Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1898. November (Jahrgang 25, nr. 7563-7588)

1898-11-26 / nr. 7585

Seite 1250 Hermannstadt, Samstag Das andere ist, daß Sie doch bedenken mögen, daß gestern der Erste, der im Polytechnikum vorgeführt wurde, ein solches Individuum war, der sein Hörer der Universität, sein Hörer der Technik ist, sondern ein Individuum Namens Samorzil, welches noch aus der Zeit der 1889er Wehrgeiegdebatte bekannt ist, sozusagen ein „Urdemonstrant”. (Heiterkeit rechts. Großer Lärm hin und auf der äußersten Linken. Rufe ebendort: &3 giebt Spione unter ihnen !) Ferner Schustergehilfen und andere Handwerker . .. . (Großer Lärm Kints­­­okeran Rakovsky: Fit der Schustergehilfe sein Mensch ? Minister Berezel: Gewiß, auch er ist ein Mensch, aber die Uni­­versitätsgebäude sind sein Zufluchtsort der Staßendemonstranten. Für solche, die nicht dorthin gehören, bildet die Universität kein Refugium. Das Bireite, was die Herren Abgeordneten alle Beugen gesehen haben, waren die auf dem Hofe der Technik angesammelten Leute; nach dem Aussehen waren es zum geringsten Teile Hörer der Technik. Sie schleuderten Steine nach den Fenstern einer Loyalität des Abgeordnetenhauses , aber sie verübten auch noch andere Dinge, die ich gestern nicht sagte, sei aber jagen muß: sie spieen gegen das Haus aus. Das hat doch die Polizei nicht provoziert. So viel wollte ich sagen ; mehr kann ich auch noch nicht melden, da mir die amtlichen Berichte so fehlen. Arpad Lazar bemerkt in persönlicher Sache, er habe die Naricht in das Haus gebracht, daß die Polizei vor dem Polytechnitum tmieder gegen die­­­ugend einschreitet. Redner hat sich zufällig in der Kanzlei des Abgeordneten­­hauses befunden, als er sah, daß im Hofe des Polytechnitums junge Leute zu laufen begannen und sie Hinter einen Zaun verstecken. Man konnte vorausl­iegen, daß die Jugend nicht ohne Ursache gelaufen ist und dies Hat Redner im Hause erzählt. Präsident: Wir geben zur Tagesordnung über. Der Herr Abge­­ordnete Rakovsky hat einen Immunitätsfall angemeldet. Stefan Rakovsk­y erzählt, er habe sich für einen jungen Mann ver­­wendet, den ein Polizeibeamter am Kragen pachte, ohne daß er etwas ver­­brochen hätte. Der Polizeibeamte fragte Redner, wer er sei, worauf er ante twortete, er habe nicht die Pflicht sich zu legitimieren, doch möge der Polizei­beamte seinen Namen nennen, da er den al im Hause zur Anzeige bringen wolle. (Großer Lärm rechts.) Später wollte man Redner den Korbon nicht passieren lassen, trog dem er Hörte, wie ein Polizeibeamter dem Stadthaupt­­mann zurief. Das ist der Abgeordnete Rakovßly. Redner rief Hierauf dem Polizeibeamten zu: Was ist das für eine Nichtönugigkeit (Lärm rechts), daß Sie mit trog dem Sie willen, wer ich bin, nicht passieren Lassen. Die Abge­­ordneten Paul Szötz und Benjamin Perczel, welche der Szene beimwohnten, riefen den Polizisten zu: „Rühren Sie den Herrn nicht an, Sie riskieren die Stelle, denn das ist der Abgeordnete Rakonsky.* Dessen ungeachtet ließ StadtHauptmann Krecdanyi Redner von Restablern umzingeln, worauf Abger­ordneter Perczel sagte: „Wagt es ja nicht, ihn zu verhaften, das ist der Ab­­geordnete Rakonsky !