Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1899. August (Jahrgang 26, nr. 7789-7815)

1899-08-05 / nr. 7793

Seite 830 Hermannstadt, Samstag­ gierung für Zmede der Industrieförderung bewilligt, seit zehn Jahren für ununterbrochen steigt; er belief ss der Kredit: 1892 auf 137.451 fl. 1895 „ 356.820 „ 1896 “ 564.409 “ 1897 “ 435.528 “ 1898 „ 512.237 „ wovon der weitaus groß­e Teil, zirka vier Fünftel, auf die Unterftügung der Fabriksindustrie entfällt, a­n politische Hebersicht. Hermannstadt, 4. Augus. Die deutsch-französischen Annäherungsversuche haben in England eine große Beunruhigung hervorgerufen. Man geht dort sogar so weit, schon von einem bevorstehenden Bündnisse zwischen Deutschland, Frankreich, Rußland zu sprechen. Daß es dabei an Ausfällen gegen den deutschen Kaiser, die taktlos genannt werden müssen, nicht fehlt, ist unter diesen Umständen nicht zu verwundern. So schreibt ein Londoner Blatt: Es ist vielleicht ganz guf, daß der deutsche Mailer schließlich doc die Absicht auf­­gegeben hat, diese­ Zahl nach Comes zu fommen. Mit einem eigentümlichen Mangel an Takt sol er den Offizieren an Bord der Yphigenie gesagt haben, die französische Marine sei die beste der Welt. Nun führt Wilhelm II. den Titel eines Admirals der britiscchen Flotte und mir lieben ed nicht, daß unsere Admiräle, nominelle oder wirkliche, die Ueberzeugung aussprechen, daß irgend eine Marine der Welt der unsrigen gleichkommt, viel weniger überlegen it. (Bolgt ein für den deutschen Kaiser schwer beleidigender Sat­z das Blatt heißt den Naiser einen „eranf”). Wir nehmen nicht an, daß er wirklich an die Ueberlegenheit der französischen Marine glaubt und seine Weußerungen solfen sich nur aus seiner intensiven Eifersucht auf die Stärke Englands zur See erklären. Der Kaiser möchte Deutschland zu einer Weltmacht machen und dazu braucht er eine starke Flotte... ... Ein deutscher Admiral hat es kürzlich gerade heraus gejagt, Deutschland brauce eine starke Flotte, um England ent­­gegentreten zu können und wir sollten uns die Thatsache merken. Bisher haben wir es als genügend betrachtet, eine Marine zu halten, die der ver­­einigten rufsischen und französischen die Wage zu halten vermöchte; es giebt Kenner, melde glauben, daß unter den Möglichkeiten der Zukunft die Kom­­bination dreier Großmäc­hte gegen uns sich findet, und er uns deshalb zu­­kommt, unsere Vorbereitungen zur Ser auf dieser Hypothese zu basieren. In Rußland ist die Nachricht von einer deutsche französischen Annäherung anfangs kühl beurteilt worden, ja, man hat sie sogar als eine politische Naivität betrachtet, und gemeint die Verständigung zwischen Deutschland und England auf dem Boden der afrikanischen und ostasiatischen Angelegenheiten und das Verhalten Englands gegenüber den deutschen Eisenbahnunternehmungen in Kleinasien seien für das Berliner Kabinet zu wertvoll, als daß es sich ohne anderwärtige Beweggründe, bloß um der Ü Berlegung des­­ Verhältnisses zu Frankreich willen, in einen Antagonismus zu England fegen sollte. Stebt scheint aber die Sache in Petersburg doch böses Blut zu machen, und so hat si der französische Minister des Meußers Delcaffe entsclossen, nach Petersburg zu reifen, um dort mündliche Aufklärungen über die deutsch- französische Annährung zu geben. In Berlin erwirkt