Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Juni (Jahrgang 48, nr. 14428-14451)
1921-06-25 / nr. 14448
ist staates In Sonn liess sagte Lloyd George, im welcher die “ politit allein: von der „Downing heute sind die Länder dazu berufen, die „Downing Street” zu überwachen. Auf die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten hrung der Reichen und Japan übergehend, bezeichnet er es als notwendig, jedes Wetteifern, in den Rüstungen sowohl im pazifischen Ozean, als auc im äußersten Osten zu vermeiden Lloyd George schloß seine Rede mit dem Hinweis, daß Großbritannien die Welt aus dem schwersten Kampfe, der sie jemals bedrohte, gerettet hat. Er habe an der Seite aller Noffen, Sprachen, Traditionen und Glaubensbekenntnisse gekämpft. Großbritanniens Hauptprinzip sei die freiheit. Wo dieses Prinzip nicht voll zur gasa komme es früher oder später, aber sicher: zu einem Zusammenbruch. General Smuts, der Vertreter Südafrikas, trat für ein Zusammengehen mit Amerika ein, treet“ aus erfolgte. Die oberschlesische Frage. Zurückgehen der deutschen Truppen. Paris, 23. Juni. Die französische Presse bestätigt die Nachrichten von dem Beginne der Räumung Oberschlesiens durch die deutschen Truppen. Nach diesen Berichten gehen die deutschen Truppen bei Annaberg zurück. Forderung nach Bestrafung Stoefers. Berlin, 23. Juni. Der französische Botschafter erschien Heute beim Kanzler Wirth und überreschte ihm eine Note der Verbündeten, in welcher die Bestrafung General Hoeferd, wegen Nichtbefolgung, der Weisungen der internationalen Kommission in Oppeln verlangt wird. " Bosnisch-tschechische Annäherung. Wir geben nachstehend einem Auszug aus der Mode des Ministerpräsidenten Witop, dessen versöhnliche Sprache die tschechosloratische Presse mit Genugtuung, wenn auch noch eimaß reserbiert, verzeichnet: Ischidtesschedos livaleihaltetch für ebens jener Staate-,mit denenitr sie undschaftlicheseziehungen zu unterhalten Walde.Wirtsneuesige geskoilimen erwarte-, denn auch diecsiechenleidengesagnis erschwiert glettein Und win knnschtetescheneewsde auch noch.so schmerzt, so kann die Politik der Staaten und Negierungen doch nicht nurelIe Politik dervblischensefühle setz.Ich glaube daher,das anchs dlle Tschechoslowalei ebenso wie PoleIgnte und friedlicheseziehiingen miteinander ansah.Dieskage desIsriiseI des slovskschen kattptal saiet wuide dadurch übertrieben,daßs den beteiligte Personen allzu vielsedeinningsbetgeniessen wurde Diepristschesegteringhsltden wesentlietuene bedachte und bedeinnisgebiesamon Pers-usw das polsische sastrechinnß branchiem Eine site-genaue guwieddie SchwMgen ihres Gastrechtes »thssen entttet dessndmwetsen.sp«(setaiistitch,hateitswtetkslmslsser saitosalratlnsiratandie slovalisce Reprbktiinsgetn sein Dieswhrtsilth « .Die hasdelsbeziehungen haben für beide Stasten grose Bedeutung,was dies nehme des Watenanstanlchee beweist. Die Tschechoslowakei hat tatsächlich einen beträchtlichen Teil unseres Oudels mit Desterreich nach Deutschland übernommen Die Wiederaufnahme du hasdels bezieht genittsaßland wird zu eineri netteres Belebung des tschechoslowakschpols Itschensandelsführe in Descage der politischen und wirtschestlichen Beziehungen beider Länder ist so ernst,dass ich nicht daran zweisiek das auch die tschechoslowakische Regierung bemüht sein wird jede Erschinerung diese Inschran aus dem Wege zu räumen. Der Kampf um Kleinasien. Italienische wenn die Wirren imrient, Rom, 22. Juni. Die Lage im Orient wird in Hiesigen maßgebenden Streifen mit unverhüllter Sorge betrachtet. Es gäbe zwei Möglichkeiten: entweder die Griechen hätten mit ihrer Offensive Erfolg und dann würde man die Auffen auf dem asiatischen Kriegerchauplag zu sehen bekommen. Andernfalls wird der türkische Nationalismus derart intronsigent, daß überhaupt nicht mehr mit ihm zu reden sei. Beide Möglichkeiten gefährden in gleicher Weise den Frieden in Asien und die europäischen Interesen. Der günstige Augenblick für einen türkisch griechischen Ausgleich sei vorüber. Die angesagte Bariser Besprechung scheint auf jeden Fall viel zu spät zu beginnen, und in diplomatischen Kreisen sieht man, daß der Abzug der Italiener aus Abhalia nicht zulegt auf diese Wertung der Lage zurückgeht Die Konsquenzen einer erfolgreichen oder mißlungenen griechischen Offensive sei unabsehbar und könnten jeden Tag Italien in ein Abenteuer zerren, das er nicht mitzumachen gedenkt, Vermittlung der Entente in Athem Lhomissi ist Dieses asdtetcisglatdt,Frankreichsnnthaltess haben der griechischenseglering die Vemittlangitdeintossitkt mitbeteüitet angeboten Der griechische Außenminister hat gesutiwortet,das der Misbistenat so soit nach der Rückkehrsmartkberaten Ecke“ Briechische Verhandlungen wegen Räumung Stleinasiens. Athen, 23. Juni Der griechische Minister des Aeußeren hatte eine Besprechung mit dem englischen, französischen und italienischen Gesandten bezüglich der Räumung Kleinasiens. » Lenin für die Einberufung der Konstituante. - Böllige Abkehr vom Radikalismus Trogkis. Kopenhagen, 21. Juni. