Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Mai (Jahrgang 11, nr. 3155-3180)

1884-05-01 / nr. 3155

Hermannstadt, Donnerstag Seite 436 Verbindung mit dem stetig fortschreitenden Ausbau der Landstraßen und Eisenbahnen e8 den Russen in wenigen Jahren ermöglichen wird, mindestens mit der immensen Macht von 120.000 Reitern schon in der ersten Periode des Krieges über die Grenzen zu brechen. Deutschland verfügt nur über 58.000, Oesterreich-Ungarn räumt über 52.000 Reiter. Allerdings ist unsere Kavallerie der russiscen, die nach ihrer neuen Bewaffnung und flüchtigen Schulung fi beinahe zu einer Art berittenen Infanterie umzugestalten in Begriffe steht, an innerer Kraft und militärischen Werte so beträchtlich überlegen, daß jederzeit auch eine Minderzahl­ derselben den Kampf mit der an Wert inferioren russischen Mehrheit zuversichtlich aufnehmen darf. Aber endlich, die Grenze Galiziens vom Zusammenflusse des San und der Weichsel bei Radomysl bis zum Podhorce liegt in einer Ausdehnung von 750 ‚Kilometern offen und ungescingt da. Und auch weiter abwärts wird das Stüßchen Podhorce die russischen Kavallerie-Divisionen nicht sehr genießen. Eine solche ü­beraus langgestreckte, trodene, ebene Grenze läßt sich unmöglich durch­ einen militärisch ganz wertlosen Kordon absperren, und so wird es bei der außerordentlichen Ueberzahl der russischen Kavallerie für diese gar feine Kunst sein, in verschiedenen Teilen Galiziens und vielleicht auch der­­­ Bukowina Raids auszuführen.“ Wir willen nicht, welchen Zweck der „Belter Lloyd“ mit der Ver­­­öffentlichung dieses Allarmartikels verfolgt? Fühlt er etwa das Bedürfnis, seine Zeier „gruseln“ zu machen? Fast möchte man so meinen, wenn man ich­ Stellen, in welchen er die Schredhiffe eines russischen Krieges in en grelliten Farben schildert, liest, wie: „Wenn wirklich vermalennst die mitteleuropäischen Millionen-Heere mit jenen der panruffischen Welt zu­­­sammenprallen, so wird das ein Krieg von einer Größe und Gräßlichkeit, wie ihn die entreßte Menschheit in diesem Jahrtaufend seit den Tagen eine Dschingis-Khan und Tamerlanı nicht erlebt hat“, oder wenn er auf die „niedergebrannten Dörfer und Edelhöfe, die gebrandhc­aften Märkte und Städte“ und das wahrscheinliche Los der „in die Hände der Tur ® taren und Basschkiren fallenden Frauen und Mädchen“ hinweist. Vielleicht soll es eine Mahnung an heißblütige Bolitifer, welche von der „Rache für Bilagos“ träumen, sein, dem Beitritte Rußlands zu dem mitteleuropäischen Bunde ohne Emotion fi anzubequemen und die Öffentliche Meinung weder in Deutschland noch in Rußland sich zu entfremden. Dne solche Absicht, sollte sie im Ernte gemeint sein, könnten wir nur billigen; allerdings dürfte dann der „Reiter Lloyd“ auch nicht mit dem blinden Fanatismus, der ihn die Wahrheit so häufig verrennen läßt, die innere Politik des Ministeriums Tipa unterstoßen. Politische Uebersicht. Hermannstadt, 30. April. Unsere Väter des Vaterlandes sind, wie der Boden, auf welchem lange Zeit immer nur eine und dieselbe Pflanze angebaut wird, „parla=­­mentSnnde” geworden, denn im der gestrigen Sigung des Reichstages mußte, nachdem bevor u. a. die Geiegvorlagen betreffend den Ausbau der Pester Ringstraße und die Steuerfreiheit der Neubauten am rechten Donau­­­ufer ohne eine große Debatte angenommen worden waren, und man sic­­hun über die Reihenfolge der nächsten Beratungsgegenstände einigen