Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Januar (Jahrgang 11, nr. 3054-3080)

1884-01-01 / nr. 3054

·M.3054. Herm­annstatdienstag Siebenbürnisch-Deutsches Tonb­latt. 1. Januar 1884, Seite 3 Dingen, wie die Eroifa, eine sichere Führung noch nicht entziehen mag. Im Scherzo gelang das berühmte Dreihörnersolo (Herr Kozi erstes Horn) ganz Häbich. Kontrabässe und Violonzelle standen wie die Garde fest. Kapellmeister Hermann hat die Stadtkapelle mit Energie und persönlichen Opfern so weit emporgebracht, daß dieses in den legten zwanzig Jahren so verlotterte Institut nicht mehr zu erkennen ist. · . Musikdirektor Bella Hat nan seit seiner Amtsübernahme im Vereine das erste Drittel der neun Symphonien Beethoven’s zur Aufführung gebracht und das nächste Jahr soll die Fortlegung bringen. Das Gelingen­­­ der Eroifa ist eine Gewähr für die folgenden, da seine größere technische Schwierigkeiten bietet, ausgenommen die Chorsymphonie. Den Anfang des Konzertes machte das hier zum ersten Male auf­­­geführte Schicksalslied von Brahms, den Schluß die Wiederholung der Nänie vom selben Komponisten. Das Schichsalslied (op. 54) steht schon teitlich dem allgemeinen Verständnis näher als die Nänie und hat troß der grandiosen Erfindung und des kühnsten Harmonie-Aufbaues im ersten Teil (Es-dur) und in dem versühnenden Nachspiel, welches den Erschütte­­­rungen des Mitteltages folgt, eine unbeschreiblich liebliche Wirkung. Den Absturz „der Teidenden M­enschen blindlings ins Ungewisse hinab“ (Mittelfat C-moll), möchte man auc­­­h los in der Vorstellung und auf dem solidesten Konzertfip nicht ein zweites Mal mitmachen, ohne die An­wartschaft auf den Himmel seliger Denien, den ung das Adagio (O-dur) ernschließt. Einer erhabenen Weltanschauung verdanken die drei genannten Werte des festen Konzertprogramms ihre Entstehung.. Die solches erdachten, führen zufällig den gleichen Anfangsbuchstaben, und nicht minder zufällig führt der Künstler, der uns diese Worte diesmal zugänglich machte, auch ein ® seinem schönen Namen voran. Dieses Programm mit BBC. bezeichnet aufzuheben zur Erinnerung, besagt beiläufig dasselbe, was gelegentlich einer Ovation für Bella nach dem Konzert ein Redner als naheliegend oeg­­nete. Im der daufenden Abwehr dieser fühnen Chiffernzusammenstellung hob Bella die Verdienste des Meusikvereinschors in anerkennendster Weise hervor. Das weitaus größte Kontingent für den Männerchor des Vereins stellt die Hermania; auf sie fällt somit ein bedeutender Teil dieses gemich­­­tigen Lobes. V.ev..H. (Sylvesterfränzchen.) Nach alter Gepflogenheit veranstaltete der hiesige Kasinoverein gestern im Saale des „römischen Kaiser“ ein Sylvester­­­kränzchen, das zwar etwas schwächer besucht, wie in früheren Jahren, aber gewiß nicht weniger animiert war, und den Tanzlustigen mancherlei ange­­­nehme Ueberraschungen bot. So verwandelte sich die rote Figur der zweiten Duadrille in einem wohl vorbereiteten Kotillon, der durch seine reiche Abweche­­­lung das Publikum sehr unterhielt und dem Herrn Arrangeur große Ehre machte. Um 12 Uhr erschien unter Paudenschlägen das alte Jahr noch einmal und bot jeder Tänzerin eine kleine Gabe als Erinnerung, eine gewiß angenehme Variation der Tombola, da es diesmal durchaus feine Nieten gab. Der Tanz währte dann noch 5 bis zum anbrechenden Morgen. Die Pflanzendekoration, in deren Mitte ein Christbaum im Lichterglanz erstrahlte, war vom Gärtner 3. Heberlein recht Schön