Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. September (Jahrgang 47, nr. 14211-14236)
1920-09-15 / nr. 14223
Schtiitleims mni Verwaltung: Bermannstadt, Heltawerg. 28 Baltiparlaffatunto Nr. 1306 Gernsprecher: Chriftleitung Nr.111 _ Berwaltung Nr. a1 Bezugspreis Hr Hermannstadt: ohne Zuftellung ins Haus monatlich .... Lei 1360 vierteljährlich .. „ 40— mit Zustellung menatli .... Lei 15 658 sierteljährlich .. „ do— mit Popeseitenein für das Inland: monatlich .... Lei 1550 sierteljährlich .. „ B— Einzelne Nummer: Leu I’— nn ee Sr. 14223 , Siebenbürgisch-Deutsches « Bezugsbeitellungen und Anzeigen Abeenimmt außer der Hauptstelle Heltanergasse Nr. 28 jeder Rettungsversleib und Anzeigenvermittlung zu ellen n- und Auslandes der RE · grAltrumäniennessarabien .» obrudschau.Bukowina bei Friedrich S. Bendeck, N Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 ayEr Anzeigepreis: -- .« s.". — Der Raum einer einspaltigen ;-.-».»».3 I Petitzeile kostet beim jedes s ««’, maligen Einraden Lei 150 . . Bei größeren Aufträgen entsprechender Nacylaß. ""«««"-aapi, September 900° Grscheint täglich mit Ausnahme der Sonns und Feiertage. 47. Jahrgang Deutschlands innere Fertigung.* (d. 8.) Ein sehr bedeutsames er davon uns biedenniigen Blätter berichten, bietet Anlaß, die gegenwärtige innere Sage bed und so nahe sehenden bhemischen Volkes einmal Zar zu betrachten. Das geben dem die Nebe ik, usb das für die innere Voluit des Deutschen Reiches wahrscheinlich von großer Verentung sein wird, in die inerhalb der Unabhängigen Baziflikıitigen Partei Deutschlands eingetretene Spaltung. Diese ist aus dem Grunde erfolgt, weil ich der überwiegende Teil der Parteimitglieder Fhtzlich gegen dem Unichink an Die Moskauer Dritte oder Konmunifiiide Internationale angesprochen hat. Sie taten dies auf Brand der Berichte, Be ihnen ihre hervorragende Ben Yüyrer and Mostan gelernt hatten. Aus diesen Begeht m. a. beroue, dad die Dritte Internationale den vor auf ihre Fahne gerieben hat, eine Drechfreiheit abrennen will und sie eine solche Machıbefweis annaht, da sie den Eindruck Ärgster Tyrannei erwischt. Auf sideng wollen aber selbst die Unabhängigen in es großen Mebrahl nt eingeben, und deshaib sind sie en vodialen Bewaffen verlassen worden, die sich der ziel der Kommunisten angeiälossen haben. Diese Spaltung im der Bartei der Unabhängigen wird es in der inneren Bolitid Deatilands als von guter Wirerweisen. Denn die Tatsache, dass eine Marke Bartel im Reiche, die bisher gern nach Rußland hin schielte, die fe von dort den Sieg ihrer Iren erhoffte, auf einen Ball mit dem Bolidewismnd nunmehr, da sie bessen in sgenfred Weren gen am Fennen gelernt, verzichtet und damit ausdrüct, Daß Me künftig ihre Ziele mit eigener Kraft zum Versuchen gelonnen is, muß dem innerpolitischen Kampfe notwendig etwas von seiner bisherigen Schärfe und Befährlichkeit nehmen. Wenn die Unabhängigen bisher von einem Zusammenarbeiten an nur wit den Mehrheitsisalikken programm verständigen, um die großen Wrbeitermassen, die Re zusammen mt der Sozialdemokratiscen Partei vertreten, wieder Einfluh auf die Regierung gewinnen zu lassen. In diesem Falle müßte er memerbingd zu einer Koalition mit den Bürgerligen kommen, in der wir angesichts der heutigen Barteiverhältnisse die beste Art des Negierung für Dentigland erbliden müssen. Die Abrege der unabhängigen Sozialisten Deutschlands an den vom Moslan verkündeten Kommunismus, des jene der englischen um die französischen Arbeiter vorausgegangen war, ist nur so zu bereichen, daß endlich auch den ver Sührten Dentschen die Augen Über den