Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. November (Jahrgang 47, nr. 14261-14285)
1920-11-02 / nr. 14261
.-IIII Minist- Ists,a " Eine Polemik Ottofar Ezernins. Während des Wahkkampfes in Desterreich ist Dito- Bar Egermim als Bewerber der bürgerlich demokratischen Beriei um ein Mandat zur Rationalversammlung von der Wilser Wobhester Zeitung heftig angegriffen worden wegen der Bofitit, die er seinerzeit als Michter des Henkern der österreichisch ungerischen Politit verfolgt hatte. Die Wrchetierung erhoh drei Anklagen gegen ihn: 1.Obwohl er schen April 1917 die Aussichtslosigkeit des Krieges ernannt habe er Ach damit begnügt, diese Üeerzeugung in ein Bericht an den Kaiser auszusprechen. 2. Er habe Ba Abihluh des imperialistischen Friedens von Bresl- Biowst die Entente zur Vermehrung ihres Widerstandes amd Greg willend anespornt, und 8, habe er für die Huf, eben , die nun and Trümmern eine neue Welt bauen wollten, nichts als Gpott übrig. — Auf diese Anschuldigungen hat Ditoar Ezermin in der „R. Fr. Br.” mit folgenden Ausführungen geantwortet: Is Habe die jämerzlicde Gerugtwung, da id fen im Breegjehe 1917 das fommende Waheil erfannt habt, daß ich Doie «3 einem Politiker anfommt, mich von Iüssionen freien und dishalb alleh getan habe, um and mnseren Alben Bundesgenossen von der Motwendigkeit eines radigen Friedenabh infies zu Überzeugen, Des it mir nicht geungen, und ich hatte vum zwei Möglichkeiten vor mir, auf meinem Bosten zu bleiben und immer wieder zu verfudgen, die deutschen Erastomänner und die deutsche Oberfle Hrered Istrany von der Nichtigkeit meiner Unsgauungen zu überlegen — oft schienen wir diesem Biele nahe, und die Hoffnung, es zu erreichen, begleitete mich bin zum meinem Amıßaustrite — oder zum gehen um dir nicht „Teilfertig”", sondern im Sinne der „Arbeiterzeitung“ „gewissenhaft” zum Handeln, indem ich der Öffentlichkeit sagte, was in meinen Berichte um den Kaiser fand. Ich gesiehe, Daß ich diese zweite Mögldpleit niemals, and nich: einen Hugenblid erwogen Habe, 35 woche noch so sehr davon bezeugt sein, daß meine Br wsteilung unserer Lage richtig seis, durfte ich deshalb unser Hans in Band suiden? Wie, ich hätte unserer Armee, die wir Heldenmut Tänpfte, Hätte unseren Feinden lagern sollen, daß über eine Reine Weile ihr Sieg gewiß es, weil wir wir imstande seien, den Krieg fortzuführen, hätte den Nieder: Sind herbeiführen und ergwingen solen? Go lange and ame die geringste Möglichkeit bestand, zu einem Ausgleichseben zu kommen — und diese Möglickit Hat bestanden — durfte kein feiner Verantwortlich eit bewußter Staatswarn dad. Befanbelommen eines Aufgleiffiiedena ver- Bildern. Dad aber hätte ich getan, wenn ich damals meinen Befkschtungen Öffentlich Unsdrud gegeben hätte. Es tt fehr Drauem, zw fogen: Geht bodh den Aufbaud von Le difertig- Kit, ex det genen geunft, wie alled lommen wird, mich hat wg den Wut gehabt, die Wahrzeit lat Hinamdsmihreien ssewjes skttsmiermus Boterlande, zum Verrat EN BR Reich, unserem Bundesgenossen, Habe ich nicht Und es IR wahr, daß ich dem Üyrichenänertrag vom Wr Litowsl unterzeichnet habe. Vom Österreichscshen Standpunkt gesehen war dieses Beiede Heim „impesialifi- Her”. Auch einen Duadratmeter feindlichen Bandes Hat die Mesarie doch diesen Bievenschluß für Ah erworben, der ich gebe ohne weitereß gu, dab bex Friedenssertag wit geeignet war, dem verbündeten Mittelmädten bei bex Sstente Freunde gu werben ur macht es si die „Ar ‚ Reiterseitang” auch Hier faschbar Bequem. Sie dereift, das Destichland die Zügung Harte und um zu Aärkesen Einfluß besaß, als uiese zunehmende Gewäche ums immer mehr von Destichland abhängig wachte. Der Alles Befter