Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Juni (Jahrgang 47, nr. 14136-14159)

1920-06-02 / nr. 14136

set-insta- Ist-. its-W- mai-zw- WWII WAG. »Es-III - Siebenbürgisch Deutsches d verschleit und Knsegemeratumb­een tie Bermaltung Ar. 21 des Auslandes · « fix-Wurme Bezugspreis · ·­·« DVWJQCWMWMM Of­ nn , De a SR 2 oe . Anzeigenpreis: aa DE Bear aa ...on £ ” e To m­ee lendens « — «migenGi«u­ ückm2x. das Inland: 2 Bei größeren gen­der­n hie­ss: » mprechendekRagu. @inzelne Nummer: I­UI,WWLK » Hermannstadt­­ « ch2·Juni 1920 Kundmachung. Bei der am Donnerstag den 3. Juni d. 3. fast» findenden Abgeordnetenwahl werden in den Rädbt­rgen Bestimmungsbezirken die Wähler in der Reihenfolge der Fr Alphabetic geordneten Gaffen zur Absimmung gn­­gelassen. Bei jeder Abstimmungssession kommen dabei um 8 Uhr morgens die Wähler zus aus den Gaffen zur Wahl, deren Namen mit A beginnt, sodann folgen die Gaffen mit 3 nsw. Die Roh­zägler, d. i. diejenigen Wähler, welche den Anfenf­ihrer Safe versäumt haben, kommen am S calufle, also voranseitlich nachmittag dran. Die Absimmung wird fortgefeht, so lange Ah Wähler einluben; wenn keine Wähler mehr erscheinen, wird die Schluhkunde feigeickt und verkindet. Die Zusammenstlung des Ergebnisse in dem einzelnen Abstimmungsbezisten und die Bek­üubigung des Gesamt­­ergebnisses der Wahl im Wahlkreis Hermannstadt erfolgt 5 f ur den 4. Juni d. Z. nachmittag 4 Uhr, im Rat­ aal. Hermannladt, am 31. Mai 1920. Dr. August Gmeiner, W­ahlpräsbent, WWUCMW setSostMb 47.Jahrgang Wählerversammlung in Schäßburg. Schäßburg, am 26. Mai 1920, Borfigender Dr. Johann Wolff begrüßt die Wähler­­versammlung und eröffnet die­ Gigung. In einer Bergen Animradge hebt er den großen Unte­rjgied hervor, der zwischen der Mählerverssammlung vom Diccher und dem heutigen der sen­­ge. Gerhft sahen nie wit Rute gegen, heute eht ann die Einleitung eines harten Waßl- Sample bennr. Dies ist für die Heutige Generation etwas wened. Get 30 Jahren haben wir ohne Bwiespalt gewählt, deine Linsen die Dinge anders. Aber wir wollen anch der gegenwärtigen Versammlung Kraft schöpfen und die sächsliche e unbeidt, farbtlos, rein und lauter zum Giege den. (Allgemeine Heilxafe.) Vorfigender erteilt Kiexanf dem gewesenen Abnsonneten der Stadt und des Bezirkes Chößturg, Tr. Hana Dito Roth, der mit allgemeinem Beifall und Handellan­hen begreift wird, zu folgendem Rechenschaft über ihr das Wort: Gewiite Wihlerversammlung! Der Raum, in dem wir bersammelt sind, ist all ehrwärbig, um geofe Worte am machen. Darum wollen wir die Dinge durch sich selbs wirlen lassen. Seit meiner Wahl zum Wirnenzchneien im Hal des vorigen Jahres haben ji die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in unserem Lande in­ einer Art verwirrt, dad ed fast unmöglich ist, Die Kraehuifie oder andh nur die ungefähren Nichtlinien der legten Entwicklung mit einiger Genauigkeit zw­­eitum Aus dem Busammen­­beach and dem Kriege much Die Vereinigung des alten Reiches mit einer Reihe eigemarttest, verschieden­ und reich gestalteten Entwickungsgebiete ergab sie eine Fülle wirt­­schaftlicher, sozialer und kultureller Probleme, deren Behand­­lung und Leinung der verfassunggebenden Bersammlung vor­behalten war. Des Ergebnis der Arbeiten seit Zusammen­­tritt des Parlamentes ist aber ihre Lösung oder auch nur der Beginn einer Aldrmng, sondern leider ihre volls­tändige­re und damit die unglückeligste Ber­­wirrung. Der Begriff der „Betonstifterung“ is ungewohnt, was ich meine, if das Heriwerben des politischen