Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1899. Juli (Jahrgang 26, nr. 7763-7788)

1899-07-22 / nr. 7781

Hermannstadt,Samstag Siebenbürgiscch-Deutsches Tageblatt, RrLWst (Predigten in den evangelischen Kirchen e.V.)Sonntag den 23.Juli predigen:in der Pfarrkirche um halb 10 Uhr Stadtpfarrer Klein;in der Spitalskirche um 11 Uhr Stadtprediger Köberz in der Johanniskirche um 11 Uhr Stadtprediger Schnell. .(Widmungen.)Von Julius Teutsch,Genossenschaftsrevisor der hiesigen allgemeinen Sparkassa,wurden 20fl.und von Gustav Arz,Pfarrer in Urwegen und Dechant des Unterwälder Kirchenbezirkes,100fl.dem Pres­­byterium für den Mittelschulbaufond übergeben;weiters wurden von Frau Reginesterdt 10st.19kr.,von einer Ungenanntenöfl.«und von einer anderen Ungenannten 3fl.54kr.für den Schwesterunterstützungsfond der Krankenpflegeanstalt gewidmet. ».""Konzer­t der Stadtkapelle.)Das dritte Donnerstagkonzert unsere­ Stadtkapelle,das gestern im»Hermannsgarten­«stattfand,hatte ein ganz besonders zahlreiches Publikum angelockt.Für den Stammgast dieser Sommerkonzerte ist es besonders interessant zu beobachten,wie sich der Zu­­hörerkreis immer mehr aus den verschiedensten Gesellschaften unseres­ Stadt zusammensetzt,stets weitere­ Schichten umfaßt.Dazu möchte basidern gestrigen Konzerte auch die trefflich zusammengestellte Vortragsordnung bei­­getragen haben und er kann auch an dieser Stelle nur rühmlich hervor­­gehoben werden,wie verdient sich der Dirigent um das Publikum macht in dem er eifrig bedacht ist,seither­ Zeitgleichen Schritt zu halten,das Neueste der Musiklitteratur unserem­ Publikum zu interpretieren.Schatte man««;­esera Geretheie Teile aus Siegskiegugneke»Der Bäkenhäute­« lenneip Fu lernen.Besonders reichlichen Beifall ernteten die rasch beliebt ge­­wordenen Vorträgte so des Streichquartettes,sowie die immer gleich zündende Phantasie aus Maccagnis»Cavalleria Rusticana«.Auch diesmal mußte sich die Kapelle fast nach jeder Nummer zu einer Draufgabe verstehen. (,,Grand Bierhalle.«)Morgen und an den folgenden Tagen wird in der««,,Grand Bierhalle«die Pretaier Musikkapelle konzertieren (»,Ju«ichmanns Glück­)Unser­ Landsmann Hauptmann­ Fritz Chrestels hat im­ Eisenstädter Gebiete einen Sechzehnen der im Gewichte von 1709 üb­erlegt.. (Ein Standb­ild für Bocskay.Unter den zehn Statuen, welche de.Majestät der Hauptstadt zum Geschenk m­acht,befindet sich auch eine des Fürsten von Siebenbürgen Stefan Bocslay,unstreitig des bedeutendsten Mannes,der auf dem Fürstenstuhl unserer engeren Heimat gesessen ist,leider zu kurzesei­.Die Statue wird jetzt im­ Atelier des Bildhauers Barnabas Hollo ansgeführh Sie stellt den Fürsten stehend dar,während ihm ein Szeller Krieger m­it gezücktem Schwert Treue gelobt.Die Statue wird ein Rondeau der Andrassystraße zieren. (Beleidigung einer Behörde.) Der Private Julius Löffler in Wien geriet kürzlich mit dem Briefträger Anton Lochner wegen Nicht­­ausfolgung eines rekommandierten Briefes in eine Kontroverse, die ihn mit dem Strafgefege in Kollision brachte. ALS der Briefträger sie