Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. März (Jahrgang 11, nr. 3105-3129)

1884-03-01 / nr. 3105

Nr. 3105 Hermannstadt, Samstag Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. (Der Gelegentwurf betreffend die Eisenbahnlinie S.-Negen—M.-VBafharhely) sol dem Vernehmen nach schon fertig und die Finanzierung des Unternehmens gesichert sein, so daß mit dem Bau noch heuer Fünfte begonnen werden. (Predigten in den evangelischen Kirchen A.B.)Sonntag den 2.März predigen;in der Pfarrkirche um halb 10 Uhr Stadt­­­pfarrer Dr.Müller;in der Spitalskirche um h­hr Stadtprediger Kirch;in der Johanniskirche um 11 Uhr Stadtpredigerl­­­.Filtsch. Vortrag im Hermannstädter Bürger und Gewerbe­­vereine) Nächten Montag den 3. d. M. abends 6 Uhr wird Herr Dr. Karl Wolff, Reichstagsabgeordneter, einen Vortrag halten leer: „Handfertigkeitsunterricht und Hausindustrie." Zu Vor r­ Gewerbevereine haben aus Damen, sowie Nichtmitglieder freien Stritt. (Aus Rumänien.) Laut Mitteilung des E. und f. öfter. ungarischen Konsulates in Braila an die Kronstädter Handels- und Gewerbekammer it in den Distrikten Salomika und Butna gegenwärtig feine Viehseuche; dagegen ist im Distrikt Tekutsch, in der Gemeinde Tudor-Vladimiresku, dan in der Gemeinde Corbu, im Distrk­t N­imnil-Sarat, die Rinderpest ausgebochen. Die erkrankten und verdächtigen Viehstücke wurden gefeult. Die Duarantainen bestehen noch immer, obgleich seine weiteren Erkrankungen stattgefunden haben. (Flohtheater.) In Freiheit dressiert werden in dem Flohtheater auf dem Kleinen Ring von F­l. Eleonora eine Anzahl der unbeliebten Insekten vorgeführt, die auf einer weißen, glatten, et­was geneigten Fläche ihre Künste zeigen. Die feinen Tierchen sind an Silberdraht angebunden, eine Arbeit, die sedr viel Zeit in Anspruch nehmen soll, wie die Direktrice versichert. Gefüttert werden sie zweimal täglich, und it­­tl. Eleonora ihren Schänglingen so zugethan, daß sie sie in pelikanartiger Liebe mit ihrem eigenen Blut nährt. Bei ihrem enormen Körperumfang kann­­­ das schon riskieren. Zum Schluße zeigt Frl. Eleonora einige Kraft­­übungen. (Zu dumm!) Unter dem Titel „Boshafte Verdächtigungen“ schreibt der „Zelegraful Roman“ in Nr. 19: „Anläßlich des blutigen Mordes hier, bringen die magyarischen Blätter Korrespondenzen aus Hermannstadt, in denen behauptet wird, die Mörder seien romänische Bauern. So „Nemzet“ und „Magyar Bolgar“ ; andere magyarische Blätter haben wir nicht gelesen, weil es uns anwiderte, zu sehen, mit welcher Leichtfertigkeit Blätter, die ernst genommen sein wollen, sein. Bedenken tragen, ihren Lesern so unbegründete Verdächtigungen und Berläumdungen aufzutu­chen. Die Veranlassung zu diesen Verdächtigungen haben die hiesigen deutschen Blätter gegeben, die es nicht fü­r angemessen halten, die Namen und näheren Verhältnisse der kompromittierten Kerson zu bezeichnen, dagegen es sir gut befunden haben, die Welt wissen zu lassen, daß am Abend des Mordes vor dem Hause der Hingemordeten irgend jemand eine Dienstmagd romaniisch angeherrscht habe, sie solle nicht singen und sehen, daß sie weiter­­­komme, und auch, Daß ein Hemd aus grober Leinwand gefunden worden, damit dann, wer gerne zwischen den Zeilen liest und auch die Neigung