Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1897. Februar (Jahrgang 24, nr. 7034-7056)

1897-02-02 / nr. 7034

Seite 112 Hermannstadt, Dienstag - Kavallerieschwadronen in Anspruch genommen, die durchschnittlich aus­ je­­ 90 Mann­­ bestanden, während diesmal 413 Infanteriekompagnien und 97 Schwadronen mit durchschnittlich 60 Mann in Anspruch genommen wurden. Die Waffen wurden nur in zwei Fällen, in Zirnau und Szatmar, in An­­wendung gebracht.­­ Der Minister besprach sodann die Rassivität der Nationalpartei. Daran, daß so wenige Mitglieder der Nationalpartei gewählt wurden, seien keineswegs V Wahlmikbräuche schuld. Die Nationalpartei habe ih­m vor den Wahlen die Hälfte ihrer Bezirke fallen gelassen. Ein Hauptgrund der Niederlage dieser Partei war ihre ewig schwankende unbestimmte Richtung, welche si schon bei der Szapary’schen Verwaltungsreformvorlage zeigte, dann bei den firmen­­politischen Fragen wiederholte und jegt bei der Revisionsfrage wieder zum Borschein kommt. Die Erklärungen Horanffys in Szepfi beden fs nicht mit den verschiedenen nuigrationen des Grafen Apponyi. Die Passivität sei seineswegs geeignet, das Prestige der Nationalpartei zu geben, zumal nur totale Interessen sie bewegen, aus derselben herauszutreten. Auf die Volkspartei übergehend, erklärte Redner es für einen aber­­­maligen Gedächtnisfehler des­ Abtes Molnar, wenn derselbe sagte, September 1895 hätte die Volkspartei noch nicht­ bestanden, da dieselbe schon im Januar 1894 durch den Abgeordneten Zelengat im Hause vertreten war. Wo Abt Molnar dem Gemenge von konservativen und Heritalen Elementen den Namen Bollspartei gab, war das eine Heine Wegtaufung, denn man findet in dieser Partei Hochtory und Ultrafrekitale, aber nicht­ vom Gedankengange des Volkes. Redner glaubt deshalb ebenso wie der Kultusminister, daß die Volks­partei bald verschwinden oder sich vollständig umgestalten wird, so daß in wenigstens der Abgeordnete AsbotH die Sammlung jener Parteien, melchen er schon an­­­­gehört hat, vermehren wird können. Redner teilte ferner mit, daß die Regierung sich mit der Vereinsfrage so­­ie mit der Frage der Stiftungen beschäftigte und erklärte schlichlich, daß die Regierung den derzeitigen Stand des Agrarsozialismus sowie der anderen Abarten des Sozialismus kenne, daß sie die Folgen nicht geringi häße, aber sich auch vor ihnen nicht fürchte und deshalb Ausnahmsmaßregeln nicht für zwecmäßig halte. Redner empfiehlt das Budget zur Annahme. (Lebhafte Zu­­simmung und Eljenrufe rechts.) Sodann wurde das Budget im allgemeinen angenommen. b..:4 Beim Dejeuner welches der Französishe Minister Hamptaur, zu Ehren des Grafen Muramiem gab, brachte ersterer folgenden Trink­­­spruch aus: „Ich bin überzeugt, meine Herren, daß Sie alle mit mir eine Sinnes sind in dem Augenblick, two ich mein Glas erhebe, um einen hervorragenden Staatsmann zu begrüßen und zu beglückwünschen, den ein erhabener Wille soeben auf einen Posten gestellt hat, für welgen dieser Staatsmann dur seine seltenen Eigenschaften und durch die großen Verdienste, welche seine Laufach­bahn bereits aufweist, berufen war, Herr Minister! Während ihres kurzen Aufenthaltes unter und werden Sie — hessen bin ich sicher, denn das fühlt man schnel­l empfunden haben, daß sich alle Sympathien und alle Zus­neigungen Ihnen zumenden. Meine Herren! Sie werden sich zweifellos den aufrichtigen Wünschen anschließen, die ich im Nam­en einer befreundeten Re­gierung und eines befreundeten Volkes aussprece, indem ich der Hoffnung Ausdruck gebe, daß Graf Muramieri auf diesem Hohen Boiten lange und mit Erfolg an dem Ruhme und Güde der Regierung Seiner Majestät des Kaisers Nikolaus II, sowie an den guten internationalen Beziehungen, welche zwischen den Mächten bestehen, und an ihren gemeinsamen Bemühungen für das größte Gut, den Frieden und die Humanität, mitwirken möge !