sollte, die Beschlußunfähigkeit des Hauses konstatiert, und der Beichluß hierüber für die nächste Sigung aufgehoben werden. Gestern ist im österreichischen Reichsrate die Vorlage über die Vereinbarung der Regierung mit der Nordbahn eingebracht worden. In der Bevölkerung Oesterreichs ist, wie wire bereits erwähnten, eine heftige Agitation für die Verstaatlichung dieser Bahn im Zuge. Am 28. dv. M. fand in Wien im VI. Bezirk­ — Mariahilf — eine Wählerver­­­sammlung statt, in welcher der Reichstagsabgeordnete Dr. Kopp seinen Rechenschaftsbericht erstattete, und dabei auch das Webereinkommen der Re­­­gierung mit der Nordbahn besprach. Der Abgeordnete Kopp gab dabei die schriftliche Erklärung ab: « Siebenbürgische Deutsches Tageblatt. Nr. 3155 1. Mai 1884. Zu den»Enthüllungen«über das für die Einweihung des Nieder­­­wald-Denkmals geplante Dynamit-Attentat bemerken die"Dres­­­dener Nachrichten": „Die Geschichte ist Höchst unglaubwürdig. Wie Dr. Dierey, der dem Einneigungsfeste beimwohnte, selbst gesehen, wurden nicht Drainröhren gelegt, vielmehr hieß der Arc­itekt Weißbach auf der Ober­­­fläche des aufgeweichten Lehmbodens Heine Rinnen ziehen, um dem Negen­­­wafer Abzug nach den Weinbergen zu schaffen. Das Kaiferzelt war frei an der Berglehne angebaut und klebte daran wie ein Bogennest. Drain­­­röhren führten unter dieses Kaiferzelt nicht, eben­­so wenig wäre es möglich gewesen, unter das Fundament der „Germania“, das aus hartem Fels besteht, Drainröhren unbemerkt anzubringen. Das ganze Märchen beruht wahrscheinlich darauf, daß zu derselben Zeit, wo auf dem Berge die Ent­­­hüllung stattfand, unten auf der Nheimwviese in einem eftzelt ein fortge­­­jagter Kellner sich durch Entzündung eines französischen Schlags an dem Wirt rächte. Eugen Richter hat also wohl etwas gefluntert.“ In Spanien fand am 27.89. M. auf der Strecke zwischen Badajoz und Ciudad-Reel ein Eisenbahnunfall statt, indem der Zug von der Brüce in den Fluß Hinabstürzte. An der Brüce waren absichtlich Beschädigungen vorgenommen worden, und man schreibt allgemein die Schwedensthat der revolutionären Partei zu. Die zahlreichen Toten gehören meist beurlaubten Soldaten­ und Landleuten auf. Berber ist in den Händen des Mahdi, nachdem vorher ein Teil der Bejagung zu den Belagerern übergegangen war. I) Reifestipendien für zwei Lehrer zum Studium einiger neueren Erscheinungen­­­ des wieder städtischen Schulwesens (Handfertigkeitsunterricht, Schweber’sche Kinderspielpläge, Serienkolonien, nabenhorte u. dgl.­ 600 fl., m) den L­ofal- Komité für die Budapester Ausstellung 1885 500 fl., n) für die freiwillige Feuerwehr zur Bestreitung laufender Bedürfnisse 500 fl., 0) für die städtische Musikkapelle zur Aufbesserung der Gehalte 300 fl, p) dem hiesigen Ver­­­schönerungsverein zur ‚beliebigen Verwendung für Bereinszwecke 400 fl, g) den dermaligen Vefigerinen der beiden Kindergärten je 100 fl, zusammen 200 fl, r) dem siebenbürgischen Landeskunde-Verein 100 fl, s) dem natur­­­historischen Verein 100 fl., t) der Sektion Hermannstadt des siebenbürgischen­ Karpathenverein( 200 fl., u) für die Hiesige Webereischule 200 fl., v) zur Anschaffung von Lehrmitteln für arme Schulkinder ohne Unterschied der Nation und Konfession 197 fl. 55 kr. In das Aufsichtsforu­s wurden die früheren Mitglieder, Albert Neugeboren, FZofef Tangl und Rudolf Wellmann; in den Direktionsrat die ausgelosten Mitglieder: Fr. M. Herbert, Karl Schobesberger und Karl Sikeli, und zu Kringmännern: Gustav Bergleiter und Albert Arz gewählt. — A8 neue Mitglieder des Sparkassevereines wurden aufgenommen: Karl Abiih, Samuel Zikeli und Dr. Hermann Süßmann.