hat, um­ zu verläumden, dieser seiner Neigung freien Lauf lasse. Im Interesse der Wahrheit müssen wir sagen, daß die gefänglich Eingezogenen Sachsen sind und der intelligenten Klasse angehören. Eine Menge gravierender Momente sprechen gegen die in Präventiv­­­haft Genommenen. Mehrere corpora delieti, die in den Wohnungen der Verbrecher gefunden wurden, hält man für sichere Indizien zur Erub­ung der Schuldigen. Die öffentliche Meinung, zu der wir diesmal die uner­­­müdlichen und tendenziösen Mitarbeiter an der Kriminalstatistik Deutschlands nicht rechnen, hat auch schon instinktiv die arretierten Individuen als Werber des schredlichen Verbrechens bezeichnet. Auch die hiesigen deutschen Blätter müssen endlich zu der gesunden Ueberzeugung kommen, daß es nicht ehrenhaft ist, bei jeder Gelegenheit das ganze romänische Volk zu stigmatisieren, als könne er nur verworfene, ver­­­dorbene und verbrecherische Subjekte hervorbringen. Nur raffinierte Bosheit generalisiert die konkreten Einzelfälle und folgert daraus in gewaltsamer Weise die Nichtsnäßigkeit eines ganzen Bosfes. Wir haben uns zu diesen Bemerkungen gezwungen gesehen, weil wir seit einer Reihe von Jahren mit Entrüstung wahrgenommen haben, daß in den Zotalnachrichten eines hiesigen Blattes immer, wenn von einem Verbrechen die Rede war, in konsequenter, siftematischer und demonstrativer Weise die Nationalität des Verbrecher genannt wurde, wenn der Betreffende ein Romane war, dagegen ebenso konsequent, siftematisch und demonstrativ versch­wiegen wurde, wenn das Verbrechen von Sachsen oder Deutschen be­­­gangen worden war, vermutlich, um die gebildete Welt in Deutschland glauben zu machen, der Stamm der Deutschen im Osten könne solche wirre Sprößlinge nicht treiben, die wert seien, ins Feuer geworfen zu werden.“ Die Vorwürfe des „Telegrafal Roman“ haben, insoweit sie sich auf unser Blatt beziehen, — und wir müssen sie auf uns beziehen, da wir hier das einzige deutsche, nicht blos deutsch geschriebene Blatt sind — den großen Fehler, daß sie von Anfang bis zu Ende nicht wahr sind. Wir sind die Ersten ge­wesen, welche die Namen der V­erhafteten genannt und dies gethan haben, sobald es mit dem Interesse der Untersuchung vereinbar erschien. Ebenfalls im Interesse der Er­­­greifung der Thäter haben wir alle Momente registriert, welche auf die Spur zu führen geeignet waren. Zu diesen Momenten gehört aue unbedingt die Thatsache, daß eine Dienstmagd in der Kürschnergasse um die Zeit, in welcher der Mord wahrscheinlich verübt wurde, von einem in der Nähe des Friedenwanger’schen Hauses stehenden Manne in romanischer Sprache angeredet worden ist; ebenso gehört dazu die Beschreibung des in der Nähe des Brandplates bei der Lohm­ühle gefundenen Hemdes. Bei der Registrie­­­rung dieser Momente haben wir, am wenigsten an eine­ Beziehung zur romanischen Nationalität gedacht. Es wäre geradezu eine Beleidigung der lesten, wenn mit Rücsicht auf die Empfindsamkeit des „Telegrafal Roman“ verlangt werden sollte, daß im Widerspruche mit der Wahrheit et­wa hätte mitgeteilt werden sollen: der Mann habe die Magd in einer anderen Sprache, als e3 geschehen, angeredet, oder das Gehauene Hemd bestehe nicht aus grober, sondern aus feinster Leinwand. Dann möge der „Tele­­graful Noman" auch nur eine einzige „Gelegenheit“ nennen, wo wir „das ganze romanische Volk in seiner­­ee stigmatisiert, als könne es nur ver­worfene, verdorbene und verbrecherische Subjekte hervorbringen.