Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. August (Jahrgang 47, nr. 14186-14210)

1920-08-05 / nr. 14189

XII-« iist«-»«....»z--».z«z-·-«.cis-·»z««z..-—s«!gs-««s--g Siebenbürgisch Denisches»z-;··-s-----"".-.-......·......«"«’«--·--«-O-s·-s-«·«---·...«««"«.--.------·JJ»» m | se u parte SEK oder Leu I’— - A Hermannstadt, Donnerstag 5. August 1920 Bk­a A­e A SE I« een WHA- er ae II­WWN­W bei Sonn und Beieriage 47. Zachegang Giolitti. .unr­erkündigt,sendert alj—senigstens (9. 8) Viele Rasen, die kürzlig noch guten Klang Brjäßen, sind Heute vergessen oder man erinnert sig nur ungern ifrei. Zumal die Namen der vor dem Krieg und im Stiege am führender Stelle val­enten Staatsmänner haben zumeist an Geltung viel eingebüßt. Selbst eine so anfallende Gestalt wie Elemenceam, der Tiger, beginnt bereits in der Erinnerung :m verblaffen, und nur das eine bleibt im Gedächtnis der Menschen von ihm wach, daß er es war, der nach diesem Kriege­ voll Elend und Grauen Hunderte Millionen Menschen um den Frieden betrog. Anl die Heite Europas Geschkce senkenden Männer, allen voran Lloyd George, sind nicht dayı­an verloren, im Gedächtnis der Menschen fortzuleben, denn sie verstehen es nicht, der Welt den wichtigen Frieden zum geben, obwohl es im ihre gegeben ist. Des ist die Zragil unserer Beit, daß sie überragenden Beist gezemat hat, der die Wöller auf jene Bahn mirfe, die zur Erlösung aus der jahrelangen Dual führen. Ein einziger Mann an leitender Stelle, der früher viel galt, und dessen Name nicht ume bei­ße Volle mit Achtung­andgesprochen wurde, der dann aber während des Krieges fill beiseite_ Rand, lebt Kente wie berdem wieder in hohem Ansehen. Dieser Mann ist Giolitti, Italiens Ministerpräsident, der als erster den wahren en Bi­t fein o­r­ l­eät Schasseninsegrisse istsndielessesresen ist sii allerdings derkertörperer feines solkisillend Dennes istit bekannt,dass­ rededie.staliener,die nach ihrm eigenen Betenntnissesuheiligens soisuniznliebein deuccieggeosenstsd,uid dent sie die im sgon­snskus tiekediesquegtopfert hatten,esc­erfolgterseendis MW · zehnmaqumunassamurgsdmnsstpuds licenslaliener und die sprhetefisfuissdrini­cen Meereskerste voll Begeisternnsintenctiegs gezogen und eiten gesaltigesl­iopiergebrejh doch als diese ei­­denieceercetstsamysa erfaßte­ iteine­ Malen­­gaze soll eine wunderbare Ernüchterna undnie aus eines Mundebießt­ Genust und dat Vollstallm segnnn allesensznb­id­et,miesandensriegerinmch Borsllesn diesein disaftznden Gegnern insri­ge.Mit diesen steht es dem nach Möglichkeitfomischen-Dann nbermnidies-ständeissunermisamt es nun schwer,den Windeltasch herbeizuführen,und Ithae Minis stellen stilisten über diesersufgabh die durch die älteren Stierigkeiten noch unfenilicherichweuImär.Das das völlisnnsentimentaliiche,mit seines gefundensi undnschs ans als Praktische gerichtete italienische VolkI­ sie stchz­­helfe-Jenseit selbst ein Nittinicktusch und gttgentq verwundert-nd rief esein siissisuechiemiskatuh bere­ittenzweilehien sphrzehnten derbe-kriege wiederholt vortresslich geführt hatte,und des is trotz seines Beifeitemteusis KriegstanIel Achtung und ckrimchibes which-ite- Usd Giolitti folgte dmIeneante,der anihneks ging,und machte sich ungefäsmt dmn,den«Willen seines Boltetsn vollstreten.Dies in videe dies geichtlich ist das Behebendie,was seit seiesen beansdmst biete der Verwunde Wiederqnfanes getan vorkam-Die nachfslqmdeseticht ded römischen Berichtersattels der «Bossischen Zeitung«,der Gioliitissti und Irdei­ tresscich darstellt,muß wohl jeden tief bedauern lassen,daß ein solcher Mann nicht Frantnich oder