zusammengestellt. (Freiwillige Feuerwehr.) Der gemütliche Abend, welchen unsere Feuerwehr vorgestern veranstaltet hatte, ist im jeder Beziehung gez Iungen und hat bewiesen, daß die wehrhaften Männer dieses Vereins nicht nur mit Wasser und Sprigen, sondern auch mit Humor und Wiß gut handtieren können. Das lebende Bild, die Gründung von Hermannstadt, nach dem Bilde Bleibtreu’s dargestellt, war besonders in der roten Beleuchtung prächtig anzuschauen; an Couplets, Humoristischen Darstellungen war viel und gutes geboten. Bis zum Montag hinein währte die ungezwungenste, im Rahmen vollster Harmonie fix bewegende Heiterkeit. (Heinrich Götz), dessen Hinscheiden und gestern kurz vor Schluß unseren Blattes gemeldet wurde, war geboren am 16. April 1839. Seine Schulbildung hat er an den ev. Schulanstalten in Kronstadt genossen, wo er­­­ die Bentte­iler mit Auszeichnung absolvierte. Mit demselben Erfolge absolvierte er später auch die Handelsschule. Nachdem er in der Druckerei seines Vaters, Johann Götz, seine Lehrjahre beendet, suchte und fand er in anerkannt tüchtigem Maße weitere Ausbildung in der FE. f. Staat­­­drucerei in Wien, später in Leipzig und Frankfurt a. M. Nach mehr­­­jähriger Abwesenheit kehrte er als ausgebildeter Fachmann nach Kron­­­stadt zurück, wurde 1865 Affäcie seines Vaters und führte mannigfache Berbesserungen in der Drucerei durch. Später, als Redakteur der „Kron­­­städter Zeitung“, ließ er sich auch die Hebung dieses Blattes angelegen sein. Im den 1870­er Jahren wurde er von seinen Meitbürgern in die Stadtvertretung berufen, wie er früher schon in die kirchliche Gemeindever­­­tretung gewählt worden war. Ein jäher Typhus-Anfall hat am 30. De­­­zember dem Leben des anderen Mannes ein Ende bereitet. Er Hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder. Nahe seiner Arche! (Die Redaktion der „Kronstädter Zeitung“) ist von Frik Gött, dem Bruder des verstorbenen Heinrich Gött, übernommen. (Aus dem ev. Presbyterium in Kronstadt.) Ueber die am 29. Dezember stattgefundene Stgung desselben wird ung geschrieben: Eine Kommission sol über die Anbringung von Glasthüren an den Hauptein­­­gängen der Pfarrkirche Bericht erstatten, eine zweite ein Budget pro 1884 ent­werfen, eine dritte den Raum auf der Orgel besichtigen und über die Vergrößerung desselben zum Behuf der Aufführung größerer Musikwerte berichten. Dem Stadtingenieur B. Bartessch ist eine Rechnung für technische Arbeiten bei Herstellung der am Museum entstandenen Schäden zur Aus­­­achtung angewiesen worden. Eine Abschrift des Ludwig dv. Greiging’schen Setaments wurde in die Kirchenwaffe deponiert und eine Kommission auf­­gestellt zur Feststellung der besonderen Widmung des betreffenden Legats von 2000 fl., welche auszusprechen dem Presbyterium überlassen ist. Das Bibliotheksbudget pro 1884 wurde genehmigt, einige Aenderungen in der Iustellftion des Bib­liothekars und der Custoden wurden gutgeheißen und die drei Erklärungen der letzeren betreffs ihrer gewissenhaften­ Verwaltung der ihnen übergebenen Sammlungen in die Kirchenfasse hinterlegt. Der Ausweis über Gehalts-, Duinquennal- und Funktionszulagen der Lehrer pro 1884 wurde zur genehmigenden Kenntnis genommen. Die Rechnung über die Dr. Heinrich Zell’sche Stiftung pro 1882 soll als richtig kausuliert werden. Der Antrag, betreffend die Verstärkung des Seminaristenchors durch 24 Sängerm­aben behufs­­gebung des S Kirchengesanges, wurde zum SE erhoben. Der Betrag von 119 fl. 32 fl. für Herstellungen an der Mühle in der Kaul wurde genehmigt. Die Erklärung des Obervor­­­städter Kirchenrats betreffs Erweiterung der Obervorstädter Schule, wurde I Kenntnis genommen. Dem Gesuch der Mädchenlehrerkonferenz wegen Wid­erfäften u. |. w. wurde willfahrt. Der Antrag wegen Lüftung der Lehrzimmer in der Elementar- und Realschule wurde zum Beschluß erhoben. Weihnachten im deutschen Kaiserpalais.