“ Wir weisen diese perfide Verleumdung zurück und haben es wohl nicht nötig, um­ auf die einsichtigsten und beten Männer der Romänen selbst­­­ berufen, die unterm Blatte das Zeugnis brüderlicher Gesinnung und enntlichen Verhaltens gegen das romänische Volk nicht verjagen künnen. Gerade der „Telegraful Roman“, der aus dem scheußlichen Verbrechen in der Kürschnergasse eine Nationalitätenfrage macht, verfällt in den Fehler, den er Anderen in die Schuhe schieben möchte. Das Motiv — mag es trank­hafte Empfindsamkeit oder böswillige Freude an Verhegung sein — wollen wir nicht untersuchen. Wir getroffen und damit, daß wir Die Stimme der einsichtsvollsten Romanen nicht aus den Spalten des „Tele­­­graful Roman“ zu hören gewohnt sind. (Aus der Kronstädter Stadtkommunität.) Ueber die am 27. Februar stattgefundene Siung wird uns geschrieben: Das negative Ergebnis der Offektverhandlung zur Veräußerung von Sägeflögen wird zur Kenntnis genommen und der Magistrat ermächtigt, die Abfuhr der Klöße vom Salamonzfelsen durchzuführen, dieselben auf der Beer’sschen und im Notfall auch auf der Valadi’schen Säge fügen zu lassen, dieselben auch in keineren Partien zu verkaufen, den Vertrag mit Michael Salmen betreffs Erzeugung von lösen zu lösen, die Kloßholzwiese abzutragen und das g0% derselben im Lizitationswege zu verlaufen. Dem Geruc der Sektion von Stadt des siebenbürgischen Karpatenvereines um einen Baupla und unentgeltliches Bauholz für eine Schughütte auf dem Piatra mare wird willfahrt. Infolge des Innenministerialerlasses in Angelegenheit des Statuts, betreffend die Aufstellung von Tuchrahmen auf städtischem Grund, wird dasselbe ohne weiteres ins Leben treten. Der Anbot von je 5 fl. für die Wachtung des Jagdrechtes in Törzburg auf sechs Jahre wird an­­­genommen. Die Verhandlung des Antrags wegen Verlegung ve Pifjoirs auf dem Marktplag wird vertagt bis zur Vorlage von Barerhebungen und Kostenvoranschlägen. Polizeiamtsdiener Johann Kowalek erhält infolge seiner Dienstuntauglichkeit eine Brovisionierung von jährlich 175 fl. Bei Bemessung der Accife für das in Kronstadt erzeugte Bier werden unter dem Titel Schwendung 5 *­, bis auf weiteres bewilligt. An Stelle des F. T. Popovits wird als Vertrauensmann fü­r die diesjährige Hauptstellung Korodi Mihaly durch Zurif gewählt. Der Antrag, für die Abgebrannten in Nußbach­ 150 fl. zu bewilligen, wird einstimmig zum Beschluß erhoben. Gegen die Einschränkung des Postverkehrs über Vledeny soll höheren Orts eine Vor­­­stellung unterbreitet werden. Die Verfügungen des Verwaltungsausschusses a) betrefft des Siebendörfer Försters Merklinger, der seinen Dienstposten eigenmächtig verlassen hat, und b) betreffend die Försterstellen bei der provisorischen Forstverwaltungs-Kommission werden zur Kenntn­is genommen. Das Gesuch des Georg Weber und Genossen um Verpachtung des Jagd­­­rechtes auf Kronstädter Gebiet wird abgelehnt und soll die Offertverhandlung diesbezüglich ausgeschrieben werden. Ein uneinbringlicher Prachtz­­stand von Friedrich Strobel per 13 fl. 43 fl. soll abgeschrieben werden. Der Vertrag mit Juan Schoned aus Zerneft wegen Erzeugung von Schnitt­­­material und Zufuhr desselben zum Bahnhof in Kronstadt wird genehmigt. Der Jahresvoranschlag pro 1884 für den so wird gutge­­­heißen, aber der Meagistrat beauftragt, bi Ende März [. 