Irrweg anigegangen And, dem die Arbeiter aller kriegführenden Staaten eine Beit Tang befritten haben. Damit is zugleich gesagt, das nun auch jener Teil der deutschen Arbeitern an, der Dieher auf auf dem gewaltsamen Umsturz hin abeitete, wieder zum frachtbringenden Wibeit und damit zur Ordnung zurück gefunden hat Died geht auch aus einem Berichte Rex vor, den der chemische Meichdernährungsminister kürzlich in Bomben einer bei ihin zusammen berufenen Ernährungäloniereng unterbreitet hat Im dem Berichte Heißt es nämlich, daß die deutschen Bergarbeiter im Mahıgebiet zur Uebergengung gelangt seien, daß das, Deutsche Mei nur dush Kıbeit aus dem gegenwärtigen armseligen Buhande herausgerissen werdemönne, und infolge: bessen beschlossen: Haben, die gmförderung der Kohlengewinnung erforderlich den Methexiditäten auf: Acham mehmen, schmohl sie infolge der jahrelangen Schlechten Ernögrmng, die auch gegenwärtig mangelhaft sei, zu besonderen Mehrleistungen nicht im Bande sehen, Meer nicht nur die Mehrarbeiter, all alle übrigen haben schon ertanst, doch Anarchie und Arbetischen einem so großen Organismus wie das Denische Reich zu schwerem Schaden bringt, worunter dann Reis die Arbeiterschaft am flimm Ken zu leiden hat. Die Golge Hievom: iR größere Asbeitt- InR in allem Reobuktionszweigen und Mäßigung in den Lohnforderungen. An manchen Orten iR sogar solom mit Einwilligung der Arbeiter mit dem Abbau de boden Arbeitslöhne Begonnen worden. AU dies sind untrügliche Angeidfen einer Reinigung der Inneren Lage Deutschlands, die auch doch das gegenwärtige Regime gefördert wird. Man kaum nällt der denischen Regierung nicht abstreiten, daß sie sich zu manchen Seugen geidicht verhält. Der Minister ded Armern Dr. Simons hat auch bei dem früheren Gegnern guten Eindand geriet, und was im Inneren geschieht, verursacht ebenfalls viel weniger Unmut beim Volke als froßer Da ana in der Regierung Bürgerliche Eigen, baranter Beate and der Vollspaziei, und ihre Wirtschaft Ach so verhältnismähig = Siehe anch auf Seite 2: „Die Bedingungen der Dreim Internationale”. Die Schriftl, gut ausnimmt, darf man damit rechnen, das die bisherigen Wegenfäge der bürgerlichen Parteien mit dem Üebeiter- Parteien an Schärfe verloren haben, was eine künftige Berönbigung erleichtern würde , diese nun bald kommt, ober ob 8 noch längere Zeit Drandhen wird, wie Bürgerlie and Wrbeiter gemeinschaftlich Ihe dad Mobl Ihres Dades arbeiten, | kann tod auf Grund vielfacher Angeichen und Berichte feslgeRebt werden, das in Deutschland dad innere Blichgewicht binmen Auıgemgang wieder hergeect sein wird, und dab das Deutsche Reich nun feR nach entschieben den Weg der inneren Beigung eingeschlagen Hat. | a * Der Kampf um Mitteleuropa. Dis Frage dB Banats. Sn den achten Wochen Hat sich da Interesse der europäischen Bolitis von den Ereignissen in Bolen mehr oder weniger abgewendet und der Heinen Entente zugelehrt, die mit seinen mittelbarem Bufasımenhang lebend, für die französiche Politif in Mitte europa von ungeheurer W Bedeutung ist. Uns der französischen Priffestimmune, die wir im folgenden wiedergeben, ich für effichtlig, was file Anftrenungen Frankreich macht, um die Gcarte seiner Polwit an der Donau an daswehen und seinen früheren Einfaß wieder gewinnen. Freilich sind die Pläne, Die Hier laut werden, abenteuerlich, daß sie wohl nur akademischen Charakter heben. Ganz anders dagegen muten die Annajährungen an, die ein rumänisches Blatt, da Dorgan der Marghilomanpartei „Grenaui” über die Bestrebungen Frankreichs und die Haltung Aumwänzend veröffentlicht. Die beiden Auflage sind umso