Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1899. Dezember (Jahrgang 26, nr. 7894-7918)

1899-12-01 / nr. 7894

seitelsss Wunstadhsreitag­ lichssivilisatio nun zweifelhafte materielle Vorteile gewährt,wurde sie mit eben­­so viel Geschicklichkeit wie Schnelligkeit angenommen.Aber die großen sozialem politischem ethischen und religiösen Grundsätze unserer Zivilisation sind dem japanischen Sinn ganz fremdgeblieben,ja,mehr als daö,sie sind ihm antis­pathisch.In dieser Beziehung unterscheiden sich die Japaner durchaus nicht von den Chinesen Dieser gemeinsame Widerwille schmiedet zwischen den beiden Völkern ein unsichtbares,aber festes Band.Die Grundempfindungen der Massen sind in beiden asiatischen Staatswesen dieselben geblieben,wie vor Jahrhunderten.Der Europäer und ebenso der Amerikaner genießt bei den Ostasiaten nur wenig Sympathie.In ganz Ostasien herrscht ein aus­­gesprochener Rassenhaß gegen alle Fremden.Die­ materiellen Errungenschaften der westlichen Zivilisation werden nur darum auch auf den asiatischen Boden verpflanzt,weil man dort mit Recht annimmt,auf diese Weise die eigene Selbständigkeit am besten wahren und schließlich bei der Regelung der ost­­asiatischen Frage dach entscheidende Art sprechen zu können.In diesem Bei­­treben haben Japan und Ebina sich jetzt geeinigt und Japan wird da­f einige thun,um die chinesischen Machthaber zu bestimmen,nach seinem Beispiel vom europäischenWeer und können so viel sich anzueignet,als erforderlichers scheint,die Europäer im äußersten Osten mit den eigenen Waffen zu bes­kämpfen. Die Wahrheit über Transvaal Als Antwort auf unlängst in einem englischen Blatt veröffentlichten,selbstverständlich sehr ungünstig ge­­haltenen Auslassungen Stanleys über Transvaal veröffentlicht das Pariser Blatt»Matin«eine lange Unterredung seines Mitarbeiters DegHon mit dem­ Vertreter der südafrikanischen Republik,Dr.Leyds.Dieser sucht die Behauptungen Stanleys zu widerlegen,der nur keinen Tag in Prätoria und sechs Tage in Johannesburg weilte,aber Transvaal gut zu kennen vorgiebt. Leyds versichert,Präsident Krüger habe sich nicht durch Monopole,sondern durch Verbau von Grundstücken und aus den Ersparnissen an seinen Bezügen bereichern Die Klagen über die Unterdrückung der Presse sind unbegründet, da die Presse in Transvaal freier ist als irgendwin Die Schulgesetze wurden in liberaler Weise auch auf die Schulen mit englischer Unterrichtssprache au­s­­gedehnt und für dieselben im VorjahreöOaOOO France ausgegeben.Die Neger werden im Transvaal streng,aber gerecht behandelt und nicht durch Dynamit massenweise hin gemordet wie in Rhodesia.Wenn die Engländer den Negern in der Kapkolonie das Wahlrecht verliehen so wollten sie damit nur die Stimmen der Afrikan­er aufwiegen.Sehr eingehend widerlegte Leyds an der Hand von offiziellen Dokumenten die Behauptung,die Buren wären auf­­ständische Unterthanen Englands.In der Konvention vonahre 1881, sagte er,wurde Transvaal durch Gladstone Selbstgouvernemenenten­ Vor­­behalt einer nominellen Suzeränität Englands gewährt,nicht nur aus Edels­mut,sondern auch aus Furcht vor der Vereinigunghandvaals,des Oranjes Freistaates und der Afrikander.Auch die nominelle Suzeränität wurden Buren zu viel,weshalb Krüger im Jahrelsst nach