Inlandleitet.Denn intien istttohfeinmausgesprochen-nrieb-deswillen,dee jeden imperialistische Gedanken erlickt hatsxle idee noch nichtiomigebend im Ratsdetdiegeivollter,als daß es seinen Weg nach den andern Gegoßnen­ vorschreiben könnt­.Txosdem erwirbt es sich und ewischt sichq ats be­­sonderiaschiein bedeutender Sohn Giolittin in ganz Europa ein unvergängliches Verdienst seitdeereblichen, ernsten Arbeit iusinne der wirklichm Demktqu­e und des Vilterglückes-Deefocg­ende,authmdatieste BerichtJII dieisteten Berhältnisse Italien­ und die ichvpferilcheilig­keit Giolittii­it großert­arbeit und Einbringlichkeit dav­­at,handelt-andere istrnsamntersitzm nach Giolittis Berufung-Minuten Die ältesten Parlamentariee Italiens schmide niemals,somit ihr ecrinnerungsmückseichte,die italienische Kammer eine neuso jegliche­ Spannung eslebt habe,und das selten hochgespannte Erwartungen souslos erfüllt mache­.site-Tat enthielt diese eines mde in der Rede des Ministapräsidenten sowohl wie in den Phasen der Stimmung-Inne-verschiedenen ssuten Elemente drama­­ttischersteigetnis,die auf dem hinterigsund bei gesta­­n schweren Moments zuweilen ins Bhantas­ie wuchen Bunäuft muß gesagt werden, da Giolitti fesstellte, ex­­ habe nichts von seiner bitherigen Haltung­ guradzunehmen, sowie ex vom feinen Mitarbeitern keine Gesinnungsänderung gefordert habe, als ex sie zur Teilnahme am Kabinett auf­­forderte. Die Einigkeit sei über das Programm des Wieder­aufbaues erregt worden. Nach Erfüllung bieter Aufgabe schre jeber zu seinen privaten Anfauungen zurück. Wenn Kieß mehr eine Ehrenzeitung für die interventionistischen Ele­­mente seines Kabinetts darstellt, so befreit er Biolitti selbst von den Sählingen, die man sicherlich innerhalb dieser Kom­­bination versucht hat, ihm umgumerfen. Giolitti hat, wie man­ versichert, vom feinen Kollegen gefordert, daß sie ihm vertrauen, er sei imstande, den Staat wieder auf die Beine zu fielen. Das Wie aber Habe es als seine eigene Ange­legenheit explant, Dieses Wie nun war das Mederraschende. Denn alle diejenigen, die mit verschleierten Halbheiten zeichneten, auf der äußersten Rechten wie. auf der äußersten Linien, sahen si enttänfert. @iolitti hat vom seinem damaligen­­ Wahls­programm nicht ein­ Dent zurückgenommen. Nicht für die Kammer allein, für die eigenen Kollegen bedeutet diese Hede ein: hie Rhodus, hie salta! ‚Der Anlauf ist allseitig mit gutem Willen genommen. Und es wird sich nur darum handelt, zu sehen, wen die Kräfte und wen der Willen im legten Augenblic­kerlassen werden. Giolitti fingerlich nicht, in der Außenpolitik, die fig midgt reillos in Gelege fassen läßt, war Giolitti überaus knapp und beschränk­e sich auf eine S Formel, die an und für fig nit? Neues feat. Die Form freilich is interessant: er spricgt nicht von „Ver­­bündeten“, sondern von den „Völkern, mit denen Italien während des Krieges verbunden war" und niegt von „Besiegten”, sondern von den „andern Völkern“ . Mit dem verbündet Gewesenen Hofft er auf dies Sujen mengeben, mit d­en andern _Böllern will er angesäumt friedliche und freundshhaftliche Beziehungen auf­nehmen, Naßland sol ohne Klaufeln die Hand gereicht werden. Der Ton liegt auf dem „ungelähmt“ und dem „bedingungslos". Diese Erklärung verblüffte die Soylas­listen, die ans Prinzip nu­r Ente von einem bürgerlichen Ministerium jagen dürfen, derart, daß sie es vorzogen, sie in ihrer Parteipresse überhaupt zu verschweigen. Sie hofften sodann, als dieser Stein des Anstoßes aus dem Wege ge­­räumt war, dem Präsidenten mit Wibanien ein Bein zu Rellen.