3. das Verzeichnis säntlicher rücständiger Posten für Verpflegung dar, die Krankenhaus- Kommission anfertigen zu lassen und vorzulegen mit der namentlichen Angabe des Beamten der Stadthauptmannschaft, welcher diese Rücstände einzuheben hat, und diese Nickstände-Angelegenheit auf jeden Fall im April auf die Tagesordnung zu legen. Die Rechnungen pro 1883 a) ü­ber die Verpflegung von Stechen und Versinungen im Siechenhause auf städtische und eigene Kosten, und b) über die Verpflegung von G Siechen auf Kosten des Wehrmacher’schen Legats sollen als richtig kausuliert werden. Die Verhandlung der Anträge in Angelegenheit der­ Neuvergebung der Sent­­­gruben-Reinigung, wie auch Grundlage und Vorschriften für die Senkgruben- Reinigung in Kronstadt wird vertagt, bis der Magistrat auf Grund der diesbezüglich geäußerten Ansichten und Wünsche einiger Gemeindevertreter eine Umarbeitung der Vorlage vornimmt. Infolge Erlaffes Sr. Erzellenz des Herren Kommunikations-Ministers in Angelegenheit des Pflasternauth­­­statut3 soll ein Gesuch um Verlängerung der Lizenz zur Einhebung der Pflastermauth mit den erforderlichen Belegen hohen Orts unterbreitet werden. An­­se Hochzeiten auf dem Pfarrhof in Malmfrog.­ Aus Schäßburg wird uns geschrieben : Es werden viele Jahre vergehen, bis in Malmfrog und auch ander­­­wärts durch ein seltenes Zusammentreffen eine Familienfeier stattfindet, wie die am 26. Februar I. F. auf dem Pfarrhof zu Malmkrog, Großvater Daniel Ekhardt, Landmann aus Meichen­, H­iehvater Martin Edhardt seit 26. Februar 1881 evang. Pfarrer in Malmkrog­, die Enkel- und­­­ tochter und ein Freund der Familie, Baumeister Paul Ernst aus Schäß­­­burg, geboren in Nostod, feierten an diesem Tage zugleich ihre goldene, silberne und (wenn man will) „fupferne“ Hoheit Nur die Krankheit des anderen Großvaters (mütterlicherseits) Fernolendt aus Merchen, dessen Gattin auch lebt, Hinderte dieses Baar, sich der vierfachen Feier anzuschließen, so daß in diesem Falle dem jungen Bräutigam, dem dortigen ersten Lehrer, ge in Mortesdorf, gar vier Jubelpaare zur Seite gestanden wären. Tänze und einfache Triumphbögen aus Wintergrün erhmitdten die Umgebung und die geräumigen Zimmer des überaus freundlich auf einer Höhe mitten im Dorfe wie in einem Wäldchen gelegenen Pfarrhauses. Heitere Klänge des Schulb­erg, Gruß und­ warmer- Handschlag em­pfingen schon am V­or­­­abend und dann am Morgen des Festes die von allen Seiten, aus Merchen, Mortesdorf, Eibesdorf, Schäßburg, Großtaflen, Felsendorf herbeikom­­­menden Gäste. « Die Eindrü­cke dieses gemütvollen,erheben den­ Tages,die verschiedenen Ansprachen,der Segen der Großeltern,deren Einsegnung vor dem Altar durch den Sohn­,die darauf folgende Einsegnung der beiden anderen Jubel­­­paare dur einen Freund destarrers und des Brautpaarestrch V.A. Eitel,Kapitelsdechant und Pfarrer von Groß-Laßsen,die laum­en Worte deranilars,gerichtet an die«Schulkinder,denen­ im Gotteshause