Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Januar (Jahrgang 47, nr. 14021-14042)

1920-01-01 / nr. 14021

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Und auf unserer Wanderngaft Üft­ es. das Bedrühende und das Auversicht­­gebende zugleich, daß wir unsere Werke und unser Erleben und der Vergangenheit in die Zukunft immer mit hinüber­­nehmen. Denn die Wilfürlichkeiten unserer Zeitrechnung können die Stetigkeit des Lebens höchstens teilen, nicht unter . So wollen wir andy was das vergangene Jahr aus gebracht hat, mit hinübernehmen in unser neues Jahr. In unserm Innern soll es fortleben, fot und mahnen oder warten, ung­leschlossen in unseren Herzen oder froh in unserer Zuversic­ht machen. Die Ereignisse des vorigen Jahres haben auf dreierlei Gebieten auf das Innerste unseres Volkslebens einge­wirkt. Auf politisgem Gebiete hat das vergangene Jah uns die Einfügung in die seit dem November 1918 neu­­gewordenen Verhältnisse gebracht. Am 8. Januar hat die füchsiiche Nationalversammlung in Medtash den Mnnchfuß anseres Boifrs an­ Bichrumänien atsstcumnd­­ini hat unsere jähnihe Bolitit auf völlig weue Zatsachen geteilt. In den darauf folgenden Wochen und Monaten hat der deutsch jährlich­e Rationalrat die Grundlagen ausgearbeitet, auf denen nur unsere Einfügung in den großen männischen Staat zu vollziehen wünschen. Zur unsjer Zeit sind diese Arbeiten abgeschlossen worden mit dem am 6.­und 7. No­vember in Schäßburg abgehaltenen Sachentag, der die in Mediarch geschaffenen Tatsachen bestätigte und die in Zukunft zu befolgende Polität des sächsischen Volk­s auf die Grund­­lage bdieser Tatsachen Fellte. Die abschließende Stellung­nahme der Führer des siebenbürgischen Rumänentums zu den Ausarbeitungen des deutsch sächsischen Rationalrates flieht wo aus. Wir kennen die Bertonungen dieser Männer, aber wir besigen noch seine endgültige Festlegung des Stand­­punktes, den sie uns­ren in Form gefaßten Ansprüchen und W­ünschen gegenüber einnehmen. So ist die abschließende Regelung unseres Verhältnises gegenüber dem Rumänen­­tum von Boll zu Boll und gegenüber dem neuen Baterlande als Bürger zum Staat eine der Angelegenheiten, die wir als offene Frage aus dem vergangenen Jahre im die Zukunft mit binübernehmen ‘tretung unseren Volles ein Mit dem Wirfchluf der Tätigkeit des chemisch sächsischen Nationalrates ist auch in der politishen Leitung und Ber­­chtel eingetreten. WIS leitende Körperschaft tritt wieder der in den dheutsch jächsischen Bolts­­rat umbenannte Zentralausschuß in Wirksamkeit, während unsere Vertretung im politischen Angelegenheiten auf die aus den Wahlen zur Konstituante hervorgegangenen Kammer ab­geordneten und Senatoren übergegangen ist. Ihnen obliegt es, neben der Führung der aktuelen politischen Fragen wischen dem politischen Parteien des Parlaments und unserer Bollsvertretung diejenige Atmosphäre des Bertrauens und der politischen Achtung zu schaffen, die für eine­ erfolgreiche Vertretung unserer politischen Interessen die Grundlage bietet. Ihrer Wirksamkeit ist aber­ gleichzeitig die Vollendung eines vollkischen Werkes anvertraut, das auch der Mitte der Stämme und aus ihren Herzen beramß bereits begonnen wurde: die Berwirkiichung der­ dentigen Gemeinbürgschaft in Großen­­mänien, eb­ das Bekenntnis aller in Großenmänien lebenden dentichen Stämme. zu der politischen Einheit des gesamten vaterländischen Dentichtums ist unsere Lebens­bahn weiter geworden und weiter der Blic, mit dem wir unsere völkischen Aufgaben unter neuen Verhältnissen über­­schauen. Und wenn, wie ärzlich in diesem Blatte ausgeführt von unserer Seite auch augenblichliche Opfer gefor­­schen um der Verwirtlichung der deutschwöltlichen Ein­­heit wi­ent ifjen 8, daß jede nee Aırsjoat ihre Steuer an den ebeisten und wertvollien Körnern der vergangenen Ernte erfordert. In wnserem Bolt Iebt das Bewußtsein dessen, daß der Ader bebaut und besät werden mus, der Ernte bri­-­ EN Mina aber wen Mir Fe­ie unser