Schlag­­wortes über­ragen der allgemeinen Mistihaft, der Salta­­zellen und Rechtsentwiciung, die zur eigentlichen Politik nur sehr vermittelte Beziehungen haben. Im neuen Reiche wurden hier im ihrem M Weien wid ihrer Beschichte verschte­ fchiedene Welten zusammengeschweißtt Ungarn, Desterreig, Rusland und das alte Rumänien. E 3 gehört wohl mehr als der ungetihbte Beistand, das feinste Empfinden mund die enflafte Arbeit eines Geschich­tes dazu, um die wirt­­liche Bereinigung dieser Gebiete allmählich durchzuführen. Richt nie die Völker und Blankensbekenntnisse, nicht mir die Währung, die allgemeine Produktion, bad Brivat- und Sh­afret dieser neuen: Teile des Meidhes sind verschieben, sondern auch die ganze Art, zu dehlen, an­wandeln und zu arbeiten. ZTroßbems wurde die päßliche Barter, das Schlag­­wort, die Demagogie Herz al bieser Dinge. Es ist no Beit verloren und kann auch wieder besser wer­­den. Aber es ist Pflicht der Politiken, die von dem Zwang der Parteileitung frei sind, immer wieder wen­iger auf diese Wunde zu legen. . Die jährlichen parlamentarischen Vertreier sind mit einem har umtriebenen politischen Programm in die ver­fassungsgebende Berlamminag eingetreten. Das Hauptatel .= Boluit Kant Ep­ile: SLT Bobönien zusammentaffen, dem füchsichen Bolte­bad Wedt gm­erfizeiten, als Gesamt­­heit ein eigenes nationalpolitisches Leben zu führen. Die selbsverbändliche­ Folge dieser politischen Auffassung war der Zusammenschluß aller dentschen parlamentarischen Ver­­treter zu einer eigenen mma­bhängigen uub- selbständigen deuitschen Volkspartei. Damit war aber auf das Verhältnis zu den übrigen parlamentarischen Parteien von vornh­erein gegeben. Wir beteiligten und an dem ion nach Eröffnung der verfassunggebenden Versammlung ausgebrochenen leiden­­shaftlien Kampf um die Macht im keiner Weise und tra­­ten aus unnserer Burädgaltung uns Kerand, wenn grmndb» fuglie Fragen auf bes Tageserbauung Banden. In zwei Bällen braten wir selbst melde zur Sprache: Die Wäh­­rungsfsage und die Frage des Belagerungszustandes und der Benfur. Der Kampf der Barteien wurde in zwei großen Gruppen geführt, die ih­­m Harfien als konservative und radikale Barteiungen unterfeilter Lasten. Die Konservativen kämpften wit den Mittelm, einer reichen politischen­­ Er­fahrung, gewohnter Routine und allen Brieffen örtlic­her politik. Die Radikalen Hingegen zeichanete das Ungetün jeder neuen Bewegung, Verwegenheit uub Temperament and, Zıoßdem die siebenbürgische Nationalpartei die Re­­gierungs macht in Händen Hatte, glitten ihr die Zügel immer mehr aus der Hand. Sie Hatte zu wenig wirklich politische Köpfe, zeigte zum geringe Anpassung am die weun größeren Verhältnisse undb fand vor allem mit dem Weg zu einer umtjofender, großen politischen Konzeption. Die konser­­vative Gruppe begann die Siebenbürger im Parlament und im ihrer Treffe Befu­g am Angreifen und auch vom radikaler Seite wurde sie immer mehr mit gewissen Hohn und oft sogar mit Spott überfüttet. Schon bei Beginn des Kam­­pfes der Nationalpartei um ihren Wielland war es das reine politische Schlagwort, dad­­ie wichtigfen Fragen der wirtssaftlichen, sozialen und kah­nzellen Entwickklung und­ieses Landes teiles unter seine rücksichtslose Herrschaft nahm. Die­ Nationalpartei weilte die größte Kraft in diesem Kampfe: ihr Heimatsprogramm. (Bewegung. So ih’s) Wis erlebten diesen Rückgang ihrer Volitit voor allem in der Währungsfrage und im der Frage der Vereinheitlichung der allgemeinen Staatsverwaltung. Die Auflösung des Par­­laments