Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. November (Jahrgang 11, nr. 3311-3335)

1884-11-25 / nr. 3331

nd IA a­­ch. An Ku? « Seite 1186 Hermannstadt, Dienstag RER N­­UN TE Siebenbü­rgisch-Beuties Tageblatt. 25. November 1884, gerade an der Thür gestanden bin, habe ich die Lampe nicht mehr auf den Tisch geftellt, sondern auf da eiserne Bett geworfen. Dann eilten wir hinaus, gingen beim Stodhaus vorüber gegen das Bürger-Spital. Beim katholischen Stadtpfarrgarten versuchte ich das Messer hineinzumerfen, es gelang aber nicht. Dann gingen wir weiter und Marlin zeigte mir den „Schanz“ (Graben), wo ich die vier Gegenstände hineinwarf. Von dort gingen wir die Promenade entlang und vernichteten die falschen Bärte, die mir mit hatten, auf dem Weg und gingen durch die Sleifchergasse, über den Heinen Ring und durch die Reispergasse nach Hause. Kaum war ich zu Hause, hörte ich stü­rmen. Ich habe die Sachen in den Schopfen geworfen. Ich lief zum Feuer, kam dann nach Hause und ging wieder zum zweiten Brand. Um halb Eins kam ich mit einigen Kollegen nach Hause. Präsident: Wen meinen Sie unter Kollegen, Riemergesellen ? Kleeberg: Mit einigen Freunden. Zu Hause verbarg ich die Sachen im Hosenfüßling, vergrub sie im Schopfen und legte mich schlafen. Am nächsten Morgen kam in aller Früh Robert Marlin zu mir und warnte mich, mich zu hüten vor Verrat. Präsident: Er sagte: Sie sollten auf der Hut sein ? Kleeberg: Ich solle auf der Hut sein. Um neun Uhr ging ich fort, begegnete den alten Marlin in der Reif­ergasse, der mir im­ Vorbeigehen flüchtig sagte: „Hüten Sie sich, denn es ist oder war (ich weiß nicht be­­­stimmt,­ wie er sagte), eine Hausdurchsuchung bei mir.“ Ich ging später zu Marlin nach Hause und traf einen Gendarm, den ich von früher rannte und der mich Hineinfieß. Ich machte Marlin aufmerksam, daß er mir geben sollte, was er hätte, damit ich es verberge. -- Präsident: Das sind die groben Umrisse des Bildes, da wir und geschaffen haben. Sie haben also angegeben, daß Sie im Jahre 1883 im Herbst schon darüber nachgedacht haben, um bei Friedenwanger einen Raub zu vollbringen, Wer hat Ihnen diesen Gedanken eingegeben ? Kleeberg: Der Robert Marlin flog es vor. Ich nannte Frieden­­­mwanger nicht. Präsident: Herbst war? Kleeberg: Nach dem Göcelisschen Raub im Spätherbst. P­räsident: Hat Rudolf oder Robert Marlin zuerst diesen Gedanken ihn Ihnen ermödt? Kleeberg: Robert. Er hat mich zuerst gefragt, wen man ausrauben könnte. Denn ich war mit diesen Wucherern nicht bekannt. So hat er einige vorgeschlagen. Friedenwanger wäre sicher eine reiche Beute. Wir könnten leicht dazu kommen, er sei im Hause bekannt und fünne jederzeit dort eintreten. Können Sie bestimmt behaupten, daß er schon im Präsident:Wie verhält sich der alte Rudolf Marlin zu dieser Sache?Erzählen Sie,was Rudolf Marlin darüber weiß. Kleeberg:Im November,Dezember v.J.,da ich in jener Zeit keine Beschäftigung hatte,sagte mir Robert,ich solle zu seinem Vater gehen,viel­­­leicht könne er mir Beschäftigung geben.Am 20.Januar­ es war ein Sonntag—-ging ich zu Rudolf Marlin und habe ihn um eine Diuruisten­­­stelle gebeten.Dieser sagte,jetzt könne er mich nicht beschäftigen,vielleicht aber später in einigen Wochen.Dann sing er an davonzu reden,daß er seine Stelle als Advokat aufgeben werde,da er nicht genug ungarisch könne,und um eine Stelle als Landesgerichtsrat in Bosnien sich beworben habe,mich auch mitnehmen und uns dann auch unterbringen werde. Endlich wartete er mir aus einer Tabaksdose Zigaretten auf und trug mich, während ich­ eine Zigarette drehte: „Hat Ihnen Robert nichts erzählt?