diese Reife keinerlei Unbehagen. Der Mailänder „Corriere della Sera” bestätigt, daß das Unternehmen Italiens in China nur Handelszwecke und seine Politik der Oskupation oder Expansion verfolge. Die Situation Italiens in China könne weder zu einem Ultimatum wo zu einem Konflikt führen, weil die­dee der Oskupation von Sanmun fallen gelassen wurde und nur kommerzielle Verhandlungen geführt werden. Der italienische Gesandte Salvago Raggi wurde als ordentlicher Gesandter ohne jede Spezialmission nach China entsendet. Alle früheren Bichihenfälle waren bereits durch die in Rom von dem chinesischen Gesandten abgegebenen Erklärungen und duch die Abberufung De Martinos erledigt. In Serbien scheint man sich da nicht ganz sicher zu fühlen, und­­ der Ansicht zu sein, er könnte leicht geschehen, daß der erfundenen Beschmwörung eine neue Krise folgen könne. König Alexander hat nämlich, wie aus Belgrad gemeldet wird, die schleunige Vermehrung der Gendarmerie angeordnet und dürften auch die Nefervisten Heuer früher einberufen werden als fünft. In mehreren Bezirken, namentlich im Kreise Uzica, sollen nämlich sehr deutliche Anzeichen von Unzufriedenheit in der Bevölkerung vorhanden sein. Exkönig Milan scheint aber auch in Belgrad den Ausbruch einer Revolution zu fürchten. Zahlreiche Geheimagenten wurden mit der Aufgabe betraut, die Stimmung in der Bevölkerung auszulandschaften. Der Antrag auf Abschreibung eines uneinbringlichen Siechenhaustoften­­rüdstandes des verstorbenen Pfründners Wolf per G fl. wird angenommen. Der nächte­punkt „Gerühe um Aufnahme in das Siegenhaus“ entfällt, da er bloß irrtümlich aufgenommen wurde, indem die bezügliche Entscheidung in die Kompetenz des Ausschusses gehört. Das Haus Sporergasse Nr. 6 wird für weitere sechs Jahre unter den bisherigen Bedingungen dem gegent­ärtigen Pächter Karl Göbbel überlassen. Die Wärtelieferung für das Spital wird der Firma Karl Jauernig um 2104 fl., die­ Pantoffellieferung dem W. Butjam übergeben. Dem Spitalsverwalter wird über motivierten Antrag der Direktion der Betrag von 300 FL. für eine vierwöchentliche Stu­dienreise nach Oesterreich, Ungarn und Deutschland bewilligt. Zmwed dieser Reife ist die Besichtigung einer Anzahl von Spitälern, hauptsächlich wegen Erhebungen, ob sich die eigene Regie der Ausspeisung empfehlen dürfte. Den Dininisten, die die Konstriktion der schulpflichtigen Kinder dar­­geführt haben, bewilligt die Stadtvertretung eine Renuneration von insgesamt 100 fl.; die Binsen der Bildnerischen Stiftung werden den z­wei Bewerbern Georg Bergleiter (400 fl) und Gustav Weiß (200 fl.), beide Abiturienten, die Theologie studieren wollen, zugesprochen. Ein Anruhen des R­egierungskommissärs für die Pariser Weltaus­stellung um Ueberlassung von 30 Gegenständen aus der Rüftlammer (ein Teil jener Stabe, die seinerzeit in der Millenniumsausstelung waren), war vom Magistrat mit der Begründung abschlägig beschieden worden, daß die Stadtvertretung beschlossen habe, grundläglich seine Gegenstände aus der Rüst­­kammer mehr herzuleihen. Hierauf hat der­­ Regierungskommissär sein An­­fuchen aufs dreinglichste erneuert und angeführt, daß die historische Gruppe unseren Baterlandes dur das Fehlen der genannten GSrüde wesentlich ver­­lieren und unvolständig sein würde. &c bemerkt auch, daß für