Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. November (Jahrgang 9, nr. 2699-2724)

1882-11-01 / nr. 2699

——­4 Neo. 2699 Hermannstadt, Mittwoch Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 1. November 1882. Seite 1021 AA von Rußland Nr. 2; Julian P­allua, des Inf­ Regtd. Wilhelm III, König der Niederlande Nr. 63; Lazarus Radosavljevic, des Sur. Regtd. Erzherzog Heinrich Nr. 51; Adolf Eaint, des Inf Megtd. Friedrich Wilhelm, Großherzog von Mecklenburg-Strelig Nr. 31; Alfred Rubeich, des Jnf.-Regtd. Friedrich Wilhelm Ludwig, Großherzog von Baden Nr. 50; Gabriel Tompa, des Inf.-Negtd. Alexander I., Kaiser von Rußland Nr. 2; Ludwig Albrecht, des Anf.-Regtd. Alexander I, Kaiser von Rußland Nr. 2; Elind Nedelcn, des Inf.-Negts. Karl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Peter Scherbegzio, des Inf.-Regt. Karl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Han von Wayda, des Inf.-Negts. Ludwig, Prinz von Bayern Nr. 62. — Zu Lieutenants die Kadeten (Offiziere-Stellvertreter): Ernst Walburg, des Jus-Regts. Ludwig, Prinz von Bayern Nr. 62; Gabriel Damotos de Al»Esernaton, des Inf.-Negts. Ludwig, Prinz von Bayern Nr 62; Johann Tartler, des SInf.-Negts. Friedrich Wilhelm Ludwig, Große­­herzog von Baden Nr. 50; Karl Lutich, des Inf.-Regts. Friedrich Wilhelm, Großherzog von Medienburg-Strelig Nr. 31 (5. Bat.) ; Siomnd Schäfer, des Inf Negts. Alexander I, Kaiser von Neubland Nr. 2; Johann Bartmus, des Inf.-NRegtd. Erzherzog Heinrich Nr. 51; Alfred Edlen vd. Wang, des Inf-Megts. Freiherr von Solcevic Nr. 78. — beim Inf.­­­Regt. Wilhelm III, König der Niederlande Nr. 63. — In der Jäger- Truppe zum Hauptmann 2. RI. der Oberlieutenant Rudolf Klein, zuge­­theilt dem Generalstabe, überfomptet im ‘Feld-Jäger-Bataillon Nr. 28. — In der Kavallerie zum Rittmeister 2. Kl. der Oberlieutenant: Nikolaus Sugar, zugetheilt der f. u. Gendarmerie, überfomplet im Hußaren-Pegt. Nikolaus, Großfürst von Rußland Nr. 2, in Diesem Dienstes-Verhältisse. — Zu Oberlieutenants die Lieutenants: Alfred Ebersberg, des Huß.­­­Regts. Nikolaus, Großfürst von Nukland Nr. 2; Gabriel Freiherrn von Bornemißa, des Huß.-Regts. Prinz von Thurn und Taris Nr. 3. — Albert Freiherrn von Wattenweyl, des Huß.-Regts. Prinz Thurn und Taris Nr. 3; Mexander Haas, Alphons Ban der Sioot von Baalmingen, beide de Hufß.-Negt. Nikolaus, Großfürst von Rußland Nr. 2; Grafen Vincenz; Thun-Hohenstein, des Huß.-Aegi2. Prinz Thurn und Toris Nr. 3. — In der Artillerie zu Hauptleuten 2. Kl. Die Oberlieutenante: Josef Eisentolb, des Feld-Art.Hegt3. Freiherr von Hof­­­mann Nr. 8, im Regimente; Julius Gerstl, des Feld-Art.-Megt2­­­rei­­­herr von Hofmann Nr. 8. — Zu Oberlieutenants die Lieutenant? : Basıl Bopa, Peter Borotha, Michael Beu, fünstliche des eld-Art.-Negt?. Freiherr von Hofmann Nr. 8. — Zum Lieutenant den Kader (Offiziers- Stellvertreter): Konrad Wittrich, des Feld-Art.-Regts. Freiherr von Hof­­mann Nr. 8. — In der Gmie.-Waffe zum Oberlieutenant den Lieutenant : Richard Schmidt, zugetheilt der Militär-Bau-Direktion zu Agram, über­­­romptet im Genie-Regimente Erzherzog Leopold Nr. 2. — In der Train- Truppe und im Train-Zeugewesen zum Rittmeister 2. Kl. der Oberlieu­­­tenant: Andreas Simmet, des Train-Negtd. Nr. 2. — Hu Oberlieus­­tenants die Lieutenants: Kamille Flanjas, Franz giedler, Alois Orth red­e Ort, sämmtliche de Train-Aegtt. Ne. 2. — Im Auditoriate zu­­auptleuten-Auditoren 1. Kl. die Hauptleute-Auditore 2. Kl.: Georg­­­ie und Moriz Dietrich, des Garnifong Gerichtes in Bihac. — Zum Oberlieutenant-Auditor der Auditoriat3-P­raktikant Theodor Nagy v. Klausenthal, — beim Garnifong-Gerichte in Wien. — Im militär­­ärztlichen Offiziers-Korps zum Regiment3-Arzt 1. Kl. der Regiments-Arzt 2. 