­ Alljährlich werden 24 Tannenbäume zu Weihnachten in das Palais des deutschen Kaisers gebracht und auf zwei langen weißgedeckten Tischen im blauen Saale aufgestellt. Hier werden die Gesdiente für den Hofstant und die Mitglieder des kaiferlichen Hauses aufgestellt; auf zwei besonderen Tischen ruhen rechts und einf3 die Christbefcheerungen für das Kaiserpaar. Die Befcheerung für Kaiser Wilhelm befindet sich auf der Tischgruppe rechts vom Eingange. Unter dem Baume fällt zunächst ein Aquarell in die Augen, die im maurischen Stil in Rot und Gold ausgeführte Fagade eines maurischen Balastes; ein Goldrahmen um­­­schließt das Kunstwerk, auf dessen Etgn­ette wir seien: Calle de Granada; die Geberin schrieb auf den begleitenden Zettel: „Papa von Kronprinzessin Victori.” Das Geschenk der Kaiserin ist eine prächtige Porzellanvase auf drei­­füßigem Gestel. Zwei weitere Basen tragen den Zettel: „Papa von Frit­­z Prinz Wilhelm und seine Gemalin haben ebenfalls zwei köstliche Majolika- Basen mit Postamenten aus edlem Holz dargebracht, außerdem eine schöne Photographie in sch­warzem Rahmen, das junge Fürstenpaar im Brustbilde darstellend; diese Gescheine trugen die Aufschrift: „Stoßpapa von Wilhelm und Augusta Victoria.” Eine Fülle weiblicher Handarbeiten, von den Ense­­­linen gefertigt, bedeet einen Teil der Tafel, fostbare Waffen aus den Werk­­­stätten von Toledo, von „Fri“ dem „P­apa” aus Spanien mitgebracht, ein Stahlfeuerhalter von erstaunlicher Dide und mit immenser Feder, und eine Menge anderer Gegenstände, funstvoll und fostbar, erfreuen das Auge des K­aisers. Auch Pfefferkuchen fehlt nicht; ein großer brauner trägt die Auf­­­schrift: „Weihnachten 1883.” Der Plan der Kaiserin, Linie vom Eingange in den Ballsaal, weist zunächst vier große rote Porzellanvasen mit kostbarer Bemalung auf — Geichente des Kaisers! Von demselben sind auch zwei seltsam und kunstvoll geformte Hohe V­asen aus Schmiede-Eisen. Zwei flache Majolita-Basen tragen den Betzel: „Mama von Frik und Viktoria.” Ein auf hellem Holze gemaltes antikes Gemälde, eine Szene aus der biblischen Geschichte darstellend und vom Kronprinzen aus Spanien mitgebracht, trägt den Bettel: „Mama von Zich”, ein anderes Gemälde fand „von ri und ouife”, den badischen Herrschaften, eine meterhohe und entsprechend breite Holztafel. Kunstvoll, in bunter, altveutischer Schrift mit einem Gebet bemalt, ein Werk der Großherzogin Louise von Baden, trägt die Widmung: „Maria von Zouife” ; Handarbeiten Liegen auch­ hier in verschiedenster Gestaltung, und ichließlich sei auch noch «eine goldumrahmte Photographie des jüngsten Ur­­­enfelchens erwähnt. (Ein interessanter Eheprozes.) Durch ein Erkenntnis des österreichischen Obersten Gerichtshofes hat vorige Woche ein Prozeß seinen Abschluß gefunden, an den ich aus vielen Gründen hohes Interesse knüpft. Im Jahre­ 1879 heiratete der Konzipist­ der Wiener Polizeidirektion 8. 