London reiste,um deren Aufhebung zu verlange.Lord Derby erklärte sich zu Abschluß eines neuen Vertrages bereit,und in dem Entwurfe,welcher der Delegation am 15.Februar 1884 unterbreitet wurde, sind die Bestimmungen über die Suzeränität der Konvention von 1881 absichtlich ausgelassen, wie Lord Derby in dem Be­gleitschreiben ausdrücklich betonte. Leyds zeigte das Orginal des V­ertrags­­entwurfes vor, auf dem Lord Derby eigenhändig die betreffenden Stellen ge­­strichen hatte. Die Aufhebung der Suzeränität ist nicht nur nur die her­­borragendsten Rechtsgelehrten aller Länder, sondern von England selbst aner­­kannt, dad dem Generaltonsul Trangvaald in London das Exequatur erteilte und für den diplomatischen Agenten in Transvaal das Exequatur des Prä­­sidenten Krüger verlangte. Leyds protestierte gegen die Beschuldigung, die Truppen von Transvaal hätten in dem Gefechte bei Belmont mit Dum-Dum- Kugeln geschossen. Dies sei unmöglich, denn die Gewehre der Buren sind für diese Kugeln nicht eingerichtet. „So lange“, schloß Dr. Leyos, „ein Bure noch da ist, sei der Krieg nicht beendigt.“ Die Buren wären bereit zur Wiederherstellung des Friedens, aber fest­­ entschlossen, biß zum legten Mann für ihre Freiheit zu kämpfen. Politische Miebersicht. Hermannstadt, 30. November.­­ In der gestrigen Ligung des ungarisc­hen Abgeordnetenhauses wurde die zweite Lesung des Gefegenttwurfes über die der heimischen Industrie zu gewährenden Begünstigungen vorgenommen. Nach dem Referenten Julius Rosenberg unterftügten Bela Romjathy und Graf Bela Perenyi in längeren RNeden den Entwurf. Der Lebtere forderte das Haus auf, besondere Aufmerk­­samkeit der Unterftügung der landwirtschaftlichen Industrie zuzumenden, ebenso auf Entwickklung des Gewerbes bedacht zu sein und stellte, mit Nachsicht darauf, daß Ungarn fremden Kapitales und fremder Fachkräfte dringend be­­dürfe, den Antrag, der Staat möge dem fremden Kapitale staatliche Garantie leisten, um dadurch das Nifilo zu vermindern. Im Namen des Volkspartei nahm hierauf Franz Major den Entwurf gleichfalls an. Handelsminister Alexander Hegedüs gab die Erklärung ab, daß er gemillt sei, die heimische Industrie zu unterfrügen, aber nur auf natürlichem Wege. Gegenwärtiger mein Sie gingen die Straße hinab, bis sie an eine Bretterwand kamen, mo Bretter von verschiedenen Größen aufgestapelt waren. Der Name Bawfson war in großen Buchstaben an die Bretterwand gemalt. Ein Mann und ein Knabe stapelten Planten auf. „Da sind wir“, sagte Lambert und trat ein. „Wollen Sie vielleicht Arbeit?" sagte der Mann, als sie si ihm näherten. „Sa, wir haben gehört, daß hier Arbeit zu finden sei!“ „Ic bin James Pariwson“, sagte der Mann, „und juche Arbeiter, Welchen Lohn verlangen Sie?" „So viel wir bekommen Tannen“, erwiderte Lambert, Barwton musterte sie. „Sind wohl wenig an Harte Arbeit gewöhnt, scheint mir.“ „Nicht sehr“, bestätigte Lambert, ung Mühe geben.” „Ich will Ihnen etwas sagen, ich werde Ihnen ein und einen Haben Dollar täglich geben auf eine Woche und dann, wenn Sie Ihre Arbeit ver­­stehen, sollen Sie zwei Dollar haben.“ Lambert blichte Hugo an, dieser nichte. „But“, sagte es, „wir wollend versuchen.” PBawton ließ einen Seufzer der Erleichterung hören, denn Arbeiter waren rar. „Nehmen Sie die Rede ab“, sagte er „und fangen Sie glei an, es ist viel zu thun.