interessanter, als daraus Mar hervorgeht, das (wie wir Übrigens schom gestern gemeldet haben) Frankreich einstig versucht hat, Rumänien zur Allrabgabe des Banates an Ungarn zu bewegen. De beiden Maffähe lauten: a Tr andre Bar „se Matin” schreibt: Rach mochenlangen Verhandlungen ist der englischfranzösische Handelsvertrag endlich abgeschlossen worden. Eines der Haupthindernisse für den Abschluß war der mit Deutschland abgeschlossene geheime Wirtschaftsvertrag, der auf Verlangen Tranfreihd von Admiral Trowbridge gesürdigt werden mußte. Auf Grund des neuen Handelsvertrages erhalten die Pariser Finanzleute die Aufsicht über die ungarnen Eisenbahnen und Hauptindustrien, sowie über die Munitionsfabrik in Rand. Im alle militärische Ereignisse erfordern, übernimmt die ungarisch französische Mian; ven Schug der Donauseiffahrt. Dieser legte Punkt wird allgemein, als ein Direkter Schlag gegen den englischen Einfluß auf den Donauhandel A. Man weiß auch, daß Frankreich Über das Bündnis der Tschechoslowakei mit Sugoamwien wenig erkannt ist und dabei den Eintritt Rumäniens in die „Slleine Entente“ dur das Bustaudekommen einer rumänisch-ungarischen Kombination zu hindern suchte. Dagegen nimmt die italienische Volitit bes Tätigkeit der Französisgen Diplomatie in Ungarn gegenüber eine bedeutend wohlwollendere Haltung ein; auch die Merimeier Rumäniens in Rom, Dienpeh und Wien haben Mariahsen getroffen, daß eine Annäherung zwischen Rumänien und Ungarn geföordert werde. Tale Jonescen mucb Horthy aber werden von Tag zu Tag immer bessere Freunde Man will sogar erfahren haben, daß Rumänien endgiltig bereit sei, dem nationalen Streben Ungarns durch Opferung von Temeschburg entgegenzukommen. Balls aber die Oltoberwahlen über eim Staatestreich in Deesteich das Heritale Regime wieder obenan kommen lasse. Daum wird kein Hindernis mehr sein, daß Bukarest, Dieupeh, Wien und München AG in einem gewaltigen reaktionären Bündnis zusammenfinden. Das Ganze aber zeigt, daß das Bier Millerandt, die gegenrevolutionären Kräfte in Südostenıapa zu verächten, bemerkbare Hortjäritte macht.” Der seulaische staadort un d »Siegal«:siidem saaetslickeIodieselschevikea eitealehiasiaiaiaigsissaas die politischen sdviiischastsliOe VegaaisationIaeopat mithilfe der sebeiteroesasism tiones derseslicheassdistiielsadee vorbereiten,verstat saaisseasleeich siehe als je eineserisationspolitilans Iesseslasde«nud ieshelngiessesssicher. Diesestesssiadntg diesee Politikscie,2otankassderatiat«,einesei wiedergebe e an Oesterreichllsgait nuerdeniscisseseatkreich,wodaihnadaslaskeats seit Vischaas Deitschlaadass geibtaadksslasdissibms Blattiseiestserden sowie seit dies rassifischen hassen-genauseisseneistaschenes,Ittscaukreidverbiadetes naddruischlaadseiadtichIesinates kailaadschwindehia das bolchewißiische Regime mit totem Triegen is, desto mehr ist Frankreich bemüht, seine Macht duch Wiederaufzichtung einer mitteleuropäischen Monarchie zu härten. Heute erscheint es in Paris Mar, daß die Auflösung Oesterreichs ein Fehler war, der wieder gutgemacht werden muß. Die politische Kalkulation Frankreichs, auf der die Auflösung Desterreichs aufgebaut war, enthielt die Verausfegung eines verbündeten Mußlands. Nußland aber wandelt mit der Revolution seine eigenen Wege, von denen man abei er nicht weiß, wohin sie führen werden. Maher bat die Aufldsung Deslerreich ® auch einen Haken für Frankreich. Deutschland, dem weder Deflerreich, noch Nukland im Wege stehen, erhält seine volle Handlungsfreiheit. eine Orientpolitik kan nicht mehr aus der Nähe überwacht werden, und der Befahe eines Bündnisses