Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Mai (Jahrgang 48, nr. 14407-14427)

1921-05-01 / nr. 14407

me ‚ : %, ’ Gchriftteltung auch Bermaltung: Merstannstadt, Heltauerg. 28 Beltsariefietonts Nix. 1808 euren, lung ins Haus ee ı0— serjähti .. „ ..Hermannstadt, « Sonntag 1. Mai 1921 WOSMJ. Mist-km­­— Dem-im . . Bei Papier Be­riet tod et Butnatem Zum i. Mai (D- Bi.) E3 gün Tage im Jahr, die­ sich gleichem an Besiagen den bü­rgerlichen­ Gesellschaft, Herausgebildet, haben. Zu diesen Tagen gehört der erste Mai. Was für unser find­liches Gemätslchen, ein das Weihmachtsfest ist, das ist für ‚umsere weltlichen Entpfindungen der erste Mai. Aus unseren Kindertagen her, ist er uns von blühenden Ranfen einer Ppoesiend­­en Stimmung umirioben. Sum voran ging der 1., April, der als der­­ erste Geselle dieses wetteriuen­­dlicher Monats den Hechtstitel gab zu allen möglichen Redersien und Schelmenstreichen. So fester aber die Sonne von Blah am frühlingsblauen Himmel behauptete und Bichten und Blätter, über die Erde sich irieben Te, umso andachtsvoller Taft wurde das fim­mende . Erleben des all­­jährlich wiederkehrenden Wunder: Werde! Un dann stand in der blanken­ Jugendseele die ganze Poesie des Wonne­m­onats im dem einen Tag,’ dem ersten Mai. Unbewußt lebte der Zauber der ganzen Stimmungswelt auf, die dem altgermanischen­ Götterglauben die Frihlingsgöttin Oftara den Blum­ensweg über die Erde wandeln ließ. Als ein unsanftionierter, aber­ umso­ inniger empfundener Mittag lebt in unserer Empfindungswelt der erste Mai. Eine ernste Ber­­eutung seiner Festlichkeit erhielt er, als er von der So­­zialdemokratie zum, Arbeiterfeiertag erklärt wurde. Ein un­­terirdisches "Erschauerr" ging durch die, Alten’ Länder, wenn Hinter der roten­ Fahne der Internationale die­ Arbeiterbatail­­­ hucc­ die Straßen der Großstädte gegen und die Arbeiter sie doch den Maienmorgen scallte.. Es iwar wie eine Drohung, das etwas Neues fommen wolle und kommen erbe. . Und am für die beiden . . »tr- :«-In­-s-»s".n.». ..g«.--...-....-. "de republiFX Der Trannx·«r»er;Bekenner-szwar«es«, JM färøtethnorban weithin zweshen werde-Müder .­""enLånder.Man sprach von der Wesltrevolution Up·x7vmx».predigte sie­ in allen nTZungen de­r Erde. ÆTMe sind seither vergangem-Und das"Wort wider Revolutionierung der Welt hat se­ine Sch­reckenvors WW in den Ländern,­d­ie"ih«ve"alte Staatsverfassung sich säkhalten habenwnmorgigen Taudek ZugdekAt- W·dawiy·die­ Städte geht,fühlkn kesine Drohung und Teine "Gefährt. Man sieht in a einfache Menschen­­ft brlider, die nach des M­erktages Last an ihrem Feiertag einm­al Die Frühlingszone nic­ht wollen. In unserem Staate Rumänien fühlen wir den sozia­­len Boden wieder fest unter unseren Füßen. Auch dieses Land hat unter manchen Schauen­ gelebt, die mit dem E­lde des Weltkrieges alle Ländern erzittern ließen. Diese fritische Zeit ist’ Heute überstanden. Rußiger laufen die Räder der Staatsmaschine. Und wer Heute rücjchauend der drei fegten Jahre gedenkt, der muß sich jagen, Da vieles besser und feiter geworden ist. Die Zeit­ der, ununterbrochenen Kette den Streits ist vorbei, das Verkehrrswesen lenkt in geordnete Babe ein) die Mirtiheftstage Et hoc, immer Keiner „ernst, aber sietiger ist sie geworden, nicht­ so, wafch mie, ‚einst, im »Wechsel­ von Him­meljoch jauchzend und zu­ Zode ‚betrübt. Ernst ist auch die Geldlage geblieben, aber die­ Zukunft läßt eher eine Besserung, als eine Verschlech­­terung­ erwarten, da nach der Dürre des Borfrühlings, der weiche, Regen der legten Tage dem Rande günstige Ernte­­ aussichten und damit das­ reiche Ergebnis einer umfassen­­den Ausfuhrmöglichkeit eröffnet. . Die günstige Wirkung einer Getreideausfuhr im großem Maßstab auf unsere Geldlage könnte nicht ausbleiben. So hat der Wohlstand unsered Lan­­ded und der gesunde Sinn in der Gesamtheit seiner Bürger Die ersten Balfen ausgeworfen, auf­ denen eine tragfähige Brüce in die Zukunft gebaut werden soll.‘ Aber eines fehlt noch immer, die großzügige geistige­ Führung der Massen zu Haren, ehrlichen Zielen hin. Das Land selbst ist rascher gejundet aus dem­ Fieber’ der" Beit­al diejenigen, die zu seiner Führung ich berufen glauben. Nicht ungerecht wollen wir sein. An der Wiederkehr der Außern Ordnung, und der innern Beruhigung hat­ die gegenwärtige Regierung ein namhaftes Berdienst. Sie hat­ Vorausjegungen geschaffen, die nicht vorhanden waren, als sie­ die Staatsleitung über­ nachen. Über sicher diese Vorausregungen kommt sie nicht hinweg. Was sie darüber hinaus getan und begonnen hat, bad fäßt die Sicherheit einer zielbewußten Führung voll­­kom­mer­ vermittet. Von Wingerfeiten soll heute nicht ge­­prochen werden. Doch muß es festgehalten werden, daß wir von der Erfüllung einer geistigen und seelischen Harmonie ‚im staatlichen Leben noch weltenweit entfernt sind. Barteie Bader und persönliche Streitigkeiten erfüllen das politische Sehen, die gesehgeberische Arbeit trägt ale Kennzeichen eines oberflächlichen und Alberftürzenden Dilettantismus, die letz­tenden Kreise des alten Landes können bett neuen Lebens­­bedingungen des großgeworbenen Reiches kein Verständnis entgegenbringen: Und im wo das Verständ­nis fehlt, da mangelt e3.auch. an der rechten, Tat In diesem Reichen stehen. alle: Maßnahmen, die bezüglich der Vereinheitlichung, der Mein­­derheitenfrage,­­des geistigen und­ wirtschaftlichen: Wiederauf­­baues getroffen worden sind. Da steht Das Heute noch in traurigem Dunkel dar und. Und noch, seinen Weg sehen wir beschritten,­ der einer neuen Bahn erttgegenführen könnte. Nur eine Gemeißheit ist geeignet, Supersicht zu erkdeden, daß im Bolten selbst ein Drängen und Zielbemußter Staatsgestaltung und nachj.positiver­ Arbeit jr. geltend macht. Bald wird Die Entscheidung fallen müssen, ob von den, Führern der­ heutigen politischen Parteien eine Besserung kommen kann, oder, ob das Vort selbst die bisherigen Parteirahmen verschiebt und auf­ der Grundlage neuen Gruppierungen eine neue­ Zukuuft gesucht ‚werden wird. .. . + Die Herstellung­ innerlich fester Verhältnisse wird immer mehr zum Gebote der Notwendigkeit für unser Land. Dem wieder einmal fellt sich­ die zwischenstaatliche Lage Euros­pas in tiefstem Ermfse dar: Der morgige erste Mai gilt als Entscheidungstag in »Dieser Frager Nach dem Friedens»­verträge dort Versailles soll'au­f diesem Tage die Höhe der vor Deutschland an die Verbündeten zu zahlenden Summhe für Wiederherstellung und Wiedergutmachung festgefegt sein. Nur wenige Stunden trennen uns vom Rage der Entscheidung und noch ist seine Einigung "erzielt worden. B Deutschland ist ernstlich bemüht, den Bruch durch Einleitung von Ver­­handlungen zu­­ vertreiben. Die Welt seinem Willen nach Zahlungsleistung im Minfange der tatsächlichen Möglichkeit zu Überzeugen. &3 hat Anterife als Schiedsrichter darüber eg ag a zahlen, jäyufdig jet und mas. zu 30 vermöge, feinem Mr­ße wolle es sich Des ha dingungslos unterwerfen. Amerin die Hebernahme des Schiedsrichteramtes abgelehnt. Nur dazu hat 3’ sicy Beweis erklärt, die von Deutschland neu ausgearbeiteten Yahlımya>­vorschläge der Entente zu