8. Dr. Karl Set, vom Ergänzungs-Bezirk-Kommando des Inf.-Regts Friedrich­ Wilhlm Ludwig, Großficht von Baden Nr. 50; zum Regiments- Arzt 2. Kl. der Oberarzt­ Dr. Julius Bielz, des Garnisons-Spitals Nr. 22 in Hermannstadt. (Schluß folgt.) (Sperrung der Trafilen an Sonntagen.­ Auf Ansuchen mehrerer Handelsgremien, den f. Tabaktrafilanten zu gestatten, an Sonn und Feiertagen ihre Läden geschlossen hab­en zu dürfen, hat der Finanz­­­minister mittelst Restript die diesbezügliche Erlaubung für die Sonmn- vesp. Feiertage an ZTrafilanten s christlicher Religion erteilt. Sie sind indessen gehalten, dafür Sorge zu tragen, Daß die ihnen zum Berlaufe an­ Publikum übergebenen ärar­ischen Urtikel, wie Tabat, Bigarren, eventuell Wechsel­­­hfanfete, in demselben Gebäude, an einer leicht zugänglichen Stelle, in den festgestellten Stunden ununterbrochen zu haben­ sind und die Lokalität wo dies geschieht, auf der Thüre der gesperrten Trafit auf auffallende Weise deutlich bezeichnet sei. Außerdem sind die Trafilanten verpflichtet, in den bezeichneten Lokalitäten für pünktliche Bedienung, sowie dafür zu sorgen, daß stets ein genügender V­orrath der erwähnten Artikel vorhanden sei. Endlich­ wird der Trafifant für alle, in diesen Nebenlokalitäten beim Ber­­­laufe eima vorkommenden Mißbräuche und Bersäumnisse verantwortlich­­t. » gemachisur röm.-kath. Landeskirche·nve»rsam«miking in Karls­­burg),welcams 20.d.M.zusammentritt, sind die Einladungsschreiben an die Mitgieder bereits versendet worden.Die Verhandlungsgegenstände sind, dem „Magyar BVolgar" zu Folge, nachstehende: Unter 1 und 5. Neu­­­wahl eines Directionsrathsreferenten und der aus dem Direktionsrath aus­­­tretenden Mitglieder; 2. Der staatliche Mittelschul-Orfegentwurf; 3. Erlaß des Unterrichtsministers, betreffend die Erhöhung des Schulgeldes an­ den Mittelschulen; 4. Berichterstattung des Direktionsrathes. (Der junge Violinvirtuos Earl Wondra) ist­­­ gestern hier eingetroffen. Auf einer Konzertreise begriffen, die in Constantinopel­ begann, über Kronstadt und Fogarasch führte, in welchen Städten Wondra konzer­­­tirte und freundlie Aufnahme fand, gebenft dessen Konzertarrangeur Herr Negri, für Hier den nächsten Mittwoch als Konzerttag zu wählen. · (Gefunden)wurde ein Stück neuer Barchent. Derselbe erliegt die P olizei. > Fige Be wurden 4 Enten und k­önnen bei Herrn Drexler, Gastwirth, Heltauergasse abgeholt werden. SR se (Diebstahl.) Dem in Klausenburg domizilirenden pensionim­ent. 1. Oberst Karl Blacset ist am 30. Oktober Abends während seiner Ab­­­­wesenheit von Hause eine Partie Schwmnd gestohlen worden. Der Thäter Hatte die Thüre zu dem Zimmer aufgebrochen. (Schadenfeuer in Orlath,) €& wird ung von dort berichtet: Sonntag den 29. d. 2 Uhr Früh brach) in unserer Gemeinde in einem Hause der Hauptgasse Feuer aus, welches sich mit old­­ichreddenerregender Schnelligkeit verbreitete, daß binnen einer viertel Stunde 16 Häuser und 17 Wirthschaftsgebäude in Flammen standen. Ueber die Ursache des Brandes konnte bis noch nichts Bestimmtes