schließlich führte zur Spaltung der Nationalpartei und in ihrer weiteren olge zum Emporkommen des beme­­ne auf allen Gebieten der Boltiil. (&o­s ’s Die ungweifelafteste politische Griem­inis, die jeder Halb­wegs­politis Dentenbe Heute Haben muß, ist die absolute Relativität, die wir old Mohstab allen politisgen Parteien, Beriisch­ungen und der Benrteilung einzelner Männer anlegen mössen. Wir müssen aber jedenfalls mit Dankbarkeit belennen, daß wir in der Mitte der Rationalpartei eine Reihe feiner und wirklich gerecht denkender Menschen ge­­funden haben. Gleichzeitig müssen wir jedoch mit voller Gutschiedenheit darauf Hinweisen, daß die Politik dieser Bartet and im geaudle . bar Stage der Buangi: verpachtung, der Währang und der Verkaatlichung der Ver­­waltung auf das Schwerste getroffen Hat. (So in’s!: So ist’ä!) Bon der prak­isen Politit der gegenwärtigen Regierung des Gehexrald Anesesen konnten wir gelegentlich der Auflösung des Parlamentes selbstverständlich noch nichts seher. Das Programm des Ministerpräsidenten hat gewisse vollassen übliche Zeile, deren Berwirdligung wir unsere Unterfragung jeden­­falls nit verfagen werden. Aber er mußte uns tief be­­rühren, daß aus dem P­rogramm die Behandlung der Minderheitsfrage volltändig ausgeblieben war. Wir wissen nicht, ob­­ Absicht war oder uns einem gewissen­ Richt­­verfichen dieser fantspolitii$ so amperordentlich wichtigen Stage zugutreiben is. ebenfalls durfte er niemand Wunder nehmen, wenn wir auf dieses Programm bin die ausdrückliche Unterfragung der Regierung unter keinen Um­­ständen beschliehen konnten. (Sehr richtig!) Was seither von General Avereden politish getan worden is­t und vor allem die Schäßburger Herausforderung durch seine Partei, will ih­m nicht wies­­er Erfolg ein: „Iher Dottofar Gzernin: Im Weltkrieg: B­erlie und Wien, Ulfstein­n, rs. 1919. 2. Auflage, 8 ° XII und 428 Seiten, Zu den Beiden Besprechungen, die wir über Suben­­borjia und Zirpig’s Erinnerungen gebracht haben. Auch wir heute im­mer angenehmen Lage, die Anzeige eines dritten interessanten Werkes zu fügen, die Aufzeichnungen, die der ehemalige Österreichische Minister des Aenkern, Graf Dikd­ar Ezermin unter dem Titel: „Im Weltkrieg” Hat exjegeinen Lofien. du er ein Mann an mohgebender und leitender Stelle, and ex in Kenntnis der geheimen Fäden, die zu allen Beiten im die Wölkerentwickung eingesponnen werden, and­ ex ein ausgeprägter Charakter, ein scharfer Beobachter und brillanter Darstellen. Aber ex ist Diplomat, im Regentag zu dem beiden an­­deren Verfallesm, und ist Deerzeichner. Grund genug, abgesehen von vielem anderen, laß seine Anschauungen vielfach andere sind, wie ja andy den Gegen- Rand seines Darstellung eim anderer iR. Er erzählt, was er erlebt hat, woran er tätigen Anteil hatte und das be­­saßer zunächst Öferzeichische Bufände, Biele und Bergen. Da alles das in der Breit des Krieges, wo Oesterreich- Ungarn Bundesgenosse Dentschlands war und von dem mit­ Betroffen wurde, was Dentschland tat und unterlich, nicht am wenigsten von dem, was von Ludendorff und Zirpig ausging und so berährt ich das Buch Ezenins — wohl nicht mit den Büchern der Borgenannten, die ihm noch nicht gar gelegen —, aber mit deren Bebenswert. Diese Berührung ist, um es gleich vorweg am nehmen, eine gegenmäßliche. Ezernin hält Bubendo­­ff Teilnahme am Weltkrieg für ebenso verhängnisvoll, wie die von Zippig, und zwar darum, weil beide den Kamp bis zum unfersten gewollt und alles darum gereht haben, Deutschland und die Mittelmächte