“ SFrecdanyi erwiderte: „Das ist mir allegeind !!" (Großer Lärm.) Redner schlug sodann um sich, worauf die Polizisten auseinander stoben. Einen Moment später wurde Redner wieder von Konstablern umringt, worauf Szötd den Redner am Arme nahm und in das Haus geleitete. Redner konstatiert, daß dies eine flagrante Verlegung des Immunitätsrechtes ei. Die Polizei wußte seinen Namen, er wurde nicht bei einer U­ngesehlichkeit in flagranti betreten, weshalb er auf einer Satiefaktion bestehen muß. Redner bittet das Haus, den Immunitätsausschuß anzumeilen, daß er binnen drei Tagen berichte. (Lebhafte Zustimmung links und äußerst einfs.) P­räsident: Die Anmeldung wird an den Immunitätsausschuß ge­­wiesen. Akzeptiert das Haus den proponierten Termin von drei Tagen ? (Rufe: Sa! Sa) E38 folgten nun einige Interpellationen von minderem Belange, worauf die Sigung geschlossen wurde, Siebenbürgischs Deutsches Tage slatt. Politische Uebersicht. Hermannstadt, 25. November, Nationalpartei Ferdinand Horansky begab sich sodann in Ausführung eines Konferenzbeschlusses der Partei zum Präsidenten der Unabhängigkeitss und Achtundvierzigerpartei Franz Kossuth und drückte ihm den Dank der Partei für die Unte­rstützung aus,welche die Unabhängigkeitspartei der Nationalpartei in ihrer speziellen Angelegenheit angedeihen ließ.Franz Kossuth betonte in seiner Antwort,die Partei habe sich in ihrer Haltung nur durch das Ge­­rechtigkeitsgefühl leiten lassen. Wie jetzt durch das»Pester Journal«bekannt wird,hat die Regierung die Absicht gehabt,das Reskript bezüglich der Vertagung des Reichstages in dem Momentzanerlesung zu bringen,wenn keine Aufsicht mehr gewesen daß Honvedminister Baron Fejernary seine gewaltsam unterbrochene Rede beenden werde können.Zufolge der Beilegung des Konflikts zwischen dem Honvedminister und der­ Opposition unterblieb jedoch die Verlesung des könig­­lichen Handschreibens,mit welchem das Haus auf zwei Wochen d.i.vom 22.November bis zum 6.Dezember,vertagt worden wäre.s Des weiteren beabsichtigte,wie dies in gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen der liberalen Partei verlautet,die Regierung Ammer vorausgesetzt,daß es zur Vertagung gekom­men wäre­ für den Fall,daß sich die Opposition auch nach der am 6.Dezember zu erfolgenden Wiedereröffnung des Hauses der die Vorgänge vonehegestern herbeigeführten allerschärfsten Tonart bedienen sollte,den Reichs­­tag neuerlich,diesmal bis i.Dezember vertagen zu lassen.Nun,da die Regierung­ wenigstens nach dem momentanen Stand der Dinge—­von dem Handschreiben betreffend die Vertagung keinen Gebrauch zu machen ge­­zwungen ist,hängt es einzig und allein von dem weiteren Verhalten der Opposition ab,ob die Regierung überhaupt zu diesem Mittel greifen werde. Bewegt sich die Obstruktion in der nächsten Zukunft in demselben Fahrwasser wie vor der Aufrollung der Hentzii Affaire und der im Zusammenhang ehnemit inszenierten persönlichen Hetzen,nun,so mag dieselbe ihren ungestörten Lauf nehmen­ bis um die Zeit gegen den 20.Dezem­ber,wo dann aus dem Kreise der liberalen Partei an die Regierung betreffs der nächsten Zukunft eine Interpellation gerichtet werden soll,in deren Beantwortung Ministers­präsident Banffy die Erklärung abgeben wird,der wirtschaftliche status quo werde,ohne daß sie zu Verordnungen nötig wären,auch über Neujahr auf­­rechterhalten werden.Sobald diese Antwort,wie dies zuversichtlich zu ers­tarten steht,von der Majorität des Hauses billigend zur Kenntnis genommen sein­ wird,soll eventuell die Auflösung des Reichstags und die Ausschreibung der Neuwahlen erfolgen. Wie in Budapest verlautet,trifft Se.Majestät am Sonntag früh ans Gödöllö in Wien ein und begiebt sich am 1.Dezember zu einem mehr­­tägigen Aufenthalte nach Wallsee,wo er im Fabrilienkreis ein stiller Zurück­­gezogenheit sein Jubiläum begeht. Wiener Blätter melden,daß das Gerücht über die Demission des Kriegsministers Krieghammer unrichtig sei. In der Sitzung des Ausgleichsausschusses vom 23.d.Mts.in Wien erklärte der Abgeordnete Mauthner,er tausche unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Frage auf,ob die beschleunigte Verhandlung und unveränderte Annahme