mit Rußland geht man machtlos gegenüber. Daher sucht Frankreich eine B Wiedenermiedung Def erreicht, Die von Ungarn ausgehen sol. Dieses Boltit sehen augenblichisch keine ungverhältnisse im Wege. Die günstige Stellung, welche Eingland in Uagarn vor einiger Zeit gewinnen konnte, ist Heute durch den franqölsiichen Einfluß untergraben worden. Die Sympathie, die die Ungarn, unter den reaktionären Negiebourthy 8 für freidi ‚geigen, und Die außerorddentlichen Vorteile, welche das fraue ‚Kapital ‚Ungars erweist, können nur in politischen Verpflichtungen eine Erlärung finden, die im Sinne der nationalen Ansprüche der Ungarn liegen. Mein n um die frangofiische Voliti am der Wideraufsichtung Oesterreichs Bern dadurch einen Bundesgenossen gegen Deutschland zu erwerben, ist es vor allem wichtig, die Mittel zu untersuchen. Die Frankreich bei der Berwirkichung dieser Politik zur Verfügung fliehen. Sicher istt, daß der Einfluß der französlichen Kultur in Mitteln En au nee hat, allein wit diesem Einfluß allein, oder mit in neuen franzd+ fa . Staaten nen haben, wichtige Inseressen, die und zu einer Annäherung wit Ungarn besimmten, wir wollen aber nit der Stachel Frankreichs in der Seite Deutschlands sein, worin wie und von Mitteleuropa gänzlich iolieren. Wir können wir Ungarn auf jedem Gebiet verhandeln, nur auf dem Gebiete territorialer Konzessionen — um den Traum einer ungarichen Herknft inmitten Europas zu nähren — gibt es für uns Feine Verhandlung d« möglichkeit. Wenn fi heute Oesterreich mit Deutsland vereinigt, bleibt je uns vollommen gleichgiltig. Für uns ist man eine Gabe von Bedeutung, da wir gesicherte Grenzen haben und dass wie weit geöffnete und sichere, Handelswege für den europoilogen Handel Fefigen, auf das wir wieder in normale Verhältnisse zurückehren. Eine Donantonfolteration aber, die von uns territoriale Opfer fordert, die unsere souveränen Mechte unseren wirt»scaftlichen Bebens schmälert und die besonders unsere Eisenbahnen, mnsere Land und Wasserwege in Abhängigkeit bringt, möässen wir als eine uns feindliche und unannehmbaredee betrachten. Wir dürfen nicht vergessen, das wir inmitten der Graven leben und halt wir Nachbarn bernd. Daher hat auch alles, was am Woein geschieht, für und mehr den Charakter einer wissenschaftlichen Merkwürdigkeit als den einer golittigen Rotmwendigkeit. Unsere Interessen hängen von der deutschaftlnden Entwickung ab, die wir field verfolgen müssen, wobei mus sein Vorurteil nach keine Befangenheit slören dürfen. . Allein die Sicherheit unseres Staates and unser Wirtschaftliches Gebleiben sol und am Herzen liegen, und wer una auf diesem Wege entgegenkommt, der wird snser Freund sein. —ich. . fisen Imdnfizienntern hilnen und Feise ‚Ruffen J rn ©; uns Zur Vereinheitlichung des Wahlgesäßes. Der „Abevarul“ meldet: Die parlamentarische Kommissionen, welche vor einigen Tagen zusammen getreten waren um die Gejegentwürfe, welche im der Herbstversion vor das Haus gebracht werden sollen, zu fundieren, haben ss auch mit einem Gejegentwurf über eine Wahlrechtsform beschäftigt. Die Reform würde vor allen Dingen in der Vereinheitlichung des Wahlsyitems bestehen. Siebenbürgen, dem Banat und der Bukowina soll di proportionale Vertretung und das Listenwahlrecht eingeführt werden. Die ge gen das gegenwärtige Wahlgesäß in den neuen oonzen erhobenen Einwände sind so berechtigt, daß soge die Mehrheitsparteiler, die aus den gegenwärtigen Mängel Vorteil gezogen haben, zugeben, daß durch die Art, wie di Wahlen in Siebenbürgen, dem Banat und der Yulowin abgehalten wurden, das allgemeine Wahlrecht eine Illafic ©