erub­t werden. Bei vielen Gelegenheiten schon, aber doch noch nie so wie zu dieser Stunde, hat unsere Gemeinde mehr Ursache gehabt fi glüclich zu schägen, daß «3 ein Bataillon als G­arnison befigt. Die Gemeinde befigt keine Feuerlöschrequisiten, obwohl von St. Majestät dem Kaiser vor 3 Jahren zu diesem Briede 60 fl. ge­­­spendet wurden und man­ kann daher mit Bestimmtheit sagen, daß, wenn seine Garnison hier gewesen wäre, bei dem Mangel an Gemeingeist bei der hiesigen Bevölkerung, dann bei dem rapiden Umsichgreifen des Brandes, für den größten Theil der Bevölkerung um tägliches Elend hereingebrochen wäre. Aber mit einer wunderbaren Schnelligkeit schien nicht nur Die Zener­­­mwehrabtheilung des­ Bataillons mit den ärab­ischen Zenerleib­requisiten am Brandplage, sondern auf Befehl des Heren Bataillong-Commandanten das gejammte Bataillon um an der Rettung die bedrohten Gute beizutragen. Der Herr Bataillong-Commandant Michael Theil leitete selbst Die Lösch­­­arbeiten und in der kurzen Zeit von dreiviertel Stunden war das yeuer Yotalifirt. Hand in Hand damit gingen an die Rettungsarbeiten. Die brave Mannschaft jhete sich nicht in die brennenden Räume zu gehen und der Bravfte unter den Braven war ein Infanterist Namens Bosna, welcher einen einarmigen 62 Jahr alten Greis aus den Stämmen trug und einen bedeutenden Geldbetrag rettete. Die Mannschaft angeeifert Durch ihre Herren Offiziere und Kadeten (welche an den gefährlichsten Stellen selbst Hand anlegten), leisteten kurz gesagt, alles was menschliche Kraft und menschlicher Wille auf dem Gebiete Humaner Aufopferung nur leisten kann. Bedeutendes leisteten auch die aus Großan und Szelijte Herbeigeeilten Feuerwehren, welche alle sehr s­­chwere Arbeit hatten, um die durchgehend mit Stroh und Schindeln gebeten Objekte zu Löschen. Ferner haben sich noch bei den Löich- und Nettungsarbeiten besonders Hervorgethan Sr. Hochwirden der Biesige röm.-lath. Pfarrer Herr Mlerander Georgevicz und der hiesige Ober­­­waller Herr Gustav Guder. (Gefährlige Drohung.) In Klausenburg wollte ein Gärtner mit einem doppelläufigen Gewehr einen Korporal des 51. Infanterie-Regiments erschießen, doch wurde ihm die Waffe aus der Hand gefunden, ehe die Drohung ernstliche Folgen hatte. Die Ursache des Streites war des Gärtnerse — Frau. (Zum Tipa-Ehlarer Fall.) Der Untersuchungsrichter in der Tipa-Eßlarer Affaire hat am 27. Oktober nachdem er das vom Staate­­­an­walte beantragte nochmalige Verhör der Hauptbeschuldigten vorgenommen, die Untersuchung volständig beendigt und die gesammten Alten­­behufg Antragstellung der Staatsanwaltschaft übermittelt. Dem Antrage des Staatsanwalts, wonach die Gefangenen Amfjel Vogel, Emanuel Taub und Frau Josef Scharf auf freien Fuß zu stellen seien, wurde vom Unter­­­uchungsrichter nur insofern Folge gegeben, daß Anjel Vogel bereits ent­­­haftet wurde. Außerdem entschied der Untersuchungsrichter, den in Haft befindlichen Ianiel Smilovics ebenfalls freizulassen. Diesen Beschlüssen gegenüber appellirte der Staatsanwalt an den Gerichtshof mit dem An­­­trage, es mögen auch die Gefangenen Taub und Frau Scharf freigelassen, hingegen Jankel Smilovich noch ferner in Haft gehalten werden, da seine Auslagen für ihn schwer belastend und die man vorhanden sei, daß er, auf freien Fuß geießt, den Gang des Brozesses stören könnte. Vom Hochwasser in Tirol.