Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1896. Oktober (Jahrgang 23, nr. 6932-6958)

1896-10-14 / nr. 6943

‚ Hermannftabt, Mittwod Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. Mr. 6943 trauter geworden war, für: einige Groschen (Kreuzer ?) frischen Topfen, moben er au) mir abgab. So wenig er auch­ war, machte er doch nicht nur unter trockenes Kommißbrot Schmadhafter, das vor den Temetchvarer Wällen ung wie milden Tieren in die Schanzen geworfen war, sondern labhte auch zugleich. Der Käufer und Spender selbst war ein Mann in meinen Jahren, von stilem, fast schleicgend stillem Wesen. Er hatte eines abends in Temeichvar das für Dich gedichtete Lied: „Noch einen Kuß mir gieb, taten Tebe wohl mein Lieb! mich singen Hören und seitdem sich mir genähert; er Hatte eine Braut daheim gelassen, die er von im Begriff gestanden war zu heiraten, als der Anmarsch der Rufen ihn zwang, eilend mit seiner Kompagnie abzu­­ziehen und zur Armee zu stoßen, und so mochte das Liedchen, obwohl er nur unvollkommen Deutsch verstand, etwas Ansprechendes und Wohltauendes für ihn Haben. Genug ich mußte er ihm allabendlich vor dem Einschlafen mehr­­mals vorsingen, und aus Erkenntlichkeit teilte er mit mir, ungeachtet er im Nufe der Knk­erei stand, jede Melone, jede Hand voll DOrst, oder mas er sonst Hunger- und Durstftillendes, freilich immer so wohlfeil al möglich taufte. Somlyay hieß er, merke Dir seinen Namen, denn ich werde noch einige Mal auf ihn zurückkommen. Nach etwa einer Stunde Rast brachen wir auf, woraus ein Trupp kaiser­­licher Soldaten als Avantgarde, dann die 1200 Honvedd, dann mir, ihre einstmaligen Offiziere, hinter ung’ die Bagage- und Marodewagen, endlich die faiferliche Arrieregarde und, bald nebenher, bald zwischen ihnen, bald voraus, bald Hinterdrein dem Zuge die den Transport führenden Faiferlichen Offiziere samt dem Arzte, alle zu Pferde. Ge­langten wir in Uj-Pecs an, in dem Dorfe lag österreichische­­ Einquartierung, und als einige von den Unserigen Wein kaufen wollten, der, auf offener Straße, vom Fafje gezapft, feilgeboten wurde, mußten sie es über sich ergehen haffen, daß ein dünfelhafter Lieutenant „von­ der­ Orts-Einquartierung mit den laut geschrienen Worten „Rede Bagage” sie anmetterte, vom Zaffe stieß und weiter trieb,­­Unsere Hoffnung, daß wir über Nacht in den Häusern der Dorfsleute untergebracht werden würden, „hatten wir schon aufgegeben, als wir des einquartierten katterlichen Militärs ansichtig wurden; und wir waren froh, daß­ wir, als wir das Dorf passiert hatten, nicht­ noch weiter zu marschieren brauchten, sondern auf dem grünen Unger jenseits desselben uns lagern durften, um unter Gottes freiem Himmel auf ‚unfreier Erde zu übernachten. Die Sonne war im Untergehen begriffen, und bald stand der mirdblidende Mond am Himmel. 