Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Juli (Jahrgang 11, nr. 3205-3231)

1884-07-01 / nr. 3205

> - - Seite 652 Hermannstadt, Dienstag hundert wurden, forporativ bei Sr. Majestät zur Audienz erscheinen sollten. Es wurde ferner vereinbart, beim Reichstage die Installierung des­­­ Konstitu­­­tionellen und wirtlichen Abgeordneten der Bezirke Dr. del­ Adami zu fordern und zwar auf dieselbe Weise, wie es die Wähler Brablaughs vor den Schranken des englischen Parlaments persönlich b­aten. Am 28. Juni ist die Session de deutschen Reichstages ge­­­schlossen worden. Die legten Sigungen, in welchen die Vorlage über die Unterstügungen der überseeischen deutschen Dampferlinien, weiters der Handels­­­vertragsabschlag mit Kom­a verhandelt wurden, bei welcher Gelegenheit Fürst Bismarc seinen Anschauungen über die zu befolgende deutsche Kolonialpolitik Ausdruck gab, haben nach Innen und Außen dem Ansehen des Reichskanzlers auf­ neue mächtig Vorschub geleistet. Eine sch­were moralische Niederlage er­­litten die „Freisinnigen“, und verlegen mußte ihr Führer, Abgeordneter Richter, den Rückzug antreten. An oppositioneller Vielrederei vermögen die Abge­­­ordneten Richter, Bamberger u. f. f. gewiß ein gehöriges Maß zu leisten, an staatsmännischer Erfahrung, mit dem im Interesse Deutschlands den Erd­­­ball umspannenden sicheren Blide und der praktischen Hand die Erfolge nach rechts und Tin? zu verzeichnen hat, steht ihnen Fürst Bismard himmelhoch überlegen gegenüber. Während die „Freisinnigen“ beispielsweise recht zungen­­­fertig opponierten, zeigte Fürst Bismarc die Depesche vor, in welcher Eng­­­land auf das von ihm ursprünglich beanspruchte Hoheitsrecht über Angra- Prequenna verzichtete. Das t­at das bislang verrufene „stolze Albion.“ Am Sonnabend ist die Konferenz zur Ordnung der egyptischen Frage in London zusammengetreten.. Der Zusammentritt erfolgt unter ganz Die Ordnung, welche sie treffen soll, ist, wie so e­­igentümlichen Umständen, wohl Herr Gladstone und Herr Terry zugesagt haben, dem englischen­ Unterhaufe und der Französischen Abgeordnetenkammer zur Genehmigung vorzulegen. Man kann die Frage wohl aufwerfen, werden sich die Vertreter der Großmächte nun dem Risico ausfegen, ihre Beischlüsse von dem einen oder dem andern Parlamente zur Umänderung zurückgeschicht zu erhalten? Der Friedensvertrag zwischen Frankreich und China vom 11. Mai. Mai d. 3. ist bald gestört worden. Während China die Räumung von Lang-Son angezeigt hatte, wurde die auf dem Marsche befindliche Fran­­­zösische Garnison von 4000 regulären, mit Artillerie verschanzten chinesischen Soldaten angegriffen und erlitt einen Verlust von 7 Toten und 42 Ver­­­wundeten. Eine Spätere Depesche meldet, daß die Feindseligkeiten in betreff Lang- Sons in ernster Weise wieder aufgenommen worden sind. Die Riückbeför­­­derung der französischen Truppen aus Tonfing m wurde sofort eingestellt und die Wiederausrüstung von zwei Transportdampfern in Toulon ange­­ordnet. Dem französischen Gesandten in China ging die Weisung zu, daß er, wenn China nicht sofort Genugtäuung anbiete, doch die Essadre des Admiral Courbet unversäumt kräftige Repressalien ergreife. Aus Hanoi geht dem offiziösen „Temps“ ein Bericht zu, nach