­­­,,1.Das von der Regierung mit der Nordbahn abgeschlossene Ueberein­­kommen ist unannehmbar.2.Bei der Lösung der Nordbahnfrage sind zwar die der betreffenden Aktiengesellschaft zukommenden Rechte zu achten,im Uebrigen aber ausschließlich die finanzielle Interessen des­ Staates und der Bürger zu berücksichtigen.7.Die Erteilung einer Konzessin zum Fort­­­betrieb der Nordbahn ist nur dann zulässig,wenn dadurch die erwähnten Interessen des Staates und der Staatsbürger nicht nur für den Augenblick, sondern auch für die Zukunft ebenso gut gewahrt werden,wie durch die Verstaatlichung der Bahn.« Die Versam­mlung nahm jedoch eine Resolution an,nach welcher Dr. Kopp die Verpflichtung zu übernehmen hätte, unter allen Umständen für die Verstaatlichung der Nordbahn im Reichsrate einzutreten. Eine „gebundene Marschroute" war nun Dr. Kopp nicht willens anzunehmen, und so hat derselbe sein Mandat im Neichsrate zurücgelegt. Dr. Kopp gehtt dem Neichsrate seit 1868 an, und ist einer der hervorragendsten Mitglieder der „Vereinigten Linken“. Die Resolution der Mariahilfer Wähler bildet nun ein bezeichnendes Symptom der Strömung gegen den „Kapitalismus“ in Oesterreich.­­­­­­ Den englischen Konferenzvorschlag hat Italie 1­ bereits zustimmend beantwortet.Man ist in Frankreich etwas unangenehm darüber berührt,daß Italien zuerst sich erklärt hat,da­nan befürchtet,daß Italien etwa die»Führerrolle«für die an der egyptischen Angelegenheit nicht so nahe beteiligten Kaisermächte übernehmen könnte.Die Konferenz dürfte übrigens höchstens Ende Mai oder Anfang Juni zusammentreten. Wirklichkeit aber fragte ich vielmehr mit vornehmer Ruhe:,,Was ist es für ein Mensch?« Er merkte sogleich,daß ich von der Gegenpartei redete und antwortete einfach:»Ein Bär!« Doch während er mir dessen Bild in den schwärzesten Farben malte, betrachtete ich dasselbe mit Dankbarkeit,fast mit Liebe.Ich sah in Luigi Magni,des verstorbenen Pietro Sohn,den Ausgangspunkt,die Grundlage meiner Kundschaft,den Stammvater eines Geschlechts streitbegieriger Leute,die alle bereit wärem bis zur letzte Instanz zu gehen,erst gegen mich,dann gegen meinen Sohn,und am liebsten hätte ich ihn gleich vor mir gehabt, um ihm zu danken,ihm die Hand zu drücken,ihn um seine Photographie zu bitten,und hinterher ihn in die Kosten und zum Schadenersatz verurteilen zu lassen.Hier gerieten meine Gedanken in ein anderes Geleise..,Wie mag doch«, sprach ich zu mir selber,aus enanzio Solera blickend,,,wie mag doch dieser wackere Mann auf den Einfall gekom­men sein,sich von mir vor Gericht ver­­­treten zu lassen?«Ich dachte an meinen Schwiegervater,der seit dem Hoch­­­zeitstage seiner Tochter sich mit rührender Ausdauer abquälte,seinen Freunden und Bekannten in Monza die unsinnigsten Prozesse anzuraten,und mit dem selbst in seinanerchäften nicht mehr auszukommen war,seitdem er einen Advokaten zum Eidam hatte. Doch er war er nicht,dem ich meinen Klienten verdankte,indem ich nämlich Herrn Venanzio Soldi mit geschickten Fragen ausholte,ergründete ich,daß er sich weder mit Seidenzeug noch mit Cocong noch mit Raupen befaßte,und daß er in seinem Leben nicht in Monza gewesen war. Es wäre mir nicht unangenehm