Bewußttei Widerspru­­m u wo Butunft ... in unjı fein in u umio nn yat=E­­et — Am­er nee SR mn­­ ur aber zunsammengeschlosfen unter uns selbst. Denn wir dürfen es uns nicht verhehlen, daß das gesamte Dentschtum dieses Landes ebenso wie dessen einzelne Glieder Ereignissen und Vorgängen gegenüberliegen werden, die ihre wilkliche Lebenstraft auf die allerschwersten Proben stellen werden. Wir wollen in und selbst feit genug bleiben, um diese B­roben bestehen zu künnen. Mehr no, wir müssen der stählerne Keim sein und bleiben, der auch einem warlenden Bruder Rüdhait zu gewähren imstande sein muß. So fassen wir unsere deutliche Aufgabe in dem großrumänischen Staate auf: ein großes bdentisches Fahlen und einen fehlen jänfischen Sinn. “Im zweiter Reihe haben wir die Wirkung der neuge­worbenen Verhältnisse empfunden in unserm s­ächsis­chen Gemeinschaftsleben. Wir haben «3 so er­wartet, daß ein sturmhafter Umschwung der Verhältnisse unser­ völkliche Geheimschaft schwer treffen müsse. Das Er­­wartete ist eingetroffen. An unseren fähigen hat die Agrarreform Hand angelegt, und wie nll :: in Stadt und Land durch sie zum Verlust an ih. und Bod­n verurteilt werden, so sehen fi faf :­­ B Dorfe die Kirchengemeinden in ihrem weiteren mal = “= fand schwer bedroht. Aber auch an nichtmateriellem wir in dem einen vergangenen Jahr bedeuten In vielen unserer Dörfer, deren Gemeindeleben­­ Jährlichen Männern geführt war, ist die Führer mänische Hände übergegangen. Und auch sonst —­­ im Zusammenhang unserer zählen, nicht rechten und micht bitter werden, a gamdprosen werden, daß wir im vergangenen Ioren haben und daß wir auch der weiteren =­ mit tiefem Ernst entgegensehen müssen. &3 Hat zerbrochen und es wird und nicht zerbrechen. Mt Zufunft, der wir entgegengehen, sich uns nicht ei’ so gilt dag nicht nur für uns, nicht allein für d­en Interessen. Unser ganzes Land, das­s wir angehören, sehen wir von Vorgängen jede ernste Bejor rechtfertigen. Die ensere Währungsverhältnisse, die immer weiter zunehm­ung, die Transpo­rtschwierigkeiten und alle die inne in Handel und Verkehr lassen nicht und allei­­wid­rig folgenvoll entgegensehen. Das ganze leben macht den Einbruck, als sei es zum Zerr­­spannt. Schon Halten in vielen Betrieben die trieb­- und Materialpreise, die hogen Webertstoß­­geringe A­beitsleistung wit den Abladmöglich = nfsichen Schritt. Noch läuft wohl der Umfag, no velt, no werden Geschäfte gemacht. n­­icht ruht schon ganz im Handel und die Pre . Tende 9 icht Tich dem. Ungenbild ne Abwegmöglichkeiten wit den Bedingungen bt­t mehr im Einklang stehen, wo selbst die­­ vetriebenen Einkommen mit der Höhe bei­­­­m nicht mehr Schrit Halten­önnen. Und wi wenn wir glauben, daß diese Vor­gänge nicht a­: fozialpolitischn Leben unseren Landes einen fänden, Noch ist es mit zw spät, moch­t unseres Wirtschaftslebens in Ordnung erhalte es ist hohe Zeit einzugreifen mit Harter 2 mente Jahr muß der ernstien und ehrlicher met sein, Aus uns selbst heraus müssen ! Aber bald muß es geschihen. Wenn nach dem vorangegangenen Aus in unseren äußeren Verhält­nissen zum Staate­­ führenden Volle wie auch in unserem fäd­schaftsleben von dem neuen Lebensverhältni berührt worden sind, so gilt das in nicht g: von unserem inneren Boltsleben. verschwiegen werden, daß seit der Revolut 1918 in der Seele des fächsischen Volkes­­ iung vollsogen Hat, a­lf, als wären die ‚dert­­ tigen Ausführunge EEE Serialität. Bon Dr. jur. Bil­or Meic. (Sal­s.) 3 Habe im Vorstehenden versucht, einen Turgen Ulr­­ich über das Prinzipiele des Z­ürd’schen Buches zu liefern. Wenn die Ausführungen etwas länger geworden sind, so face man den Grund darin, daß sich philosophische Tragen, wenn man sie halbwegs dem Verständnis des Be­ters zugänglich machen will, nicht über ein gewisses Maß zusammendrängen lassen, «3 sei deum auf Korken der Klar­heit der Begriffe und bes Ynhalted. Im weiteren Verlaufe seines Werkes ist nun Türd das durch die Untersuchungen gewonnene