tadellose Rückgabe garantiert werde. Die Rüftlammerkommission beantragt, beim früheren Beschluß zu bleiben, sollte aber die Stadtvertretung dennoch die Herausgabe beschließen, so wäre die Bedingung zu stellen, daß der mit 7580 fl. geschäßte Wert der auszustellenden Gegenstände garantiert und die Stade gruppen­­weise und unter Anführung des Eigentümers ausgestelt werden Sollen. Magistrat und Ausschuß beantragen mit Rücksicht auf die außerordentlichen Umstände die Herausgabe der gewünschten Gegenstände unter den von der Kommission umschriebenen Bedingungen. Wird angenommen. In die Kommission zur Zusammenstellung der Bibilistenliste pro 1900 werden über Antrag 9. Herbert afflamiert die Herren: Kalffer 4. Neugeboren, Ludwig Fuchd­sen, R. Schod­erus, %. Zimmermann und $. Ss­sell. Die Einladung des Landeskonsistoriums zur Teutschdenkmal- Enthüllung an Magistrat und Stadtvertretung wird verlesen und beschlossen, an der Feier korporativ teil zu nehmen und einen Aranı namens der Stadt bei dem Dent­­mal ihres Ehrenbürgers niederzulegen­. Mit der Durchführung des Beischlusses wird der Bürgermeister betraut. Das Komitee der gelegentlich der Dentmalfeier stattfindenden Yest­­vorstellung — eine Wiederholung der volkstümlichen Abende aus dem ver­­gangenen Frühjahr — ist um Neuherstellung einiger Theaterdekorationen ein­geschnitten. Die Theaterkommission befürwortet diese Renovierung. Es wi­d beschlossen:‚diese Dekorationen: altdeutsche Stube, Borfhintergrund und das Berlagfilc: die Linde durch den Maler Hans Aulhardt im Kronstadt renovieren zu lassen und den Kostenbetrag von 300 fl. aus dem Theaterfond anzumeisen. Der Voranschlag über größere Herstellungen in den städtischen Kasernen und im Korpsk­ommando-Kanzleigebäude wird genehmigt. Die Verträge über den Anlauf des ehemaligen Fiedleriichen Grundes und der Häuser Salzgasse Nr. 15, Kürschnergasse Nr. 18, Heltauerthor­­ziganse Nr. 27, 28, 33, 35, 44 und 60 b)­­önnen wegen Beschlußunfähigkeit nicht verhandelt werden und werden für die Siung am 28.d. M. reserviert. Für einige Herstellungen im Wohngebäude St. Erzellenz des Herrn Korpskommandanten (Ausbesserungen an der Fassade, Malerei, Fußböden zc.) werden 1090 fl. votiert. Die Lizitation beziehungsweise Bau eines Mauthäuschens an der Jungen­­waldstraße Hat stattgefunden und folgende Offerte erzielt: Rudolf Heidberg 9,5 Prozent Nachlaß von der veranschlagten Kostensumme per 2841 fl.; Terter & Sonntag 62 Prozent; S. Fleischer aus Neppendorf 147 Prozent und Frau; Soo8 129 Prozent. Da der bestbietende Offerent S. Fleischer die­­ Berechtigung für solche Bauten nicht besigt, erhält %. Soo8% den Bau. 0. Das­ befriedigende Kollaudierungsergebnis betreff der Fleischrahmen im Schlachthaus, die von Bibtor Heß um 263 fl. (gegen 290 fl. des Voran­schlages) hergestellt wurden, wird zur Kenntnis genommen. Schluß der Sigung um 5 Uhr. Aus der Stadtkommunität. Hermannstadt, 4. August. Die gestrige schwach besuchte Situng der Stadtvertretung wurde um 4 Uhr nachmittags vom Borfigenden Bürgermeister 3. Drotleff eröffnet und zur Verifizierung des Protofoll die Herren 2. Klein, M Esakfi und A. Spec bestimmt. a. Stampf interpelliert wegen des Standes der Angelegenheit betreff Herstellung eines festen Zibinsmehres, nachdem seit etwa anderthalb Jahren hierüber nichts mehr verlautete., Borjfigender bemerkt, daß die betreffende Auf­­nahme des Herren Ingenieurs Langh­ammer bereits eingereicht sei und daß er über den Gegenstand in der nächsten Situng antworten werde, nach einem Heinen, daneben liegenden Notizbuch griff. Er war biß auf das legte Blatt beschrieben, Geschäftenotizen und auch einige Privatsahen darunter. Hier, noch auf der verlegten Seite stand: „Bahrhandlhnge aus ruflisch Leder für meine Scan.