übermitteln. Heute findet­ die ent­­scheidende Sichtung darüber statt, ob die Entente zur­ Auf­nahme vom Verhandlungen­­ überhaupt bereit ist, oder ob Deutschlands neue Vorscläge von vornherein abgelehnt­­ werderr. Die Aussichten sind wenig Hoffnungsvoll Der Wille Franke veich8 scheint umbeugsam darauf zu drängen, Daß Deutsch­­land die strafende Yaust neuer Vergeltungsmaßnah­men zu spüren bekomme, st Frantreich — wie er den Ansehein hat — unwirklich fest dazu "entschlossen, "die Belegung des ganzen Ruhrgebietes, die Betreibung der deutschen­­ Reid­e­­einheit Durch Die Trennung von Nord- und Süddeutschland durchzuführen, damit nimmt ein verhängnisvoller Abschnitt unserer Reitgeschichte seinen Anfang. England und Amerika werben sich dem­ Willen Frankreichs schwerlich in den Weg stellen. Ein Wunder müßte geschehen, wenn es doch dazu kommen sollte.- Zu’ zeigmen ist damit, daß­ Frankreich, den den ihm gefaßten Entschluß Durchjegen und durchführen wird. Von unnlabmerbarer­­ Tragweite. wäre eine solcher Ent­­wickklung der Dinge für Deutschland. Die Nachrichten des heutigen Tages wilsen zu melden, die Reichsregierung habe dem Präsidenten Ebert ihre Abdankung bereits eingereicht. Trifft Die Nachricht zu, dann stehe im entscheidenden Tage Deutschland ohne verantwortliche Regierung da. Aber Ferbst wenn die Abdanfung noch nicht erfolge ist, so ist­­ doch undenfbar, wie die Heutige Regierung Fehrenbach-Simons nach Sehlschlagen all ihrer auf Verständigung gerichteten Handlungen weiter im Amte bleiben könne. "Und wer in dieser Lage dann gemillt" sein könnte, die Veran­twortung für die kommenden Ereignisse zu übernehmen, das ist heute ein unlösbares Nätsel. Die wenigen deutsihen Rettungs­­stimmen, die zu prophezeien wagen, nennen als einzig mög­­liche Folge die, Bolschewisierung Deutschlands. Wir wollen nicht vermuten und nicht­ vorhersagen. Das eine nur wissen wir, daß in tiefem Ernst die Entscheidung des 1. Mai vor Europa steht.. Denn treibt Deutschland ins Dunkel _hin­­ein, dann werden die Ereignisse, die feiner warten, auch auf die übrigen Länder Europas ihre llumbien Schatten werfen. « bürgers eine Bewegung CHICREN, welche die gesamte Be­amtenlast zu einer Stellungnahm­e, in Wort und Schrift, zum neuen Entwurf der Verwaltungsreform veranlassen will. Dr. Buchan beabsitigt, unter Midilfe möglich zahlreicher Grebenbürger Parlamentarier schon 618 zur­­ Wiedereröffnung der Parlamentssession am 16. Mai möglicht viel Material zu sammeln, um dem Lande das fiärte geben zu Helfen, welches € 8 dringend bedarf: eine einheitliche und auf ge­ fander Grundlage, aufgebaute Verwaltung - Diesem Bwede sollte­n Be­gehern im großen Komitatslandfanle sattge­­fundene Bersammlung der Somitats: und Räbtischen Beamten un der nr: Nie ‘­enen. Nu Überans großer Un sammelt es 0 Komfa die Bersammlung jetretäre ded Komitates Hermannkadt Unzaht Hatten fi) diese ver­­­eidffnete Komitatspräfekt Zu feiner nd und Binke: nahmen Genatos Dragic­ und die Wöneorbueten Dr. Bucian und Dr. Hans Dito Aura Bus. Von den Sorgen der Beamtenschaft waren Subpräfett­e AM und Bürgermester De Gorif ershienen. Komik pe­r Dr. Eomja begrüßte die Exschienenen und übermittelte de Shen Hr­an De­n Eiebenbärgen Dr. Oraya iselder seine ursprüngl »­­im wkmxtbvetsmisw su seinem Bebauern nicht 5 ER­GE sobann um die Wahl eines Borsihenden. Mit allgemeinen Buraf. wird er selbs gewählt, worauf er den Ridgenzbueten Bucjan bittet, seinen Vortrag zu beginnen —. _ sid­ ah bie Wiimtee Se "einitogenimen mag u ‚, daß, die Beamten dem Organismus tragen, Kente, machdemn die Sumpfarmee ie Wert­­' ke ai Biolfarınee, die Beamtenschaft, mit ganzer Kraft in Aktion zeien DE. Bu­c­­um betoni, Der 6 aus eipknrı STE. d­er 2. fie Ye © N RPO Er des neuen Grad­eß. verspricht. Ex bezeichnet den vorliegenden Borentwurf, die einjährige und von einer mit dem Gala RR Mask Beton­ende Kommission Bilde. Daher enthalte der Gesd­ent­surf nichts unabänderliches, sondern mässe, bis er zum Bejeh werde, nach Raum und Inhalt verschiedenen Renderungen­ unterworfen­ werden. 