des Ausgleiches noch von des­ Regierung und der Majorität ge­­fordert werden könne,daselbst,wenn der Ausgleich hier angenommen würde, unter den gegenwärtigen Verhältnissen in Ungarn keine Aussicht vorhanden sei,daß er in Ungarn wenigstens bis zum festgesetzten Termin zustande kommt. Redner richtet an den Ministerpräsidenten die Anfrage,welche Anschauung er über die Vorgänge in Ungarn habe,und ob er bei den geänderten Ver­­hältnissen,wo man der Versagung oder sogar der Aufhebung des ungarischen Reichstages gewärtig sein kann,die Behandlung der Ausgleichsvorlagen im Ausgleichsausschusse weiterzuführen gedenkt. Am 23.d.M.ist der deutsche Kaiser auf seiner Heimreise in Pola eingetroffen.Zum Em­pfange degselben hatten sich eingefunden:der Erzherzog Karl Stefan mit der Erzherzogin Maria Theresia,der Marine­­kommandant Freiherr von Spaum der Statthalter Graf Goeß,der Hasem­admiral v.Hinke und der Kommandant der Wintereskadre Frh.v.Minntillo. Umlthr fand an Bord der,,Hohenzollern,das Dejeuner statt Wegen des regnerischen Wetters unterblieb die Besichtigung der Stadt.Um halb 2 Uhr nachmittags erfolgte nach herzlicher Verabschiedung vom erzherzoglichen Paar die Abreise. Aus Rom wird gemeldet, daß die Konferenz gegen den A­narchismu­s, an der alle europäischen Staaten teilnehmen, ungefähr 40 Mitglieder zählen wird. Man nimmt an, daß die Arbeiten der Konferenz nicht länger als einen Monat dauern, somit wahrscheinlich vor Weihnachten beendet sein werden. Den Delegierten wird volle Freiheit gewahrt, Anträge einzubringen und auch Fragen anzuregen, die es nicht unter den vom der italienischen Regierung der Konferenz vorzulegenden befinden. Es wird erwartet, daß die Konferenz mindestend zu dem Beschlaffe, engere Beziehungen zwischen den Polizeibehörden der Staaten behufs Ueberwachung der Anarchisten herzus­­tellen, solche zu der Vereinbarung, daß alle anarchistischen Verbrechen all­gemeine zu behandeln seien, führen werde. E 8 wird jedoch die Hoffnung gehegt, daß es gelingen wird, an in Bezug auf andere Punkte zu einem Ein­­vernehmen zu gelangen. Die Mitglieder der Konferenz werden vom König und der Königin empfangen werden. Festlichkeiten, wie sie sonst bei ähnlichen Anlässen stattfinden, werden im Hinblick auf den ernsten Charakter der Kon­­ferenz nicht veranstaltet werden. Der englische Schagkanzler Hide Beach hat vor einigen Tagen eine Rede gehalten, im melcher er sagte, «­ sei kein Grund vorhanden, daß die englische Regierung sich nicht mit der französischen in durchaus freundschaft­­lichen Verhandlungen über die gegenseitige Abgrenzung der Rechte und Pflichten der beiden Mächte in Egypten auseinanderfegen könnte. Die Perspektive schwerer Differenzen mit Frankreich sei gegenwärtig in weitere Ferne gerückt denn je. Neben dem persönlichen Gezänte, das jede Reichstagsfigung seit geraumer Zeit zu verzeichnen hat, und das s­chließlich doch nur darauf hinausläuft: Hebe dich hinweg, damit ich an deine Stelle trete, kann er dem unbefangenen Beobachter nicht entgehen, daß die politischen Zustände in Ungarn in der That ungesund sind. Selbst wenn die Nationalpartei ihren Umvweg erreicht und das Ministerium Banffy geht, mad wäre damit erreicht? Steht das Mittel, das sie angewendet hat, um zur Macht zu gelangen, nicht auch allen folgenden Minoritäten zur Verfügung ? „Man kommt dann“, meint das „Fremdenblatt”, „mit Recht zu süd­­amerikanischen Zuständen, ins Parlamentarische übertragen. “3 giebt Shiteme, die alle verschlingen, die sich ihrer bedienen und ein solches System will die Nationalpartei jegt zur Geltung bringen, troß des Widerspruches der Nation, die ss darüber war ist, welche Aera damit eröffnet werden