weigerte, Löffler einen nicht an ihn adressierten Geschäftsbrief auszufolgen, machte legterer die Bemerkung: „Oesterreichische Dummheiten!” Die Postdirektion machte von diesem Vorfalle eine Anzeige ans Bezirksgericht Josefstadt, welches in der Bemerkung Löffler eine Beleidigung einer Behörde, des Bostamtes nämlich, erbliche. Löffler wurde vom Strafrichter Gerichtssekretär Weinlich zu einer Geldstrafe von 30 fl., eventuell zu sechss Tagen Arrest, verurteilt. Sein neuer Wetterprophet­ Ja­ram Cristof aus Eger hat P­rofessor Falt im Wetterprophezeien einen Konkurrenten erhalten. Anstatt der „Lettlichen” Tage hat Kristof seine „Wechseltage“ die, wie er jagt, tief in der­ Natur begründet sind, und auf langjährigen Beobachtungen fußen.” Für August und September stelt Cristof folgendes „Wetterrepertoir” fest: „Die ‚Wechseltage, welche auf den 2., 8. und 12. August fallen, sind jeher milder und gutartiger. Natur. Die Wechseltage hingegen, die auf den 16, 17. 19. und 29. August fallen, sind das Gegenteil davon. Sie werden im wilder und bösartiger Weise auftreten." “ Im September fallen seiner Ansicht nach „auf den 3., 8., 10., 13., 16., 23., 25. und­ 30. September Wechsel­­­ tagen Diese acht Wechseltage sind alle sehr zu fürchten, da sie furchtbar mild auftreten werden.” — Es ist ein wahres Glück, daß die­ Weiterpropheten gerne Unrecht haben, denn diese furchtbar wilden Wechseltage, die uns bevor­­stehen,­önnen einem wahrhaftig Angst und Bange machen! (Eines angedrohte Abschaffung.) Der evangelische Pfarrer von Hamm, Dr. ®. Hardung, der seinen­­ Ferienurlaub in Niederhof bei­­ Hohenelbe in Böhmen verbringt, wurde von dem dortigen Bezirkshauptmanne mit der Ausweitung bedroht. Pfarrer Dr. Hardung teilte dem Blatte seiner Heimatstadt Hamm, dem „Westphälischen Anzeiger”, seine Erlebnisse in Böhmen mit: „Acht Tage nach meiner Anwesenheit in der Sommerfrische Niederhof“, so erzählt er, „erhielt ich, wahrscheinlich auf eine Denunziation hin, eine Vorladung vor die Bezirkshauptmannschaft Hohenelbe. Der Bezirkshaupt­­mann sprach mir gegenüber auf Grund meines Beriehts mit einigen Deutsch- Nationalen, die ich gelegentlich kennen gelernt hatte, den Verdacht aus, daß ich ald Weitotor für die „Lo“ um­ Rom“-Bewegung thätig sei, und gab mir den Rat, so ihner als möglich abzureisen, widrigenfalls ich die Ausmessung zu ge­wärtigen hätte, ja er münschte augenblicklich eine Erklärung von mir in betreff meiner sofortigen Abreise. Dem gegenüber machte ich geltend, daß der Verdacht allein jedenfalls zu einer Aus­weisung noch nicht genüge, ich mir außerdem seiner einzigen ungejeglichen Handlung bewußt sei und eine Erklärung auf baldige Abreise darum nicht abgeben künne, weil ich mich damit indiret für fruldig erklären würde. Mit den Worten: „Thun Sie, was Sie nicht­ lassen können; Sie werden reden!” entließ mich der Bezirkshaupt­­mann.