­­ Und G­iolitti erhob sich lächelnd und erklärte woh­l­­eiten Sa aus dem „Woanti“ der rechten Tage. Die Regierung wünsche nicht das Protek­orat beizubehalten, wohl aber­ völlige Unabhängigkeit für Albanien. Hierauf­ zogen die Sozialisten es vor zu schweigen, um mit ihren Unterbrechungen Giolitti keine neue Gelegenheit am geben, sie mit den eigenen Waffen um fchlagen. Nur ein any unsersichtiger Neugewählter ließ si noch hinreiken, zu Dr­in weile Bek­entung Giolitti seine Absicht, die am Kriege fnibigen Diplomaten und Regierungshäupter Ita­­liens vor Gericht zu fielen, versenzt Habe. Und Giolitti Yüdgelte abermals, indem er erklärte, die ide Kommission für auswärtige Bolitti kolnne ihre Nachforsch­­ungen über jeden belie­igen Zeitpunkt der italienischhen Ssrge innerhalb der Ak­ive des Auswärtigen Amts anstellen. Siolitti Hat seine Zweideutigkeit zurü­ckgelossen. Die aus­­­wärtige Volitit Liegt heute völig in den Händen des itali­­enisgen P­arlaments, Eo brauchte es fig gar nit mit dem Einzelheiten der gegenwärtigen Lage zu beschäftigen, denn wie für Albanien, so wird für Tripolis, für yinme, für Susoslawien dem Parlament, und ausschließlich diesem die Enttgeidung überlassen. Wir werden sehen, ob die Sozialiten an diesen Kommissionen teilnehmen wollen. Tun sie es nicht, so können sie sie von dem Vorwurf nicht freisprengen, eine günstige Gelegenheit son dergleichen versäumt zum Haben zu­­gunsten ihres regaliven Prinzips, das Fig in diesem Wale gegen sie selbst wehren würde. Giolitti hat Hiermit­ vor allen Dingen aber auch die Unabhängigkeit der italien­igen Poli­­tie von der seiner Verbündeten proklamiert. Die Friedend­­verträge wit Dentigland und Oesterreich sind zwar durch Delfei ratifiziert, aber man vergeste nicht, daß der Vertrag mit der Türkei noch nur einmal unterschrieben ist. &o wird fie man zeigen, welche effektiven Kräfte im italienischen Parlament, das sich bisher in unfruchtbarer theoretischer Kritik verzehrte, tatsächlich enthalten sind. Nicht die Sozialisten­­ allein Hat­­ Siolitti so „an die Wand gellemmt”, wie eine italienische Redenzart lautet. Die Geheimdiplomatie ist­ für Italien abgeseift, und für die Polität des Landes ist nun­ mehr das Land seh­s verantwortlich. Die von von Nitti beabsichtigte Verfassungsänderung ist von Sioliiti auf die ehrlichste Forma zurückgeführt worden. Nitti wollte das Recht der Kriegserklärung zwar auc der Kammer überlassen, aber unter ausdrüclicher T­eillegung den Ausnahmeb­ild einer „dringenden Gefahr”. Er wollte auch die Verträge dem Parlament vorlegen, aber nur, wenn die Regierung „ed für gut erachten“ würde,­­Tir und Tor Waren jeder eigenmäch­­tigen Auslegung geöffnet. Biolitti wahgt einen breiten Steig einen so breiten String, daß selbst die Sozialisten, die auf­­ Stunde hoffen, im Innern vielleicht zögern. Diesen ta« bifaten Entschluß gutzuhelfen, der ihnen selbst Gehinl­rige feitem bereiten könnte. Auch in der inneren Boh­iit wurden die Sozialisten einfach g­anz dem Gaitel gefaden. Man hatte wohl vom der Abscht gemunkelt, die Zitel auf den Namen Innienb umyn« freien, und sofort flärgten am der Wörfe die Anbußziel­werte um dreißig BIS fünfzig Prozent, und alles Sanfte fremde Papiere. Nun sind aber auch die fremden Papiere von einer Verdreifachung der bisher auf ihnen rafenden Gtenern betroffen, so daß sie für dem Wefigex keinen Naben mehr abwerfen. Man spri­t an davon, da die Regie­rung nötigenfalls zur Abrempelung des Rapiergeldes schrei­­ten wird, um die derflechen Vermögen Bex anszugib­en. Aber der Höhepunkt war die Verfündung der glatten und einfachen Konfissation alle während des Krieges gemachten Gewinne. 