za E­­­­innerung an diesen Tag Gaben in Geld(K­upfer und Silber)und(statt des Goldes)in»Himm­elbrod«vor der,wie an einem großen Festtag ver­­­sammelten Gemeinde ereicht wurden,die Darbringung von Geschenken für das Brautpaar im Kurrhause, die gesellige Unterhaltung, die an reichbe­­­fegter Tafel durch ernste und Taunige Teinssprüche und nach dem­ Mahle durch Gesang und Tanz und komis die Vorträge 6i8 tief in die Nacht Alt und Jung erregte, werden allen Teilnehmern unvergeßlich sein. 7. (Evangelisches aus der Bukowina.) Wie wir einem Privat­­­schreiben entnehmen, Konfu­twirt fi) in Stanestie am Greremoß aus der dortigen Filiale durch Unterfrügung des deutsch-österreichischen Schulvereins und der Gustav-Adolf-Stiftung eine Schul- und Pfarrgemeinde, indem der absolvierte Universitätshörer und gegenwärtig vierte Volksschullehrer­ an der Gremnoviger ev. Volksschule, Böhmer, den Ruf dorthin annehmen wird. Das Bolksfchulwesen (wie fast das ganze Schulwesen in Gzernovig mit deutscher Unterrichtssprache) hat sich in der Landeshauptstadt der Bukowina m­ehr gehoben. In der Universitätsgasse allein giebt es drei Volksschulen, die stark besucht sind, die israelitische, die der Lehrerbildungsanstalt und die der evang. (etwa 2500 Seelen, meist Maurer, Zimmerleute und Bauern aus der Vorstadt Rose zählende) Gemeinde. Um die dortige Nestorstelle sollen sich 14 Siebenbürger Sachsen beworben haben; abgesehen von 2 aka­­­demischen, aber nicht geprüften, wird man wahrscheinlich Bewerber aus dem Bittrnger und Burzenländer Distrikte zur Probepredigt ein­­laden und die Reifekosten erregen. (Stüd im Unglück.) Das bei dem Dicsd-Szent-Martoner F. Be­­zirfsrichter, Daniel Gräfer, bedienstete Mädchen hatte am 24. d­­t. nachts ab­ 11 Uhr, bei umvorsichtiger Züllung der Petroleumlampe den Sasstoff selbst angezündet. Bald stand die Unglückliche in Flammen und lief jammernd in den Stall, in dem 16­ Stück Zugvieh und beträchtliche Fruchtvorräte sich befanden. Der Hauswirt eilte auf das Geschrei des Mädchens herzu und es gelang ihm, die Flammen zu erstiden, wobei er selbst mehrere Brandwunden davontrug. Das Mädchen schwebt nun zwischen Leben und Tod. Das Unglüc hätte leicht noch größere Dimensionen an­­­nehmen können, da in demselben Hause das Steueramt und ein Schieß­­­pulver-Magazin unterbracht sind. (Brand) In Rumänien wurde das Städtchen Neamz bei Piatra von einer Feuersbrunst eingeäschert. Fast sämtliche Einwohner haben all kr­­a­­in Gut verloren und sind obdachlos. Der Schaden ist ein sehr­­eträchtlicher. (Zur Geschichte der Zahnh­eilkunde.) Das Museo Nazionale in Neapel bewahrt unter der Sammlung antiker Gerätschaften, welche bei den Ausgrabungen in Pompeji aufgefunden, eine Anzahl seiner Instru­­­mente, von denen er nicht zweifelhaft sein fan, daß sie einst zum Hand­­­werkzeuge eines Zahnarztes gehörten. In den auf uns gelangten Frag­­­menten der sogenannten „Zwölf Tafeln“ findet sie aus der ältesten rö­­­mischen Zeit eine Strafbestimmung für diejenigen Personen, welche einer Leiche die Zähne ausbrechen, um das Gold zu gewinnen, mit dem sie be­­­festigt waren (eui dentes auro vincti escunt [sant]). Damit ist der sichere Nachweis geliefert, daß das Anfegen der Zähne und die Be­­festigung derselben