“ Graf Muramciew erwiderte: = =­ „Herr Minister! Im­ Auftrage Sr. Majestät des Kaisers im diesed schöne Land, in das meinem ganzen Baterlande so teuere Frankreich gek­­ommen, war ich glücklich, Ihre Bekanntschaft zu­ machen und in persönliche Beziehungen zu Ihnen, mein lieber Kollege — wenn es mir erlaubt ist, Sie so zu nennen —, zu treten. So erhebe ich, mein Glas, indem ich auf Ihre Gesundheit trinke, überzeugt, daß‘ die intimen Beziehungen, die zwischen unseren beiden Ländern bestehen, so wie in der Vergangenheit das dauer­­hafteste Unterpfand des Friedens bleiben werden.” Die beiden Trinfsprüche wurden von den Anwesenden stehend angehört. Zur Reife des Grafen Murawiew nach Berlin liegen folgende Nach­­richten vor. Auf dem Berliner Bahnhofe wurde Graf Muraciem am 30. v. M. vom russischen Botschafter und dem gesamten Botschafterpersonale empfangen. Den 31. Januar abends gab der deutsche Botschafter Fürst Hohenlohe zu Ehren des Grafen Muramier ein größeres Diner. Nach demselben teiste derselbe nach Kiel ab, wo der deutsche Kaiser im Augenblice sich befindet. Montag mittags wird Kaiser Wilhelm daselbst den Grafen Muramcien in Audienz empfangen, worauf derselbe, wie die „Kölnische Reitung“ meldet, von Kiel nach Berlin zurückkehrt, um nach kurzem Aufenthalte um 11 Uhr achts nach Petersburg weiter zu reisen. Zur Ankunft des russischen Ministers im Berlin schreibt die „Nord­­deutsche Allgemeine Zeitung“: Graf Murawiem habe während seiner diplomatischen Laufbahn, die er dank seiner von allen, die mit ihm verkehrten, anerkannten Befähigung so rasch zurücklegen konnte, längere Zeit in der Hauptstadt geweilt, viele persön­­liche Beziehungen zurückgelassen und werde aus dem Empfange beim Kaiser und dem Berfehre mit den reitenden Staatsmännern den Eindruck bestätigt finden, daß heute so wenig als früher eine Verschiedenheit der Interessen vorhanden sei, die der Wortdauer­ einer für beide Staaten gleich erfreulichen Uebereinstimmung in den Zielen der auswärtigen Politit N­ußlands und­­ Deutschlands im Wege stünde.­­ D­ Ihnen Grünstiges berichten Fan. B. und Tochter sind nach B. übersiebelt Beide wohl, wenn auch ein wenig ängstlich ihretmegen — aber ich gebe mir Mühe, sie zu beruhigen. Schreiben Sie mir jet nicht, überhaupt niemandem in der Gegend, sondern warten Sie Nachricht ab.“ 50 „Die Geschichte wird fest eraft”, murmelte Eybing nach Vollendung “seines Briefes vor sich Hin. „Der Knäuel ist aufgewidelt — jeßt heißt e8 > Hald ans Abwideln gehen." Er kleidete sich vollends zum Ausgehen an, nahm Hut und Stod und verließ das Haus. Mittlerweile ging der Gerichtsbeamte sogleich an die Ausführung seines Vorhabend. Nach kurzer Besprechung mit seinem Chef, in der er nur erwähnte, daß er Grund habe, Spuren in der Umgebung von Steinbrunn zu finden und darum um eine Vollmacht ersuchte, machte er sich auf den Weg. Um Ziele angekommen, traf er den alten Diener, der unter dem Schloß­­­thore stand und dort etwas am Glodenzuge richtete, „Ich bin der Gerichtsadjunft Doktor Herz”, sagte der Antömmling, der seinen Wagen außerhalb des Vorhofes warten gelassen, „und möchte Sie ersuchen, mich in das Innere des Schlosses zu führen.“ „Der Herr Baron ist abwesend“, verlegte der Alte, „Das thut nichts,” „Aber ich bitte, wozu sol ich dann “* „Ich komme in amtlicher Eigenschaft“, unterbrach der Beamte. „IH d­ünsche in sämtliche Räume geführt zu werden.“ "Das geht denn doch nicht an! So ganz ohne Grund hat wohl niemand das Recht, ein fremdes Haus zu betreten.