20,060 Lire sind geflattet, Alles darüber Hinand­­gehende wird einfach eingegogen. Textxex bie Gefc­e gegem die reg, gegen die Gchleihhändler, das Beick, durch welches jeder Leihäftsmann gezwungen wird, jederzeit seine Bücher und Zaltusen borzufegen, damit man ihm nachreiixen kan, mit welchem Gewinn ex arbeitet, die Nach­th­glle der Kriegslieferungen, die gerichtliche Unter­suchung über die von dem Subufriellen geforderten Breite (die, wie man bexfidext, b drei- und viertausend Prozent an einzelnen Lieferungen berdient haben), alles dies in eine so tief einschneibende Operation, hab man befindet IR­im glau­­ben, sie Lönme,­­wenn sie plüädlich gelingt, wirtli­­chen Krebsjchaben aus dem Tinlienischen Wirt jä Haft sieben schnei­­den. &8 War eine Neuheit exrsten Ranges, dak G@ioli‘ti nach seiner Rede sofort die Gelegefiber zeigte. Ale die­jenigen, die vom rechts oder Kine noch gehofft Hatten, er Leunte bied alles ein Wortprogramm: fein wie alle anderen bisher, sahen si eined Bıflesen belehrt. ‚Die Gefd­e sind durchweg von des Regierung als dringend braci­auet wor­­den und die Kammer kann einer aläbaldigen Diskussion nicht mehr ancweichen. » Co ist die quaseitalienische Natios deutet­ M dieses Programmspieman sagt­ audiesand seklenmi­mits machen obees atsedetettes,ein drittes giliessich sish tachdem deslehtesepsesonfe evqtive Italieni,Icolitth i­oss einen Itsahsendieiessesporngeists genhnt Bolt.murhen, bergl Fortgang der Kämpfe zwischen Russen und Polen. shtenddttå Nessus-ede-englischensonferenzk Iocichsazes seitens derrsistichen säteregimn und durs das Sinn-gender polnischenkeetreterzur sühnen­ der Waffenstilstandsverhandlungen auf russischem Gebiet die weis­tere Austragung des russisc- polnischen Kriegsfalles in fried­­lige Bahnen gelenkt fuchien, beweisen die heutigen Nach­­richten, daß in Wirklichkeit die Kämpfe zwischen Russen und Polen auf der ganzen Front in vollem Gange sind. Die heutigen Meltungen Lossen eine Kampftätigkeit erkennen, wie sie gleich­zeftig während dieses Krieges selten Haft gefunden hat, af auf der ganzen Front, von der deutschen Grenze bis zum ehemals galigsichermifti­gen Grenzflusse Börnez, sind Kämpfe im Gange. Die Erklärung dieser np ist jegwierig. Wir wiesen fon daran hin, da ganze Berigterstattung Über den russiiegepolnischen Krieg sehr­­snllar und ungenan­nt. &8 Tann fig um zei Möglich­­keiten Handeln, daß entweder die Waffenfillstandyverhand­­ungen von seinem Einfluß auf den Fortgang der Rumpf’ handlungen sind, ober daß alle Meldungen über bereit ab­­geschlossene Abmecungen besüglich ded M Waffenstillstandes unm­ätig waren und der Kriegszustand weiter wirkt ohne Rücksicht auf die unverbindlichen diplomatischen Bi­hand­­lungen, die unter Englands Führung im Gange sind. An den Anhaltspunkten, die frühere Meldungen boten, sollte für den Waffenfilland ein­e Zweiteilung der gesamten Kampffront gelten und zwar sollten auf der polnischen Front von der ostpreußiigen Grenze bis Huflatyn am Bönncz die Kampfhandlungen eingestellt werden, während die ukrainische Front vom Bbrucz bis Oberla­vom­en unberührt bliebe. Die heutigen Meldungen werfen diese von vornherein ung­anghaft singende Darfield lang um und Beweisen, daß gerade an der polnischen Front mit großer Heftigkeit gekämpft wird. Tiefer Fortgang der Kämpfe bebdeniet nicht etwa ein Scheitern der Waffenkille Randaverhandlungen. Denn sie besagen, daß am gleichen Tage, wo die polnischen Waffenstillstandsvertreter in Warano­­wii eintrafen, die polnischen Truppen Tarnopol zurück-

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