8 war seine ver­­himmelnde Empfindelei von mir, daß ich, dein zerweintes’ Antlig mir der­­gegenmärtigend, daß vielleicht im demselben Augenblice ihm zugeführt war, mehmütig zu­ ihm aufbcaute; . und ich glaube, jeder Mensch, der bei einer Trennung von geliebten Personen wirklich leidet, richtet unmilltärlich seine Blide empor zu den­ Gestirnen des Himmels, ald den einzigen Anhaltspunkten, wo die räumlich Geschiedenen durch Blide sich noch begegnen künnen. Allein der sonst so freundliche Mond verfinsterte, als ich meine Augen auf ihn heftete, sein Antlig;­es war seine Wolke, die ihn vorübergehend verhüllte, es war der ‚Schatten eines ganzen Weltkörpers, der ihn verdunkelte: wir Hatten, wie ich dann aus meinem kleinen, von Auner erhaltenen Kalender mich überzeugte, an jenem Abend eine — Mondfinsternis. In meiner weiteren Beobachtung derselben und den daran sich k­ü­pfenden Betrachtungen wurde ich bald durch­ eine allgemeine Bewegung aller Lagernden gestört; es war Holz, Fleisch und Brot herbeigeführt worden und außerdem schleppte man noch große Kesfel herzu, im­ welchen für je 40 Mann gekocht werden sollte. Bald brannten die Feuer; um jeden Kessel sammelten sie die K­ochverständigen zur Bereitung eines marinen­ Abendefsens; ich aber strebte mi auf den grünen Rasen und fchlief sanft"ein. in wilder Gesang von Männerstimmen wehte mi; ich sprang auf und mwedte auch Somlyay, denn ich ahnte, was dieser Gesang zu bedeuten habe, nämlich entweder, daß das Essen fertig, oder, gar schon,vergehrt,sei. --Zeider war’s das septere, wenigstens das Fleisch war Ion, verforgt ,umb asfgehoben, und nur noch in wenigen Kesseln fanden wir Heine Sachen versalzener Suppe vor, in der wir aber doch,­­ weil sie no warm,.. der Magen, leer , und­­ der Abend kühl“ war, weiblich umberlöffelten, überglühlich, wenn wir dann und warn noch einen auf dem Grunde zurückgebliebenen­ Bisfen, Seil. Heranfli­chten. Von der salzigen Suppe aber stellte sich, bei mir bald,einbtehrtender Durft ein, und nirgend, außer im Dorfe selber, wohin wir nicht gehen‘ durften, war ein Brunnen. Ich machte einen Gang durch und um das ganze Lager, hoffend, irgend jemand werde in feiner Flasche noch Wasser haben; allein die Not darum mar all­gemein, und ich hätte vor peinigendem Durst wohl sedwerlich einschlafen " können, wenn nicht ein Mann, Namens Lorencz Till, welcher Wein aus­­schänzte, und den ich, in einem feiner Gefäße Wasser vermutend, um solches angesproc­hen Hatte, al er merkte, daß ich Fein Geld besaß, so menscen­­freundlich gewesen wäre, mir unentgeltlich ein Glas guten roten Weines zu reichen. Eine sanftere Glut, als die des Durftes, ergoß sich davon durch die Adern meines leicht bedeckten Körpers; ich suchte mein Lager wieder auf, fliehte mich Hin und, vom Marsche ermattet, entschlummerte ich bald zu tröstenden Träumen von dir, mein teures Lischen! Allein der Briefbogen ist zu Ende, und­ um dich nicht zu lange auf Nachricht von mir warten zu lassen, breche ich meine Erzählung Hier ab und­­ gebe in den ersten Tagen ded November wieder ein Schreiben an dich auf die Prost. Bu aber wolle nicht so Tange warten, sondern, so wie du diese Beilen gelesen, dich Hinsehen und im meiner noch wenig gebesserten Lage durch eine Kunde von dir mich wieder aufrichten. ‚Schreibe mir vor allen Dingen, ob der Frühling, der und sicher schon vereinigt finden wird, für den leidenvollen­ Herbst und Winter und zu entschädigen verspricht durch irgend ein Engelchen nach deinem Gbenbilde. Schreibe das ja deinem dich tausendmal küssenden Mar.