8 müsse am dieser Arbeit rechtzeitig herangegangen werden, weil in der großen Aufgabe der Vereinheit ung­ der Verwaltung die ersten Bebensbedingungen je jeden­ neuen Staates liegen. Man könne damit rechnen, obs die Verwaltungsreform frägestens im Herbst zur endgiftigen Ber- Handlung dur das Parlament kommen werde. Abgeordneter Buefan entwirft sodann ein allgemeines Bild über die Ideen und Venengründe des neuen Entwurfes. Die Haltung des Gesamtreiches müsse vereinheitlicht werden, darüber könne sein Zweifel befichen. Ein einheitliches Reich könne­ nicht vier voneinander beschiebene Verwaltungssysteme­nale ,wie sie Heute tatsächlich in Bussarabien, Bulowina, Sieben­­bürgen und dem Altreich­no bestehen. Aus diesen vier Systemen müsse ein einheitliches Kerbergeben. Er sei her­es habon, daß den allen Wefermen, welche die heutige­­­ Re­­gierung D durchzuführen nicht nur emtschlossen, sondern au­r verpflichtet sei, diese die schwerste Aufgabe darstele. Seiner Ansicht nach sei z. B. die Moralreform nichts anders als etwas aus den sozialen Bedürfnissen einer 10 jährigen Ent­wicklung naturnnotwendig Hervorgegangenes. Bei der Ber­­waltungsreform dagegen Handle e3­st gerade um ein Entt­ragen vieler Bürger dieses Staates vom im Laufe der Zeit mit ihnen­­ organisch verwachsenen und sicb gewordenen Einrichtungen. Die Aufgabe wäre doppelt shhver, weil im Altreiche bisher ein zentralistisches, in Siebenbürgen dagegen ein autonomistisch-dezentralisiertes System in Geltung sei. Im Altreich werde vom oben nach unten regiert, in Siebenbürgen aber kon unten nach oben. Er stellte­ jedoch mit Freuden her, daß die Kommiflton, der fogenannte „Confilinl Superior admi­­ nistratio“, im Wesentlichen die autonomistisc­h dezentralisierenden und demok­atischen Grundlage in den neuen Entwurf aufge­nommen habe, welcher auf der Gemeinde, Komitats­­und „Regional“- Autonomie aufgebaut ei. Was im Rahmen dieses Entwurrfes die völkischen Minderheiten anbelange,­­ so tümen sie: Sachsem selbstverständlich in seiner, besonderen » Weise im Betracht, nachdem sie vom ersten Augenblick am fi zue Fee de großromanischen Staates belannt hätten Dh habe der Verwaltungsgelegentwurf wohl mit dem Verhalten anderer, 'an den­ Grenzen­­ des Reiches « wohnenden völkischen Minderheiten rechnen müssen Mehner gab jedoch feiner­ Hoffnung Ausdruc, daß auch diese sich bald auf der gemein­­samen Plattform der romänischen Staatsidee zu aufbauender Arbeit finden würden. Der Entwurf selbst Reli in­ seinen­ Einzelheiten eine­ Berquidung des Ernennungs- und Wahl­­haft der. MS. Verwaltung beinpeiten e, der Bezich, der Komitat, sich Scheinen Yaffen ’ ‚ systems, ber, Beamtenschaft vor, find die Gemeind rn NE­RE. En _ Die geplante,Verwaltungsreform ein Vortrag Dr.Bucfaus über den neuen Derges-imsein­ lichem quilchen imser saas zefforis und Abgeordnete der Regierungspartei Dr. Konflam tin. Buchan, in welcher gleichzeitig Berater des Ministers bald ecaamnleh .I.t­­ I«u., hat ri­ch zum Biele ei in allen Komitaten Sieben: ra ee na De u «s.«..«-«I,,, rn aha ad; Bis “

Next