“­­ Lambert und Hugo zogen die Rede ab und waren bald bei der Arbeit, Blanten aufzustapeln. Nach einer Halben Stunde hörten Sie einen lauten Ruf. Schwer mit Brettern beladen fuhr ein Wagen in den Hof herein. Bawson selbst sprang auf den Wagen und half die Planken herab werfen, während die anderen beiden sie unwegzeugen und aufstapelten. Beide hatten die Hemd­­örmel aufgeschlagen, um die Arme frei zu haben. Heiß brannte die Sonne und sie waren beide in Schweiß gebadet. Sie arbeiteten fleißig bis sechs Uhr, dann aber war ihnen der Rüden so steif vom Boden, daß sie kaum aufrecht stehen konnten und ihre Hände waren mit Blasen bedeckt von dem rauhen Holz. Pamson war sehr zufrieden. (Bortjegung folgt:) „Aber wir sind Kräftig und werden Giedenburgisch-Dentscher Tageblatt. 1. Dezember 1899. Nr. 7894 Entwurf erstrebe mehr, als bisher erreicht worden sei. 400 Millionen wurden der fremden­­Industrie zugemeldet und wenn die Gesellschaft stufemweise auch nur die Hälfte auf heimische Industrie verwenden wolle, müsse diese aufblühen. Mancher Zweig der Heimischen Industrie künne schon die ausländische Kon­­kurrenz bestehen. Das auswärtige Kapital werde er nur dann unterflügen, wenn er Garantien habe, daß man es mit seinem Schwindel zu thun habe. Nachdem noch Rakovsfy und Bifontai dazu gesprochen hatten, wurde der Entwurf im allgemeinen und speziellen angenommen. Schließlich reichte in der gestrigen Ligung Ministerpräsident Szell den Entwurf über Regelung des Wahlrechtes in einigen Gemeinden ein. — Wie „Efti Ujlag” erfährt, werden die gemeinsamen Ausgaben pro 1900 mit 2196 Millionen Kronen, also um nur ein Geringes höher als die diesjährigen gemeinsamen Ausgaben präli­­miniert werden. Davon entfallen nach der 34,4prozentigen neuen Quote 75,5 Millionen Kronen auf Ungarn. Da Ungarn im laufenden Jahre zu den ge­­meinsamen Ausgaben 69 ° 5 Millionen Kronen beiträgt, so beläuft si der infolge der Duotenerhöhung Ungarn zur Last fallende Mehrbedarf auf rund 6 Millionen Kronen. ne Die Jungtschechen sind mit ihrem Plane, die erste Lesung des Bubdget­­propisoriumms im der Dienstagfigung des österreichischen Abgeordneten­­hauses zu verhindern, durchgedrungen. Ihr Redner, der Jungticheche Mastal­a, sprach drei Stunden lang. Er begann tichechisch und sebte dann deutsch folgendermaßen fort: Durch die systematische Unterdrückung des tichechischen Volkes haben wir den Glauben an das Recht, das mit Füßen getreten wird, und an da Gelingen einer Verständigung zwischen den Nationen verloren. W Wir haben aber auch den Glauben an das Wort unseres Herrschers verloren Dem tschechischen Volte wurde immer in dem Augenblice, wo er glaubte, endlich an der Erfüllung seiner Wünsche ange­­langt zu sein, das genommen, was man ihm früher gegeben hatte. Rebner erinnert an die kaiserliche Botschaft vom 1. Oktober 1865, an das Dfiober- Diplom, an das Nestript vom Jahre 1871, in denen immer wieder die Krönung versprochen wurde. Allein die Gunst des herrschenden Hauses wurde nur Wien zu teil, während Böhmen vernachlässigt wurde. Sogar alle Schäte des Königreiches Böhmen wurden nach Wien gebracht. Da ist es leicht exr­ Märlich, wenn die Loyalität des tschechischen Volkes