‘ .. (Fortlegung folgt.) .,2olale und Tages-Chronit. Hermannstadt, 13. Oktober, (Sigung der Stadtvertretung.) Donnerstag den 15.D. M. nachmittags 4 Uhr findet im städtischen Rathausfaale eine Sikung der Stadt­vertretung mit folgender Tagesordnung statt. ..»» " .­1.Allerh.t.Reskript über die Einberufung des ungarischen Reichstages. 2.Ministerialerlaß betreffend die Beistellung der Einrichtung im­ Halbstock der Honvedkaserne und in den Doucheräu­men daselbst.7.Einschreiten der Vor­­konzessionäre der Herm­annstadt——Agnethler Vizinaleisenbahn ut­ibewilligung einer Subvention durch Zeichnung von Stammak­ten"im Betrage­ von 50.000 fl. 4.Antrag wegen Einfü­hrung der elektrischen Veleu­chtung im Stadttheater. 5.Antrag wegen Einfü­hrung der elektrischen Beleuchtung in Teilen des Rathauses,des,,blauen Stadthau­ses«und des Korpskom­mandokanzleigebäu­des. 6.Anlau­f des zur Gassenregulierung erforderlichen Grundes des Hau­ses Roßplatz Nr.7.7.Antrag auf Ausschreibung der Lizitation zur Au­s­­nützung des Fichtenholzbestandes im Sientagebirge.8.Lizitations-Ergebnisse. 9.Antrag wegen Beglü­ckwü­nschung des Herrn Alfredeoepte aus Anlaß seiner Ernennung zum Staatssekretär im Finanzministerium­.10.Bericht über die Amtsü­bergabe an den neu gewählten Spitalsverwalter Johann Geczevics, ist Neum­ahl eines Mitgliedes des ständigen Ausschusses an Stelle des vers­­torbenen Herrn Karl Arz.12.Erlaß Sr.Exzellenz des Innenministers über die Vorstellung der Stadtvertretung in ’»SaHeti,der Versehung der staat­­lichen Matrikelfü­hrung in Hermannstadt.13.ntrag auf Bestellung einer Kommission zur Zusammenstellung der 1897er Virilistenliste.­14.Unter­­stü­tzungen und Remunerationen.15.Antrag wegen Verkauf des sogenannten Burgerchorhü­ter-Gärtchens.16.Antrag auf Verkauf mehrerer Parzellen aus der Con­rad’schen Wiese.17.Skontrierungsergebnisse.18.Kurrentien. Germannstädter bürgerlicher Schützenverein.­Bei dem am 11.d.M.stattgefundenen Kaiser-,Feste und Schlußschießen des Hers­mannstädter Schützenvereines wu­rden von 26 Schü­tzen 1528 Schuß mit 685 Schwarzschü­ssen und 27 Platten abgegeben.Den besten Schuß machte Gu­stav Stenzel und erhielt das Kaiserheft, einen silbernen Becher. Weitere Befte auf der Zeftscheibe erhielten: &. Ziegler, M. Hager, M. Bachholzti, Karl Sandmann, ©. Freyler, KR. Unterer, 8. Möferdt, KR. Müller, ©. Kepler, ©. Otto, U. Mifer. Auf der Kreisscheibe: PR. Müller, R. Landmann, M. Bachholzki, M. Hager, KR. Unterer, ©. Kepler, E. Freyler, Th. Bopesen, G. Nußbächer, A. Mifer. 38 Bioloncello-Konzert.­ In dem Programm des Mittwoch, den 14. 5. M. im Stadttheater stattfindenden und um 7 Uhr abends be­ginnenden Konzert zu Gunsten des Hiesigen Ortöfrauenvereines hat eine Aenderung stattgefunden, indem anstatt des Air von $. ©. Bach die Kantilene aus dem A-moll-Konzerte von Georg Goltermann, ein äußerst trirksames Musik­tüd, gespielt wird. Abgeordneten-Kandidaten.) Wie das „Mediatcher Wochen­­blatt” erfahren haben will, werden im Mediascher Wahlbezirk die Herren %. Lehrer, Pfarrer in Reichesdorf, Professor M. Aofenauer und Spar­­sofialeiter Wilhelm Binder um das Mandat eines Reichstagsabgeordneten: sich bewerben, — Im Großjhent-Agnethler Wahlfreife werden, die wir erfahren, die Herren 3. Schreiber, Oberstuhlrichter in Agnetheln und der bisherige Reichtagsabgeordn­ete Baahnern, als Abgeordneten-Kandidaten auf­treten. ."