zum Siege zu führen und weil beide — nach der Unfigt Epesnins — einen Verländ­igungsfrischen un­­möglich gemacht hätten, indem besonders Unkendorff Sorde­­rungen gestellt habe, die die Gegner niemals zulassen konn­­ten und Zirpig den uneingeschränkten Mbontkrieg wollte. Dabei aber muß auch Ezermin zugeben, da die Entente­mächte, wenigstens von 1917 am, nicht gewillt waren, ix­­geno einen eitzäglichen Leichen zu schliehen und daß es ebenso auf Die Berchmeiterung Deutschlands, wie auf die Zerldelung Keserreich Ungarns abgesehen war. Huf das legtere jhom dar dem Londonner Vertrag vom 26. April 1915, worin Dreilerren­ aufgeteilt worden ist. Damit war s­chon vorneherein gegeben, daß ein Versändigungsfriede aus­geschlossen war. Weil der Siegesiwille in Deutigland zur Umgelt nachgab, weil die Eyerminn­ den Brdanten des Rad­­­gebens und Machkaujens den unversöhnlichen Beinden gegen­über das Nchergewicht erhielten, darum ging der Krieg verloren. Unter solchen Umständen kommt der Leser über den Widerspruch mine binäbes, den wilden der Anfhanung Hofit: Die Entente wollte bis Bermigtung der Feinde — und die deutschen Geimeräle Auch schuld, daß es zu keinem rechten Frieden kam. Widderhoft muß auch Bernin angeben, daß die Verwicklungen in beim Weltkrieg so ungel­voll ge­­wesen sind wie das Ende, in ans jenen nicht herauszu­­kommen war, wie das ihn­ Ende zahllose Keime für jene Kriege gelegt hat. Auch den Beginn des Krieges­ verbunlelt er, unter Dem Borivand,­ex sei damals in Anmü­nten gewesen und Ye ch das Bild nie aus Mitteilungen „wachgebender Persön­­lichkeb­en" wachen können. Das heißt: mit anderen Worten : es werden die Sachen auf den Kopf gestellt, indem Berchtold, der nach dem offiziellen Mlten zweifellos dem Krieg mit Serbien wollte und die furchtbaren olgen­au nicht Aber sah, Hier so dargestellt , als ob es ihm blok um einen Ledersieg zu tun war — und dies wird d so dargestellt, um die Schuld auf Deutschland ab; a fanden andere, die anders dachten und n vorschoben“. . Das heißt man nicht objektive Geschichte. Da­chhrschig, der inzwischen verstorbene deutsche Botschafter in Wien, gang so wie Gzernin meint, „den Bi rn und schärfe, flieht nach den amtlichen Be­­richten age. “ Das Eu zerfällt in folgende Teile: Einleitende Bes­tragtangen, Konopticht, Wilgelm II., Rumänien, der ver­­härfte Übooikrieg, Tschedenaversuche, Wilfen, Eindrüche und eirachtungen, Polen, Brest- Litomsl, der sjfriede von Bulareft, E Schlußbetrachtung. Ein Anhang enthält Alten­­fäde, darunter die Beischläge der Londoner Konferenz vom 26. April 1915, dann die beiden Protokolle über die Rie­­densverhandlungen in Brest-Litowsl und in Bularest und die 14 Punkte Wilfong. Schon diese Webersicht läßt erkennen, welche Jagen aus den ereignißreichen Jahren herausgegriffen sind und welch eine Fülle von Stoff und Bedanken darin behandelt ist. Das ganze Buch, aber ist’s richtiger zu jagen, der ganze Gzernin leidet an unheilbarem Widerspruch. Der eine ist Ion herausgehoben worden, daß ed um ist, zu jagen, die Feinde wollten die Vernichtung Deutsh­­lands und Oesterreich- Ungarns — und die demischen Gene­­räle sind schuld daran, das es am Keinem tyrischen kam. Ein weiterer W­iderspruc­h ist: Ezernin ist der Ueberzeugung gewesen, Defterreich Ungarn sei unheilbar frant und auf die Dauer nicht zu erhalten geiwesen — und nun seit hoch am anzen Unheil Deutschland die Schuld tragen. Dabei wird Immerweile i­on der durch die Verhältnisse gebotene Ein» 3

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