“ — Sodann berichtet Dr. Hardung weiter, daß er sich telegraphisch beschweren­d nach Wien und Berlin gewendet habe, und er fährt fort: „Der Erfolg meines Vorgehens ist bis jegt der, daß die österreichische Behörde ent­­weder zur besseren Einsicht gekommen ist oder, doch den Druck der öffentlichen Meinung bestimmt, er nicht wagt, mit der Ausweisung Ernst zu machen. Ich wüßte auch in der That nicht, welche Handhabe sie aus meinem Aufent­­halte in der Sommerfrische Hier gewinnen könnte, um moralisch und juristisch meine Ausweitu­ngsi rechtfertigen zu können.” Ich bin Imtfhenfall bei einer Audienz) Am 19. d.M. empfing dg. in Belgrad Er­önig Milan eine Deputation von aktiven und gewesenen Hochschulprofessoren. König Milan sagte dabei u­.a.: „Auch unter Ihnen, meine Herren, liebt e8 Männer, welche durch das Vertrauen meines geliebten Sohnes und Gebieterd Hohe Stellen innehaben, welche Minister­­und Staatsratsstellen bekleiden, dabei aber­ feige genug waren, mir Hinterrack anzugreifen. Damit sie nicht im Zweifel sind, will ich offen erklären, wen ich mit diesen Worten meine. Nun, niemand andern, als den Dr. Michael Yuits.” Die Anmesenden­ richteten ihre Blicke auf Dr. Yuits, in welcher leichenblaß die Worte Hervorstammelte: „Majestät, dod Habe ich nit getan!" Die zahl­­reichen­ Mitglieder der Deputation riefen wie aus einem Munde: „Schmach und Schande! Nieder mit Buits!” Nach dieser aufregenden Szene entfernte sich_b die Deputation, Dr. Michael Buitd war früher Finanzminister, Hochhschuls­professsor und Staatsrat. (Die Kreditgewährung an die rumänische Kauf­mannschaft) Das österreiifch-ungarische Konsulat in Bukarest mahnt in seinem Juni-Berichte die am rumänischen Geschäfte interessierte österreichisch­­ungarische Kaufmannschaft für die nächsten Monate zu allergrößter Vorsicht, namentlich bei Gewährung von Krediten, da die Wirkungen der schlechten Ernte, die sich schon jegt fühlbar machen, zu einer noch weitergehenden Ver­­schlechterung der Verhältnisse führen werden. Die größeren Mühlen Rumäniens haben ihren Betrieb bedeutend eingeschränkt, desgleichen auch die mit großen Rosten errichteten Ruderfabriken, so weit die Notwendigkeit einer Betriebs­­reduktion vorhanden war. Bom Geldmarkte­ Die großen Noteninstitute Europas ver­mochten nicht zu dem al Normalrate betrachteten Zingfuße zurückzuführen, sondern stehen durchwegs bei einer höhern Rate. Die Bank von England machte Halt bei einer Rate von drei Prozent und erhöhte sie auf 31­­ Prozent. Die Normalrate der Bank von Frankreich ist nicht mehr zwei, sondern drei Prozent. Die deutsche Reihebank mußte es gleichfalls bei einem Zinsfluß bewenden lassen, der sich um ein Prozent höher als die Normalrate der Bank darstellt. Aber auch damit fand sie nicht das Auslangen und nach kurzer Zeit wurde die Rate von vier auf &­, Prozent erhöht. Die österreichisch­­ungarische Bank konnte den üblichen­ Tiefstand der Binsrate von vier Prozent nicht erreichen. Auf dem internationalen Geldmarkt hat sich demnach eine Wandlung vollzogen, welche eine Periode des steigenden Einfußes inauguriert. (Der deutsche Geschüße-Export.) Der Export an Geshüten hat sich im jüngsten Jahrzehnt in großartiger Weise entwickelt, wie dies die Bescchiftungen ab Hamburg nach europäischen und vor