Wifler der „Arbeiterzeitung” Hat Leicht schreiben, die „Wache sei so gehaschen, daß der verantwortlige Staatsmann (nämlich + Ab) Die BL Hatte, dem verloden Densihen die absolzte Mamdzlichten Deferzeihd, den Krieg fortiuiegen, Bar gut machen”, bes vom bielen „verodien Densihen? hing ch ab, 06 Wien genug Bot, ob die Armee genügende Ber Siegung und genügendes Kriegsmaterial harte. Man kaum nit feinen Wien durchiegen, wenn man zugleich genötigt ist, jeden Urgendlich vom feinem Bariner neue Hilfe zu erbitten, Mrd werm fi, wie hieß der al war, Denigland usseren Argumenten nicht füste, so gab es bog mar ga Döglichtett u: entweder dem Beieden gemeinsam mi t jhlend zu muterzeihnen oder mund vom Dentic: Jand zu tresuen und damit das Bündnis zu sprengen. Bergißt die „Arbeitergettung“, daß biesesweite Evensmalität der Krieg gegen Deutich and HE? Bergift Re, daß Dentic- Land ein volles Jahr später — als Aubrofig den Geparatıieben verfochte — Truppen nach Tirol warf, im einem Eigenbild, da seine militärige Kalt bereit gebrochen war? Hätte ich den SKrieg mit Dentihlard entscheln Ben ? « b Zuwässtelle ich fest,du dersormif,seudie szitbenek stitsuk gegen sich st be ich vor alles dasses sind is dec Sozialdesokratenhebetei,dssihtedettichst "upeskolleu ist das qtbkschahUnfleiß-versprechend-what-siesskM«cittatenJoasthåtieuste «Is·saui0tuotsesdiq,Utcsiichsldiqnuqda»duse,Cesslt«fücstchialaspttchztnebst.schfükseinen Missiehrsaubemät,det sozisldesokemaalltizszts Ichassitunserbieiestuelvtrirseudverlanget Imude«sisichtvshr,saß ich snnsvottfür se üpnshsbysem Espstavucqrugehu Aufsicht« Miensssbuud von seintimigkekt dächediemso Schwxigkevenseikenuysitdaeu diesozbtimsutüspieuhstieyudiüiesustrieder Metgsteusille auch iha redlichestchhistich Mittkisshcituddieseflkskeitlhreissollmh Msihrpolstifchessustsudyisusii M. 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Big.“ gemeldet: Das Absimmungsergebnis im Kärnten hat hier und im Welgred die größte Erregung hervorgerufen. Die jugoslavische Presse fordert die Regierung auf, das Ergebnis nit anzuerlernen. E 6 wird behauptet, die Dentichen hätten wit Unterlegung der Entente Kommision M Wahlfälschungen verübt. Mindestens 5000 Denische, die nichtimmberechtigtewesen seien, hätten si an der Weflimmung beteiligt. Die Jeltener hätten diesen Verrägereien gang offentandig Bor und geleistet. Auch der engliige Diraft Bad wird als Helferäneifer der Denitschem bezeichnet. Go treibt bad offi,iäre Laibacher Korrespondenzbüro: „Dad Birbiljit wurde im iden rierenhafter Gepmindeleien der Deutschen durchgge: Abıt. Ilalıen war ihnen dabei behifft. Boyzar verstorbene entiche Haben ihre Stimmen für Decherreich abgegeben. Es abt eine ganze Reihe foldger Fälle”. Noch weiter geht ein anderer Rettungsbericht, in dem gesagt wird: „In Baibach treffen in großer Zahl Flüchtlinge ein und erzählen von AAnschreitungen der Dentfigen gegen die sloventische Brudlerung. Die Kärntner Gendarmerie in Reisig ist geflüchtet. Die in aktiven Diet fichenden jagdlaprischen Bendarmen sind zwar 109 auf ihren Plagen verblieben, haben aber um Hilfe gebeten. Man erwartet, daß Wiltär oder zumindestens erwachsene ernste bewaffnete Männer und Freiwillige unter sandiger Fühung Hiie bringen werden. Die Giovenen der Bone A fordern baldian ihre Renungand ihrer arelischen Lage. Das Ueimate Blatt „Slovenic“ sprich dzar von einer „Barsbelomässnadt" in Kärnten, die man gt verhindern mühe „Loser Wilitiär hätte ihn vor zwei Tagen in Kärnten einmarschieren müssen Wir fordern die Belgrader Regierung an, im regten Augenleid ihre Pflicht zu erfüllen”. Das Blatt fordert „ein nmeses Biobligie mit Scherungen dafür, daß die Kommission diesmal wirkld