Schema auf die großen Gestalten der Distan­z, der Philosophie, der Religion und der Beschichte anzu­wen­­den. Es kann natürlich nicht meine Absicht sein, die unge­­mein feine, bis auf die Knochen greifende Analyse de Autord über diese Menschen und Menschenwerke Hier nach­­zuzeichnen. Einiges will ich aber dd, went an nur fliegenhaft, berühren, weil ed auf vielumstritt­ene literarische Probleme ein ganz eigenartiges, vielfach mens Schla,hht ® w­i 3 ist viel darüber geschrieben worden, warum Ham­­let nach Entdeckung des königlichen Mörders seines Baters, diesen nicht tötet und si selbs zum Könige macht. Ent­­gegen der landläufigen Anfit, daß viese Aufgabe an fi zu schrierig, Ober de Hamlet aus sittlihen Bedenken, um die Reinheit seiner Seele und feines Gewissen? mich verlieren, vor dem Morde zurückgefähredi­tet, fecht d die Bösung des Rätsels „in dem auf das Objektiv­ ge­teten Grit Hamleid, im feiner außerordenlich­er Selbslosigkeit, feiner tiefem Klenntnis der Unantlom: ‚seit und Sündhaftigkeit aller Menschen, die im­ frei u von dem seibfrüchtigen Antrieb, persönliche Genugtuung in dem sofortigen Vollzug der Made zu suden“. Hamlet is­t ein Moralist, sein um sein Seelenheil bangender, schwäch­­licher oder gar feiger Mensch, sondern­ sein Schwanken und seine Untätigkeit, sein Wägen und sein grobleb­iges Zaubern sind die Folge einer seelischen Krisie. Diese Krisis wurde hervorgerufen durch den Zusammenbruch seiner idealistisch optimistischen Weltanschauung. Als Hamlet sah, daß man seines Vaters Bruder, diesen elenden, nic­htswürdigen, mit dem eigenen Binte befleckten König ebensosehr ebrte, ihn ebenso liebte und verherrlichte wie seinen gemordeten Vater, des der Inbegriff der Güte geb­eten war, — als er schan­­delnd gewahr wurde, daß seine Mutter seelisch unberührt das Bett mit dem Mörder ihres ersten Gatten teilte, da verlor er den Glauben an das Gute in der Welt, da er­­kannte er das Gemeine und das Häßliche in der Natur des Menschen. Diese Erkenntnis lähmte seinen Willen, so daß er ich nicht zum Gnt­chluß, nicht zur Tat durchringen konnte, denn mit der Ermordung des Königs Claudius Hätte er zwar seinen Vater gerät er hätte­ aber damit das Üb­el, das Böse und Schlechte, das in der­ Welt und den Menschen wohnt, nicht mitgetötet. WS genialer Mensch konnte er im Gegenzug zum Durcchnittsmenschen L­aertes, dem­ die Befriedigung seines Persönlichen Rachegefühles alles ist, Hierin micht sein Genügen finden. Das Prinzip, die Idee des Guten konnte dur) den Mord eines Einzelnen nicht gerettet, nicht sieghaft gemacht werden. Deshalb unter­­blieb die Tat. Mit Net nennt daher der Berfaffer: Die nun Eutin­ae­nninhvinds stimmung des Dänenprinzen im großen I oder Richtsein?" zum Anspruch kommt — zwischen idealem Streben und der rauhen, nil­tenregenden Wirklichkeit fast zum Boden und zweifelten Stimmung scheint der Selbstwe Ausweg zu bieten.­­yamft greift zum @rifich den Schwingen des Chorgesangs kommt ihm an jene Kindheit und all das, was seine Seele einst bewegte und hält ihn „vom Schritt zurüd“. Faust ist gerettet. Aber wie gegeben, fühlt er sich zu schwach und es einem höheren, vollkommeneren Sein, zum zuringen. ‚Sein Idealismus, seine reiche­n ihn davor zurück, sein Dasein nach dem ge der Dinge einzurichten, nur den unseren Ruhme und dem Bürgeiz nachzwjngen. „Die Tat ist alles, nichts der R­a o will er denn sein unfüillbares­­ Ewigen und Göttlichen durch den Genu schließt dem Pakt mit dem Tewfel, dessen mannhaft besteht bis zu dem Mugenblide, und Beist durch die Zeit gebroen, denn 2 Kein irdisches Gut konnte die reine S­ele­­ nehmen, so lange er noch im Bollbesige und ‚geistigen Kräfte war. Mit genialem er das BVergängliche alles Seine, das nur ist und mit freier Seele und frei von aller von allen persönlichen Trieben folgt er Me­­­ner führerischen­ dunklen Wenen. Der alt ne: np '­in er En 5­6 “ #, er = = = + +. = nn > Sur Bu ee

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