2. in Bet. 2. hatte Frau Jrıma ©, während eines Besuches bei seinen Eltern in Belt kennen gelernt und sich in dieselbe­­n verliebt. Die unglück­che Ehe, welche Frau Irma &. mit ihrem Gatten Ladislaus C. führte, war nach den römisch-katholischen Ehegeseben,­­­ welchen Glaubensbekenntnisse beide Gatten angehörten, getrennt worden. Irma &. trat dann später von ihrem bisherigen katholischen Glauben zum Protestantismus über, so daß in Bezug auf ihre Person nach den in Ungarn geltenden Gelegen sein Hindernis zum Eingehen ein­er zweiten Ehe bestand. Auch Karl I. vollzog denselben Glaubenswechsel, so daß er nunmehr meinte, zumal er der Sohn ungarischer Eltern sei, ohne weiters Irma ehelichen zu dürfen. Ma er nach Wien zurückkehrte, machte er dem Präsu­dium der Polizei die vorschriftsmäßige Anzeige von seiner Trauung. Jedo noch waren die Flitterwochen nicht vorüber, als Karl V. zu seinem größten Schweden eine Zuschrift des Landes­­­gerichtes in Zivilsachen erhielt, worin ihm mitgeteilt wird, daß seine Ehe eine ungiftige sei. Der Polizeikonzipist erhob natürlich gegen dieses Erkenntnis sofort Protest; es kam zu­ einem Prozeß, der vier Jahre lang währte und reich an aufregenden Zwischenfällen jeder Art war. Das Gericht behauptete, daß die Ehe des Karl V. mit Irma C. deswegen eine nichtgiftige sei, weil er ein österreichischer Beamter und mithin österreichischer Staatsbürger sei. Als solcher dürfe er nicht die geschiedene Frau eines Ehemannes, welche beide Katholiken sind, bei Lebzeiten des Seßten heiraten. Es ist dies das sogenannte „Ehehindernis des Katholizismus". An diesem Verhältnisse ändere er nichts, wenl die" Frau und auch der Mann", wie es hier der Fall ist, zum Protestantismus übergetreten seien. Karl 2. wendete dagegen ein, daß er nicht österreichischer Staatsbürger sei; seine Eltern seien ungarische Staatsbürger und er habe bisher die ungarische Staatsbürgerschaft noch nicht abgelegt, er könne doch nicht Staatsbürger in zwei verschiedenen Staaten zugleich sein. Das Gericht wendete jedoch ein, daß bei dem­ eigentümlichen staatlichen Verhältnisse, in welchem Cis- und Trangleitanten flehen, er­­möglich sei, daß jemand in beiden Reichshälften zuständig sei, unbestritten aber sei Karl 2. österreichischer Staatsbürger, da er. Hier ein öffentliches Amt befleide, welches eben nur Staatsbürgern zugänglich sei. Nachdem er überdies in Wien seinen ständigen­ Aufenthalt habe, so müsse die Rechtsgiftigkeit seiner Ehe mit Irma ©. nach den österreichischen Gehegen beurteilt werden. Nach­ vierjährigem Prozeß bestätigte der Oberste Gerichtshof das Erkenntnis des Landesgerichtes. Karl 2. ist indes infolge der langjährigen Seelenfämpfe geworden und befindet, ss in der Leopoldfelder Irren­­­anstalt. (Zum Mariseler Raubmord.)Neulich hat die M.­Vafcharhelyer k.Tafel in dem oft erwähnten Strafprozeß gegen die Mariselc­anbmörder, das Urteil gesprochen.Dasselbe bestätigt das erstrichterliche Urteil hinsichtlich der Schuldfrage,«erl­ös­t aber bei jedem der Angeklagten das Strafausmaß.» So erhöht es bei dem Hauptthäter und Anführer Juan Dobra Harhula die Kerkerstrafe von 13 auf 15 Jahre,bei Todor Zsokcbinye von Joan 14 Jahre,bei Avram Juan Vupravons auf 11 Jahre­« (In Paris hat ein Theat­er-Statistiker)folgende Daten gesammelt:Frau Marie Laurent hat 44,500 Mal ihr Kind verloren;Fri. Patry wurdel7,000Mal,Lia Felixr­ar 16,000 Mal verletzt;Dumaine wurde 38,000 Mal erdolcht und Laray hat 19.000 Messerstiche anderen versetzt. « (Wie die alten Griechen und Römer jagten),darüber­ giebt ein neuerdings erschienenes Büchlein dankenswerte und interessante Aufschlüsse. Das