“ „Hier, meine Vollmacht und die Aufforderung an sämtliche Bewohner, mich in meinem Schritte zu unterstoßen. Genügt Ihnen das? Oder ist es Ihnen lieber, ich komme mit polizeilicher Bedeuung wieder? Auch könnte ich den Bürgermeister des Ortes auffordern, mir Eintritt zu verschaffen. . Eber“ aus Nachsicht für den Beriter zog ich es vor, allein zu kommen, um jedes" unnötige Aufsehen zu vermeiden.” (Sortiehung folgt.) Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 2. Februar 1897. Ne. 7084 politische Hebersicht. Hermannstadt, 1. Februar. In der Sigung des Abgeordnetenhauses vom 30. dv. M. ge­langte die Spezialdebatte über das Budget des Ministeriums auch nit zum Schlusse, da das Haus sich längere Zeit mit Erledigung der eingelaufenen Petitionen beschäftigte. Die griechisch-katholischen Bewohner von Hajdu-Dorogh waren unter anderem um Errichtung eines besondern griechisch - katholischen Bistums, beziehungsweise um Einführung der Liturgie in magyarischer Sprache eingeschritten. In der Presse war diese Angelegenheit vom national-magyarischen Standpunkte auf das Lebhafteste erörtert worden, natürlich in der Richtung hin, daß die Liturgie in magyarischer Sprache eingeführt werden solle und müsse. Der Kultus- und Unterrichtsminister Dr. Wlaffk­a, welcher in dieser Frage das Wort ergriff, bemerkte, daß die Errichtung eines magyarischen griechisch-katholischen Bistums nur in jenem Falle möglich sei, wenn es gelinge, diese Sprachenfrage zu entscheiden, was ausschließlich eine innere An­­gelegenheit der katholischen Kirche bilde, da die Kirche allein berechtigt sei, die Sprache ihrer Liturgie zu bestimmen. Die Entscheidung dieser Frage stehe allein der Kurie zu. Die Erklärung de Ministers wurde ohne weitere Debatte zur Kenntnis genommen. Eine desto längere Debatte entspann sich bei einer Reihe von Petitionen, die betreffe Errichtung eines selbständ­igen Bollgebietes dem Hause vorlagen. Im Namen des Ausschusses beantragte der Referent 3. Mol­­nar die Hinterlegung dieser Petitionen im Archive. Die Redner der Äußersten Linken wollten, es sollten diese Petitionen der Regierung mit einer Empfehlung übermittelt werden. Das Haus beschloß indes im Sinne des Ausschußan­­trages.­­Wie man aus Budapest meldet, haben die gegenwärtigen Ausgleichs­verhandlungen des ungarischen Ministerpräsidenten Baron Banffy und des Finanzministers Lu fa­c 3 mit ihren österreichischen Kollegen auch die Tertierung einiger, noch nicht erledigter Punkte des Roll- und Handelsbündnisses zum Gegenstande. Was die Duotenfrage betrifft, so ist der Zusammentritt der beider­­seitigen Deputationen nach Konstituierung des Reicherates, ungefähr gegen Ostern, in Aussicht genommen. Die beiden Deputationen erden boreist in mündliche Verhandlungen eintreten. Die ungarischen Minister kehren heute nach Buddapest zurück. Die Ernennung des Grafen Theodor Batthyany zum Gouverneur­­ von Fiume sol nach der Meldung mehrerer Blätter vollendete That­­sache sein. In Siume berricht gegenwärtig beträchtliche Aufregung, die auch darin ihren Ausdruck fand, daß bei den Gemeinderatwahlen die bisher in der Ma­­jorität befindlichen Liberalen unterlagen und die Autonomisten siegten. Mit­­ursache an diesem Umschwunge war, wie Krumaner Berichte melden, die jüngste Enquete in Angelegenheit der Einführung ungarischer Gefege in Fiume, und besonders die allgemein verbreitete Nachricht, daß die Regierung die Verstaat­­lichung der Polizei fordere. Denn,so sehr auch die Finmaner die Einführung der ungarischen Gehege wünschen, ebenso eifersüchtig lieben sie ihre autonomen Rechte. In et­wa zwei Wochen findet die Bürgermeisterwahl statt, für welche bisher nur autonomistische Kandidaten genannt werden. Zu den Abmachungen zwischen der österreichischen Regierung und den J­ungtfrieden weiß, die Prager „Bolitit“, also ein tschechisches Blatt, zu melden: „Wie in Regierungskreisen versichert wird, ist die vom Statthalter Grafen Coudenhove im böhmischen Landtage abgegebene Erklärung vor Schluß des Reichsrates zwischen der Regierung und den böhmischen Abgeordneten vereinbart worden. Nach den aus derselben Duelle zusommenden Mitteilungen wird die Regierung alles aufbieten, um die Jungtschechen für den ungarischen Ausgleich zu gewinnen, der für sie, wie man behauptet, akzeptabel sein dürfte. Damit den Jungtiechen die Situation bei ihren Wählern Leichter sich gestalte, soi gleich nach der Vertagung des böhmischen Landtages die vielfach schon annonzierte und auch besprochene innere böhmische Amtssprac­he bei Gerichten und politischen Behörden in Böhmen und Mähren eingeführt werden.“ Anläßlich der fegten Erklärung der österreichischen Re­gierung im böhmischen Landtage sind — namentlich im Lager |­ der Sezessionisten — Rufe nach einer neuerlichen Aestinenz der deutsch­­-böhmischen Abgeordneten laut geworden. Vor einigen Jahren erfolgte ein solcher Erobus über eine Erklärung des Fürsten Schwarzenberg, man möge über den Plener’schen Antrag, betreffend die Abgrenzung der Gerichtsbezirke, zur Tagesordnung übergehen. Die Wirkungen dieses Exodus blieben nicht aus und im Jahre 1891 ergriffen die Auswanderer freudig die Gelegenheit, in den Landtag zurückzukühren. Heute liegen die Verhältnisse im Landtage ganz anders, denn es ist sehr fraglich, ob die deutschnationalen Abgeordneten sie dem Erodus anschließen. « jegt befieht, gethan werden. 8 giebt im Hause eine thätige und bewegliche Nach­tepeichen aus Afrika hat Oberlieutenant Mullazzani die abziehenden Derwische verfolge und geschlagen. General Baldiffera kehrt nicht mehr nach Arcifa zurück. General Bigano erhält den Titel eines Vize­­gouverneurs bis zur endgültigen Entscheidung über die Erythräa. Die „Agenzia Stefani” meldet aus Agordat unter dem 30. Januar: Die Derwilche, mit welchen die italienischen Truppen die Fühlung unterhalten, fegen den Noüdzug fort und haben den Fluß Gaje überschritten. Die seit dem 27. dv. M. angeordnete Zerstörung der von den Derwishen im Lager von Amideb errichteten enormen Palissaden und anderen Befestigungswerke ist nunmehr vollendet. Die „Kölnische Zeitung“ meldet aus Petersburg. Wie verlautet, berief der Kaiser, als vor einigen Tagen die als eine starke Erkällung ange­­sehene Krankheit des Großfürsten Michael Nikolajewitich plöglich eine Wendung nahm, daß die Werzte eine Lungenentzündung befürchteten, den jungen Groß­­fürsten Michael Nikolajewitsch, der seit seiner Vermählung mit der Gräfin Sofie Mehrenberg im Jahre 1891 bei dem Kaiser Alexander III. in volle Ungnade gefallen war und sich nicht innerhalb der russischen Grenzen auf­­halten durfte. Es heißt, Kaiser Nikolaus habe damit seinem von ihm be­sonders hochgehaltenen Großoheim ‚eine Freude bereiten wollen und daß der junge Großfürst nur für wenige Zage seinen kranken Vater besuchen würde. Ob der junge Großfürst wieder vollständig in Gnaden aufgenommen und seine ehemaligen Chargen erhalten werde, ist noch unbekannt. Imenglingen hinterhanfe bt Chamberlain den Antrag eingebracht, welcher auch angenommen wurde, es sei ein aus 15 Mitgliedern bestehender Untersuchungsausschuß in Angelegenheit des Einfallend Yamiejons in den Transvaal einzufegen. Us Bwed und Ziel der Untersuchung hat Chamberlain genaue Erhebungen über den Ursprung und die Umstände des Einfalles, sowie über die Verwaltung der Chartered Company bezeichnet. Ob der Untersuchungsausschuß endlich Ernst machen wird, mag vorderhand dahin­­gestellt werden. Diese Frage beschäftigt derzeit lebhaft die englische Preise. Die „Zimes“ schwankt: „Die Unsicht, daß