würde. Die ungarische Opposition sollte sich daran erinnern, daß die Obstruktion von den Irländern erfunden worden ist, von einer Partei, die gewiß ist, ewig eine Minorität zu bleiben.” Die „Nationalpartei” hat im ihrer legten Sigung einstimmig eine Adresse angenommen, welche gelegentlich der Verhandlung der J­ndemnitäts- Vorlage im Abgeordnetenhause einzureichen sein wird. Der Präsident der einem tiefen Bli in diese Kinderaugen brachte sie sein abweisendes Wort über die Lippen. Außer ihrer Beschäftigung mit Zobst fand Jon neben ihren eigenen Studien im Malen und in der Musik, die sie mit der größten Gerissenhaftigkeit trieb, auch Steresse für den Haußhalt. „Zante Emerenz“, bat sie, „überlaß mir doch ein paar von deinen vielen Pflichten, die unbedeutendsten, oder die dir am unbequemsten sind, Iehre mich, mich auch im praktischen Leben zurechtzufinden.“ „Gern, Kind“, sagte das alte Fräulein, „du wirst ohne dies nie richtig eine Stellung ausfüllen können; denn wohin der liebe Gott ein Mädchen stelt, was für einen Pla­tz ihm anmeist, Haus, Familie und Wirtschaft sind und bleiben doch einmal, troß aller Emanzipation, troß aller jegt not­­wendigen Selbständigkeit, die drei Hauptgebiete der Thätigkeit, mo es si am leichtesten zurechtfinden und so recht segenstnwert wirken kann.” Ida stand an dem Nähtisch des alten Fräuleins und stocherte mit der befannten Nadel in dem befannten Plüfscht­ffen. „Aber, Tante Emerenz", antwortete sie etwa" Heinlaut, „es giebt eine Million mehr Frauen in Deutschland, al Männer — da ist es doch unmöglich, daß wir Mädchen alle heiraten, und ich würde es sowieso nicht mehr tun.“ „Heiraten? » — 3 ist nicht unbedingt notwendig, daß man heiratet”, antwortete Emerenzia Wohlfahrt lächelnd, „obgleich 3 ja die eigentliche Be« stimmung des Weibes ist und darum der natürliche und berechtigte Wunsch eines jeden Mädhend. Wir Ledigbleibenden müssen viel entbehren an eigenem Stück­ch sein, aber es ist uns nicht versagt, anderen Glück zu bereiten, und glaube mir, Kind, das hat auch seine Freude — freilich, mit achtzehn Jahren dachte ich an andere. Doch, um auf deinen Wunsch zurückzukommen: Du kannst­ießt morgens den Kaffee bereiten — ich habe dadurch Beit, ein halbes Stündchen länger im Bett bleiben zu können, was einem mit sechzig Jahren von manchmal ganz behaglich is, — das zweite Frühfiück besorge ich — den Nachmittagskaffee du, — aus einem ähnlichen Grund wie am Morgen, ich fite dann etwas länger in meinem Sorgenflugl — und du Ffannst aud) Wein und Bier herausgeben.” (Fortlegung folgt.) Sääfiche Z Universität. Hermannstadt, 23. November, Heute vormittags 9 Uhr fand die zweite Sigung der Generalversammlung der sächsischen Nationsuniversität unter dem Vorsige des Komes-Obergespans Gustav Thalmann statt. Das Protokoll der vorigen Sikung wurde ohne eine Bemerkung gut­­geheißen. Der Schriftführer verliert hierauf den Wortlaut der in der vorigen Sigung beschlossenen Trauerkundgebung über den Tod Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Elisabeth. Dieselbe wird in folgender Fassung angenommen : „Eure kaiserliche und apostolisch königliche Majestät! Allergnädigster König und Herr! Die Generalversammlung der jächrlichen Universität, die eben zur Bes­ratung und Beschlußfassung über jene Aufgaben zusammentritt, die ihr durch das Gefeg übertragen sind, kann an ihre Arbeit nicht herantreten, ohne zuerst ein Wort der Teilnahme und des Beileids zu sprechen angesichts des Todes IHrer Majestät der durchlauchigsten Kaiserins Königin, doch den nicht nur Eure Maojestät, sondern auf die Völker unseres Vaterlandes schwer getroffen worden sind. Der Schmerz ist umso tiefer, als sämtliche Völker