mittelst Golddrahtes schon in der früheren Zeit bekannt war. 1. März 1884. Seite 213 Programm zu dem Sonntag den 2. März abends 3­­5 Uhr in der großen Bierhalle stattfindenden Militärkonzert. I. Abteilung: 1. Ouverture, „Wiener Freiwillige“ von Müller; 2. „Solitude”, Walter von Waldteufel; 3. „Im der Ferne“, Romanze für Clarinette-Solo von Schreiner; 4. „I pense a toi“, Polka frangaise von Strauß; 5. „Reveil di Lion“, Gaprice von Konstky; 6. „Spiben­­­tuch“, Quadrille von Strauß; 7. Marschpotpourri von E. Bach). I. Abteilung: 8. D­iverture „Wenn ich König wäre” von Adam; 9. „Dolores, Walzer von Waldteufel; 10. „Du hörst wie durch die Tannen”, Lied fir Flügelhorn von Loeben; 11. „Die schöne Bolin“, Polla-Mazur von Millöder; 12. „La chasse infernale”, Grand-Galopp von Köllinger, 13. „Csardas" von Racz Pal, 14. Maridh. Marttberichte. " Hermannfadt, 29. Februar, Weizen per Helioliter 74 bis 80 Kilo fl. 6.30 bis 7.39, Halbfrucht 68 bis 72 Kilo fl. 4.80 bis 5.80, Korn 66 bis 72 Kilo fl. 4.20 bis 4.80, Gerste 58 bis 64 Kilo fl. —.— bis ——, Hafer 38 bis 45 Kilo fl. 2.70 bi8 3.30, Kulurug 68 bis 74 Kilo fl. 4.40 bis 5.—, Hirfe 74 bis 82 Kilo fl. 4.50 bis 5.50, Erbäpfel 6+ bis 70 Kilo fl. 2.— bis 2.20, Hanfsamen 49 bis 51 Kilo fl. 8.— bis 9.—, Erbsen 76 bis. 80 Kilo fl.9.— bis 10.—, Linien 78 bis 82 Kilo fl. 11.50 bis 12.50, Fisolen 76 bis 80 Kilo fl. 6.— bis 7.—, Weizengries 100 Kilo fl. 20 - 21, Mehl Nr. 3 Mundmehl­ pr. 100 Kilo fl. 15.—, Nr. 4­­­ Semmelmehl­ fl. 14.—, Nr. 5 [Brotmeh­l]­­­ fl.13. ,Sped fl. 62 bis 65, Schweinefett fl. 54 bis 56, wobei Unflitt fl. 33 bis 36, Kerzen-Unfchlitt fl. 48 bis 49, gegosfene Unschlitzterzen fl. 55 bis 58, Seife fl. 32 bis 34, Heu­­per 100 Kilo fl. 2. 518 2.30, Hanf fl. 32 bis 35, Brennholz, hartes, pr. Kuh, Meter 3.20— 3.75, Spritus p. 105 8.7, 31 32 fr., Rindfleisch pr. Kilo 42 bis 44 fr. in der Militärhanf 46­­­r., Kalbfleisch 40 bis 60 fr., Schweinefleisch 46 bis 50 Er. Schöpfenflishd — bi8 — fr., Eier 10 Stüd 18 20 kr. . Hermannsstadt. Witterungsbericht vom 1. März 1884. Zuftdrud­­en Dirllimeter) Zeine Temperatur- Niederschlags- 7 br (Monatsmittel 725.9­­­peratur Marimum Binde | a | Differenz nach und­­­ Minimum | gi vom Borta a Borken Belfius |seit dem Vortag am e­­in Nilimeter Morgens | 725.7 | +2.8 —6.5 +31 —81 so 0 Telegramme. (Korr.-Bur.) Die Kammer genehmigte die (Wiederholt,weil erst nach Beginn der Art habe unseres gestrigen Blattes eingelangt und daher nur in einem Teile der Aussage enthalten) Wien,29.Februar.(Korr.-Bur.)Auf Grund des Verdiktes der Jury wurde der Dozentseminar vom Verbrechen des Betruges und Ver­­­leitung zum Mißbrauche der Amtsgewalt freigesprochen und wegen schuldbarer­ Krida zu sechsmonatlichem strengen Arrest verurteilt. Paris,29.Februar. Handelskonvention mit Oesterreich-Ungarn. London,29.Februar.(Korr.-Bur.)Im Gepäckraume des Bahn­­hofes Charlinggroß wurde eine 20 Pfund Dynamit enthaltende Kiste vorgefunden.Eine Untersuchung in Woolwich ergab,daß in der Kiste eine Maschine amerikanischen Ursprunges zur Entzündung des Dynamit war.