stark darunter leidet und die Liebe nach oben vollständig verblaßt is. Die Regierung hat durch ihren Eifer, mit dem sie die Sprachenverordnungen zurückgezogen, der Regierung einen fehe schlechten Dienst erwiesen. Die Schuld daran, daß die Krone so schlecht beraten wurde, trägt die ungarische Regierung, die den Grafen Thun stürzen wollte. Ungarn hat fi immer solche Eingriffe in die österreichischen Verhältnisse erlaubt, die dazu führen, den König mit seinem ganzen Volke zu entzweien. Insbesondere hat Ungarn, wenn es sich darum handelte, dem tshechischen Wolfe zu seinem Rechte zu verhelfen, dahin ge­­wirkt, daß das trcpechische Wort, dem der König sein Wort gegeben, wieder zurücgefegt wurde. . . . . Wir sind aber entb­lossen, das Neußerste zu thun, um zu unserem Rechte zu gelangen. Wir sind überzeugt, daß das Ministerium Clary über unseren Widerstand fallen wird, und daß jedes Ministerium fallen wird, das den Versuch macht, gegen das tipekische Bolt zu regieren. Redner kommt dann auf den Ausgleich zu sprechen, und kündigt an, seine Partei werde die Billigung der Ausgleichsvorlagen mit allen parlamentarischen Mitteln, eventuell mit Obstruktion verhindern. Es sprachen dann noch gegen den Aus­­gleich Abgeordneter Kaiser im Namen der deutschen Volkspartei, dessen An­­sicht gemäß die Quote 50:50 betragen sollte, die Tschechen Brzeznomaty und Hori­a und der Schönerianer Türk. Dieser befür­wortete die Personalunion mit Ungarn und den Anflug Oesterreichs an Deutschland. Den Resz der Beit fühlten die Tichechen mit thatsächlichen Berichtigungen. — Graf Clary hat vorgestern mehreren Vertretern der Linken erklärt, daß die Lösung der Sprachenfrage zur mit Zustimmung der Deutischen erfolgen werde. Die Ob­­männer tötferen­ der Linken ist am gleichen Tage zusammengetreten, um über die Frage einer Verständigung zwischen Deutschen und Tichechen zu beraten. Dasselbe t­at die parlamentarische Kommission des Tichechenkiubg, Ueber die Sigung des Tihechenkiues vom 27. d. M. berichten die „Narooni Lifty“ aus Wien: Dr. Engel erstattete Berichte über seine Besprechung mit dem Minister des Innern Dr. Körber und über die freitägige Verhandlung im Schoße der parlamentarischen Kommission. Mit Rücksicht darauf, daß diese ihre Dig­­fussion,, heute fortlegen wird, ist ein neuer Beschluß nicht gefaßt worden. Man sprach sich übereinstimmend dahin aus, daß dem gegenwärtigen Kabinet, seine Vorlage durchgelassen und im gegebenen Zeitpunkte mit der Obsternstiom eingefegt werden solle. Der italienische Schagminister Bofelli erklärte in einem Exposee, mit welchem er in der Kammerfigung das eingebrachte Budget begleitete, daß der nicht zureichenden Post für die Erbauung von Kriegsschiffen mittelst eines Borschaffee von zehn Millionen jährlich der vier Finanzjehre aus dem Schage abgeholfen werden wird, ohne irgend eine Kredit­­operation, und daß dieser V­orschuß in Gemäßheit der bezüglichen geießlichen Bestimmungen durch organische Ersparungen im Budget der Marine allmählich hereingebracht werden wird. Auch die Unionsregieru­ng beabsitigt, die Flotte auszu­­bauen. Nach einem Telegramm aus Washington sol der Bau von achtzehn neuen Kriegsschiffen, und zwar je großen Kreuzern und zwölf Kanonen­­booten, verlangt werden. Diese Forderung