“ Was? entgegnete ich: „Ra, sagte er, verstellen Sie sich nicht!” Darauf sprach er von Friedenwanger und sagte: Er (der alte Marlin) habe viele Verpflichtungen bei ihm. So habe er einen Schuldschein dort, der in der nächsten Zeit zu bezahlen ei und ihn bernichten konnte, Friedenwanger habe Geld, Loose, Wertpapiere und Schmud- Sachen — er las mir sie ai­­s einem Verzeichnis vor. Präsident: Wie horn 553 Vermögen geschäßt? Kleeverg: Er hat nie angegeben. Präsident: Hat out, daß e3 gut wäre, den Frieden­­­mwanger auszurauben, oder zu ich über die Ausführung der That gesprochen ? Kleeberg: Er meinte,­­­te sie ausrauben. Und als ich sagte, e3 seien viele Leute da, antiwori e3 komme dabei auf ein oder ziei ‚Menschenleben nicht an. So beipraggen wir am selben Sonntage was Frieden­­­wanger besage: Wertpapiere, Schmucjachen, Lose, Türkenlose, Dann, wie es ein Leichtes wäre, hineinzudringen. Rudolf Marlin riet, ich solle mich frans stellen, dann würde mich Friedenwanger in das obere Zimmer führen, dort solle ich ihn mit einem bei mir befindlichen Gegenstand ermorden, herunter­­kommen, dann dem Robert ein Signal geben, welcher dann die Frau und die übrigen ermorden sollte. Diese Besprechung ist am 20. Januar, an einem Sonntage geschehen. Robert Marlin war diesmal nicht zugegen, sondern erst bei einer zweiten Besprechung. Präsident: Sind Sie fon am 20. Januar übereingenommen mit dem alten Marlin, daß Sie sich dazu hergeben, diese That zu vollführen ? Kleeberg: Wir sind übereingenommen. Präsident: Was ist Ihnen als Lohn versprochen worden? Kleeberg: Die Halbierung der vorgefundenen Sachen. Präsident: Haben Sie das so mit dem alten Marlin ausgemacht ? Kleeberg: Ja. Wir sollten dann Beide teilen. Präsident: Hat er nicht auf die Schuldscheine Gewicht gelegt ? Kleeberg: Er sagte: das sei der Hauptpunkt, die Schuldscheine. Alles miüsse vertilgt werden. Ich sollte mich übrigens darum nicht be­­­fümmern, denn Robert senne sich dort gut aus, er werde sie vernichten oder mitbringen. Ich sollte nur die Sachen, die Robert aus dem Kasten heraus­­­nehme, zu mir nehmen. Präsident: Hat Rudolf Marlin Ihnen nicht damals einen Rath erteilt, woher Sie sich die Mordwerkzeuge verschaffen sollten ? Kleeberg: Er meinte, ein schweres Holz, ein Hammer; ich hielt es für unpassend. Da meinte er, es sei dies unsere Sache. Präsident: Haben Sie auch darüber gesprochen, daß Sie das Hau­­s anzünden sollten ? Kleeberg: Nein! Präsident: Wann haben Sie diese That zuerst versucht ? Kleeberg: In der auf den 20. folgenden Woche, ich glaube am Donnerstag oder Freitag. fe. Präsident: Haben Sie sich um ein Instrument früher umgesehen ? Wie haben Sie diese herbeigeschafft ? Kleeberg: Die Ofenfüße Habe ich aus dem Schopfen des Hausherren Bikeli ausgesucht. Ich habe die Füße vom Ofen herausgebrochen und zeigte sie Robert, und er war zufrieden.