerischen Eingebornen, welche unter der n­ominellen Oberherrschaft des Königs von Dahomeh stehen, schwerlich etwas zu erreichen sei. Auf der „Hertha“ ist darauf Alles zu einer Landung mit einem Angriff auf die Eingebornen vorbereitet worden. Die eigentliche Landungsstreitmacht ist auf 135 Köpfe bemessen, die sämmt­­­lich mit je 50 scharfen Patronen versehen sind. Ein Neserve-Corps von 40 Mann sol­­len Soutien der Angreifer bilden und ist Vorsorge getroffen, daß vom Schiffe selbst aus die Küste behufs­­tedung der Landungstruppen mit Granaten bestrichen werden kann. Der Angriff war auf den 20. August in Aussicht genommen. Nähere Nachrichten sind erst mit der nächsten Post zu erwarten. Fremdenliste Hotel „Neurihrer”: Dr. $. Grenia, E. f. Regimentsarzt aus Mühlbach. Hotel „Römischer K­aiser”: ©. Neuman, Reisender aus Wien; $. David, Kaufmann und G. David, Apotheker, aus K.­Bajarhely; P. Tomas, Student aus &g..Szt.-Miklos, Hotel „Habermann“: D. Savoin, Privatier aus Zoodt. Lotto-Biefung vom 30. September 1882. 63 60­­7 Marktberichte, Öfen: 22 59 Sogarafch, 30. September. Weizen per Heftoliter fl. 6.— bi 6.50, Halb» Kon fl. 5.— bi3 5,50, Korn (Roggen) fl. 3.80 6i8 4.10, Gerfte fl, —. — bi —, Hafer ML 3. 1.90 bi8 2.—, SRufurup fl. 5.50 bi3 6.50, Hanfsamen fl. 7.­­ bis 8.—, Bohnen .— bi6 4.—, Erdäpfel fl. 1.50 bi3 2.—, Kerzen-Unschlitt per 100 Kilo fl. 5k.— bi3 —.—, Sch­weinefett fl. 80.— bi­­85, Heu fl. 1.50 bis 1.80, Hanf fl. 35.— bis 49.—, Sped fl. 80 bi­­s­, Spiritud per Grad 9 fr. bi8 — fr., Schweinefleisch per Rilo 48 bi8 — fr, Rindfleisch 42 bi8 — fr., Kalbfleisch 36 bi3 — fr., Schöpfen­­­fleisch 28 bi8 — fr, Eier 6 Stüd 10 fr. Der Wochenmarkt­­­ war schwach besucht, f­­lichen feine und grobe Gewebe u. |. w. Als der Herr Bürgermeister auf die von Sr. f. und f. Hoheit in Nicht nur, ; Telegramme, (Gestern eingetroffen.) Kairo, 30. September. (Corr.-Bur.) Die Spezialkommission zur Prüfung der Anklage wider die Rebellen beginnt heute zu arbeiten. Die Rückkehr der Gardebrigade nach England ist auf den 30. Oktober festgetet. Das Oisupationsforpg sol 10.000 Mann zählen. Die Eisenbahnverbin­­­dung mit Wierandrien ist hergestellt. : Dfenpert., 30. September. (Korr.-Bur.) Ministerialrath Jekel­­­falussy ist anläßlich seiner Entsendung nach Preßburg zum küniglichen­ Kommissär mit weitgehendsten Vollmachten ernannt worden. Sebastopol, 30. September." (Korr.-Bur.) Vormittags erplodirte auf der Kopovia Nowgorod eine Seemine, wodurch dem Vernehmen nach­ zwei Offiziere, vier Matrosen, ein Beamter und acht Soldaten verwundet wurden. Djenpest, 30. September. (Telegrafischer Wetterbericht.) Im Ganzen ist veränderliches Wetter, im Südwesten windiges mit Nebel und Ausheiterung, im Nordosten trüberes mit Negen zu erwarten. Djenpest, 1. Oktober. (Telegrafischer Wetterbericht.) Im Allgemeinen ist Tühles, veränderliches Wetter zu erwarten, im Werte mit unterbrochener Ausheiterung, im Osten örtlich mit Neger. Telegrafischer Kursbericht an der Budapester Waarenbörse, vem 30. September 1882. (Qualität per Helioliter — Preis per 100 Kilogramm.) Weizen (Banater): 72%, bis 74% , Kilogramm Gewicht von fl. —,— bia —,— 76 °, , bi3 78 °,,, Kilogr. Ge­wicht von fl. 890 bi8 —.—, (Theißgegend) 72 °,, bis 74%, Kilogr. Gewicht von fl. —— bi —.—, 76 °, b13 78%, Kilogr. Gewicht von fl. 915 bi8 —.—, (Beiter Gegend) 72 °, von 74 °%­,, Kilogr. Gewicht von fl. 930 bis —.—, 76%), bi 78%, Kiloge. Gewicht von fl. 915 G18 —.—, (Meißenburger) 72%/, bi3 74 °, Kilogr. Gewicht von fl. —.—bi8 —.—, 76%, bis 78%, Kilogr. Gewicht von fl. 9.15 bi8 —.—, (Bacakaer) 72%/,, bis 74%, Milogr. Gewicht von fl. —.— bid — — 76 °,, b18 78%, Kilogr. Gewicht von fl. 9.05 bis —.—. 