­ JIunsbruch, 28. Oktober. Des Nachmittags eingelaufene Nachrichten bestätigen den Einbruch einer größeren und furchtbareren Katastrope über Tirol. I­m Friedhofe Bruneds schwenkte das Wasser die Särge weg. Die Gemässer sind größer, denn jemals. Das Spital wurde delogirt. Eine furchtare Nacht ist bevorstehend. Die Frau ist ausgetreten. Lillian und Pronzendorf sind bedroht. Toblach befindet sich in furchtbarer Wassergefahr. Es heißt, in Dölfacy wären viele Menschen verunglückt. Die Bahn und die Straße nach Kärnten sind gesperrt. Briren und Albeins sind in äußerster Gefahr. Der Verkehr von und nach Bozen ist allseits unterbrochen. Die Reichsstraße zwischen Blumaır, Ugwang und Waidbruch ist vielfach zerstört. Die Eifach und Talfer sind gefahrträgend gestiegen Die Höhe des Wasserstandes der Btich bei Trient beträgt 3Y, Meter. Die Roggia, Ferfina und Aviso sind gefahrbrochen. Der Bahndamm bei Lavis und Trient wurde neuerlich durchbrochen. Der Verfehr ist eingestellt. Kled und Sulzberg sind sehr bedroht. Im nörd­­­lichen Tirol, an beiden Seiten des Brenners geht ein unaufhörlicher Regen­­­guß, bei anhaltendem Siroccalwetter, nieder. Der Ampaßpad ist aufge­­­treten. Auf einer Strecke von acht Kilometer ist die Schönberger Straße zerstört. In Denisch-Matrey hat eine Erdabrutschung stattgefunden. Die Bahn ist unterbrochen. Der Innfluß steigt. Der Telegraph ist an den meisten Stellen unterbrochen.­­­ Bozen, 29. Oktober. Der Eilat und der Talfer erreichen bereits den Wasserstand vom September. Dank den gut organisirten Rettungs­­­arbeiten wurden neue Einbrüche verhindert, die provisorischen Dämme aber wurden Durchbrochen. Die Weberflutfung unterhalb Bogen ist ärger als früher.­­­Auch Wildbäche haben dort gewüthet. Zwischen Kaltern u und Tramin ist ein großer Murbruch eingetreten. Wegen Zerstörung der Straße nach Briren ist eine neuerliche, wochenlange Verkehrsstörung bevorstehend. Bogen ist nach drei Seiten abgeschnitten. Allgemein Herrscht hier große Bestürzung und Rathlosigkeit. Bozen, 29. Oktober. Die Hochwassergefahr ist vorüber, tritt das W­asser der Eifaf und der ZTalfer. e3 weht ein frischer Nordostwind. (Ein Dienstjubiläum des General.» Feldmarschall Grafen von Moltke.) Der Chef des Generalstabes der deutschen Armee feierte am 29. Oktober 1882 den Tag, an welchem ihn der König vor 25 Jahren auf diesen wichtigen Bosten berief. Das „Militär-Wochenblatt" widmet dem hochverdienten Strategen aus­ diesem Anlasse einen Artikel, dem wir Nachstehendes entnehmen:­­­ „Keinem der Vorgänger war eine solche Dauer des Wirkend in diesem hohen Amte beschieden. Der erste Chef des n­eugebildeten Generalstabes, Generallieutenant Freiherr dr. Müffling,­­­bekleidete es nur 9 Jahre lang (1821—1829), General der Infanterie von Krauseneck fast 18 Jahre (1829—1848), General der Kavallerie v.. Reyher 10 Jahre, Freiherr v. Moltke trat die Stellung als Generalmajor­ im Herbste 1857 an. Dreifach ist die Aufgabe, welche der Chef des Generalstabes zu Lösen hat, und welche Graf Moltke in einer Weile gelöst hat, die wohl einzig dasteht in der Ges­­chichte aller Heere. Es galt die Ausbildung eines stets wachsenden Korps von Generalstabsoffizieren; es galt, Jahr für Jahr den Entwurf der all­­­gemeinen Landesvertheidigung und die Einleitung der möglichen Feldzüige auf Grund der jedesmaligen politischen Lage und der si allmälig stei­­­gernden Wehrkraft festzustellen und bis in die geringsten Einzelheiten vor­­­zubereiten; es galt endlich die zentrale Leitung dreier Kriege, don deren glorreicher Führung die Weltgeschichte reden wird, so lange sie dem deutschen Bolfer, ja so lange sie des europäischen Völkerkreises eingedenkt bleibt.