allem nach überseeiichen Ländern zur Genüge darthin. Die umfangreichsten Veisendungen deutscher Geshüße fanden von Hamburg seewärts in den Jahren 1895 und 1896 statt, damals lag bei verschiedenen Staaten das Bedürfnis vor, sich mit gutem Artilleriematerial zu versrhen. Der Export repräsentierte in 1895 einen Wert von fast 9 Millionen Mark und in 1896 sogar einen solchen von rund 12 °/, Millionen Mark. Der weitaus­ bedeutendste Abnehmer für diesen durch die Firma Friedrich Krupp in Essen einen Weltruf erlangten deutschen Industrie­­zweig war in 1896 Argentinien, dessen Bezug sich auf 6%, Millionen Mark bezifferte, dann folgten zunächst Brasilien mit 3­­, Milion Mark und Chile mit 11­, Millionen Mark. ferner­ fanden in diesem Jahre kleinere Bes­chiffungen statt nach China, Cuba, St. Domingo, Deutsch-West-, Deutsc- Süd­west- und Deutsch Ost-Afrika, nach dem übrigen West-Afrika 2c. Außerdem wurde nach Spanien in 1896 für 260 000 Mark versandt. In 1895 waren aber unter anderen nach China für 6*­­ Millionen Mark Gefüge verschifft worden.­ür die beiden legten Jahre lagen allerdings so umfangreiche Aufträge zur Erledigung nicht vor; der Eypark­ repräsentierte infolge dessen in 1898 nur einen Wert von beinahe 3 Millionen Mark hievon entfielen auf Chile gut 2'/, Millionen Mark und auf China '/, Million Mark, ferner waren Obst­­und West-Afrika mit einem Heinen Bezüge beteiligt. In Europa war­ der be­deutendste Abnehmer Spanien mit 237.000 Mark, außerdem gingen kleinere Sendungen seewärts nach Portugal, Griechenland und den Ionischen Inseln, Großbrittanien und Norwegen. Verhältnismäßig unbedeutend war der Export in 1897­­ gewesen, der Wert hatte sich nur auf 1­­, Milionen Mark beziffert, beinahe die Hälfte des Bestandes war auf Argentinien entfallen. S$nder ge­­staltete sich der Export in 1897 recht vielseitig und waren unter anderen auch daran beteiligt Japan, Cuba, das Kapland, die Vereinigten Staaten, Mexiko und die europäische Türkei.­­ (Erdbeben in Italien) zn Rom wurde am 9. d.M. um 2 Uhr 19 Minuten nachmittags ein leichter Erdfloß verspürt, dem um 2 Uhr 20 Minuten ein starker folgte Um 2 Uhr 35 Minuten wurden weitere ziemlich heftige Erdbeben wahrgenommen. Es wurde nur ein im Bau be­­griffenes Haus beschädigt. Der Gefangenen im Gefängnis bemächtigte sich großer Schweden, doch beruhigten sie ss bald wieder. In der Provinz wurde in Rocca di Papa das Erdbeben sehr stark verspürt. Mehrere Häuser wurden beschädigt, doch ist kein Beruust an Menschenleben zu beklagen. In Castel Gandolfo stürzte ein Teil der Kirche ein. In Marino war die Erschütterung eine sehr heftige, in Fiumicing eine Leichte. (Die Ruinen von Babylon.) An einem Berichte der von der deutschen Orientgesellschaft entsendeten babylonischen Expedition schildert der Chef derselben, Dr. A. Koldewey, in Yauniger Weise den sechsundzwanzig­­ägigen Wüstenmarsch von Aleppo nach Bagdad, sowie die Installierung der Expedition im Dorfe Komwairesch. Die Arbeiten­ der Expedition auf dem Rasr, der Ruinenstätte, welche den Palast des Nebuladnezar birgt, haben