welchem die Franzosen sich zumnächst noch sehr wenig als Herren der Situation be­­­trachten dürfen. Ein französischer Kolonist, Villeroy d’Arcis, macht, nachdem bereits der Vertrag von Tientsin unterzeichnet war, den Bersuch, einen regel­­­mäßigen Dampferverkehr zwischen Haiphong und Hanoi einzurichten. So sollte am 14. Mai eine Fahrt unternommen werden, als im rechten Augenblick noch eine Anzahl Chinesen an Bord kam, die sich als Baffagiere bezeichneten. Unterwegs be­wältigten diese Chinesen die Mannschaft und bemächtigten sich des Schiffes, sowie der gesamten Ladung. Der Kapitän Gavelle selbst wurde aufs Grausamste mißhandelt und dann ermordet; sein Kopf wurde später in einer Pagode wiedergefunden. Sobald die Nachricht von diesem Ueberfall in Haiphong eintraf, wurde ein Detachement französischer Truppen aufgeboten, denen es aber nicht gelang, die schuldigen Chinesen aufzufinden. Mehrere Dörfer, in denen fi Teile der Beute vorfanden, wurden jedoch verbrannt. Für die jegt auf3 neue zu beginnenden militärischen Operationen ist nun die ungünstige Jahreszeit eingetreten. Vorkehrungen gegen das Sumpf­­­fieber müssen getroffen werden, wenn nicht die Truppen durch die Klimatischen Verhältnisse vernichtet werden sollen. Die Tonking-Expedition scheint noch­, nicht zum wirklichen Abschluß gelangt zu sein. s­­­ |. Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, darunter vor allen Bezirkschekan G. Schuster und der Festredner. Diesem zu Ehren brachte das Musikchor ein Ständchen, wobei die heitere Um­­­­­rahmung — die nimmermüde Jugend nicht fehlte. Auch die Alten ver­­­gaßen über dem Zuhören ihrer Nachtruhe. Erst nach 11 Uhr ward er stille im Dorf. Den Festtag begrüßte der Choral vom Turme: „Wie schön strahlt uns der Morgenstern.” Von der schroffen Berglehne drüben, unter welcher der Dampfwagen vorüberlauft, tant im engen Thal laut und feierlich der Widerhall zurück und­ macht für wenige Minuten das unheimliche Brausen der Kofelflut vergessen, die soeben mit gewittersatter Stärfe in tiefem Bogen Stunde um Stunde weiter wühlt in die Obstgärten einer ganzen Galle, kaum noch 40 Meter entfernt von den Scheunen. Welche ein ergreifender Gegentag — der trostreiche Gedanke dieses Liedes in feinen Lieblichen Tönen, und da unten vor dir die heimtücksche­­­ Flut, die nach wenigen Jahren un­­­barmherzig am Grundstein des Hauses — des Turmes — der Kirche an­­­kommen wird mit ihrem durc Tänte und Selbstsucht begünstigten Berderben ! Do jeht! schon kommen sie in hellen Haufen angefahren die Sieben Säfte von oben herab und laffen die Schweitergemeinde — fir diesen Tag wenigstens! vergessen ihres schon seit einem Menschenalter unter vergeb­­­lichem Ringen gegen den Troß des mächtigeren wachsenden Kummerz: daß Hof und Haus die Kofelflut. ihnen en wird zu Fuß einer Mühle, die einst wahrscheinlich dem Dorfe, heute aber dem überreichen Besitn des Blasendorfer griech.