wird, abgesehen davon, daß die jch8 Kreuzer als Erlag für ältere Schiffe erforderlich sind, mit der Not­­wendigkeit, in Bezug auf die Erweiterung der Marinemacht mit den anderen großen Staaten gleichen Schritt zu halten, begründet werden. Speziell die zwölf Kanonenboote s­ollen für den Dienst in den Philippinen bestimmt erden. Eine Hochwichtige Rede eines bedeutenden englischen Staatsmannes wird aus Dembury telegraphiert. „Der erste Lord des Schapes, Balfour — so verfündet die Depesche — gab in einer Versammlung der konservativen Bereinigung der Hoffnung Ausdruck, daß die Lösung des Dramas, welches sich gegenwärtig in der Kapkolonie und Natal abspiele, wohl in Ländern erfolgen werde, die gegenwärtig nir der britisshen Krone unterworfen sind. (Kann wohl nur China oder Belgien gemeint sein?) Der M­inister bekämpfte die an der Kriegführung von der auswärtigen Presse geübte Kritik, welche England den Wunsch imputiere, sich der Goldminen bemächtigen zu wollen. Dies sei eine An­­schuldigung, welche entweder dem Haß oder einer nicht zu rechtfertigenden Unkenntnis der Verhältnisse entspringe. Balfour dementiert Tategorish, daß England irgend melden pekuniären Zweck verfolge, und meist darauf hin, daß Großbrittannien seit hundert Jahren keinerlei K­olonialsteuern zum Vorteil des Mutterlandes einhob." — Wie die „Pol. Korr.“ erfährt, hat die englische Regierung auch dem Wiener Kabinet mitteilen lassen, daß England ss im Kriegszustande mit der südafrikanischen Republik befinde.­ine ähnliche Mit­­teilung ging auch der französischen Regierung zu. — Der Transvaalgesandte Leyds> übersendete den europäischen Mächten eine offizielle Protestnote wegen der Einreihung von Kaffern und Balutonegern in die gegen Transvaal operierende englische Armee sowie wegen des Gebrauches von Dumdumkugeln. —U Die „Deutsche Big.” meldet aus Prätoria: Die Präsidenten Krüger und Stein haben die Generale Soubert und Cronje angewiesen, ihre Kräfte nicht in Eingelbelagerungen zu zersplittern, sondern energische Schläge zu führen. General Joubert hat nun drei Armeekorps konzentriert: eines vor Ladysmith, ein zweites am Tugela und ein drittes östlich von der Linie Bietermarigburgs Estcourt, um den NRüdzug der Engländer abzuschneiden. General Cronje operiert ebenso vor Kimberley, am Modver-River und im Süden Methuens. — lieber das Schidsal der von Methuens Westl­rpd vor der Schlacht bei Graspan detachierten Neuner-Ulanen fehlt jede bestimmte Nachricht. Das Re­­giment ist vor der Schlacht um die Burenposition herumgeritten — „und ward nicht mehr gesehen“. Der Trost der englischen Blätter, daß bhr Neuner­­| Ulanen glei, ohne die Buren zu erwarten, gegen Simberley vorgerückt sein könnten, ist ein recht matter. Für ein einzelnes Regiment wäre es doch etwwas zuviel — Siegesbewußtsein. — Der australischen Ulanenabteilung, die in Aldershol eine sechsmonatliche Ausbildung erhalten hat und freiwillig nach Südafrika gehen wollte, wurde seinerzeit von der Londoner Bevölkerung ein enthusiastischer Abschied bereitet. Der Lordmayor im eigenster Person und vollem Staate begrüßte sie bei dem Durmarsh durch die City zum Landungs­­plan. Nun stellt es si heraus, daß der größte Teil dieses Ulanendetachements sich bei der Ankunft in Capetomn die Sache überlegte und nach Australien weiterfuhr. Aus Sidney telegraphiert man, die Empörung über diese Handlungs­­weise der Neufahrwalenser sei groß.