bereits zu einem zweifachen Ergebnis geführt: Durch einen mächtigen Duer­­sschnitt der die Ostfront, ist zum ersten Male seit länger als 2000 Jahren ein Stück der­­ berühmten Umfassungsmauer bloßgelegt, von welcher Herodot berichtet, daß eine Anzahl von Wagen auf ihr nebeneinander verkehren konnten. &s konnte festgestellt werden, daß „das gigantische Festungs­werk” eine äußere Mauer aus gebrannten Riegeln mit dem Stempel des Nebufadnezar von 7,25 Meter Dice hat, dahinter eine Füllung aus Sand und Schotter von 215 Meter. Die innere Schale hat eine Dicke von 13,10 Meter, das ganze Mauerwerk also eine solche von 4185 Meter. Am 1. Mai war der Graben 17 Meter in das Innere vorgedrungen, doch geht­­ die Arbeit troß der be­­trä­glichen Arbeiterzahl (160 Mann) nur langsam vorwärts, da ungeheuere Schuttmengen zu bewältigen sind. Einige Fragmente von Monumental­­inschriften wurden gefunden, da ließ sich nichts Zusammenhängendes aus ihnen herausbringen. Das zweite Ergebnis ist die Auffindung zahlreicher Bruchfuücke der glasierten Neb­elziegel, mit welchen der Palast und auch mehl Teile der Mauer geschmüct waren. Das Relief stand teils auf blauem, teils auf grünem Grunde, die Fragmente zeigen menschliche Körperteile, Qömwenfelle,­­Zaben,­­Augen, somie Nosettenornamente. Ferner ist man auf eine starre Mauer in der inneren Anlage gestoßen, welche wohl schon zum eigentlichen Palastgebäude gehören wird. (Millionen für Blumen) Vor kurzem erregte er nicht ge­­ringe Aufsehen, daß ein Amerikaner den ungeheueren Preis von 120.000 fr. für eine einzige fleischfarbene Nette bezahlte, die er zu Ehren seiner Frau „Mrs. Thomas W. Lawson” kaufte, Lole Preise werden und nur ber ständli), wenn wir die Summen, die in England und Amerika überhaupt für Blumen gezahlt werden, dagegengehalten. In der That gibt es im Westend Londons ein halbes Dugend Familien, die allein jährlich für den Tisch und die Dekoration der Ballfam­ed Hunderttausende ausgeben, und dies abgesjehen von den großen Summen, die sie von Zeit zu Beit für besondere Blumen, wie neu neu entdeckte Orchideen zahlen, mit denen sie die Bewunderung ihrer Gäste erringen wollen, oder die sie einen Monat früher, als sie im Coventy-Garden erscheinen, erhalten­­ können. Ob sie solche seltenen, Orchideen finden, hängt natürlich viel vom Glück ab. Diese Blumen werden­ in allen Ländern aufgesucht und eine Feine Armee von Sammlern ist­sbeständig be­schäftigt, den Londoner Markt zu versorgen. Wenn sie in den Londoner Verlaufsräumen ankommen, werden sie abgetrocknet und erscheinen vollständig frisch. 4000 bis 5000 Kronen sind Schon für zwei verschiedene Arten der Cattleya Arianae bezahlt worden,­ und nicht weniger bald 20.000 Kronen für die seltene „Cattleya Reineckiana*. In England werden überhaupt außerordentliche Summen für Blumen ausgegeben. 