-lath. Erzbistums: zugehört! Die Gemeinde ist buc­­­­et in­­ser Gefahr! —. Die­ oft wiederholten Bemühungen um ewilligung eines von der angrenzenden Gemeinde Glugowek zugestandenen Kofeldurchstichs scheitert — so versichert die Gemeinde einstimmig­­­— beharrlich an dem Widerstand des­­­ Erzbischofs und der Abneigung der ent­­­sendeten Ingenieure. Unter den Zusammenläufen der alten Kirchenglocken bewegte sich der Festzug um 9 Uhr zur Kirche, zwischen den aufgepflanzten Eichenbäumen und der lebenden Doppelmauer der festlichen Gemeinde. Männer und Weiber so­­­wie die Bruderschaft und Schwesterschaft und die Schuljugend hatten sich vom Pfarrhaus an bis zur Kirchthür aufgestellt. — das große helle Gotteshaus mit der schönen Orgel, dem geschmackvollen Altar und der Kanzel — erwebt, wie oft man’s auch gesehen, auf's neue­ Bewun­­­derung. NRatch. füllen sich die Räume von der Orgel herab tönt es Schüchtern doch feierlich: „Stille ruht die Erde." E83 ist die Donners­­­märkter Schweiterschaft, die dort oben singt. — Darauf hält Pfarrer ©. Kepp die Festrede. Zum Schluß sang die Gemeinde das Lutherlied. Bezirkschekan Gustav Schuster eröffnete dann die Verhandlungen der­­en mit weihevollen, herzlichem Gebet. Darauf forderte derselbe die Abgeordneten der einzelnen Ortsvereine auf, ihre Bun­­dschreiben abzugeben und ihre Site­­­­ im vorderen Raum der Kirche einzu­­­nehmen. Die Ortsvereine von Wölz,­ Bonnesdorf, Mortesdorf, Martins­­­dorf, Baaken, Kleinpropstdorf, Klein-Blasendorf, Buchen, Roh, Pusschen­­­dorf und Schaal hatten seine Abgeordneten entsendet, Mortesdorf auch­ seinen Bericht und seine Beiträge. Und doch hätten sie alle für den weiten Weg reiche Entschädigung und warmen Dank empfangen aus der herzlichsten Freude der unermüdlich opfer- und diensteifrigen gastlichen Gemeinde ! Auf die Tagesordnung hatte der Ausschuß diesmal geseßt: Prüfung des Rechenschaftsberichtes — Gewährung von Unterstüßungen — Wahl der Abgeordneten zur Hauptversammlung in Hermannstadtt — Neuwahl des Ausschusses — Sammlung von­ Beiträgen­ für den Abgeordneten zum Centralverein. Um Unterftügung hatten sich­­­ an diesen Z­weigverein 14 Gemeinden der Schelfer, zwei des Biftinger und eine des Hermannstädter Kirchen­­­bezirkes gewendet. Vom Hauptverein waren dem Zweigverein zur Unter­­­ftügung, empfohlen worden: Nippes bei Köln, Sion und au in Mähren. Unterftügt wurden mit je 20 fl. Klein-Kopitsch (zur Repa­­­ratur des Pfarrhauses), Taterloh (zu Schuldtilgung) Donners­­­­ Ausgaben für markt (zum Schulbau); mit dem verfügbaren Netz von 15 fl. 69 kr. ward Nippes bedacht. Die Gesamteinnahme­ betrug 223 fl. 3 kr., die Ian 2 fl. 1 An den Hauptverein sollen einge­­­sendet werden */, der Jahreseinnahmen mit 147 fl. 35 fl. An Mitgliedern je­­der Zweigverein in diesem Jahr 3334 (ohne die noch unermittelte­­itgliederzahl von Mortesdorf), gegen 3419 im Vorjahr. Die Einladung zur nächstjährigen Zweigversammlung machten Abt­­­­ei und Wurmloc. Die Versammlung sagte der Einladung von Wurm och zu. Bedenkt man, daß gerade der Schelfer Kirchenbezirk viele unter­­­stüßungsbedürftige Gemeinden umfaßt, und sieht man auf die noch immer so spärlichen Geldmittel, welche ein Verein von 3000 Mitgliedern bei­­­steuert,, so dürfen wir die Selbstaufrage nicht verschweigen, daß unsere Opferwilligkeit noch viel zu w­ünschen läßt, und daß insbesondere die lei­­­tenden Kräfte mehr Eifer für die Sache entfalten müssen. Mit rühmender Anerkennung hob der Vereinsleiter hervor, daß Donnersmarkt — wie wohl nur eine wohlhabende Gemeinde — doch, wie bisher