­ ur Hundefrage. Wir erhalten folgende Zuschrift unter obigem Titel: Zu der in der Nummer 7888 vom 24. d. M. von einem angeblichen Tierfreunde ex­phesi angeregten Hundefrage erlaube­n­ mir die nachfolgenden Bemerkungen: Der betreffende Herr konstatiert selbst, daß bie in leterer Zeit hier in Hermannstadt vorgenommenen­ bedauerlichen Fäle, daß nämlich mehrere Ber­sonen von mnwutverdächtigen Hunden gebissen worden sind — nicht auf im Rayon der Stadt Hermannstadt gehaltene Hunde zurückzuführen sind, sondern daß vielmehr Dorfshunde ed waren, die wutverdächtig in die Stadt eingedrungen sind und das bedauerliche Unheil angestiftet haben. Wie will nun der betreffende Herr diesem sich öfters wiederholten Un­­falle entgegensteuern dadurch, daß hier in der Stadt der permanente Leinen­­und Maullorbzwang eingeführt werde? Glaubt er ernftlich daran, daß der in der Stadt eingeführte Leinen­­und Maultorbzwang die Dorfschunde abhalten wird, in das Weichbild unserer Stadt einzudringen? Und sieht der betreffende Herr nicht selbst ein, daß zur Hintanhaltung der von ihn geschilderten Unglücksfälle ganz andere als die von ihm in Vorschlag gebrachten Verfügungen am Blake wären ? dur dad den Dorfshhunden angestiftete Unheil können doch nicht die Hunde aus der Stadt und respektive deren Eigentümer bestraft werden’! Allein dem Herrn Artikelschreiber scheint es eben nur darum zu thun zu sein, daß der Leinen- und Maulfarbzwang permanent eingeführt werde, ob aber mit Recht oder nicht? — Darum kümmert er sich weiter nicht. Zum Glücke bestehen aber­­ diesbezüglich gejegliche Berfügungen und unsere löbl. Polizeiorgane versäumen es nicht, dieselben in ihrer vollsten Strenge in Anwendung zu bringen. Ein Mehr zu verlangen, vermag nur derjenige, der nicht gleiche Rechte für alle gelten lassen will und der die Verhältnisse unserer Stadt nicht kennt oder aber nicht berücksichtigen wil.— Denn unsere Stadt beherbergt in ihren Mauern außer dem Herrn Artikelschreiber noch fernere mehr denn 30.000 Inwohner und eine beträchtliche Anzahl von Militär, welchem hauptsächlich die Stadt ihren erfreulichen Auffgrung zu verdanken hat. Und da kann es doch mindestens fraglich sein, ob alle diese sich die Pladerei der Großstadt für alle Beiten gefallen lassen werden, ohne dabei auch die Vorteile und An­­nehmh­­eiten der Großstadt genießen zu können ?! Den großen Hunden und der ihrerseits angeblich drohenden Gefahr gegenüber bestehen bereits gejegliche Bestimmungen. Und an die leibliche Frage der angeblichen Zerstörung der Anlagen duch die Hunde — das Stedhenpferd sämtlicher Hundefeinde — kann ganz gut ihre Erledigung finden dadurch, daß man die Hunde überhaupt in den Anlagen nicht duldet. Daß man aber den steuerzahlenden Hunden überhaupt jede freie Be­­wegung in der Stadt und außerhalb derselben für immer unwährende Zeiten derbiete — dies ist eine Forderung, die weder gerechtfertigt, noch geleg­­mäßig ist. 0.0, * * * Auf die obige Zuschrift antwortet der BVerfasser des Aufjages in der Nummer 7888 wie folgt: Die Trage, ob der V­erfasser des Aufsages „Die Hundefrage” ernstlich glaube, daß der in der