“ (Eine deutsche Schule in Sophia) Wie das bulgarische Blatt „Rabota" („Die Arbeit") schreibt, wurde dieser Tage in Sophia mit Hilfe des Fürsten Bismard, eine deutsche Schule gestiftet. (Ein neues Repetir-Gewehr.) Wie man aus Paris berichtet, werden Daselbst soeben DBersuche mit einem neıten Repetiv-Gewehr, System Hobler, welches auf 3400 Meter Entfernung trägt, angestellt. Die Kugel dieser Waffe ist von einem Kaliber; ihre Längliche Form verleiht ihr große Schnelligkeit, und das Projektil richtet, indem er sein Ziel erreicht, sehr­­­ befriedigende Zerstörungen an. (Gefangennahme einer jüdischen Räuberbande.) Neulich wurde in einem Walde des Gouvernements Cherson (Süd-Ausland) eine 20 Mann starre Räuberbande durch eine Abtheilung Kosaken gefangen ge­­­nommen und in dem Kitchenewer Gefängnisse internirt. Sämmtliche zwanzig Räuber sind Juden und haben im Laufe der­­­ legten drei Jahre Hauptsächlich in den Gouvernements Cherson, Bessarabien und Podolien ihr Unwesen getrieben. Diese Bande war ein wahrer Schrecen aller Wohlhabenden der genannten Gouvernements und jeder der Räuber hat mehrere Verbrechen, meist Raubmorde, begangen. Wie verwegen diese Gesellen sind, beweist die Thatsache, daß dieselben in der Nacht zum 4. dv. M. aus dem Kirchenetwer Ge­­­fängnisse durch einen von ihnen ausgeführten unterirdischen Gang zu ent­­­fliehen versuchten. Der Fluchtversuch mißlang aber dank der Wachsamkeit der Gefängnisswache, und Heute figen die zwanzig Räuber in besonderen Zellen mit gefesselten Armen und Füßen. Im Befige der Räuberbande fand man bei deren Gefangennahme eine große Anzahl Revolver, Dolche, Messer, eiserne Instrumente, Munition und mehrere­ tausend Rubel. (Mufilliebende Thiere.) Aus Oppeln schreibt man : Eine musikalische Spinne hält sich 3. 3. im der hiesigen Mufitschule von P. Preschlewig auf. Es ist mehrfach von durchaus glaubwürdigen Zeugen beobachtet worden, daß sich diese Spinne (Kreuzspinne), sobald der erste Geigenstrich ertönt, von ihrem hohen Plate an der Zimmerdecke am Wegfaden bis zur Kopfhöhe des Spielers herabläßt und dort unbeweglich schweben bleibt, so Lange dort mu­­­figiet wird; sobald die Meuftt schweigt, begibt fi das hier wieder auf seinen alten, stets gleichen Pla zur Dede hinauf. (PBresse und Schwiegermutter.) Bei einem Zweireffen verstieg fi neulich ein amerikanischer Journalist in Erwiderung eines auf die Presse ausgebraghten Toastes zu folgendem Vergleich: Die Breffe nimmt im öffent­­­lichen Leben dieselbe Stellung ein, wie im Familienleben die Schwieger­­­mutter. Alfe fürchten, aber Niemand liebt sie. So lange sie Alles billigt, ist sie geehrt, sowie sie aber zu tabeln anfängt, vereinigen sich die getrennten Parteien zu dem einen Wunsche: „Der Teufel hole die Schwiegermutter !" (Ein Stelle geiudh) In einem Blatte findet sich folgendes Geld: „Ein junger Mann sucht eine Stelle als Schwiegersohn in einem ruhigen wohlhabenden Haufe.