“ Fifi erinnerte sich, daß sie diesen Wunsch geäußert und darüber geklagt habe, daß Hilbert solche Handschuhe nicht führe. Und weiter vorn stand: „Echtes orientalisches Noten-Del für meine Fifi*. — „Meine Fifis* Die ein­­same Leserin schaute so lange auf die zwei Worte, biß ein feuchter Schimmer sich über ihre Augen breitete. Was Fifi nie begriffen, nie erkannt und beachtet hatte, aus diesen paar Worten leuchtete er ihr entgegen, die rührende Liebe ihres Gatten. Wie eine Lieblosung ummehte er sie und machte ihr das Herz schneller Hopfen. — „Meine Fifil! — So erfüllt war er von ihr, so beglüht doch das Ber mußtjein, daß sie die Seine war! Und sie hatte neben ihm dahingelebt wie eine Fremde, Hatte sein Herz unausgefeßt grausam verlegt. Heute, sei in dieser Nachtstunde, da er für immer von ihr gegangen war, des vergeblichen Werbend müde, verstand sie ihn erst, verstand sein Gehen. Als wäre seine Seele in ihr Arb­eistes gedrungen, fühlte sie seine Schmerzen nach. An diesem Schreibtisch mochte er oft biß tief in die Nacht gesessen und gearbeitet Haben — für sie, das Herz voll Sehnsucht ! Und vielleicht saß er auch jegt so und dachte an sie und glaubte, sie wäre nun glücklich. Vielleicht fühlte auch er sie gerade heute so unsäglich einsam und verlassen und sehnte si nach einem forgenden, treuen Herzen, nach zärtlichen Armen, die sich um seinen Hals fegten, Wimer Lorenz­­! Wimer, lieber Lorenz | Und Zifi legte in unendlichem Mitleid mit dem "davongelaufenen Lorenz die Arme auf den Schreibtisch, das blonde Köpfchen darauf und meinte bitterlich. — ki (Hortregung folgt.) =) Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 5. August 1899. Nr. 7793 Lofals und Tages-Chronik. Hermannstadt, 4. August. (Baden Kaisermandvern) Wie nunmehr festgefegt ist, ver­­bleibt Seine Majestät der Kaiser-König bis inklusive 29. d. M. in Sicht und begiebt sich am 30. d. M. von dort aus direkt, ohne in Wien Aufenthalt zu nehmen, zu den Manövern de 8. und 9. Korps nach Reichstadt in Böhmen. Noch am Tage seiner Ankunft übernimmt Se. Majestät die Manöver-Ober­­leitung von dem Chef des Generalstabes FZM. Baron Bed. Am 31. d. M. findet das erste Manöver statt. Am 1. und 2. September werden die Manöver fortgefegt und am Iegten bezeichneten Tage gegen Mittag geschlossen. Am 3. (Sonntag) nachmittags reist Se, Majestät der Kaiser nach Wien ab und nimmt im Schönbrunner Schleife den Sejour, wo er bis zum 16. Sep­­tember weilen wird. An diesem Tage erfolgt die Abreise nach Klagenfurt zu den Manövern des 3. und 14. Korps. Für diese Manöver sind gleich­mals wie in Böhmen nur drei Tage festgelegt, worauf Se. Majestät wieder nach Wien durchfehrt und im Schünbrunner Schloffe Wohnung nimmt. (Ernennungen.) Der Vizenotar beim Nagy-Engeder Bezirksgericht Dr. Eugen Ac3 wurde zum Unterrichter bei dem Hermannstädter Gerichtshof und der Vizenotar beim