Stadt eingeführte Leinen- und Maultorbzwang die Dorfshunde abhalten werde, in das Weichbild unserer Stadt einzudringen ? al­s der Herr Einsender verzeise — etwas naiv; denn mißig, ist ie nicht. Welden Zwec kann denn die Behörde mit der Verhängung de Maul­­farb- und Leinezwanges überhaupt verfolgen? Doch wur­den, die Hunde unter unmittelbare Aufsicht zu stellen, damit sie nicht gebisfen werden — ob von Dorfshunden oder nicht, ist gleichviel —, ferner zu verhindern, daß etwa schon gebissene Hunde andere Tiere oder Menschen anfallen und daß die Seuche verbreitet werde 1.“ Warum verschweigt der, Herr Einfelder die nach seiner überlegenen Einsicht zur „Hintanhaltung der geschilderten Unglückkfälle” geeigneteren Maß: regeln? Wir würden und gerne belehren lassen. Die geistreiche Bemerkung, daß man für das von Dorfshunden ange­­stiftete Ungeil nicht die Hunde aus der Stadt, respektive deren Eigentümer, strafen könne, sol wohl den Berfafier des oben erwähnten Aufrates ad absurdum führen? Dann Hätte e 8 etwas gesich­ter gemacht werden müssen. Dem erwähnten Berfasser ist es um Leinen- oder Maultorbzwang, nur um Leinen- und Maultorbzwang zu tun; und zwar ist er der festen Ueberzeugung, daß damit niemand ein Unrecht geschieht. Denn in erster Reihe ist die persönlighe Sicherheit unserer Mitmenschen und in allerlegter Linie erst die Bequemlichkeit der Hunde und ihrer Befiger zu berücksichtigen. Der „Hundefeind“ schmeichelt sich, trog dem Lie ed ihm absprechen, die Verhältnisse unserer Stadt ganz genau zu kennen, sogar besser wie der Herr Einsender, der nicht weiß, wieviel Einwohner unsere Stadt zählt, D! DO! Sa, der „Hundefeind“ glaubt sogar, daß der Schlager: das Militär werde sich die „Blndereien der Großstadt“ nicht gefallen lassen, ohne auch „die Vorteile und Annehmlichkeiten" einer solchen zu genießen — nicht das geistige Eigentum des Herren Einsenderd ist. Dieser Trumpf ist daher weder neu, no geigmachvoll, und wir dürfen uns trösten damit, daß horgestellte Offiziere den Maulfarb- oder Leinezwang für zweckmäßig halten. Ein Lächeln muß aber jedem Denkenden der weite Vorschlag des Herrn Einsenders entladen, der unsere städtischen Anlagen dadurch vor den Hunden süßen will, daß er streng erklärt, man jiele Hunde „überhaupt in den Anlagen nicht dulden”. Wie sol das geschehen? Bon Leine oder Maulkorb will der Herr Einsender nichts wissen. Wirso doch freund­­liches Bureden und Belehren der Hunde etwa? Wird wahrsceinlich wenig Eindruck machen auf die Hundeseelen. Dann mit Stod und Stein! Dann haben m wir’s wiederum mit den Hundebefigern zu thun. Und das ist Höcht un­­angenehm, auch wenn sie nur in folgen Sapschriften reagieren. M­ %* * * Damit erklären wir die Hundedebatte für geschlossen. D. Red. Stimmen aus dem Publikum. Oeffentlicher Dank. Eine trauernde Mutter und deren Kinder widmen amı­lterbetage ihrer innigst geliebten und unvergeßlichen Tochter und Schwester Th­eheri­e Möteich anstatt eines Ranges auf das Grab 5 fl. für den Baufond der ev. Mädchen­­schule. Daß die Erinnerung an ein­ teures Kind sich nun wiederholt mit dem Gedenken an die Förderung eines“ edlen Ewerr” verbindet, verpflichtet zum warmen Dante, Josefins #2, Vereinsvorsteherin,

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