“ a (Bon der Mode) Die Kaiserin Eugenie, einst die Gefegeberin im Reiche der Mode, trug einmal bei einem festlichen Empfange ein grünes Kleid, einen gelben Mantel und einen rothen Hut. Die vornehmen Damen Frankreichs schüttelten wohl zu dieser Negenbogentracht die Köpfe, allein sie folgten dennoch dem Beispiel der schönen Frau. Gegenwärtig gibt es seine tonangebende Persönlichkeit im Neid­e der Mode, eine wilde Anarchie herrscht und das unbedeutenste weibliche Wesen kann eine Idee haben, die durchdringt. Gelehrte Forscher haben z. B. herausgebracht, daß eine eitle Grisette einst, doch entzüg­ über die Knöpfe, die an ihrem Kleide angebracht waren, eigen­­­mächtig außer den zum Zuknöpfen nöthigen Stüden es wagte, auch noch einige Dußend Knöpfe als Aufzug anzunähen. Sie fand Nachahmerinen und nun kommen bei manchem Kleive auf ein Knopflody ein Dußend Knöpfe. Es ist unendlich gewagt, irgend­­eine Mode für absurd zu erklären. Die Damen sagen resignirt: „Man trägt’s, nehmen wir’s auch!" Im Paris 3. DB. werden biesen Winter die Heinen Pelzmägchen der Damen als Dkini­­­atur-Raubt­iere erzeugt. An Stelle der Feuer ist ein Tigertopf, ein Panther­­­haupt, eine Löwenmähne angebracht. Die schöne Herzogin von Grammont in Paris trug kürzlich eine Nobe, die zum größten Theile aus dünnge­­­triebenen, oxrydirten Silberplatten hergestellt war. Der Aufzug bestand aus glänzend weißem Silber, so zart in Filigranarbeit hergestellt, daß «8 den feinsten Spiten vergleichbar war. » .. Hotel „Römischer Kaiser”: Maria Wondra, Altistin, Karl Wondre, Kon­­­zertist, aus Konstantinopel; A. Meiri, Neffender aus Wien; Johanna Pastan, Pris­­vatiere aus Kronstadt. Seit gestern Der Regen Hat aufgehört, . FKotto- Bicehung vom 31. Oktober 1882 Hermannstadt: 11 58 47 89 71 Marftberichte, Hermannstadt, 31. Oktober. Weizen per Speltoliter 76 bis 80 Kilo fl. 540 bis 6.20, Halbfrucht 70 bis 74 Kilo fl. 420 bis 5.­­­, Korn 64 bis 68 Kilo fl. 3,80 bis 4.20, @erste 59. bis 62 Kilo fl. 4.— bis 440, Hafer 36 Bid 40 Kilo fl. 1.80 biß 2.20, Rulurug 70 bis 74 Silo fl. 3.10 biß 3.50, Hirfe 76 bis 80 Kilo fl. 4.— bis 5.—, Erdäpfel 64 bis 68 filo fl 1.40 bi 1.60, Hanfsamen 70 biß 72 Kilo fl. 5.— biß 6.—, Erbsen 78 bis 80 Kilo fl. 8.— biß 10.—, Linien 79 bis 81 Kilo fl. 10.— big 12.—, Sifolen 78 bis 80 Kilo fl. 6.—— 7 —, Weizengries 100 Kilo fl. 18—19, Mehl Nr.3 [Mundmehl] pr. 100 Kilo fl. 14.—, Br.4 [Semmelmehl] fl. 12.­—, Nro. 5 ee, N. 10, Spe fl. 86 bis 96, Schweinefett fl. 74 bis 78, rohes Unschlitt fl. 33 bis Kerzen-Unschlitt fl. 43 618 46, gegossene Unschlittterzen fl. 54 bis 56, Seife fl. 28 bis 32, Heu­­per 100 Kilo fl. 1.60 bis 2.—, Hanf fl. 32 bis 35, Brennholz, hartes, pr. Kub., Meter 3.——3.50, Spiritus per Grad 3638 Er., Rindfleisch pr. Kilo 42 bis 44 Er, in der Militärbant 46 Ir, Kalbfleisch 36 bis 40 Er., Schweinefleisch 42 bi 48 Fr, Schöpfenfleisch 26 bis 28 fr., Eier 10 Std 25 Er. Zelegramme, Ofenpest, 31. Oktober. (Telegrafischer Wetterbericht.) Im Allgemeinen ist veränderliches, kühleres Wetter zu erwarten; im Norden droht Nachts Schnee und Reif. Wiener telegrafischer Börsen- und Effekten-Kurs Briefkasten der Administration. Dem Som. B. in ©.: Die b­reimalige Einschaltung Ihrer Annonce Loftet MAI reinster alkalischer SAUERBRUNN bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. PA­­ST­­ILLE­­N (Verdauungszeich­en). Heinrich Mattoni, Karlsbad women. Etiquette und Korkbrand MATTONI S] wie nebenstehend [ — Donau sun beachten. EEE | 19377] 40-48 > d, Ungarische Goldrente Spr­­­ee 1882. nz

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