« (Die»Landnahme«—e««,in,eFiktion.)Die Hypothese von der Eroberung Ungarns du­rch die Magharen vor 1000 Jahren grü­ndet sich bekanntlich auf die Chronik des»anonym­en Notars König Belas.«Wie nun­­mehr auch in der von der ungarischen Akademie der Wissen­­schaften herausgegebenen Zeitschrift­»Nyelvtukiomö­nyiköziemányek«zu­­gegeben­ wird,ist diese Chronik in ihren auf die,,Landnahm­­e"bezüglichen Partien Nachahmung jener Abschnitte des Alten Testaments, in denen die Eroberung Kanans durch­ die Juden geschildert wird.»Der Nationalgott der Magyaren ist eines Nachahmung Jehovas,ihr Führer Almosist Moses,Arpadist Josua und das glorreiche­ Werk der­ Er­­oberung Ungarns eine Nachahmu­ng jener Umstände,u­nter denen­ die Ju­den sich im­ Lande der Verheißung niedergelassen haben­« i Die Durchleuchtung des menschlichen Körpers mit Röntgenstrahlen,­um die Weichteile sichtbar zu m­­achen,erzielt,wie der»Prometheu­s«mitteilt,fortschreitend größere Erfolge.Wie Dr.Levy schon vor einiger Zeit der Berliner physiologischen Gesellschaft berichtete,ist es in­­zwischen möglich geworden,ein vollständiges Gemälde der innern Organe, ihrer Lage,Gestalt und Bewegung auf den fluoreszierenden Schirm zu­ werfen.Dr.du Bois-Redmond und Professor Grunb­ach,welche diese Versuche erweiterten,berichteten­ ferner,daß essl ihnen gelu­ngen seh die Organe des Schlundes,Kehlkopfes,der Zü­nge u und des Magens zu sehen.Professor Grunmach studierte erfolgreich pathologische Veränderungen der innern Organe. Er untersuchte einen Mann,der früher an Schwindsu­cht und Lungenblutungen­­ gelitten hatte,und bemerkte,daß in dem Körperteile,wo die Lu­ngen liegen —diese selbst sind für Röntgenstrahlen zu du­rchsichtig,um stärkere Schatten zuwerfen­ eine Anzahl von dunklen Flecken erschienen,die durch Ber­­haltungen früher erkrankter Lungenteile entstanden waren.In einem­ andern Falle sah er kleine schwarze Linien im Herzen eines Patienten,gerade dort, wo die Hauptarterien liege.Diese bewiesen,daß die durch kein anderes Mittel entdeckbare Verknöcherung des Herzens begonnen hatte.Die Genauig­­keit dieser Beobachtung ließ sich dann durch die Härte des Pulses am Hands­gelenk bestätigen und es tourden auch Verk­öcherungen am Ellenbogen und Vorderarm festgestellt. «­ L « (Ein neu­er Hans Holbein?«)Die«’»M.N.N.«berichten:Auf einem Schlosse in der Nähe von Augsburg wurde in einerzand­eueri­mi­ gewandelten Schloßkapelle ein neuer Holbein der Aeltere entdeckt,an dessen Echtheit in seiner klaren leuchtenden Farben­wirkung kaum zuz­weifelt s­ein "dü­rfte.Derselbe—Madonna mit­ Kind——erinnert ganz auffallend an das­ Schongauer'sche Wild in Kolmar.Holbe­in­ dü­rfte sich sehr an die Komposition seines Meisters dabei gehalten haben.Die Hauptfigur stellt Maria mit Kind in Lebensgröße dar.Den Hintergru­nd des Gemäldes bildet eine Ansicht des Wertachthales.Im Vordergrund befinden sich verschiedene Blumen und Blüten, welche bis aufs äußerste charakterisiert­ sind..