interessante Werkchen teilt die verschiedenen Arten von List«mit,welche der Mensch beim Fang der wilden Tiere in alter­ Zeit angewendet hat.Man lockte mit Menschenlist und Menschenwitz nicht nur die Brut der auf kühlem Grunde sich wohlfühlenden Fischlein ins Verderben,auch dem wildengrims­­miganetier des Waldes stellte die Menschenlist ihre Fallen.Wo das Terrain dem Jäger ungünstig war,da legten die Jäger giftigen Eisenhut gemischt mit dem Lieblingsfrasse der betreffenden Tiere an.Gewässeroddhechsc. Zuweilen machte man auch große tiefe un­d runde,mit Holz umzäute Gruben, in denen man eine Säule von Erde oder Stein stehen ließ.Auf dieser band man aber gegen Nacht eine Ziege an;hörten die Tiere nachts um das Geschrei der Ziege,so eiltenfiel­erbei,da sie nun keinen freien Zwang fanden,sprangen sie über den Zaun und fingen sich so selbst.Beim Feder­­­wild waren es eingefesseltehalke oder eine geblendete Taube,welche als Lockmittel dienten,zuweilen waren es auch,namentlich beidehagd auf Wasservögeh imitierte Geschöpfe,durch welche man die lebenden herbeilockte. So setzte man,um Wildgänse zu fangen,­«ei­ne Gans aus Holz auf das Was­­­ser. An einer dünnen Schnur befestigt, die von dem am Lande lauernden Fäger gehalten wurde, lag sie unbeweglich auf dem Waffenspiegel. Nun kamen die Wildgänse herbei, um ihre vermeintliche Stammesgenossin, die als unbe­­­rechtigte Fremde hier eingedrungen war, zu verjagen. Indessen 309 der Jäger die hölzerne Gans fachte an das Ufer, die Wildgänse verfolgten die anschei­­­nend fliehende und gelangten so in den Bereich der in der Nähe des Ufers liegenden Yanancke. — Marlitt’s neuester Roman: „Die Frau mit den Kartunfel­­­steinen" wird im Laufe des Jahres 1884 in der Gartenlaube erscheinen­ männer sceiden möchten, betraute die Partei unter Führung des Grafen Kun Kocsard die Herren Baron Th. Bornemifa, Karl Dane, Baron Geza Sofija, Dr. Tekete Solyom und Franz Gyarfas mit dieser Aufgabe. — Die Partei des Advokaten G. Lazar versammelte sich im sogenannten Progacsniffhen Haufe. Den Vorsis führte Laurentius­ Mara. Baron Alerius Nopesa, Präses des Erefutiv-Ausschusses, zeigte an, daß der Ober­­­gespan um die Entsendung einiger Mitglieder zu dem Zwecke eines Aus­­­gleiches ersucht habe. Zu diesem Zweck wurden Laurentius Mara, Baron Alerius Nopeza, Zosef Hültl (Oberbergrat von Nagyag), Stefan Nagy, Ken An Kovacs und Georg Szatmary (Reichstags-Deputierter) ent­­­endet. Die Rumänen hielten abgesondert ihre Konferenz in der romänischen Schule unter dem Borsite des hiesigen gr.-pr. Erzpriesters Johann Papin. Als Schriftführer fungirten die Advokaten H.Lorgin und D. Trutia. Nach Verlesung der Namensliste konstatierte man, daß 110 Mitglieder gegen­­­wärtig seien; etwa 40 fehlten. Advokat Alex. Dlariu referierte über die Thätigkeit des romänischen Komites, darauf verpflichteten sich die Anwesen­­­den, es­­ner Wahl solidarisch vorzugehen. ©. Lazar wurde zum Unter­­­gespan ausgerufen und ein Ausschuß gewählt, der sich mit der Partei Lazar’s in Berührung zu fehen hatte. Am 28. d. DM. um 9 Uhr vormittags eröffnete der Obergespan ©. Pogang die­­digung. C3 folgte die Abdankung des Untergespans und dann die Wahl der drei Kandidationsmitglieder. Es drangen die Barclay’schen Kandidanten: Baron Bornemiga, Dane und Baron Geza Jofifa durch. Der Obergespan ernannte seinerseits: Laurentius Mara, Baron Nopcsa Elef und Johann Nat (gr.