unseres Landes auf Zage der Freude Hofften, als sie sich vorbereiteten, die fünfzigste Wieder­­kehr des Tages zu feiern, als Eure Majestät den Thron der Väter bestiegen. Nun umgiebt diese Freude eine dunkle Wolfe, aus der die Gottergebenheit und Fassung Eurer Majestät um so heller Leuchtet. Sc­­hwerer die Schidungen sind, die der Herr über Leben und Tod auch über die Mächtigsten dieser Erde sendet, um so mehr möchte die Liebe der Wölfer mithelfen, daß sie die Kraft finden, zu tragen, was auch ihnen auferlegt ist. h % · 26. November 1898. Nr. 7585 Und so bitten wir Gott den Herrn, daß er Eure Majestät in der Liebe und Verehrung der Unterthanen einen Erlag finden lasse für die Schweren Verluste Eurer Majestät. „Die Regierungsgeschäfte dürfen seinen Schaden erleiden“ — so sprechen Eure Majestät im Augenblick schm ersten persönlichen Leides. Diese Sprache der Pflicht versteht auch der einfache Mann und beugt sich demütig unter solch Hochgemute Gesinnung. Geruhen Eure Majestät, den Ausbruch unserer lebhaften Teilnahme an dem schweren Berluste allergnädigst entgegenzunehmen, der Eure Majestät und das allerhöchste Haus sowie das ganze Vaterland betroffen. » In homagialer Treue und Ehrfurcht «­­Eurer kaiserlichen und apostolisch königlichen Majestät unterthänigste Generalversjammlung der sächsishen Universität.“ Das Zentralamt hat Sorge getragen, daß diese Trauerfundgebung auch­ in entsprechender äußerer Form vorgelegt werde. Ebenso wird der Teit der beschlossenen Trauerfundgebung an die Witwe nach St. Erzelleng dem einstigen Komes-Obergespan Grafen Andreas Bethlen angenommen. Nach Mitteilung der eingelaufenen Schriftfuüce wird zur 7 Tagesordnung übergegangen. &3 referiert Albert Arz dv. Straußenburg über 4 Ministerial­­erlässe betreffend den Voranschlag der Universitätsfasje pro 1898 und die in der 1897er Session gefaßten Beschlüsse. Dieselben werden zur Kenntnis ge­­nommen und die Sache der nicht genehmigten Errichtung einer Notargschule einer späteren Verhandlung vorbehalten. Samuel Dörr referiert über die Dankschreiben des Dr. Gust. Guiessch für Verleihung des Molnar’schen Stipendiums und der Lehrer der Medinischer landwirtschaftlichen Lehranstalt wegen Bewilligung von Teuerungszulagen. Dieselben werden zur Kenntnis genommen. Nach dem Referate desselben Abgeordneten wird dem Kanzlisten Ad. Wolff vom 1. April 1899 angefangen die gebührende Ouinquennalzulage und eine Unterfragung von 40 fl. zuerkannt. Dem Thürsteher Michael Schneider wird eine Unterfrägung von 20 fl. mit Rücsicht auf die Teuerungsverhältnisse ein für allemal bewilligt. Ueber Bericht und Antrag Josef Konnerths wird die Einladung des naturwissenschaftlichen Vereins zum Besuch seines Museums zur Kenntnis genommen.­­ Dem Juristen Arnold Brudner wird das Molnar’sche Stipendium zu­­erkannt. Nach dem Antrage des Zentralamtes wird über Befürworten Franz Pildners die Beilegung des Universitätsloffalofals beschlossen. Das bis­­berige Lofal sol in ein Geschäftslofal umgewandelt werden. Die nächste Sigung wird am 26. d. M., vormittags 10 Uhr, statt­­finden. Die Tagesordnung für Kieselbe wurde mitgeteilt und die Sigung hierauf geschlossen. An diese Sigung schließt sich eine Sigung der Siebenrichter Generalversammlung. Nach Verifizierung des Protokolls der vorigen Situng werden die neuen Einläufe bekanntgegeben und den betreffenden Kommissionen zugeteilt und dann zur Tagesordnung übergegangen. Albert Arz berichtet über zwei Ministerialerlässe betreffend die­ 1897er Beschlüfse und das Budget pro 1898. Diese gutheißenden Erlässe werden zur Kenntnis genommen. Abgeordneter Karl Roth berichtet über Verpachtung der Weidegebirge pro 1898—1901. Dieselbe