­Das Bild ist bezeichnet Hans Holbein,O.A.(d.h.Civis Augustae Vindelicorum)1489,gehört also in die jugendkräftigste Schaffenszeit des Künstlers.Die Entdecku­ng des unge­­mein wertvollen Bildes verdanken wirdeins Zufalle­ der dem MünchUer Kunstm­aler F.Knöpfler hiebei gü­nstig war. " (General Trochiif.)Am 7.d.M.starb General Trochin der Präsident der Nationalverteidigung von Paris im Jahre 1871 in Tou­rs und wurde in aller Stille,sogar ohne militärische Begleitung beerdigt Louis Jules Trochu hatte ein Alter von 81 Jahren erreicht.Seit dem deutsch- französischen Kriege war von ihm kaum­ mehr die Rede.Er hatte sich im Jahre 1872 ins Privatleben zurückgezogen und blieb nur noch als m­ilitärischer Schriftsteller thätig. (Der Frack des Zaren.)Man schreibt aus Petersbu­rg:»Ueber den­ Frack,welchen Zar Nikolause in­ Paris getragen hatte,erzählt man in den hiesigen Hoflreisen ein ergötzliches­—Histörchen über die Artuaweise nämlich,wie er zustande kam.Nikolause ist kein Freund der Zivilkleider und er war froh,als er seinerzeit aus der Matrosenkleidung seiner Kinder­­und Jünglingsjahre in den Uniformrock schlü­pfen konnte.So reich der Zar ist und ein­e so riesige Garderobe er au­ch besitzt,m­an denle nur,daß er von jedem der russischen Regimente mindestens eine Oberstuniform besitzen muß­· bis zu seiner Abreise nach Paris hatte er——keinen Frack.Der Frack gehörte aber mit in das Programm der Pariser Festtage und so mußte ein Fackkeks gestelltt werden.Ein Adjutant brachte dem Hofschneider den­ kaiserlichen Auf­­trag.»Sie können doch einen Frack machen,Pariser Mode,neueste Fa­,­,on?« —­»Gewiß,aber wozu­ brauchen Sie...?«——,,Ich?Le­ Majestät braucht den­ Frack.«——»Hm!Pariser Mode,neueste Fagon der Kaiser braucht ihn ...gewiß...gut,gut...Ein Delegierter jenes Bekleidungshauses,dessen Chef höchst eigenhändig die Uniformröcke des Kaisers zuschneidet,reiste eigens nach Paris,um die neueste Fagon der«Pariser Mode zu studieren,was be­­kanntlich nicht so leicht ist in der Stadt­ der Fräcke Der Frack wurde zur be­­stimmten Zeit geliefert,und die Petersburger Hofgesellschaft hat ausgerechnet, was er wohltosten dürfte.Dieser Berechnung zufolge kostet der Frack des Kaisers:Zwei Meter Stoffåind RubelcöoRubel Seidenfutter=35 Rubel,Knöpfe,Knopflochseide,Zwirn2c·=15Rubel,Façon=100Rub­el, Studienreise nach Paris samt und sonders­=400Rubel,dreitägiger Auf­­enthalt in Paris=100Rubel,ist in Summa=700Ru­bel.Die Rechnung für dieses kostbare Kleidungsstü­ck hat noch­ niemand gesehem aber nach allet menschlicher Voraussicht dchetersburger Höflinge dü­rfte der Frack des Zarn eher m­ehr als­ weniger kosten­­zivilen Gesellschaft gefühlt haben,wie eben jeder,der zum ersten Male in dieses Galakleid hineinschmorObes die 700 Rubel wert ist,und den Auf­forderungen der neu­esten Fagen der Pariser Mode auch genauest entspricht, werden die Pariser zu beurteilen Gelegenheit gehabt haben.