gewesen,meinem Schwiegerpapa die Praxis zu verdanken,und dennoch,als ich durch Herrn Venanzin des Gegenteils versichert war,überkam mich ein Gefühl ganz neuer und unbe­­­schreiblich schreude,wenn ich mir vorstellte,daß mein Ruff schon bis nach Cuggiono geflogen war.Freilich,wie hatte er esan gefangen zu fliegen,da ich noch nicht bemerkt hatte,daß ihm Flügel gewachsen seien?Süßes Ge­­­heimnis.Auch quälte ich mich nicht mit dessen Enthüllung,schließlich ist es im­mer für die Eitelkeit eines Advokaten das Beste,daß der Ursprung seiner Praxis sich in eine anmutige U­ngewißheit verliert.(Fortsetzung folgt.) Generalversammlung der Hermannstädter allgemeinen Sparkasse. Die diesjährige ordentliche Generalversammlung des Sparkassavereines fand unter­ zahlreicher Beteiligung der Mitglieder am 27. April 1. 3. Statt. Die Versammlung ehrte zunächst durch Erheben von den Siben das Andenken an die beiden verstorbenen V­ereinsmitglieder: Konrad Schmidt, Freiherr v. Altenheim, und Gustav Göllner. Der Erstere Konrad Schmidt, gehörte­­­— wie der Nachruf des Borfigenden hervorhob — zu jenen 87 Gründern der Sparkasse, welche am 21. November 1841 im Lolale de damaligen Bürgerfasinos den Spartasiaverein mit einem Stammkapital von 1322 fl. &.­M. ins Leben riefen. Am 14. Mai 1865 wurde er, damals Kontes der sächsischen Nation, zum Vereinsporstande gewählt und wirkte in dieser Eigenschaft, bis er am 24. Februar 1867 wegen Ueberhäufung mit Amtsgeschäften seine Stelle als Vereinsvorstand freiwillig niederlegte. — Der am 22. April i. $. ver­­­storbene Komitatsfiskal Gustanv Göllner, seit 2. Feb­ruar 1868 Mitglied des Sparkassavereins, wurde am 28. Juni 1871 zum Rechtskonsulenten der Sparkasse gewählt. In ihm hat die Sparkasse einen unermüdlich thätigen und pflichttreuen Beamten verloren. "­­­Der BVorfigende teilte ferner mit, daß die von der Generalversammlung im Juli vorigen Jahres beschlossenen Abänderungen der Bereinzstatuten von dem h­iesigen f. u. Gerichtshof d al Handelsgericht zur Kenntnis genommen worden seien. Dem Berichte über die Durchführung der Statuten entnehmen wir, daß das Lombardgeschäft (Belohnung von Wertpapieren) und Wechsel­­­geschäft mit Geldinstituten (Vorschußvereinen, Sparkassen u. s. w.) akfiviert, der Zinzfuß für beide Geschäfte mit 5 Perzent festgelegt, die diesbezüglichen Geschäftsinstruktionen, Bücher und Formularien festgestellt wurden und beide Geschäftszweige in den vier Testen Monaten des vorigen Jahres folgendes Resultat aufzuweisen hatten : Darlehen an Geldinstitute wurden gegeben 55.200 fl., zurückgezahlt 20,300 fl., verblieben angelegt am 31. Dezember v. 3. 34,900 fl.; Dar­­­lehen auf Wertpapiere wurden gegeben 40,550 fl., zuvidgezahlt 3160 fl., verblieben angelegt am 31. Dezemberiv. v. 37,390 fl. Nach dem Tehten Monatsausweise der Direktion waren Ende März 1884 angelegt: im Lombardengeschäft 76,170 fl., im Wechselgeschäft 54,000 fl. , zusammen 130,170 fl. :­­­ Ebenso wurden die auf das Hypothekardarlehensgeschäft be­­züglichen Bezinmungen der Statuten (Feststellung der Formularien, Schuld­­­urfunde, Einhebung der 8=perzentigen Betrugszinsen, Festiegung der Gebühren bei der Intervention der beiden Rechtsvertreter der Sparkasse Friedrich Schneider und Albert Arz) durchgeführt bis auf Punkt 15 des $ 34 der Statuten, welcher der Generalversammlung die Feststellung des Tilgungsplanes für die einzuführenden Annuitätsdarlehen