Marosvasarhelyer Gerichtshof Edmund Bodor zum Unterrichter beim Sepsi-Szent-Öydrgyer Bezirksgericht ernannt. — Bei der staatlichen Heilanstalt für Geisterfranfe in Hrmannstadt wurden Michael Feyerabend und Gisela Horvath zu Pflegern 2. Klasse ernannt. (Berlegung.) Die Unterunter Ludwig Gyöngyösi­ beim Bezirke­­gericht in Abruobanya und Zosef Elöd bei demjenigen in Tasnad sind auf eigenes Verlangen gegenseitig verlegt worden. (Predigten in den evangelischen Kirchen U. 8.) Sonntag den 6. d. M. predigen: in der Pfarrkirche um Halle 10 Uhr Stadtprediger Köber; in der Spitalskirche um 11 Uhr Stadtprediger Schnell; in der Johanniskirche um 11 Uhr Stadtprediger Leonhard, (ur Befränzung des Teutschentmals.) Eine größere Anzahl von Frauenvereinen hat in Hermannstadt Pränze und Bänter, die dort­­ gesu­cht werden, bestellt, zur Bek­änzung des Teutschenkmals. — Der Verein für siebenbürgische Landeskunde hat beschlossen, beim Denkmal einen Kranz­­ niederzulegen. — Die Universität Halle hat das Landeskonsistorium berständigt, daß sie einen Kranz am Denkmal werde niederlegen lassen Kurhaus „Auf der hohen Rinne“.) Die Kurhausverwaltung hat, um den berechtigten Wünschen des Bublitums entgegenzukommen, eine täglich zwischen dem Kurhaus „Auf der hohen Rinne“ und Großau ver­­fehrende Botenpostverbindung eingerichtet, so daß von nun ab die Beförderung von Briefen und sonstigen Postsendungen nicht nur Dienstag und Freitag mit dem Proviantwagen von Hermannstadt aus, sondern auch an den fünf übrigen Tagen von Großau aus erfolgen kann. (Konzert der Stadtkapelle.) Die Donnerstagabende unserer Stabk­apelle im „Hermannsgarten“ erfreuen sich eines stets wachssenden Bn­­spruches feitend der beeten Gesellschaftskreise. Auch gestern waren Saal und Garten­fee gut besucht. Kapellmeister Nowak hatte für ein vornehmes und unterhaltendes Programm gesorgt und die trefflichen Leistungen der Kapelle — darunter ein Biolinsoto Czerngg — wurden mit lebhaften­ Beifall aus­­gezeichnet. Re ya (Liedertafel) Der Mediather Gewerbegehilfenverein veranstaltet Sonntag den 6. August [. F. mit dem Hermannstädter Arbeiterbildungsverein und unter Mitwirkung einer Abteilung der Musik­apelle des 31. Infanteries Regiments im Glaspavillon des „Hermannsgartens“ eine Biedertafel, ver­­bunden mit einem Tanzkränzchen, wozu das Vorbereitungskomitee sich die Ehre giebt, sämtliche Freunde und Gönner beider Vereine Hoffihft einzuladen. — Programm: Vorträge der Musiktapele: 1. „Jubiläumsmarsch“ von Kral. 2. Symphonie von Stehle. 3. „DO schöner Mai“, Walzer aus der Operette „Prinz Methusalem“ von Strauß. 4. „Frühlings Erwachen“, Lied von Bach. 5. „Wiener Spezialitäten“, Potpourri von Klimik. 6. „Loslaffen“, Polka Schnell von Biehrer. — Veiträge der Vereine: 1. „Bundeslied”, Chor­ von WU. Mozart, 2. „Freiheit und Vaterland”, Chor von J. Hartmann-Stun;, 3. „Die Braut von Urbigen“, Ballade aus der Oper „Der Herr der Hann“ von 9. Kirchner, 4. „Schäferd Sonntagslied“, Chor mit Soloquartett von Konradin Kreuger, 5. „Wenn’s auch ein paar Jahre dauert“, Kouplet von Stödal, 6. „Zideles Gefängnis“, Humoristisches Duartett von 8. Rron, 7. „Fröhliche Gesellen“,, tomische Duadrille für Männerchor von 3. Rache, 8. Zwei Männerchöre: a) „Dem Erlöser“ von H. Jansewig, b) „Wald­­einsamfeit“ von Speidel. 