« (Das Märchen des Millionärs.)Die neu­este Neuheit,schreibt »Truth«,ist ein Glashaus unter Wasser.Ein reicher Mann,auf dessen Gütern sich ein größerer See befindet,ließ ihn jü­ngst trockenlegen und er­­richtete an seiner tiefsten Stelle ein Hau­s mit drei Zimmern,Rauchzim­mer, Speisezimmer und Warterau­m fü­r die Bedienung.Das Skelett des Hauses besteht aus Eisen und der Steinboden ruht auf einem Zementbett,während Wände und Dach aus sehr dickem Spiegelglas bestehen.Vom Vootshause am Ufer au­s führt ein Gang unter dem Wasser zum Glashau­sen­n­d zwischen künstlichen­ Seelilien,die oben zu schwimmuicheinen,mü­ndet eine Rohr­­leitu­ng,welche die Luftzufuhr besorgt.An toarm­en Tagen ist der Aufenthalt dort unten unbeschreiblich schön.Die Lu­ft ist sehr kü­hl,man hörtteinen Als ihn Nikolaus I.zum ersten Male» probenweise am Leibe hatte,soll er sich sehr unbehaglich in diesem­ Unding der­­­ Seite 1071 Laut und es ist höchst u­nterhaltend,die Fische zu beobachten,die du­rch die elektrischen Lichter angezogen werden (Ein teures Lied) Eine junge Dame in Rodford Slindis, welche den Nachbarssohn wegen Bruchs des Eheversprechens verklagt hat, erklärt, daß er zwar nicht die briefte Frage gestellt hat, ob sie sie mit ihm­ in Haymens Beffeln­­ lagen hafsen wolle, ihr jedoch das Lied „OD, versprich mir” u.s. w. in einer­ Weile vorgeflötet Habe, daß sein Mädchen den Sinn mißverstanden haben, würde. Man ist jegt nicht ng,in Rodford, sondern auch anderwärts sehr gespannt darauf, wie der Prozeß endigen wird. Wenn er zu Gunsten der angesungenen Schönen ausfallen sollte, dann dürfte jedes Liebeslied zu einer „Süßangel“ für manchen jugendlichen Sänger in Amerika werden. (Kleinere Mitteilungen.) Auf­ dem Wege Fleischergaffe, Onergaffe bis zum „Gesellschaftsbaus” wurde eine kurze silberne Uhrkette, als Anhängsel ein Herzel mit fünf Amethisten belegt, verloren. Der ehrliche Finder möge Oclee gegen entsprechende Belohnung Fleischergasse Nr. 27, Parterree, ab» geben. « —Verloren wurden auf dem Wege Wintergasse-Gr.Ring—Kl-Ring—­­Saggasse—Zibingasse fünf goldene Anhängsel(Anker,Herz,zwei Kreuzel und ein kleines Büchel).Der redliche Finder wird ersucht,dieselben gegen ents­­prechende Belohnung Wintergasse 9 abzugeben. 14.Oktober 1896. Aeöersicht der Witterrings-Erscheinungen in Herm­antstadt in dem Monate September 1896. Abweichun­gen der fünftägigen Temperaturmittel von den betreffenden Norm­al­­mittel. Mit Ausnahme der fünften Pentade, die eine geringe negative Ab­­­weichung hat, weichen alle übrigen in positiver Richtung ab. Das Monats­­mittel, 16 ° 8 Grad Celsius, ist um 22 Grad höher als das normale, Die höchste Temperatur, 294 Grad Celsius, fält auf den 19., die tiefste, 42 rad, uf den 24. Das Luftdrucmittel, 7241 Millim., ist um 31 Millim, niedriger als dad.normale, Der höchste Luftdrad, 7301 Milim., fällt auf den 16., der tiefste, 713 ° 2 Millim., auf den 26. Die Unterschiede im der Aufteilung des Luftbruches waren meistens so gering, daß die Luft nur an zwei Tagen, am 10. und 24., in stärkerer Be­­­wegung war. Vorherrshhend hatten wir Westwinde mit 53 Prozent fänd­ficher beobachteten Windrichtungen;­ außerdem entfallen auf Norden 33, auf Süden 9 und auf Osten 5 Prozent.