immer, auch heuer unter allen Gemeinden den­­­ höchsten Beitrag mit über 16 fl. ge­­­leistet habe. Bezirksdekan las hierauf das Dankschreiben auf, welches vom Luther- Denkmal-Verein herabgelangt. Aus­­­ demselben ward ersichtlich, daß er 40.000 Mark gesammelt, ihm aber noch 30.000 Mark abgehen. — Die Neuwahl des Ausschusses erledigte sich rasch durch die einhellige Wiederwahl der bisherigen Mitglieder,so auch die Wahl von sechs Abge­­­ordneten zum Hauptverein Das Ergebnis der Kollekte für den Depu­­­tierten zur Zentralversammlung ist 12 fl.16kr.;außerdem hatte Donners­­­markt I b­ereits früher dafü zusammenelegt. Im ganzen bot die dreifinbige Derakun mehrseitige Anregung Man darf­­­ der Zuversicht hingeben, daß der Verein in späteren Zeiten auch Großes leisten wird im Samariterdienst fü­r die evangelischen Glaubens­­­genossen. Herr Pfarrer Klein von Donnersmarkt­ brachte am Schluß noch zur Kenntnis des Vereines, daß ein nicht der evang. Kirche angehörender Komitatsbeamter aus Blasendorf für die evang. Schule in Donnersmarkt zum Schulbau 5 fl. geschenkt habe. Herr Simos aus Langenthal schenkte zum­ selben Zweck 5 fl. und 5 fl. für arme Kinder auf Schulbücher. Für beide sprach der Pfarrer den herzlichen Dank aus im Namen der Gemeinde. Desgleichen dankte Herr Pfarrer Orban aus Klein-Kopitsch für ein Geschenk von 5 fl., welches Herr Sam. Straffer, Gastwirt im Klein-Stopifcher Bahn­­hof, alljährlich der dasigen evang. Schule zur Anschaffung von Schulbüchern für arme Kinder spende. ‚ Eine stattliche mit Eichenlaub und Blumen reich geschmücte Festhalle vereinigte die fröhlichen, wenn auch Leider nicht sehr zahlreich erschienenen Säfte zu einem überreichlichen Male. 1. Juli 1884, Sasav-Adolf-Verein in Donnersmarkt. (Orig. Korr. des „SD. Tgbl.“) Der Schelfer Gustav- Adolf-Zweigverein hielt am 24. uni seine Jahresversammlung im stattlichen Donnersmarkt ab. Das war ein erhebender Feiertag — auch von windstillem, warmen Wetter be ünstigt! — Schon am Vorabend begann das schöne test. Bei ein­­­teh­ender Dunkelheit war der breite Kirchpla bereits belebt von geschäf­­­tigen Steftordnern voll gutherziger Sorgfalt, damit ja alles wohl gerate. Im Pfarrhaus war auch schon ein Reiner Kreis von Gästen versammelt, die Solisten, deren Reihe in übermütigen Scherze bis zum Bereinzdiener Hermann erweitert wurde, der seine Sade diesmal au brav gemacht hatte. Es ist zu bedauern, daß das für den folgenden Tag projestierte Waldfest des desperaten Wetters wegen aufgelassen werden mußte. Als Erfahr dafür veranstaltete­­­ die Liedertafel ihren Gästen ein Tanzkränzchen, dessen Arrangement von der deutschen Jugendgesellschaft, die diesmal zum erstenmale als solche auftrat, auf das beste durchgeführt wurde. Leider entsprachen die Räumlichkeiten der Kredenz den Anforderungen nicht, sonst hätte sich die Liedertafel mit ihren Gästen aus dem überfüllten Saale in die Kredenz gerettet und der Gemüt­­­lichkeit wäre Thüre und Thor geöffnet gewesen. Am folgenden Tage führte eine lange Wagenreihe, die der Liedertafel von den Befigern auf das bereitwilligste zur Verfügung gestellt war, unsere Mühlbächer Gäste zum Stationshofe. Ein Händebruch, 7Tücherwehen, und ent­­­schwunden waren sie unserm Auge, die uns so