vorbehält. Dem Geschäftsberichte de3 Direktor über das Jahr 1883 ent­­­nehmen wir: Einlagen wurden in 6977 Posten gemacht 1,854,286 fl. 40, Er. zus rüdgezahlt (amt Kapital. Zinsen) an 3422 Parteien 1,855,725 fl. 80­­, tr. Darlehen auf Realhypothek wurden verabfolgt an 444 Parteien 237,562 fl. 50 fl. Dafır die oben erwähnten Darlehen auf Wertpapiere und an Geldin­­­stitute 95,750 fl. An Binsen und Hypothekarforderungen gingen ein 203,907 fl. 90 kr., an Verzugszinen 4386 fl. 59 fl. Die Einlagenzinsensteuer betrug 10,696 fl. 451/, ik. Am­ Ende des Jahres 1883 betrugen die unbehobenen Einlagen samt den kapitalisierten Binsen 3,822,815 fl. 43, fl., die Darlehen auf Realhypothet 3,288,673 fl. 88"­, kr., die Darlehen auf Wertpapiere 37,390 fl., die Darlehen an Geldinstitute 34,900 f l., das Darlehen bei der Pfandleih­­­anstalt 26,000 fl., die Hypothesaranmessungen (Salinenscheine) 320,000 fl., die Zinsenradstände 86,219 fl. 51 fl., der Kaffarest 64,558 fl. 5 fl. Der im Jahre 1883 erzielte Neingewinn beträgt 24,047 fl. 55 fl. Das in Realitäten und Wertpapieren angelegte reine Vermögen des Reservefondes hat die Höhe von 413,531 fl. 41", fl. erreicht. Die Geschäftsberichte des Direktionsrates, der Direktion und des Auf­­­sichtsfomsteg, ebenso der Rechenschaftsbericht der Hermannstädter Pfandleihan­­­stalt wurden zur Kenntnis genommen. Die Verwendung des Reingewinnes per 24,057 fl. 55 kr., der, nach den Statuten, abgesehen von den dem Neservefond zuzuführenden 10 bis 50 Perzent, ausschließlich gemeinnüßigen und wohlthätigen Zwecken in Hermannstadt zur dienen hat, gab Veranlassung zu einer längeren Debatte, die am 27. April wegen vorgeriicher Zeit abgebrochen werden mußte und gestern fortgefaßt wurde. Den­ gefaßten Beschlüssen zufolge 55 fl. folgendermaßen verteilt: a) Für den Nejerbefond 7250 fl., b) für Die Hiesige Oberrealschule zur Deckung laufender Bedürfnisse 2000 fl, ce) für dieselbe zur Vermehrung des Stiftungsfondes 1000 fl., d) für die hiesige ev. Mädchenschule zur Vermeh­­­rung des Stiftungsfondes 500 fl., e) für dieselbe zur Deckung laufender Be­­­dürfnisse 1000 fl., £) für die hiesige ev. Bürgerschule zur Aufhebung des Schulgel­­­des 1000 fl., g) für den Baufond des Lutherhauses auf dem Sohbisch 1000 fl., h) für den Baufond des Ausstellungs- und Gesellschaftshauses 2000 fl., i) für die Re­­­gulierung der Auffahrt zur Reisper- und Sporergasse 2000 fl., K) als Fond für die fachgewerbliche Ausbildung von Hermannstädter Gewerbetreibenden *) 3000 fl., wird der Reingewinn per 24,047 fl. *) 8 ist die Errichtung einer Fachge­werbeschule (Lehrwerkstätte) in Her­­­mannstadt in Aussicht genommen, wozu mindestens ein Stiftungskapital von 20.000 fl. erforderlich ist. Leht, wo nur der erste Anfang zur Anlage eines Gründungsfondes für eine Fachgewerbeschule gemacht werden soll, wäre es verfrüht, Schon einen bestimmten Ge­­­werbezweig (z. B. Metall- oder Holzindustrie), zu dessen Pflege die zu errichtende Fach­­­gewerbeschule berufen sein sol, ins Auge zu fassen. Die Entscheidung für den einen oder anderer Gewerbezweig muß auch abhängig gemacht werden von­­­ dem größern und ge­­­ringern Interesse, welches die einzelnen in Herrmannstadt vertretenen Gewerbezweige fü­r die fachliche Ausbildung an den Tag legen. Denn erfahrungsgemäß gedeihen diejenigen Fachgewerbeschulen am besten, fü­r welche sich in den Reihen der zunächst beteiligten Ge­­­werbetreibenden