wird nachträglich gutgeheißen mit dem Zusage, daß für den Fall des Verkaufs der Holzbestände in diesen Gebirgen die Kündigung dieser Verträge mit dem legten September des Kündigungsjahres der Siebenrichterherrschaft ertraglos freistehen soll. Ueber Vertrag Samuel Dörrs wird der Eleonore Kollar eine Unter­stüßung von 20 fl. bewilligt, dem Heger Petru Vidrighin eine Gnadengabe von A fl. monatlich gewährt. Der Antrag, das Forstpersonal zu vermehren, wird für diesmal ab­­gelehnt. ? Nächte­­igung am 26. d. M. nach der Universitätsfigung. Allgemeine Versammlung des Sermannstädter Eislaufvereins. Dieselbe fand PBienstag ten 22, d. M. im Sprechzimmer des Gewerbe- Vereins statt. VBorfiger, Bereitsvorstand Gustav Theis, eröffnete dieselbe nach Begrüßung der Erschienenen und ernannte zu Berifikatoren des Sigungs- Protokolles die Mitglieder­­ W. Krafft, W. Gorig und ©. Kißling. Dann verlas der Schriftführer den von ihm zusammengestellten Jahresbericht, dem wir folgendes entnehmen: Die abgelaufene Saison (22. Vereinsjahr) war viel günstiger als die Vorjährige. Gemwährte die Ieptere die Bewegung der Eisbahn an nur 31 Tagen, so konnte im­­­ereinsjahr 1897/98 an 61 Tagen gelaufen werden. Der erste Schleiftag fiel auf den 7. Dezember 1897, der rechte auf den 22. Februar 1898. Den ganzen Tag über war die Bahn 43 mal, nur vormittags 16 mal, nur nachmittags 1 mal und nur abends 7 mal benügbar. In der ganzen Saison spielte die Militärmufii 5 mal nachmittags und 4mal abends. Das einzige größere Eisfest mit Feuerwert und Militärmufit fand am 16. Januar 1898 von 5 bi 7 Uhr abends statt. Die Zahl der­­ Vereinsmitglieder betrug im ganzen 1370, darunter 76 unterfrügende und 90 mit Fremdenfarten versehene. Die Einschreibegebühr zahlten 144, die Verspätungsgebühr 176 Mit­­glieder. Schlittichuhaufbewahrungstarten wurden 555 ausgegeben, Schlittichuh­­leihgebühren von 167 Personen bezahlt. cf Den Nichtmitgliedern wurden 2461 Zuseher- und 472 Läuferkarten gelöst. Die Einnahmen 1897/98 stellen ss, wie aus der vorliegenden, vom Ausschuffe und den Herren Rechnungsrevisoren geprüften und richtig befundenen Rechnung hervorgeht, auf 3898 fl. 3 kr., die Ausgaben auf 3345 fl. 62 fl., so daß ein Kaffarest von 552 fl. 41 fl. erübrigt. In der Rechnung ist enthalten auch die voranschlagsgemäß erfolgte Ab­­stattung von 1000 fl. & conto des seinerzeit zum Baue des Eislaufpavillons aufgenommenen Darlehens von 4400 fl. — Der diesbezügliche Darlehensrest beträgt zu Beginn der diesjährigen Saison 1817 fl. Die Vereinsgeschäfte wurden in 2 Ausschußfigungen und einer allgem­meinen Versammlung erledigt, die Veranstaltung von Eisfesten zc. Hatte mit danfenswerter Bereitwilligkeit ein Komitee, bestehend aus den Ausschußmit­­gliedern Dörschlag, Binder, Grohmann und Frieder. Shuster übernommen. Die elektrische Beleuchtung des Eisplages wurde auch in der abgelau­­fenen Saison in zufriedenstellender Weise durch die Firma EC, Scherer und Söhne bewerfstelligt. Die Versammlung nahm den Bericht zur Kenntnis. folgt die Jahresrechnung Das Rechnungsresultat wird genehmigend zur Kenntnis genommen und dem­­ Vereinskassier Friedrich Ezidek­ für seine außerordentliche Mibewaltung der Dank ausgesprochen und die Ent­­laftung erteilt. Die Mitgliederbeiträge pro 1898/99 werden über Ausschußantrag wie im Vorjahre festgestellt. && Haben demnach zu zahlen : Ungabende Mitglieder 2 fl. (Familien, melde mehrere Karten Lösen, für die ersten zwei Karten je 2 fl, für jede weitere für die noch in ölterlicher Pflege befindlichen, noch unselbst­­ständigen Linder je 1 fl.), unterftagende Mitglieder 1 fl. Die Aufnahmegebühr

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