­­­ Präsident:Das Messer haben Sie damals gehabt? Kleberg:Ja!Das Messer hatten wir schon früher. Robert bei Frohn gestohlen. )Präsident:Wie viel Füße haben Sie entwendet? Kleeberg: Drei. Präsident: Wo ist der dritte? Hier sind nur zwei. Kleeberg: Den dritten hat Robert unter dem Thor versteht. Nach dem ersten Versuch ist Robert mit seinem Vater zum Novarra gegangen, und dieser Fuß ist unwahrscheinlich von einer Partei gefunden und weggeworfen worden. Präsident: Als der alte Marlin hat seinen Ofenfuß gehabt? Kleeberg: Nein. Er hatte einen Stod mit einem überflochtenen DBleiknopf, P­räsident: Hat er die Ofenfüße gesehen ? Kleeberg: Nur meinen. Präsident: Bei welcher Gelegenheit ? Das hat Kleeberg: Wie wir das erste Mal gegangen und unverrichteter Sache zurückgenommen sind. Da ging ich vorher mit Robert Marlin zu seinem Vater und blieb vor der Thür stehen. Robert ging hinein und rief mich dann auch in das immer. Hier zeigte ich dem alten Marlin den Ofenfuß. Da sagte er: Hu, da ist ein mordialisches Instrument! Hat Robert auch so einen? Ich sagte: Ja. Ich weiß nicht, ob sein Vater ihn gesehen. Er hatte seinen auf das Bett geworfen, mit dem Rode zugedeckt und war dann nacht­­­mahlen ins andere Zimmer gegangen. Präsident: Das war beim ersten V­ersuch? Kleeberg: Ja. Präsident: Wollen Sie diesen Bersuch, von dem Sie da erzählt haben, dem Löblichen Gerichtshof detailliert erzählen? Sie haben schon gesagt, Sie sind in der Woche nach dem 20. Januar Hin­­gegangen und haben si in die Wohnung von Marlin’s Vater begeben, Der junge Marlin ist also hineingegangen, Sie sind beim Thor gestanden? Was ist dann geschehen? Sind sie alle drei hinausgegangen ? K­leeberg:­­a, wir sind alle drei aus der Kanzlei hinausgegangen in die Kürschnergasse. Der Advokat Marlin Hatte sich draußen vor dem Hause Friedenwanger’3 hingestellt. Er Hatte — ich weiß e3 nicht genau — einen Plaid­­um und einen Bleiftod. Er sagte: Wir sollten hineindringen und Acht geben auf ein Signal von draußen. Wenn er Huften sollte, komme jemand, dann sollten wir innehalten. Er blieb vor dem Thor, und als wir hineingingen, fanden wir­ sie beim Schachspiel. Robert ersuchte den Doktor, die Uhr herauszugeben, welche er verlegt hatte. Die Frau stand auf und legte dieselbe Blechichatulle auf den Th und hat mir die Uhr gezeigt. Präsident: Was für eine Uhr war das ? Kleeberg: Es war eine alte, eine Spindeluhr. Präsident: Wen hat sie gehört? Kleeberg: Dem Robert, Sch äußerte den Wunsch sie auszulösen. Set war der Moment eingetreten, two wir losschlagen sollten. Marlin frug mich leise: Sol ich? Ach winkte mit dem Kopfe ab. Ich frug: Ich wie viel solle diese Uhr ausgelöst werden, worauf der Doktor sagte: Mit 5 fl. Hierauf sagte ich zu Robert: Du hast mir nur von 4 fl. gesagt. Zu Frieden­­­wanger sagte ich, ich säme ein andermal. Ah entsc­huldigte mich vor dem Doktor und dieser begleitete uns bis vor das Thor hinaus. Er fragte an Robert Marlin um einige Schriften. Dieser sagte, man werde sie ihm schicken, sobald sie ankommen. Wie wir hinausgegangen sind, fanden wir da den alten Marlin. Präsident: Bleiben wir noch drinnen im Zimmer, Warum haben Sie abgemwinkt, daß Robert Marlin nicht so sich sagen solle ? ke Kleeberg: Ach konnte mich im Moment nicht entschließen, logzu­­­ngen. Präsident: War da nicht noch jemand im Haus? Dne fremde Berson ? Kleeberg: Ein Heines Mädchen. Präsident: Haben Sie nicht gedacht, daß es schade sei um einen solchen Menschen, der so menschenfreundlich ist, ohne Berzente Geld aus­­­zuleihten? Können Sie übrigens dieses Mädchen beschreiben, das dort war? Kleeberg: Nein. Es war ein Mädchen von 