das öffentliche Interesse nicht gewinnen kann durch eine Untersuchung, welche sich thatsächlich schon erschöpft hat, erregt ohne Zweifel vielen Beifall. Aber obgleich es Härlich in der Kompetenz des Hauses der Gemeinen liegt, den Untersuchungsausschuß nicht wieder zu ernennen, tönnte ein solcher Schritt dennoch nicht ohne größere Einmütigkeit, ala big­e­ Schar, welche es tief empfinden würde, wenn ihr eine Gelegenheit entginge, absterbende Kontroversen aufs neue zu eröffnen. Sie würde unwahrscheinlich mehr Kapital s­chlagen aus der Weigerung, die Untersuchung zu beginnen, als sie je aus der Untersuchung selbst schlagen konnte. Es steht jedoch zu hoffen, daß die Untersuchung so weit wie möglich im juristischen Geiste und mit Rücksicht auf das Publitum und die auf dem Spiele stehenden Reichsinteressen geführt wird. Die Schutthaufen durczumwühlen, um Material zu persönlicher Gehäfsigkeit zu finden, oder um einen Parteizived zu fördern, ist etwwas, was unbedingt seine Reize für Gemüter bestimmter Art hat. Nuten wird dadurch nicht erreicht für irgend­eine Raffe, Mlaffe oder Antereffe Südafrikas.“ Nach einer Meldung der „Times“ aus Odessa befindet si die russische Flotte des Schwarzen Meeres zur Zeit in Sebastopol. Die Mannschaft ist vollzählig an Bord und zum aktiven Dienst bereit. Die Panzerschiffe und Kanonenboote sind stets unter Dampf. Ueber die Lage in der Türkei wird unter dem 30. v. M. berichtet: Die Situation auf Kreta hat sich infolge neuer Mordthaten und des Ans­pranges der Mohamedaner nach den Städten verschlimmert. Die Kriegsschiffe sind von Canea nach Candia abgegangen. Die­ Justizkommission hat ihre Arbeiten beendet und wird demnach­ abreien. Die Gendarmeriekommission wird, wenn bis zum 10. Februar die 6 fremden Offiziere und 170 Mann für­­ 3 Gendarmerie-Kompagnien vollzählig sein werden, am 20. d. M. abreisen. Auf eine Vorstellung der Botschafter, die Gerichtsreform auf Kreta sobald als möglich fertigzustellen, ermwiderte die Pforte, daß die mit dieser Arbeit betraute Kommission ihre Aufgabe bis zum 5. Februar beendet haben werde. Der Sultan nahm am­ 28. v. M. die Bedingungen der Banque Ottomane an. Der Vertrag über einen Vorschuß von drei Millionen Gulden wurde am 29. Januar abgeschlossen. Der Senat der Vereinigten Staaten Nordamerikas nahm mit 46 gegen 4 Stimmen die Bill, betreffend den internationalen Bis­metallismus, an.­­ Durch dieselbe wird der Präsident ermächtigt, Vertreter zu jeder etwa stattfindenden internationalen Konferenz zu ernennen, welche dies zweckt, ein festes Verhältnis zwischen Gold und Silber zu sichern. Die Bill ermächtigt den Präsidenten an, eine solche Konferenz einzuberufen. Stimmen aus dem Publikum. Hermannstädter Jagdverein. Die gemütliche Zusammenkunft findet des Feiertage wegen diesmal nicht Dienstag den 2. Februar, sondern nächsten Dienstag den 9. Februar 1. 3. in Panfiewicz’ altdeutscher Trinkstube statt.­­ Der Ausschuss des Hermannstädter Jagdvereines. Motal: und Tage 3:Chronik. Hermannsta­dt, 1. Februar. Aus dem Verordenungsblatt für das. und E. Heer.) Seine E. und FE. apostolische Deajertät geruhten allergnädigst anzuordnen die Einteilung des Oberstlieutenants Franz Grafen Marenzi von Tagliuno und Talgate, Markgrafen von Val Dliola, reiheren von Marenz­­feldt und Schened des Generalstabskorps, zur Truppendienstleistung beim 63. Infanterie-Regimente, mit Belassung im Generalstabskorps. Berordnungen des E. u . N Reichs-Kriegs-Ministeriums: Ernannt werden mit, 1. Februar 1897 zu Militär - Bauwerkmeistern die Apiranten: Karl Seidl, Rechnungs-Unteroffizier 1. Klasse des Divisions- Artillerie-Regiments Nr. 34, bei der Militärbauabteilung in Hermannstadt, Josef Mildner, Seldmwebel, und Friedrich