-pr. Erzpriester). Die Abstimmung auf den Untergespan begann nachmittags und war halb 7 Uhr abends zu Ende. Barcsay erhielt 251, Georg Lazar 134 Stimmen. . Am 29. d. M. wurde der Wahlost fortgelegt. Zum Obernotar wurde per Acclamation der frühere Sandor Miflos gewählt. Darauf proklamierte man beim Waffenstuhl die bisherigen Beamten, nämlich: Georg Cänklany zum­ Präses, Adam Pogany, Balia Ignag, Johann Simionas zu Bei­­tigen, Ladislaus Nagy zum Notar, Ladislaus Nemet zum Waisenvater. Bei der Wahl des Fiskals erhielt Ladislaus Toth seinem Gegenkandidaten Dr Lazar Petro gegenüber die Mehrheit. Ferner proklamierte man: Kendereiy Farkaz zum Kaffier,­ Franz­ Dobay zum Oberbuchhalter, Zosef Lengyel zum zweiten Buchhalter, Georg Kastantin zum einen, Ferdinand Nadasdy zum zweiten und Olwier Kraßnay zum dritten Vizenotar. Zu Stuhlrichtern wurden gewählt: Bela Barcsay in Deva, Laurentius Mara in Hatheg, Bartala in Barady in B.-Hunyad, Anton Borbath in Petrozjeny, Sigismund Pıuy in PBuj, Sigismund Bagya in Broos, Ludwig Sandor in Gyogy, Simon Pijo in Brad, Arthur Hollaky in Kördschanya, Savas Borha in Marosch-stye. — Zu Stuhlrichter-Adjunkten wurden gewählt: Nandra (Slye), Herbay (Kördsbanya), Bele (Brad), Orbonas (GYyogy), Kapcza Gyula (Broos), Strauß (B.­Hunyad), Tördi Arpad (Puj), Goro (Beteogleny), ZTornya (Hatkey), Kendereiy Ernd (Deva). . "»epo.30.Dezember.Am 27.d.M.wurde hier unter dem Vorsitz des­ Bezirksdechanten eine Bezirkskirchenversammlung abgehalten.Aus der Reihe der Verhandlungsgegenstände heben wir hervor:1.Einen Beschluß, zur Bedeckung d­er Bedürfnisse der Bezirkskirchenklasse vom reinen Eink kommend·er einzelnen Gemeindekirchenkassen in Zukunft 7 Perzent statt der bish­erigen 2 Perzent einzuheben;2.einen Beschluß,die Remuneration des Bezirkskonsistorialaktuars von 80 fl.auf 120 fl.jährlich zu erhöhen, und 3.die Neuwahl des Bezirksehegerichts.Gewählt wurden die ersten: Pfarrer C.Melas aus Reps,CH.Binder aus Streitfort,Karlildnser aus Leblang und Fr.Schmidt aus Galt als geistliche und Bezirksrichter W.Melas,»Ass«essor K.Graffius,Kassier,M.Kasper und Königsri­chter A.v.Nagelsch­midt als weltliche Beisitzer,resp.Ersatzmänner.Als Kuriosum kann angeführt werden,daß«sogar auf unsern neuen Herrn Stuhlrichter Balthes,der sich doch erst das kirchliche Heimatsrecht in unserem Bezirke zu erwerben hat, einige Stimmen gefallen waren. Heute und morgen vollzieht sich in unserem Marfte der fastliche Wechsel der Stuhlsbeamten. E 3 ist traurig, aber man kann den Vergleich nicht von sich weisen, daß es diesen Beamten, in unserem Komitate wenistens, wie den gewöhnlichen Dienstboten ergeht. Ist der Herr Dobergespan mit ihnen unzufrieden, so entläßt er sie am Ende der 6jährigen Periode ein­­­fach aus dem Dienste; will er sie an einem Orte nicht mehr haben, so rchtet er sie an einen andern! Unser neuer Stuhlrichter hält heute seinen Einzug in Neps. Möchte es ihm gelingen, eine ersprießliche Thätigkeit zu entfalten ! Fogarajdg, 30. Dezember. Aus der Chronik der verflossenen Weih­­­nacht­swoche müssen wir mit Vergnügen verzeichnen das Konzert, welches der deutsche Gesangverein am zweiten Weihnachtstage gab. Das Programm­ war im Ganzen gut zusammengestellt. Unter den 8 Piecen sprachen be­­sonders an Nr. 5 „Zerzett“ aus „Oraziella“ von Charles Lecoq, welche Nummer — die einzige — wiederholt werden mußte; ferner Nr. 7 „Schiffer­­­fied“, Männerchor von Eckert, und dann die Schlußnummer „Columbus“, Chor und Solo von Hermann Börice. An sämtlichen Nummern ist