6—7 Jahren, viel­­­leicht von 5. Präsident: Also Sie sind unverrichteter Sache hinausgegangen ? Kleeberg: Ja. Als wir hinausgingen, fanden wir den alten Marlin draußen beim Lömw’schen Hause. AS uns der Doktor bis and Thor begleitete, war auch dessen Jagd­­­hund Hinausgelaufen. Das erste, was Doktor Marlin uns fragte: It der Hund noch immer am Leben? Wir hatten nämlich einen Tag vorher den Hund mit einer Gervelade-Wurst, die mit Glassplittern gefüllt war, vernichten wollen, die Wurst hatte ich in den Hof Hineingeworfen. Als Marlin fragte, was mit dem Hund sei? sagte ich: gm gasffem nicht, ob er getreffen hat. Der alte Marlin frug weiter, ob noch jemand dort gewesen sei? Und als wir es verneinten, fragte Marlin: Warum mir unsere Absicht nicht ausgeführt hätten ? Da sagte ich ihm, daß ich in dem Moment vor der That mich gefürchtet und mich anders entschlosfen habe. Der alte Marlin machte mir Vorwürfe, daß ich so unentschloffen sei. So ein junger Bursche — sagte er — und Hat seine Rourage gegenüber einem so alten Mann (Friedenwanger), der sich nicht wehren kann. Aber — sagte er weiter — e8 macht ja nichts, Sie werden es doch vorbringen und sollen diesen Friedenwanger nicht anglasjen. Sie müssen aber Wein trinken, sonst haben Sie keine Kourage. Wir gingen dann weiter und sind, so vor das Haus Marlin gekommen, wo Robert den Dosenfuß Hinter das Thor legte. Präsident: Den Tag, an welchem dies geschah, künnen Sie nicht bestimmen ? Kleeberg: Ich glaube, es war an einem Donnerstag oder Freitag. So ger in der Untersuchung diesen Tag angegeben.­­räsident: Aber Sie haben ihn seither vergessen? Hier Haben Sie einen Kalender. (Der Präsident überreicht dem Angeklagten einen Kalender.) Präsident (fortfahrend): War es nicht am ersten oder zweiten eines Monats ? Kleeberg: Am ersten oder zweiten oder dritten war es. Wir hatten mit dem alten Marlin so verabredet, weil Friedenmangel dann seine Pension bekommt. A Präsident zeigt ihm den Ofenfuß: It das der Ofenfuß, den Sie bewüßt haben ? . Kleeberg:Ja,der mit der Schraube. Präsident:Und dieser andere? Kleeberg: Den hatte Robert, Präsident: Us man diesen Ofenfuß gefunden hat, war ein frischer Bruch daran. Kleeberg: Den hatte ich mit Gewalt abgebrochen, daran war ein Vorsprung, der mich hinderte. Denn als wir den ersten Versuch machten, fiel mir der Ofenfuß auf die Schuhe und verlegte mich. Mobert hat mir damals gesagt, ich solle die Schraube abbrechen. Präsident: Da ist das Suifet. War dies immer so fromm ? Kleeberg: Nein. Ich Habe­ x3 krumm gemacht. MS ich ed über die Gartenmauer werfen wollte und mir dies nicht gelang, habe ich e3 im Born gegen die Wand gestoßen. Präsident: Für welchen Zweck haben Sie das Suifet mitgenommen ? Kleeberg: Für den Hund. Präsident: Wo haben Sie es gehabt? Kleeberg: &3 war in meinem Rocdfutter. Präsident: As Sie bei Friedenwanger waren, hat sein Hund angeschlagen?' Kleeberg: Ach habe seinen Hund gesehen. P­räsident (zeigt den Hofenfüßling): Das ist der Hofenfüßling, in dem Sie die geraubten Sachen eingegraben hatten. Sit­­z8 der? K­leeberg: Ja. Präsident (zeigt ihm einige Dinge): Haben Sie diese Diamantringe gesehen ? Kleeberg: Diese hat mir der Herr Untersuchungsrichter gezeigt. rüber habe ich sie nicht gesehen. Präsident: Es ist erwiesen, daß sie im Eigentume des Friedens wanger waren. Wissen. Sie nicht, wie sie entwendet wurden ? Kleeberg: Der Herr Untersuchungsrichter hat gesagt, daß sie bei Robert Marlin gefunden worden, Präsident: Da haben Sie nicht ehrlich geteilt. Denn diese Ringe sind mehr wert, als alle anderen Sachen. Kleeberg (mit einer Handbewegung): Das habe ich eingesehen. Präsident: Zu welchem Zweckk haben Sie Feuer angelegt? Kleeberg: &3 ist nicht absichtlich geschehen. Al mir Robert zurief e3 brennt oben, warf ich die Rampe treg.