wader beigestanden waren. Das herzliche „Auf Wie versehen!”, das beim Abschiede getauscht wurde, ist ein Bürge für den fortdauernden Bestand des noch nicht einjährigen, intimen Verhältnisses zwischen den Musiktreibenden der beiden Schweizerstädte. Dienstag wurde zu Ehren der zur­ückgebliebenen Hermannstädter Gäste zunächst bei günstigem Wetter die Devaer Burg bestiegen, t wo Frl. Larcher auf allge­­meines Verlangen einige Kärtner- und Tiroler Zodler zum besten gab. Dann wurde zu Hunyad der neue Hochofen, gerade bei seinem Unftiche, ferner die 323 Kilometer lange Drahtseilbahn, welche die Eisensteine Hoch in den Lüften von Gyalar über Berg und Thal nach Hunyad fördert, und das in der Restauration begriffene Ahnenschloß der Hunyadi’s besichtigt. Mittewoch verließen auch diese werten Gäste Brook und es bleibt und nur wo die erhebende Erinnerung an jene schönen Tage, in welchen der Hierzulande vielgeschmähte Deutsche wieder einmal gezeigt hat, was er mit „vereinten“ Kräften und unter „entsprechender” Leitung zu leisten im­­­stande ist. Jene Tage haben aber auch aufs neue beiwiesen, daß „Polen“ noch lange „nicht verloren“ ist. Wenn in einer Zeit der allgemeinen Korruption, in der sich alles im tollen Wirbel um das goldene Malb bewegt, die Begeisterung für ideale Güter in einem Volke solche Blüten treibt, so kann man mit großer Nähe der noch so drohenden Zukunft entgegensehen. Und wenn al in unserem Wolfe noch­ so manches faul sein mag, der gesunde, nach dem Ideale strebende Sinn wird die Fesfeln von selbst sprengen und es wird auch unter uns früher oder später „nicht“ werden, nach jeder Richtung hin. Zum Schluße noch die Mitteilung, daß die Lievertafel, der bedeutenden Kosten eines solchen Unternehmens wohl bewußt, ein mäßiges Entry lediglich zu dem Zwecke erhob, um die für einen Verein nicht kleinen Auslagen von 250 fl. nicht allein tragen zu müssen. Und siehe da, das Konzert war so glänzend besucht, daß ein Weberschuß von 47 fl. dem Mufilehrerfond zufließt. Das Unternehmen ist demnach bis auf das unterbliebene Waldfest nach jeder Nichtung Hin über Erwarten gelungen.­­­ Herr Redakteur! An dem Hause Nr. 12 der Jungenwaldstraße ist ein äußerst naiv Fon­­­feuirter Beigableiter zu sehen. Die zur Erde führende Leitung endigt in einem stark frequentierten Gehweg. Die ganze Beschaffenheit dieses, einen Blihableiter vorstellenden Kuriosums ist eine solche, daß wohl nicht zu be­­­fürchten steht, es werde sich dadurch jemals ein Blibstrahl von seinem Wege ableiten lassen , trogdem kann derselbe verderblich werden für die Raffanten, Hauptsächlich aber für die Einwohner des Hauses. Derartige Dinge mit schlechter Spite, unvollkommener Leitung oder unpaffender Endleitung laden sich unter günstigen Bedingungen mit großen Elektrizitätsmengen, durch welche leicht ein Mensch tot geschlagen werden kann. So zweifle nicht, daß der geehrte Befiber des Hauses in seinem eigenen Interesse sich beeifen wird, sein Haus von diesem höchst gefährlichen Schuß­­­mittel zu befreien. Ein Kenner des Blitableiters­. Allen Bekannten und Befreundeten ein herzliches Lebewohl und ein Glück auf meinen Kollegen der Septima­­­ Ernft dv. Rodafowafy. Stimmen aus dem Publikum. Bürgermeisterwahl in Hermannstadt. Einladung zu der Donnerstag den 3. Juli IL. $. nachmittags 4 Uhr auf dem städtischen Rathause abzuhaltenden Situng der Stadtvertretung. Tagesordnung: Vornahme der mit Erlaß Seiner Hohmohl geboren des Herrn Vizegespan vom 17. Juni i. $. angeordneten Wahl des Bürgermeisters und eventuell Belegung der weiter in Erledigung kommenden Amtsstellen. Hermannstadt, am 30. Juni 1884, In Vertretung: Hochmeister m. p.