550 Zonen und mehr werden an jedem „Primrose Day“ nur für Blumen im­­ Knopflode ver­­braucht, was etwa einem Aufwand von 1.660.000 Kronen gleichkommt. Rechnet man hiezu den Betrag für die Dekorationen der Wohnungen und Privathäuser, so wird als bescheidenste Schägung angenommen, daß für die gelben Blumen mehrere Millionen am „Primrose Day“ ausgegeben werden. (K­ostbare Kasten) An Amerika kommt die Rabe immer mehr in Mode, und zuwar, wie immer, mit einem Stich in ® Extravagante. So hat im legten Cat Show in Newyork eine Finanzgröße eine prächtige Angorafabe ausgestellt, für die vergeblich 25.000 Francs geboten wurden. Frau V­anderbilt besigt eine Rage, für die sie 7500 Fr. bezahlt hat, und andere reiche Amerikanerinnen wollen es ihr gleichtäm­. Auch die Engländer, schreibt die „Roumaine”, machen die Mode mit, und Lord Dufferin, der frühere Gesandte in Frankreich, hält in seiner Wohnung ein Dubend Kapen. Der Rekord aber gebührt Mr. Sam Woodiwis, der eine prächtige und außergewöhnlich große Kate mit sehr langem Haar­ besitz, die den Namen Kenophon trägt und von Rennern auf 60.000 Fr. geschäßt wird. (Kleinere Mitteilungen.) Verloren wurde ein­ Tüchlein, eingebunden der Geldbetrag von 21 fl.; ferner ein schwarzer Stofffragen und eine silberne Damenuhr mit einfachem Dedel samt kurzer silberner Kette und einem vierecigen A­nhängsel aus Silber, — Abzugeben bei­ der städt. Polizei­­hauptmannschaft. — Bertauscht wurde im gestrigen Stadtkapellekonzert im „Hermannd«­garten” ein Regenfehirm. Die Redaktion vermittelt den Austausch. "22. Juli 1899, Seite 779­ ­ Witterungsbericht der meteorologischen Anstalt in Budapest Troden; warm. für den 22. Juli. Witterungsberic­ht. Hermannstadt, 21. Juli 1899. Stempdenliste vom 21. Juli. ‚Hotel „Römischer Kaiser". Schwarz Julie aus Bukarest; Pfessor Maior samt Familie, P­rofessor Mörder samt Gattin aus Bukarest;­­ Professorsgattin aus Schäßburg; Petrescu, Pavidescu und Sohn, Ingenieure aus Stratina; Dr. Mihu, Advokat aus Mühlbach ; Veßi; Redakteur aus Budapest; Brod, Abeles, Bayda Kaufleute aus Budapest; Läuffer, Reiss, Kunst, Kelbl, Becher, Hammer, Goldberger, Ramjauer, Heisinger, Kaufleute aus Wien; Weis, Kaufmann aus Brünn; Györffy, Obert und Gattin, Kaufleute aus Mediafch; Szernak, Kaufmann aus Arad; Huebich, Kaufmann aus Berlin, Hotel „Neurihrer“. Baritin samt Sohn aus Abrudbanya; Behorst, Bahn­inspektor aus Neisse, Hotel „Melker". Hauptmann Merzen samt Familie aus Craiova; Schmigelof, Professor aus Elisabethstadt; Antonescu, Beamter samt Familie aus Bukarest; Dr. Habel, Reisender aus Breslau; Lafto, Kaufmann aus Budapest; Cerefes, Kaufmann aus Craiova; Miller, Kaufmann aus Breslau; Beer, Kaufmann aus Wien; Schnell, Kaufmann aus Sarkany; Benden, Kaufmann aus Due Hotel „Habermann“ Willig, Reisender aus Marktberichte Budapest. Hermannstadt, 14. Juli Weizen per Helioliter 76 613 80 Kilo fl. 7.20 8.—, Halbfrucht 70 bis 74 Kilo I. 6— Hi8 680, Korn 66 bis 70 Kilo 03 80 4.20, Berste 66 Gi6 70 Kilo N. 3.60 Gi8 4.—, Hafer 42 bi3 48 Kilo fl. 1.90 biß 2.40, Kukurız „10­­ bis 74 Kilo A. 3.80 Gi8 4.20, Hirfe 76 bis 80 Kilo fl. 3.50 biß 4.—, Erbäpfel 68 bis 70 Kilo fl. 1.40 bis 1.60, Hanfsamen 48 bis 50 Kilo fl. 5.— bis 550, Erbsen 74 bis 78 Kilo fl. 5.­­ bis 6—, Linsen 76 bis 80 Kilo fl. 7.50 bis 850, Filo­en 74 bis 78 Kilo fl. 4.