­­­ Präsident:Wenn der Marlin schon Feuer gemacht und gesagt hat, es brennt schon,so muß man denn daraus schließen,daß dies vorherbestimmt war,denn wenn das Haus abbrennt verkohlen die Leichen,und es ist nichts, was man zur Grundlage der Untersuchung nehmen könnte.Es ist also sehr schlau und klug ausgedacht. Kleeberg!Dies wurde nicht besprochen,meinerseits ist es nicht be­­­schlossen. Präsident!Wenn man eine brennende Lampe auf ein Bett wirft, so muß doch Feuer ausbrechem Sie sind ein geschickter Feuerwerker,Sie müssen das wissen Kleeberg: Ich habe das nicht bedacht im Moment. P­räsident: Das muß ich­­m wenigstens annehmen, daß dies ausge­­­macht war. Er wurde alles besprochen. Sie haben sogar ausgemacht, das der alte Marlin als Verteidiger auftreten solle bei ihrer etwaigen Verhaftung. Kleeberg: Der alte Marlin sagte, er wolle uns schon Hilfe Leisten und Schritte zu unserer Verteidigung thun. Zeugen wären seine da, und niemand könne uns beschuldigen. Präsident: Wurde das vor der That besprochen oder nachher ? Kleeberg: Borber. Präsident: Denn gleich nach der That haben Sie gesehen, daß das Gericht Sie verdächtigt. Deshalb frage ich, daß Sie das gut bedenken sollen, ob dies der oder nach der That besprochen war. Kleeberg: Nachher habe ich den alten Marlin gar nicht gesprochen. Präsident: Gar nu­? Kleeberg:Nur damals,als er die Worte in der Reispergasse sagte:« Hüten Sie sich. Präsident:Hat er Sie nicht belehrt,wenn Sie zur Totenschau ge­­­führt werden sollten,wie sie sich benehmen sollten? Kleeberg:Oja·Er sagte:wir sollten soviel Mut als möglich zeigen. Präsident: Dies ist ein Zeichen, daß Sie diese That in allen Details und konsequent durchdacht haben. Es ist um so auffallender, daß Sie an die Brandlegung nicht gedacht haben. Kleeberg:­­ch bleibe dabei, es ist nicht geschehen. 8 Liegt nicht viel daran, wenn ich so viele andere Sachen gestanden habe, würde ich es auch gestehen, Präsident: Sie sagen, daß Sie die Schriften verbrannt haben, die Robert Marlin aus dem Wertheimer genommen hat. Kleeberg: Ja, im andern Zimmer. Präsident: Haben Sie die Schriften durchblättert ? Kleeberg: Nein, Robert Marlin hat gesagt,­ was er, mir vorlegt, sol ich, verbrennen, P­räsident: Sie haben gesagt, es wäre unter den Schriften auch ein Sparkasjebüchel ge­wesen. Ich Habe Sparkassabüchel früher Kleeberg: 3 scheint mir fa. gesehen. P­räsident: Es scheint, daß die­se Schriften einen Wert hatten. Können Sie bestimmt sagen, daß Robert diese Schriften aus der Wertheint­­­rafje genommen ? Kleeberg: Ja. Präsident: Nachdem Sie ein halbwegs gebildeter Mensch sind und sogar beim Kataster gearbeitet haben, mußten Sie erkennen, was für Papiere e3 waren. Hat e8 Ahnen wie ein hiesiges Sparkassebüchel geschienen ? Kleeberg: Ka. 8 hat mir wie ein hiesiges Sparkassabichel geschienen. Präsident: Sie haben gesagt, daß Sie nur den Dr. Frieder jun. niedergeschlagen haben. Kleeberg: Ja. Präsidents &s­­cheint für den