­­­ Nr. 3205 dieses ‚Unter der 2otal- und Tages - Ehronis. (Historischer Festzug.) Die zum Teilzuge angemeldeten Herren­ und Damen werden im Laufe dieser Woche zu einer Besprechung "eingesp laden werden, in welcher die definitive Einteilung der Teilnehmer unter­ die Gruppen des Historischen Teiles und die Festwägen des allegorischen Zeiles, sowie die Uebernahme der Einzelrollen erfolgen wird. Min und Ort dieser Versammlung wird in der nächsten Nummer lattes genau angegeben werden. Die zur Anfertigung der Kosu­me aufgenommene Werkstätte welche eitrng von Frl. Winkler steht, befindet sich vorläufig Winter­­­gasse Nr. 15 (gn ebener Erde; Eingang duch den Hof). Es werden noch Nähterinen gesucht, welche sich bis Samstag (5. Juli) bei Frl. Winkler melden mögen. ‚ Gestern wurden in Heltau die Kostümemaße für die Gruppe der berittenen „Schwerbewaffneten“, welche von den Heltauern allein mehr als 80 Mann stark gebildet wird, genommen. Die Heltauer werden auch ein Spiel (Reifstechen)­ einüben, das sie zu Pferde auf dem F­estplage im jungen Walde ausführen werden. (Kundmachung der Hermannstädter E.u. Postdirektion Behufs vafd­erer Beförderung der für den Badeort Tusnad bestimmte Briefe und Bestsendungen wird neben dem von Sepsi-Szent-György nach) Zusnad vom 1. Juli bis Ende August 1. 3. derzeit verfehrende zweispän­­­nige Karriol-Fahrpostkurs noch ein einspänniger Karriol-Fahrpostkurs ein­­­gerichtet. Fahrordnung: Abfahrt von S.-Szt.-György abends 6 Uhr, Abfahrt von Malnas abends 8 Uhr 10 Min., Abfahrt von Bikgad 9 Uhr 35 Min. abends, Ankunft in Tusnad 10 Uhr 45 Min. abends. . K­onzertnachricht.­ Freitag den 4. Juli 1884 findet im Pa­­­villon des Hermannsgartens ein Wohlthätigkeits-Konzert zu Gunsten der Stadtkapelle unter Mitwirkung der Solistinen und Solisten des Musik­­­verein: Frau Cr. Fabritius, Frl. EL. Albrich, Frl. I. Meister, der Herren 3. Lewigty, W. Weiß jun., Fr. Wellmann, der Damen aus dem dritten Kurs der Chorschule des Musikvereins, eines Männerchors aus Mitgliedern des Musivereins, des Streichquartetts, bestehend aus den Herren: Professor G. Mödel, ©. Thieß, 3. Töpfer, P. Hermann und der Stadtkapelle, arrangiert und dirigiert vom Musikdiretor 3. L.. Bella, Statt. « »Aus alten Märchen«von G.Heine Programm: 1. 3. Lucer: für Frauenchor und Orchester. 2. Felie Mendelssohn-Bartholdy, Streich­­­quartett, Op. 44 Nr. 2 (E-moll): a). Allegro assai appassionato. b) Scherzo. Allegro di molto. c) Andante. d) Presto agitato. 