— bi 5.—, Weizengries pr. 100 Kilo fl. —. — bis 18.­0, Mehl Nr. 1 fl. 18.—, Mehl Nr. 3 fl. 17.—, Mehl Nr. 5 fl. 16.—, Sper fl. 58 6id 60, Sped vom Land fl. — bis­­­, Schweinefett fl. 60 biß 62, rohes Unschlitt fl. 18 biß 20, SKerzen-Unflitt fl 26 bis 34, gegessene Unschlittierzen fl. 36 bis 38, Seife fl. 20 6i8 30, Heu fl. 1.60 bis 2,—, Hanf fl. 32 bis 35, hartes Brenn» ol, pr. Kub-Meter fl. 2.50 5i3 3.25, Spiritus per­­ 100 2.0, 55 bis 58 fr., Rindfleisg bester Qualität per Kilo 46 bis 60 fr., minderes Rindfleisch per Silo 86 Giö 44 fr, reis per Kilo — 613 — Er., Kalbfleisch 32 bis 45 fr, Schweine. Hei 46 bis 60 fr, Schöpfenfleisch 30 bit 32 fr., Eier 10 Stüd 20 bis 22 kr. ne Luftbrud in Millim, Ir =­­ 7 Uhr (Monatsmittel 724 ° 8) ee en Windes­ ana ei | Morgens | 7250 Differenz | +07 nah | und­­ Minimum |; vom Borta­gPobasteter) „uum | Getfins | seit dem Bortag | "778 | in Millimeter —+192 | +277 +153 so 14 Original-Telegramm. Mühlbach, 20. Juli. In der heute abgehaltenen Kreisausschupfigung wurde Josef Beßi mit neun Stimmen zum Kandidaten für das Reichstags­­mandat aufgestell; der Alvinczer Gutsbesiger Barifa erhielt eine Stimme; zwei Bettel waren leer. Wiener und Pester telegraphischer Börsen- und Effertenfurs. 10­ 0 » Silberrente 100.2010020 Italienische Lire( 4450—­ 40), « Goldrente.119251119.25s Oxszt Flandler der Hermannst.Bodenkreditanstalt mit 401jz Lä­r.Verl.101.—101.—­ 41JPzt.fandbriefe der Hermannstädter allgemeinen Sparkassa­ission 101.——101.­— 5 But Vrandbriefe der „Mbina”, Spar- und Kreditanstalt . UT RR Luise Groß geb. Wolfschner giebt in ihrem sowie im Namen der Verwandten tiefbetrübt Nahrit von dem allzu frühen Hinscheiden ihres innigst geliebten, nach kurzer Ehe entrissenen Gatten, beziehungsweise Bruders, Schwager und Onkels Josef Groß, Maurerpolier, welcher nach längerer Krankheit am 20. d. M. nachmittage A Uhr im 31. Lebensjahre verstorben ist.” Das Leichenbegängnis des teuern Dahingegangenen findet Samstag den 22. d. Mt3. nachmittags 3 Uhr auf dem Friedhofe der evangelischen Glaubensgenossen aus der dortigen Kapelle statt, wozu alle teilnehmenden Freunde und Bekannte nur auf diesem Wege Höflichst eingeladen werden. Hermannstadt, 21. Juli 1899. [42353] Behördlich konzessionierte Zeichenbestattungs-Unternehmung durch Kalman Paly und Sohn Anton. Vom tiefsten Schmerze gebeugt, geben die Gefertigten die traurige Nachricht von dem Hinscheiden der innigstgeliebten Tochter, respektive Schwerter, Schwägerin und Tante Selene Wlaffak, Schneidermeisters-Tochter, welche am 20. d. Mts., 10 Uhr vormittags, nach langem schweren Leiden im Alter von 22 Jahren als glückliche Braut ihr thätiges und liebevolle Leben beschloß. Die irdische Hülle der teueren Verblichenen wird Samstag den 22. d. M., nachmittags 3 Uhr, auf dem Mediat der römisch­­katholischen Friedhöfe zur ewigen Ruhe gebettet, wovon die tieftrauern­­den Hinterbliebenen nur auf diesem Wege Nachricht geben. Hermannstadt, am 21. Juli 1899, [42351] Die tieftrauernde Familie.

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