reges Interesse auch in den Beweisen opferwilliger Beisterer Fundgiebt. Es ist wohl zu hoffen, daß gerade durch­ die Dokumentierung des ernsten Willens seitens der Sparkasse, ihre Hand zur Errichtung einer Fachgewerbeschule zu bieten, der Eifer fü­r die Mithilfe der Realisierung in unseren biesigen Gewerbegenossenschaften geweckt werde. .. Lofals und Tages: Chronik, (Das Kronprinzenpaar in Belgrad.) Unterm 28. April wird berichtet: Das Nationalfest in Topfchider mußte wegen ungünstigen Wetters gänzlich entfallen. Das Kronprinzenpaar flößt mit seiner ges winmenden Erschinung der Bevölkerung große Sympathie ein. Beim­ Empfang der Staatswirdenträger urr die Liebenswiürdigkeit des Kronprinzen, namentlich dessen Kenntnis der serbischen Sprache. Um 6 Uhr 30 Meinuten war Galadiner im Wintergarten des könig­­­lichen Schlosses. Aus dem Festsaal, der 14 Meter Hoch ist und zwei Stockwerke umfaßt und im Stile Louis’ XIV. reich dekoriert ist, gelangt man in den Wintergarten. Die Tafel hatte Hufeisenform, 49 Gedede lagen auf, ringsum Blumen, 500 Kerzen in venetianischen gefärbten Lüftern bil­­­deten die Beleuchtung. König Deilan koastierte mit weitvernehmbarer Stimme und lebhafter Betonung auf das Wohl seiner Lieben Gäste, die zu empfangen gerade für ihn eine umso größere Freude ist, als er schon so oft die Liebenswü­rdige Sastfreundschaft des verehrten Herrschers der österreichisch - ungarischen Monarchie in Anspruch genommen und ihm sei zum ersten Male Gele­­­genheit geworden sei, den würdigen Sprosfen des Hauses Habsburg und dessen erlaub­te Gemalin bei sich begrüßen zu künnen. Serbien habe Grund, sie über ein solches Ereignis mehr als irgend­­welches Land zu freuen, denn der Nachbarmonarchie habe das serbische Volk beinahe seine Existenz zu verdanken, indem die Völker derselben vereint mit Serbien gegen die Türkenmacht mit Erfolg gekämpft. Er glaube mit Necht die nicht Hoch genug anzuschlagende, Schägenswerte Anwesenheit des Kronprinzlichen Baares der Österreichisch-ungarischen Monarchie als den Erfolg der in den legten Jahren befolgten P­olitik betrachten zu können. Kronprinz Rudolf erwiderte in einem herzlichen, französisch ge­­­sprochenen Toast auf das Wohl des königlichen Paares, daß er mit großer Freude zu dem bewährten Freunde der österreichisch-ungarischen Monarchie gefongen, er danke für den freundschaftlichen, herzlichen Empfang, über den er Sr. Majestät dem Kaiser und König mit aufrichtiger Freude beo=­­richten werde. Er wünscht aus ganzem Herzen, König Milan möge Serbien auf dem bisherigen Wege des Fortschritts und Gedeihens weiter führen und das Land glücklich machen. Er­ leert sein Glas auf das Wohl des Herrscherpaares und des Landes. Unterdessen wurde die ganze Stadt prächtig beleuchtet, obwohl der heftige Sturm und das schlechte Wetter zahlreiche Lampions und Be­­­leuchtungs-Vorrichtungen vernichtete, auch der Fadelzug, der großartig zu werden versprach, wurde dadurch unmöglich. Um 9 Uhr abends fuhren Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stefanie, vom König und der Königin begleitet, zum Schiffe, wo die Herrschaften in herzlichster Weise von­­einander Abschied nahmen. Maiavancement im­­­­ Heer.­ [Fortlegung und Schluß.) Er­­­nannt wurden zu Oberlieutenanten: die Lieutenante: Stephan Fütterer des Suft.-Regts. Freiherr von Schönfeld Nr. 82; Moriz Steinfeld des Suft.-Regts. Ludwig Prinz von­ Baiern Nr. 62; Sylvius von Herbay des Suft.