3. Rob. Schumann: „Der Rote Bilgerfahrt“ von M. Horn, für Solostimmen, Chor und Orchester, Op. 112: I. Zeil Nr. 1 bis 10. II. Teil I Ne. 11 bis 24. . _ Breite der Bläße: Cercle 1 fl, Sperrfig 50 fr., Stehtag 30 fr., ein Programm 5 fr. — Eintrittssarten und Programme sind in A. Schmie­­­dide’3 Buchhandlung und am S Konzert-Abende an der Kafla zu Haben. — Kafja-Eröffnung im Hermannsgarten 7 Uhr abends. Konzert­ Anfan­­g­­, Uhr. — Nach­ dem Konzert erfolgen Vorträge des Stadtorchesters bei gedeckten Tischen. Militärmusik­ Programm: 1. „Heimliche Liebe“, Marn von Müller; 2. „Frühlingsstimme”, Walter von Strauß; 3. Ouverture zu „Oberon“ von &. M. Weber; 4. „Bettelstudent-Quadrille” von Millöder ; 5. „Scherzentino nell Ballo Sylvia“, von Delites; 6. „Brie a brac“, Polka frangaise von Cote; 7. Potpourri aus Richard Wagners „Lohengrin“, von Triton. (Der Juni.) Das war sein günstiger Stern, unter welchem der Juni heller in die Erscheinung trat. Wohl um das Verhältnis des Winters und Frühlings in Bezug auf Niederschläge nachzuholen, war er rei an Regen. Regen war das Alpha und das Omega seiner Thätigkeit bei stets vorherrschenden West- und Nordwestwinden. Wie im Frühling nach dem er­­­quidenden Naß sehnt sich fest die Natur nach der Lang entbehrten Trockenheit. Haben doch die vielen Niederschläge bereits die Hoffnungen bezüglich der Ernte stark herabgestimmt. .. (Todesfall, Frau Johanna Theil geborene Tartler, Eisigfieders­­­­ Witwe, ist am 29. Juni im 36. Lebensjahre gestorben. (Hermannstädter Schütenverein.) Bei abgehaltenen Webungsschießen des hiesiegen bürgerl. Scharfi­htigenvereins wurden von 17 Schüben 843 Schuß abgegeben, darunter 380 Schwarz­­schüffe und 20 Kartons. Er erhielt das erste Trefferbefte Herr Johann Schäffer, das zweite Herr Michael Bachholzky, das dritte Herr Adolf Miesfer, das erste Glückbefte Herr Michael Göllner, das zweite Herr­ Rudolf Rauscher, das dritte Herr Karl Möferdt, das erste Wirgbefte Herr Andreas Berger, das zweite Herr Karl Kefler, das dritte Herr Georg Bortmey. (Hundewirtschaft) Ein großer gelber Köter, der entgegen der Borsschrift von seinem Heren nicht an der Leine geführt wurde, attaquierte vorgestern nachmittags auf dem großen Ring ein siebenjähriges Mädchen, das dank der Intervention seines Vater mit dem bloßen Schred davonkam. Der Befiger des Hundes, ein halbausgewachsener Bursche, entzog sich durch Flucht weiteren­ Nachforschungen und damit der Bestrafung. Wachsfiguren-Kabinett Seit Sonntag ist auf dem S Her­­­mannsplage Werin’s Museum und Panorama eröffnet. (Gefunden.) Gelegentlich­ des Gustav-Ndolf-Vereines in Talmejd­ ist bei Heren Martin Stein, Kaufmann, ein rotes ledernes Geldtäschchen, enthaltend fünf Einser-Noten, et­was Kleingeld sowie einen kleinen Stahl­­­ring, wahrscheinlich beim Zigarrenlaufen liegen geblieben. Der Berlustträger wolle sich in Talmejd­ melden bei Martin Stein, Kaufmann. (Selbstmordversuch und Selbstmord.) Gestern versuchte eine Dienstmagd mittelst Phosphorlösung, welche sie aus Zündhölzchen und Wasser bereitet hatte, ich zu vergiften. Sie trank jedoch nur­ einige Schlud, worauf sie um Hülfe rief und ins Spital geführt wurde, von wo sie wohl bald als geheilt entlassen werden wird. — Heute früh 5 Uhr Hat sich ein Gendarmerie-Führer in seiner Wohnung in der Knopfgasse erschossen. (Ein Opfer der Rade.) In Maurenburg ist der Arbeiter Simon Kimpean, den sein Genosse Stan VBapi in den mit kochender Schlempe ge­­fühlten Kessel geworfen hatte, feinen Brandwunden erlegen, dem am 29.8. M. « 4 |­4 gg

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