zentral vorgeben werde. Bis dahin aber soll die Bone A von jegorlanischem Militär betet werden“. In Warburg demonstrierte am 18. Oktober abend eine aus jurgen Benten bleibende Menge. Die heutigen Firmenbilder und einer der deutschen Geschäftsläden wurden zertrümmert. Der Baibade: „Jatio“ verurteilt die Marburger Ausbreitungen. „Man weiß nicht“, sagt das Blatt, „0% gerade auf diese Weise die floseniscen Kärntner uns erhalten Bleiben“. « Monarchistische Bewegung in Ungarn speiset vor demlert in Skesidiu gehaltenen Nod-erklärt-setsuguiidhs Ministespästmtccslelelh dssdieüdsigstige«victsengesäs«sei.anstafeiein Ioasistigetstutndserdestiueushnisbsbm Seins Istoriistdsifesbtkuichtisvoras beetnttschtist setds indes-studiesejmosseltshrr.sonst-Mehle ketfossssks revision durchgeführtIeise.sechs-dedisiiusuqset übersiegenden sehtheit des Liebes Min« käpf der söaisson ungnuursdaigspann-trafen 11/7 Bring Ludwig Winbish. Grace befannte sich in einer Wachrrede gleitauch als einen Monarchisten. Im Berenjoy zu dem Braten Telelentiäte er, die Königsfrage es gegenwärtig sowohl innen, wie au henpolitisch von gıökter. Wichtigkeit. Er sei Legitimis; mach seiner Überzeugung könne die Königsfrege nur auf Sranslage der Belegmäßigkeit heldR werden, und zwar in einer foren Werse, daß diese Lösung auch in Antauff nicht eingegriffen werden kann. — Bıinz Wirdish Starg ist zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewähit worden. Seiner Wahl kommt nach Diesem offenen Bekenntnisse zum W Monarchismus erhebliche Bedentang zu. Die Herbstraison der ungarischen Rationalversammlung, die Donnerstag begann, ficht ganz im Reichen der Königsfrage. Gleich in der offen Sgung kam es bei Erörterung dieser Frage zu großen Lärmjznen, als der geiwesene Staatssekretär Kovacs in einer Interpolation erklärte, er sei er die freie Königswahl. Ein Zeilchenruf des ehemaligen Interpräsidenten und Kriegsmininers Stefan Friedrich entfesselte eine Flat Harringer Boifcenrufe, welche von zwei Gruppen von abgeobneten andgingen, den habsburgischen „tarlıkifgen Begttimisten” und den Anhängern eines unabhängigen Nationaltenigtiums. Der Glandal wurde flieht. To Hroß, das die Sigmna unterbrochen werden mußte. Mit Wiederaufnahme der Leitung konnte Kovach %, 2. November 1980 Pr. 10808 Vebe fortfegen. Er sagte, übe umbamheren Wigeorb- Fe feren Biggalehng Sie die Mitteilung zugegengen, Egldatg Kar sei befragt worden, ob er noch auf Österreichtidgen Kaiserthron reflekiere, umb habe exha ba er unter seinen Umständen und niemals an den Thron verzichte Ms seine Informationsgalle bezrichnete Rovaca dem Erzherzog Joseph E. schloh mit der Bemerkung, daß diejenigen, die auf dem Irgitimififolgen Standpunkte suhhen, Anhänger der Wiederaufrichtung der Österreichisch- ungarischen Monarchie seien. Die Rede Romes erregte Hürmngen Widersprug Ein Wegesröneter zdefe „B Derjenige wird König sein, bee das ganzge Land für und an uüd gewinnt!" Politische Nachrichten. Endgiltige Zuerlernung Bessarabiens. Lyon, 39 Oktorer, Am Donnersteg nachmittag iR im Ostenmaie bed französischen Undenministerines das Gehege einfommen unteridgnet worden, welches Rumänien die Hese- Haft über Beflaravirmachert. Sobald Rußland eine von moptecgeichneten Teilen anerkannte Regierung besigt, sol auch Diefed Land eingeladen werden, dieses Medereinkommen zu unterseichsen. England, Zankrei, Italien, Japan und Rumänien haltem fi das Recht vor, eine jede Hommer unigen Regierung gemachte Einwendung gegen die Huwenag biete ® Medereinkommens dem Gebiet?gesichte des Wöllerbandes zu mntschreiten, über Die festgelegten Grenzen Tamıs jedoch nicht mehr verhandelt werden. „Anfiguri“ Des ungarischen Friedensvertraget. von, 