­­ Der Himmel war vorherrschend unbemwölft. Meist heiter waren 15 Tage, veränderlich 5 und trüb 10 Tage, Niederschläge sind an 8 Tagen gefallen. Die größte Niederflagsmenge (vom 21.) beträgt: 20 Millim.­ Die Gesamt­­summe­ des Regens, 467 Millim., it, une um.­2 ° 5 Milim. niedriger als das Monatsmittel. # Der Witterungscharakter dieses­­ Monats für Hermannstadt ist demnach zu sehr warm, heiter, windstilhäiroemal­troden. 2.0. „Isil Brembenlife vom 13. Oktober. ··Hotel,,Römischer Kaiser.«Dr.Richter,Professor aus London;Fratesian, Geistlicher aus Hetsalu;Graeser,Pfarrer au­s Hamlesch;l­ i­.Kovacs,Regimentsarzt, Baron Duka,Oberlieu­tenant,Moldovan,Buchhalter aus Kronstadts Dopp,Ingenieur aus Dees;Draser,Hoteliersab­attin aus Mediasch;Grünwal,Balek,Reisende aus­ Prosnitz;Csiki,Reisender­ au­s Budapest. --k ·Hotel»Neurihrer«.·Gebrüder Löth Kaufleute aus Temeschwarz Schipper, Bar,Private aus Bu­dapest,Schill,Reisender aus Klausenburg,Heß, Klopstock,­Hi­ß, Lenhara,Reisende aus Wien.­­« Hotel,,Meltzer«.Munteau­,Oekonom­ aus Langendorf;Krauß,Kaufi­ ilu­m aus Porumbach;Theiß,Geschäftsmann­ aus Temeschwar. Hotel,,Haberm­ann-«Wolf,Bäckersab­attin aus Agnetheln· NIS 3 ,­« Witterungsbericht. Hermanisstadt, 13. Oktober 1896. Zuftbrud in Deilfim. 1 M Tem: Temperatu­­­} Nieder­lags- Kr (Monatsmittel 7272| peratın | Marimum | Windes- Se v Dtm nah | umd lkinimum | Sichtung | dem Vortag eobalteter | m = |ni@elfius | seit dem Vortag im Witfihtgter Morgens | 7294 | +35 | +98 | +218e +60 | so 0 Ska Marktberichte. perm­­annstadhis«Oktober.Weizen per Hettoliter A7biss0 Kilofl.4.20bis 4.80,igalbsr­ichi 70bis 74Kilofi.3.60bis 4.—­.Korn 70bis 74Kilofl.3.40bis 3.80,Gerste 66bis 68.ii«ilofl.2.80bis 3.20,Hafer 42bis 48Kilofi.1.8»Obis 2.20, Keinqu­inois 74Kiion.3.20bis 3.60,Hirse78bis 82Kilofu«­hie 4.50,Ervapseeshisionitosri.—hisi.2o,Haussamen4-soisoouito.8.1-0vii 9.—,Ekbseuishissoleiiofitbooistn Linien ishisænitoweg­ bis 8.—,Fisolen 76bis 80Kilosl5.—­—bis 5.50,Weizengrieser·100Kilos1.13·50bis 1·4.--,Mehlt­ ir.1sl.13.50Methr·3fl.12.60,MehlNr.bfl·11.40,Spe­ck.56 bis60,·Streck vom Landfl-—·bis-—,Schiweinefettfl.60bis64,rohes Unschlitt­fl.20bis22,·t­erzen-Unschlittfl 28bis29,gegossene Unschlittkerzenfl.38bis«39, Seisefl.20bisW,Heufl·1.40bis2·—,spanisbebiss4,hartes Brenn· holzpr.Krib.-Meterfl.2.50bis3.—,Spiritu­s per1008.0055bis 58tr., Rindfleischpr.KilobObissOtr.,bei den Poplakern minderes Rindfleisch­ per Kilo 42·bis 50tr·.,Bü­ffelfleisch per Kilo­—bis-kr.,Kalbeisch 30 bis 40tr.,Schweine­­gleisch 46 bis 350tr.,Schöpfenfleisch 28 bis 302r»Eier IO Stück 7O bis 23 kr. Wienermid Bester telegraphischersersen­s und Effektenku­rs. bom 12 October. sacrem Brieflasten der redaktion. Frau J. J., hier,­­zeber Leser wird auf den ersten Blick, wenn er die von Ihnen angezogenen Worte liest, darüber klar sein, daß der Sag nichts anderes heißt als: ‚Imn der Frauenfrage, in der so viel unvernünftiges Zeug gesprochen worden ist, fällt endlich ein vernünftiges Wort von Frau $, .., von der wir gewohnt sind, daß, was sie jagt, stets Hand und Fuß Hat,

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