9. „Radfahrer Baus“, Soloszene von Bachs Yakobi. 10. „Knolle und Wolle“, oder: „Die beiden Humoristen“, Duett von 2. Kron, 11. „Gestörte Serenade”, humoristisches Ensemble von U. Ssanfen. — Nach Schluß des Programmes folgt ein Tanzkränzchen.­­Hermannstädter Radfahrerverein „Die Falten.“ Sonntag den 6. d. Mts. Vereinsfahrt nach Schellenberg— Heltau— Michels­­berg. Abfahrt um 2 Uhr nachmittags von der Wretterpromenade., (Bur Beachtung.) Gestern vormittags wurden einem’ 2 jährigen Knaben in der Nähe der Reitschule seine Schulsachen (Wolfe Lesebuch für die 2. Klasse, ein Rechenbuch und ein Pennale) von einem etwas größeren romanischen Jungen entrisfen, der darauf die Flucht ergriff. Solltem die Laden irgendwo zum Verkauf angeboten werden, so bittet man unsülingeige bei der Polizeihauptmannschaft. AlbertHaus in Schäßburg) Im Sinne­­ der Bestimmungen über die Aufnahme in das Alberthaus in Schäßburg sind die Anmeldungen nebst den Gesuchen um Ermäßigung des SKoftgeldes bi­i. 15. August dem evangelischen Presbyterium in Schäßburg einzureichen. Aas dem Bestreben, bei der Verleihung von Internatsstellen die am meisten bedürftigen­ und auf­­nahmeberechtigten Schüler aljährlich vorzugsweise zu berücksichtigen, ergiebt sich die Notwendigkeit, die Aufnahme für nicht länger als ein Jahr zu gewähren, und es haben daher auch jene Schüler, welche im abgelaufenen­ Schuljahre Internisten waren, 518 15. d. M. eine erneuerte schriftliche Anmeldungs dem Schäßburger evangelischen Prrrbyterium einzureichen. In d­e legteren Falle aber sind die vorgeschriebenen Beilagen zum Anmeldungsgesuchh nicht erforderlich, wenn das Verbleiben im Internat unter den vorjährigen Beitragsverpflichtungen gewünscht wird. Erforderlich aber ist diese erneuerte Anmeldung, da im Untere loffungsfalle die betreffende Stelle für das fünfzige Jahr einem andern Schüler verliehen werden kann. (Das 24. Honved-Infanterie-Regiment in Halvelagen.) Aus Halvelagen wird und unterm 1.0. M. geschrieben: Wenn der Landmann inmitten der Erntezeit Militär-Einquartierung erhält, dann — so könnte man meinen — müsse er nicht gerade erfreut oder solches h­öchst eng dann sein, wenn sie don ihm scheidet, Vechtered aber dürfen wir diesmal von unserer Gemeinde Halvelagen nicht behaupten, die in dieser Zeit, d. i. vom 8. bis 30. Juli, die Aufgabe Hatte, das 24. Honved-Infanterie-Regiment unter dessen Obersten Franz Heim in ihren Häusern und sonstigen Räumen, so gut sie eben konnte, zu beherbergen. Denn dies Regiment hat sich während der genannten Zeit so bradh und rücksichtsuol benommen, daß ihm, da dasselbe nun s­chon hier geschieden, unsere Leute nicht den geringsten Tadel, wohl aber viel Lob nachreden müssen. Ein sohches Benehmen des­ Regiments dürfte aber wohl in erster Linie auf die vom genannten Obersten ausgeübte angemessen strenge Manneszucht zurückzuführen sein, wildem­­ demnach unsere Gemeinde nur zu herzlichstem Danke verpflichtet sein kann. Und sie spricht hier diesen Danf gerne aus, Hocherfreut darüber, daß, wie wir wiederholt an kompeten­­testem Munde vernehmen konnten, auch der mehrermahnte Regimentskommandant mit freundlichen und dankbaren Gefühlen der hiesigen Bevölkerung, gegenüber aus unserer Mitte in seinen Garnisonsort Kronstadt zurückgekehrt ist (Aus der Sittung des Kronstädter evangelischen