Hüll, Rechnungs-Unteroffizier 1. Klasse des 2. Infanterie-Regiments, ersterer zu der Militärbauabteilung in Agram, Ieiterer zu der in Budapest. Transferiert wird mit­ 1. Februar 1897 der Oberlieutenant Anton Sußmann des 31. Infanterie-Regiments zum militär-geographischen Institute. Weiter wird transferiert mit 1. Februar 1897 im Einvernehmen mit dem F. ung. Landesverteid­igungsminister zu der 1. ung. Gendarmerie der Reservekadett Emerich Sandor des 31. Infanterie-Regiments. In den Ruhestand wird verlegt mit 1. Februar 1897 der Hauptmann 1. Kaffe Nikolaus Ceusianu des 63.­nfanterie- Regiments als zum Truppendienste im Heere untauglich, zu Sokaldiensten geeignet, unter Ver­­merkung für festere und für die Verwendung bei Etappenkommanden im Mobilisierungsfalle. (Betleibungen.) Seine E. u. f. apostolische Majestät geruhten auf Vortrag der Kultus und Unterrichtsminister dem ordentlichen Professoren an der Staufenburger Franz Josefs-Universität, Dr. Karl v. Haller und Dr. Ludwig Farkas, in Anerkennung ihrer zahlreichen Verdienste auf dem Gebiete des Unterrichtswesen, allergnädigst den Titel eines F. ung. Ministerial­ rates tatfrei zu verleihen. (Ernennungen.) Der Finanzminister hat den Hermannstädter Steueramtsoffizial Zoltan Fejes zum Kontrollor am Hevefcher­­ Steueramt ernannt.­­ Der Aderbauminister hat den Fogarasscher Einwohner Adalbert Szithay zum ständigen landwirtschaftlichen Berichterstatter für den Fogarasscher Bezirk ernannt. (Landesfichenversammlung.) Das ev. Landeskonsistorium W. 8., welches vom 26. bis 30. Januar tagte, hat die Einberufung der 18. Landes­­fichenversammlung auf den 28. April d. h. beschlossen. (Bolkstüche) Un­terdienten für die Vollstüche sind weiter ein­­gegangen von: Dr. Karl Wolff, N. RN, U. U. je 10 fl., Obergerichtsrat dr. Phleps, Gerichtsrat Karl dr. Hannenheim, Ladierer Zosef Kolhig je 5 fl., Jumelier Friedrich Schwabe, Frau Emilie Jauernig je 3 fl, Frau Mayerhofer und Uhrmacher Erdl je 1 fl., Firma Zosef Wagner 25 Kilogramm Reis, Firma J. Lienerth I Heftorter Mehl. Aus der Theaterkanzlei.­ Den Bemühungen der Direktion ist es gelungen, den ausgezeichneten Künstler Herrn Franz Temwele für ein zweimaliges Gastspiel in Hermannstadt zu gewinnen und wird derselbe morgen den 2. Februar als Klingenberg in der „goldenen Spinne“, Schwant in 4 Arten von Fr. dr. Schönthan und am 3. d. M. als Graf Mongers im­ „„weiten Gesicht“, Lustspiel in 4 Akten von D. Blumenthal, auftreten. Weiterer Worte bedarf es nicht, denn der Name Franz Tewele sagt alle. (Gemütlicher Abend.) Um Mißverständnissen vorzubeugen, erlauben wir uns, bekannt zu geben, daß die am 31. v. Mts. erschienene Ein­­ladung zu dem Dienstag den 2.d.M. im Saale der Restauration „Bankiewicz“ stattfindenden gemütlichen Abend des Hermannstädter Männergesangvereins auch an die Ehren- und unterfragenden Mitglieder des Vereins und deren Familien gerichtet ist. (Militärkonzert.) Dienstag den 2. Februar 1897 findet in der neu­­restaurierten und elektrisch beleuchteten Restauration „Ardean“ ein Militär­­konzert einer Abteilung der Musik­apelle des I. und E. 31. Infanterie-Regiments statt. — Anfang 7 Uhr abends. (Kostume-Kränzchen) Der Hermannstädter „Yugendbund“ vers­anstaltet am 6. Februar d. F. im großen Saale des „Gesellschaftshauses” ein Kostume-Tanzkränzgen, zu i welchem aie Freunde und Gönner des „Augend» bundes“ eingeladen werden. — Logenkarten für 4 Personen zu 3 fl. sind bei R. Beipersla, Weinanger 9, 3. Roman, Duergasse 4, und Leopold Kellner, Kälbergasse 9, zu haben. (Kommisverein dktongert.) Wie bereits gemeldet veranstaltet der Hermannstädter Kommisverein am 7.d. M. unter gefälliger Mitwirkung eines

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