—Im Unterhause bestätigte Harcourt die Entdeckung der Höllenmaschine im Bahnhofe zu Charing groß,sowie daß seitdem ein andere Höllenmaschine im Bahnhofe der großen Westbahn entdeckt worden.Die Konstruktion der Maschinen sei gleich jener,welche die Explosion im Vik­­­toriabahnhofe verursachte.Das Dynamit sei amerikanischen Ursprungs. Rom,29.Februar.(Korr.-Bur.)Die Kammer nahm bei geheimer Abstimmung mit 14 gegen 135 Stimmen den Gesetzentwu­rf Bacelli’s, betreffend die Reorganisation des höheren Unterrichts an.Infolgedessen ist eine Kabinetskrise sehr wahrscheinlich. (Heute eingetroffen.) Dienpeit, 29. Februar. (Sorr.-Bur.) Der volkswirtschaftliche Aus­­­schuß, der den $ 4 des Gewerbegelegentwurfes verhandelte, genehmigte eine von Handelsminister beantragte Waffung. London, 29. Februar. (Korr.-Bur.) In einem Hause in der Nähe des Strandes wurden drei Personen verhaftet, bei welchen ein großes Duantum Dynamit vorgefunden wurde. Dieselben sollen ein Attentat auf das Z Justizpalais beabsichtigt haben. Wiener telegraphischer Börsen- und Effekten-Stars Ungarische Goldrente 6p&t.­­­. 121.75 | Ungar. Brämien-Rofe . 5­­5115128 Ungarische Goldrente dp&t. . A) | Theiße Regulirungs-Rofe . . . 113.40 Ung. Rapierrente . . 87,90 | Defterr. Staatsschuld in Rapier. 79.65 Ung. Eisenbahn-Ansehen ... 141,50 | Defterr. Staatsschuld in Silber. 80.65 Ung. Ostbahn 1.Cm. St-Obl. . 9.80 | Desterreichische Goldrente . . . 101.50 Ung. Ostbahn 2. Em. St.­-Obl. . 116.75 | 1860er Staats-Ant’hen . . . 1835.50 Ung. Ostbahn 876er St.-Obl. . 99.80 | Defterr.-Ung. Nat.-Bant­ tien . 845. — Ung. Grundentlastungs-Oblig. 100.30 | Ungar. Kredit-Bant . 2.2 810.50 Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 100.— | Oesterreichische KreditAktien:. . 306.60 Tem.»-Banat. Grumdentl.-Oblig.­­­ 100 — | Silber . 2. 2. 2. ur. _—— Fem.-Ban. Grund.-Obl. mt Bat. 9975| 8. E Dulaten. . . | 2. 5.71 Siebenbürg. Grundentl.-Oblig. .. 99.40 | 20 Frants Soloflide . . . . 9.61 Kroati­y-Slavon. Grumd.-Oblig. 100.— | 100 Dart Deutige Reichswähr. 59.20 Meinzehntablef -Obligation 97.50 | London­­­ a’vistale 4.000 ....39650 Beiter telegraphischer V­örsen- und Effeten-Kurs vom 29.Februar 1884. Ungarische GoldrentespCt...121.75 Ungar­ische Premien-Lose ..115·75 Ungarischs«Goldrente4pCL 90.30 Theißregn L undcige feiner Lose 113.75 Ungar.Papierrenne5pCt. 87.750esterr Staatsschuld in Papier.79.50 Ungar.Eisenbahn-Ameisen 141.500esterr.Rente in Silber.­. 80.70 Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl. .° 94.75 |. Desterreichische Goldrente . . . 10175 Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl. . 11675 | 1860er Staatslose . . . . . 135.50 Ung. Oftbahn 3. Em. St.-Ob. . 99.75 | Defterr.»Ung. Bant-Altien. . . 844.— Yung. Grundentlastungs-Oblig. . 10025 | Ung. Kreditbant-Aktien ET­­TILIR­­­Ung. Grumdentl.-Oblig. mit Berl.. 99,75 | Defterreigtige Krebit-Altien . . 307.— Zem.-Banat. Grundentl.-Oblig. . 9975 | Silber . . 2... -....——.— Tem.-Bau·Grund.-Obl.mit VerL 99.75 K.k.Dukaten...... 5.70 Sieben­bürg.Grundentl.-Oblig..99.5020 Franks Goldstücke.... 9.59 Kroatiig-Claven. Grund.­Obl. . 100.— |:100 Mark Deutsche Reichswähr. 59.20 Ung. Weinzehnt-Ahlehmnas-Oblia. 97.75 | Rondon (a virta). So 28212149 si MATTON ® SAUERBRUNN bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Heinrich Mattoni, Karlsbad und Budapest, * T weg] HıEzı

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