Presbyteriums A. B. vom 1. d. M.) Ueber die Vorlage, betreffend die Webertragung der Magyarischen in den 4 Mädchen-Bürgerschulk­assen an eine Lehrkraft sol in der nächsten Sigung Beschluß gfüßt werden. Das Landeskonsistorial-Rundschreiben, betreffend die Enthüllung des Denkmals des Bistofs D. &. D. Teutich im Hermannstadt am 19. d. M. wird zur Kenntnis genommen, ebenso die Mitteilung de vorfigenden Gemeindejurators Dr. Karl Flechtenmacer, daß der bis dann mohr ganz­ wiederhergestellte Stadtpfarrer und er sich an der Enthüllungsfeier beteiligen und einen­ Kranz im Namen der Honterusgemeinde auf das Denkmal niederlegen werden. Die im Bezirköfonsistorial Rundschreiben enthaltenen Beschlüsse der Bezir­kölich­en­­versammlung vom 5. Juli 1. 3. werden zur Kenntnis genommen. ‚Die­ Auf­­forderung des Bezirkskonsistoriums an die Presbyterien des Kronstädter Kirchen­­bezirks, sich die Verbreitung der Honterusfestschrift: „Das jährliche­ Burzen­­land“, für welche die Bezirköfichenversammlung den Mitarbeitern Dank und Anerkennung ausgesprochen hat, angelegen sein zu lassen, wird samt dem Beifügen, daß bei Bestellungen, welche im amtlichen Wege und im 1. Oktober l. 3. an das Bezirkskonsistorium einlangen, der Subskriptionspreis von 4 fl. für das gebundene Exemplar eingeräumt wird, zur Kenntnis und Dar­­nachrichtung genommen. Der vorläufige Bericht, betreffend die Niedergabe des der Kirchengemeinde zufallenden Mori Servatiusi,c­en Nachlasses im Betrage von 92.282 fl. 9 fl. an das Kirchenfafjaamt wurde zur erfreulichen Kenntnis genommen. Dem Unruh­en des Blumenauer­ und Spitalspredigers H. Neugeboren, ihn von dem Dienste des Preöipterialaktuars, den er seit 27 Jahren versehen hat, am Schlusse des Monats August zu e­ntheben, wurde willfahrt. Auf Grund des Berichtes über die Klassifikation der Erziehungs­­hauszöglinge vom Schluß des Schuljahres 1898/9 und über den Austritt von 12 Böglingen solen 12 Stellen neu belegt werden, und zwar 7 Stellen zu 10 fl., 4 Stellen zu 5 fl., 1 Stelle zu 15 fl. Monatsgeld. Die Bewerbungs­­gesache sind bis zum 19. August I. 3. vorzulegen. Der Bericht und Antrag über die Trennung der Klassen an den Diafonatsschulen ist an die Kirchenräte der drei Filialen zur Beichlußfafsung zu leiten. Im Sinne eines L­andess fonsistorialerlasses sind Trauerweiden als Königin Elisabeth-&edenb­äume im Zurnfhulpark rechts von der Einfahrt g gen den Beginn der Burgpromenade zu anzupflanzen. Die Beichlußfafsung über den Antrag auf Wiedereinführung des Handfertigfeitunterrichts für Knaben wurde vertagt bis­ zur Einantwortung des Nidelyschen Nachlasses. Ex (Die Mochaer Bolterungen.) In einer am 2. d. Mite. abgehaltenen außerordentlichen Sigung des Komorner Komitats - Verwaltungsh­ausschusses wurde die Zuschrift des Innenministers in Angelegenheit der in der Gemeinde Mocda erfolgten Folterungen von Untersuchungshäftlingen­ zur Befrefung gebracht. Im derselben betont der Minister, daß­ er auf­&rund des Studiums der Alten zur Ueberzeugung gelangt sei, daß seitens der­ Beamten unaufgeregt Unterleisungen begangen wurden, weshalb er gegen den Bize­­gespan und gegen den Oberstuhlrichter die Einleitung der Disziplinar-Unter­­sagung (gegen legteren auch Enthebung von seiner Stelle)­ anordnete. Der

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