Nobert wurg zur wich gewesen , alle drei niederzuschlagen. E38 ist wahrscheinlich, daß Sie nicht nur au) Doktor geschlagen haben. Kleeberg: Ich weiß bestimmt, daß ich blos auf Frieden ug­­­geschlagen habe. Ich erzählte bei der Untersuchung, daß ich vielleicht nom auf die Magd geschlagen habe. Aber nachdem ich eingesehen habe, daß der Robert die Schuld auf mich mwälzt, habe ich die Wahrheit gesagt. Präsident: Ich muß Sie aufmerksam machen, haß Sie die Wahrheit sagen mögen. Sie haben sich jei übrigens nicht gegen Robert Marlin, sondern gegen den Herrn Staatsanwalt zu verteidigen und dürfen sich nicht durch Haß oder Freundschaft bestimmen Lassen. Wie halten Sie das für möglich, daß der Robert alle drei ernschlagen konnte? Kleeberg: Ich weiß es selbst nicht, denn es war in einem Moment geschehen. DJ­­präsident: Im so kurzer Zeit, das ist ja wunderbar. Kleeberg: Diese Personen haben es gar nicht einmal bemerkt, sonst hätten sie geschrieen. Bis ich zweimal vielleicht dreimal auf Sriedenwanger fhug und nach dem Messer griff, kann Robert Marlin all die anderen geschlagen haben. · Präsident:Beschreiben Sie die Situation. Kleeberg:Das Zimmer ist nicht größer,als dieser Raum vor den Bänken.Visavis vom Eintritt stand die Kasse.Links Kanapee und·Tisch, rechts ein Kinderbett,wo ich später die Lampe warf. Präsident: Sie sagen, der Doktor und die Doktorin haben miteinan­­­der Schach gespielt. Wer ist auf dem Kanapee gesessen?. Kleebeg:Die Frau mit dem Kind. « Präsident:Also die Frau mit dem Kind?Der Doktor auf dem Stuhl?Wo war die Magd? s- Kleeberg: Sie war in der unmittelbaren Nähe der Iran mit dem Rüden gegen das Fenster. P­räsident: Sie bleiben, daß Robert Marlin das Mund und die zwei Frauenspersonen umgebracht ? · Kleeberg:Ja. Präsident: Wo Sie die Kehlen der Niedergeschlagenen durch­­­geschnitten haben, haben sich diese noch gerührt? Kleeberg: Nein durchaus nicht. Ich habe sie zwar nicht so betrachtet. Präsident stellt an den Staatsanwalt und die Verteidiger die Frage, ob sie an den Angeklagten noch besondere Fragen zu richten wünschen. Staatsanwalt Szabo: Haben Sie seinen Schrei der Magd gehört, die Nachbarn Haben schreien gehört. Kleeberg: Ich Habe nichts gehört. Die Magd hat nicht geschrieen. Hiemit schließt das Verhör mit Kleeberg. Derselbe begiebt ji wieder Nun wird der Angeklagte Robert Marlim, der beim Verhöre Kleebergs nicht zugegen war, wieder in den Saal geführt. Der Präsident Hob Hierauf die Sagung — e8 war mittlerweile 11 Uhr geworden — auf 5 Minuten auf. Berhör des Robert Marlin. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung fordert der Präsident den Robert Marlin auf, den Hergang der Sache zu erzählen. Bi Robert Marlin: Sagen Sie, wie Sie auf den Gedanken gekommen sind, die Familie zu er­­­morden, das Haus anzuzünden, die Wertsachen zu rauben und die Papiere ihr zu vernichten ? Robert Marlin: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ganze ist so: Mein Vater war durch verschiedene Sachen gegen Friedenwanger so gereizt, daß er, immer böser ihm gegenüber wurde; dann Hatte er einen Prozeß mit ihm gehabt, die nähern Umstände weiß ich nicht, weil ich während der Zeit in Bosnien war. Von diesem Prozesse rührt der Haß des Vaters Fortlegung des Textes in der Beilage­ auf seinen Plag. .­­­ « Ka | 0 > 1 | | Nr. 33317 La 4

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