-Regts. Karl Alexander Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Rudolf Kriner des Inft.-Regts. Wilhelm III. König der Niederlande Nr. 63; Anton Majling des Inft.-Regts. Karl Alexander Großherzog von Sachsen- V Weimar-Eisenachh Nr. 64; Karl Bittelka des Inft.-Regts. Erzherzog Heinrich Nr. 51; Ludwig von Vietsch des Inft.-Regts. Karl Mlerander Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64. Zu Lieuternanten die Kadeten (Offiziersstellvertreter) : Rudolf Ritter von Wad­amwiczek des Just.-Regts. Friedrich Wilhelm Großherzog von Mecklenburg-Strelig Nr. 31, beim Zuft.­­­Regt. Friedrich Wilhelm Ludwig Großherzog von Baden Nr. 50; Rudolf Pammer des Inft.-Regt. Freiherr von Schönfeld Nr. 82, beim Inft.-Regt. Alexis Großfürst von Rußland Nr. 39; Richard Skroday des Anft.-Regts, Wilhelm III. König der Niederlande Nr. 63; Otto Lang des Anft.-Regts. Wilhelm III. König der Niederlande Nr. 63; Albert Schuster des Auft.­­­Regts. Wilhelm III. König der Niederlande Nr. 63, beim Inft.-Regt. Karl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Josef Muftetin des Inft.-Regts. Friedrich Wilhelm Ludwig Großherzog von Baden Nr. 50; Allergander Zurzul des Juft.NRegts. Karl Alexander Großherzog von Sachs­en- W­eimar-Eisenach Nr. 64; Franz Weiß des Inft.-Regts. Freiherr von Schönfeld Nr. 82; Robert Leitner des Inft.-Regts. Wilhelm III. König der Nieder­­­lande Nr. 63; Arpad Mayer des Inft.-Regts. Karl Alexander Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Johann Fernengel des Snft.­­­Regts. Karl Mlerander Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Jofef Swoboda des Anft.-Regts. Wilhelm III. König der Niederlande Nr. 63; Friedrich Ungar des Snft.-Regts. Friedrich Wilhelm Großherzog von Meclenburg-Strelig Nr. 31; Hermann Blumenfeld des Anft.-Regts. Wilhelm III. König der Niederlande Nr. 63, beim Anft.-Regt. Ludwig Prinz von Baiern Nr. 62; Edu­ard Litfhauer des Anft.Regts. Friedrich Wilhelm Großherzog von Meclenburg-Strelig Nr. 31. In der Jägertruppe: zu Oberlieutenanten: die Lieutenante: Josef Bogl des Feld-Fäger-Bataillons Nr. 23, Julius Gottschling des Feld-Fäger-Bataillond Nr. 28, . In der Kavallerie: zum Rittmeister 1. Mlaffe Franz Konrad des Hußaren-Regiments Nr. 2; zu Rittmeistern 2. Jaffe die Oberlieutenante: Adolf Th­omae, Anton Hroc, beide des Hußaren-Regiment? Nikolaus Großfürst von Rußland Nr. 2. Zu Oberlieutenanten die Lieutenante: Mathias Bachzelt des Hußaren-Regiments Prinz von Thurn und Taxis Nr. 3; Öeza Fejervary de Komlo3-Rezeptes des Hußaren-Regiments Prinz­ von Thurn und Taris Nr. 3, beim Hußaren-Regimente Graf Radepky Nr. 5. Zu Lieutenanten die Kadeten (Offiziersstellvertreter): A­lexander HorvathH-Rovadih de Buzim et Magyar-Zsafod des Hußaren-Regiments Nikolaus Großfürst von Nußland Nr. 2; Viktor Mahniewski des Hußaren -­Regimente Prinz von Thurn und Taris Nr. 3, beim Hußaren-Regimente Friedrich Karl Prinz von Preußen Nr. 7, Patrik von Mannod des Hußaren- Regiments Nikolaus Großfürst von Rußland Nr. 2, beim Hußaren-Regimente Friedrich Karl Prinz von Preußen Nr. 7. In der Artillerie: zum Hauptmann 2. Mlafse die Oberlieutenante: Hermann Seiler des Art,-Regts. Freiherr von Hofmann Nr. 8; Vincenz Brandstätter de Art.-Ngts. Nr. 8. Bu Oberlieutenanten die Lieutenante: Maximilian Lofchan des Art,-Regts. Nr. 8; Ludwig Butyfa “

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