43 Ben El 2­­en in bon fl. 6.80 bis 7.19, ‚.Gerite er): K­­ilogr. Gewicht von fl. 6.— Bid 6.25, (Braiter 62 biß Sn Kilogr. Gewicht von fl. 6.80 Gi8 8.90. r A­­afer (ungarischer): 36'/,. biß 40Y,, von fl. 5.90 biß 6.20. ats (Banater): von fl. 7.80 bis 7.90, anderer: von fl. 7.70 bis 2.75. Neps (Kohl): von fl. 12.7/, bis 13.5/,, Banater von fl. —— bi ——, Hirfe (ungarische): von fl. — bi ——, Lieferungszeit(Usance): Weizen(Frühjahr): 742­»,Kilogramm Gewicht­ von fl.9.07bi39.10,bis September-October)—·.——Kiloar’.Gewicht von fl.8.86bi28.90. Rog·gen·(Frühjahr):697-»Kilogr.von fl.—-.—-biS—-—. nen os dis in Mu 5.73 m 575. ep­­oHl] (Bid August— September) —. — Kilogr. von fl. —--. bi —.— [Banater] (bi3 Juli—August) —— Kilogr. I fl. Rp bi8 Aufn .. Spiritusioner IOO Liter von fL29.76bi530.25. Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs Herrn Fraanph de t £. Hoflieferant und Kreisapotheker in Korneuburg. Wollen Sie mir gefälligst von Ihren ausgezeichneten Präparaten unten Notiites per Proft­­ander senden. 2 Huftitz und Kolikpillen erbitte ich mir Gebrauch darmweilungen, da ich soeben in der Lage bin, den beiden, deren bewährten Ruf zu erproben. Ich bezweifle seinestwegs denselben, wenn ich die Erfolge mit Shrem E. E priv. Restitutionsfluid und Viehpulver in Betracht ziehe, die Achtungsvoll­­e in meinem Viehstande so zu sagen Wunder wirkten. Reichsstadt in Böhmen, 10. Februar. 1881. Betreff der Bezugsquellen vermessen wir auf die X a a Beibee ®­­en wir auf die Annonce „Veterinär-Präparate" (iosl, in heutiger Nummer. vom 30. September 1882. EN : Ungarische Goldrente 6p@t. . . 119.30 | Ungar. Brämien-Lose . . . . 17 Ungarische Goldrente pCt. . . 87.70 | Theig-Regulirungs-Lose . .. . 109.60 Ung. Papierrente . . .. . 8685 | Defterr. Staatsichuld in Papier. 7675 Ung. Eisenbahn-Ansehen . . . 18460 | HDefterr. Staatsichuld in Silber . 77.30 Ung. Ostbahn 1.Cm. St.­Obl. . 90.20 | Desterreichische Goldrente . . . 9.45 Ung. Ostbahn 2, Em. St.-Obl. . 10975 | 1860er Staats-Ansehen .. . .. 18050 Ung. Ostbahn 1876er t.- O5. . 94.75 | Defterr.-Ung. Nat.-B.-Altin. . 825 — Ung. Drumbentlastungs-Oblig. . 9850 | Unger. Kredit-Bant. . . . . 304.25 Ung. Grundentl.-Oblig. mit Verl. 98. - | Desterreichische Kredit-Aktien .. .. 317.10. Tem.-Banat Grundentl.-Oblig. . 98.— Der a lese. Tem.-Ban. Grund.-Obl. mit Berl. 9775 | RR. Dulaten. » oo 202% 5.65 Be Grumdentl.-Oblig. . 98.35 | 20 Frant. Goldstiche . .. . 9.43% Kroatisch.-Slavon. Grund.-Oblig. 99.­­­ | 100 Mark Deutsche Neichawähr. . 58.20 Weinzehntabldj.­Obligation 97.75 | London (a vista) 2­­2.2000. 11910: Ungarische Goldrente 6p&t. . . 11920 | Ungarische Prämien-Rofe . . 5. 117.00 Ungarische Goldrente pCt. 87.75 | Theißregul. u. Szegediener Rofe . 109.75, Ung. Papierrente . . .. .. 86.90 | Deiterr. Staatsschuld in Papier. 7650 ° Ungar. Eisenbahn-Ansehen. . . 135.— | Defterr. Rente in Silber . . 77,30 Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl. . 90.25 | Desterreichische Goldrente . . . 9550 Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl. . 10975 | 1860er Staatslose . . ... 130.50 Ung. Ostbahn 3. Em. St.-Obl . 9475 | Defterr.-ung. Bank-Attien. . . 87.— Ung. Grundentlastg3-Obligation . 9825 | Ung. Kreditbank-Attien. . . . 304.75 Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 9775 | Desterreichische Kredit-Attien . 316.80 Teme3-Banater Grundentl.-Oblig.. 8.— | Silber . . . 2. nn I N — Tem.-Ban. Grund.-Obl. mit Berl. 9725 | RE Dulaten . . 2 2 23. 5.65 Siebenbürg. Grundent.-Oblig. . 38.— | 20 Franka Goldftüde . 2» 2.945 Kroatisch-flawen. Grund.-Oblig.. — 100 Dart Deutsche Reichswähr. 58.1 Ung. Weinzehnt-Ablösungs-Obl.. 97.75 | London (a vista) . .119.20s

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