hervor­­­zuheben, daß sie fleißig eingeübt waren und eraft zum Ausbruch kamen. Seit längerer Zeit war diese Produktion eine der besseren Leistungen des Vereines. An das Konzert, zu welchem sich ein ziemlich zahlreiches Bublitum eingefunden, schloß sich ein Tanzkränzchen, dem das tanzlustige junge Wolf bi spät in die Nacht Huldigte. Unsere Starpaten-Sektion hielt am 27. Dezember eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung standen: der Bericht des Obmannes über das ablaufende Vereinsjahr, Umtausch eines Einoele gegen ein Doppel-Perspektive, einstellung eines Programmes für den Laufenden Winter, Rechnung ex 1883 und Neuwahl des Ausschusses und der Funktionäre. Der Bericht it mit einigen M­odifikationen an den Zentralausschuß einzusenden, der Umtaufe wird genehmigt, die Aufstellung und Durchführung des Programmes für den Winter dem Vergnügungstomu­s­ übertragen; aus der Rechnung wird hervorgehoben, daß drei gesellige Abende und das Büchsenertragung eines Billardklubs zusammen 138 fl. rein eintrugen. In, den Ausschuß und als Funktionäre wurden durch Afflamation gewählt: Friedrich Abraham, ev. Pfarrer, Obmann; Michael Zai, Lehrer in Großidient, Obmann- Stellvertreter; Adolf Hertmann, Rektor, Schriftführer; Janaz Jarosch, Kaflier. In die Hüttenbau-Kommission; Samuel Gaggi, Staatsschullehrer ; Karl Sander, Privatier; Daniel Konnerth, Hotelier; Friedrich Engelleiter, Baumeister; Basilius Stanciu, f. f. Hauptmann in Pension, Unter-Bist; Georg Drottler, Rektor in Kleinschent, In die Kommission für Fremden­­­verkehr; Johann Hermann, Apotheker; Ignaz Flarosch, Kaufmann, beide in Fogarasch; Josef Hammer, Kaufmann und Rudolf Krauß, Advokat, beide in Großjchenf. Marft:erıdte Fonarasch, 23. Dezember. Weizen pr Hektoliter fl. 750 bit 9—, Halbfrucht 6.— bid 7.—, Korn 4.70 bis 5.10, Hafer 2.70 bi8 3.10, Aufu­­ng 3.60 ° 6bis 420, Hanf jumen 5. 6i8 6..—, Fifolen 4.— bi8 5. , Erbsen 6­­i8 7.—, Qnienb7. bi8 8 . Erdäpfel 90.— bi8 2 , Hirfe 8.— bi8 I—, rohes Unschlitt per Rito 40 vis 41, Schweinefett 80 bis 31, Sped 70 13 80 “auf Mhi8—, Kilo Schwein­­­fleisch 44 fr., Rindfleisch 42 fr , Ralffleisch 36 fr, Scheinenfleisch — r., Ehrr ver 4 Stüf 10 FR, Kine — bi8 —, gegosfene Unigplittierzin 58 bis 60 fl. Der Wochenmarkt war stark befahren. Hermannstadt. Witterungsbericht vom 1. Januar 1884. ze | Mensen 60, vera | Sturmum. | Wine |" "iin beobachteter KR Gerne |feit dem orig) TOUR |.n Triimeter Morgens | U07 | +28 | -ına 31 —ı10 | RE 0 W Bodenchronik aus siebenbürgischen Städten und Märkten. Deva, 30. Dezember. Noch am 27. d. Mts., am Vortage der Wahlen, belebten sie die Gatten von Deva mit Komitatsmitgliedern. Drei Konferenzen wurden fast zu gleicher Zeit abgehalten. Die Anhänger Barcsay’s versammelten sie in der Zahl von etwa 150 in dem sogenannten „Großen Gasthause“ beim Ripto, wo sie unter dem Vorsige des Grafen Kun Kocsard für den Kandidationsausschuß ihre drei Männer in den Personen: Baron Theodor Bornemißa, Karl Dane, Baron Geza Zofifa wählten und jedem Mitgliede ans Herz legten, für diese drei Personen zu stimmen. Für den Untergespangposten wurde Koloman Barczay designirt; bezü­glich der andern Stellen wurde das Prinzip ausgesprochen, daß die bisherigen Beamten nach Möglichkeit beibehalten werden sollten. — Ueber Aufforderung des Ober­­­gespang, daß beide Parteien behufs Darlegung ihrer Wünsche V­ertrauens- TEE TEN EEE EEE EEE EEE EEE RT | u­­­ ee Ü

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