29. Oktober., Wie bei „Temps“ elbet, Get Ungan einen Hafdıb für die Ratifizieung des Friedeng: vertraged vom Trienon erhalten. Dieses Entgegentonsen hat in allen politischen Kreisen Ungerns große Freude außgelöt und wich als ein neuer Beweis des Wohlwollens der Großmägte Ungarn gegenüber angeben. Oktober. Der Termin, den Ungarn für die Ratifizierung des Friedensvertrages erhalten ta’, it von den Grodmächten auf den 15. November festgeseht worden. Nachtritt Bucjans. Wie die „Inflativen" vom 30 b. MR. meldet hatte, Konstantin Bucian, Generalsekretär ded Janerministeriums in Bianfenburg, sein Hat infoge eines Berwürfnisses zwiscen ihn und General Xoeresen wiedergelegt. Bei der deutschen Präsidentenwahl, Nauen, 80. Oktober. Der heftige Hagraff, den Steibemann im bemtischen Melchetage gegen den Meichsminister des Uusheren führte, deutet die Berliner B ıfse tabin, daß in den politischen Parteien wit Ridfigt auf die Reiwahl des Bıässenten der Republik schwere politishe Kämpfe anbrechen werden. Eine Rede des Neidklanzlers, Syom, 29, Ofiober. Bei einer im deutschen Mundgetag erfolgten Besprechung der allgemeinen politischen Bage enarıff smerft Meichslangler Hehrembach das Wort, der die Lage Deuischlands in schwarzen Farben schilderte, das fi nur dur den Frieden erholen habe, Feine aggresive Haltung gegen Polen habe und die Entwaffnung in zufriedenstellender W Buffe durchführe. Hiezu bemerkt die französiche Buffes Wenn man Hehrenbach glauben würde, gäbe es nur noch im der französischen Einbildung einen dem Mitärisens, obwohl täglich andere Nachrichten an Pırufen und Schlesien eingehen. Auch hat der Neichtsang- Ir die Wiedergertrangsfrage umgeschnitten, wobei er den Bankh andip sah, diese Frage mölge noch einmal bei einer Konferenz besprochen werden, an der auch Deutschland teilnehmen kann. Am schärfsten nimmt der Temp“ Stellung. Er schreibt : „Die MNede Fehrenbachs bemeit, dah A nichts in Denischland geändert Hat, dak dort dieseib, Gunsmung wie im Kriege Herzicht und Dak Dentschland urrindht, von seinem im feierlichen Weise übernommenen Verpflichtungen los ,ulomm:n.” Die Thronfolge in Griechenland, Byon, 37. Dottober, Das griechische Parlament IR für Donners lag, den 4. November einberufen worden, um über die Thronfolge zu emtcheiden. Aufhebung der Handstäbelränfungen schlagen Italien und Dentisland, Nauen, 30, Deftober. Die heutigen Bälter melden, da die italienise Regierung samilige Beieränfangen aufheben werde, welche den Verkehr zwischen Itaken, Desterreich und Deutschland bisher gehemmt haben. Erweiterung der Handelsbeziehungen. Horfen, 29. Oktober. Uns amtlichen Kreisen wird verlautbart, daß England, wenn «3 auf einige seiner Mechte verzichtet, keinesfall gegen die Royalität des Friedensvertrages von Verfailled verrufen wolle, sondern man die Erleiterung der HandlSbeziehungen anstrebe. Ein Verzict auf seine Mechte bedeute darum weder die Revision und Abänderung des Friedensvertrages, wo ein Hindernis im der Erfüllung der deutlichen Berzflihtungen, Troprem aber bestifteten franghäufige Zeitungen die Haltung Englands, obwohl die frausehige Regierung selbst vor kurzem auf die Beschlagnahme bulgarischen Bivnb figes im Frausteig versichtet habe. Auch General Smmıs habe vor einigem Wochen auf die Beschlagnahme bdemiigen Privatdefiges im Südafrika verzichtet. England beabsichtige nur, dem zwischen- Raatischen Handel von der Unsicherheit wuch den u Ein» Icranfangen frei zu machen, denen er bis jet unterworfen war, da er hoffte, so dem Interessen Europas zu bienem. Heerien, 80. Oktober. Der enslische Seegeinister Get Be an Berzicht Englands in der Ente Deutschland gegenüber entschieden werden sollen.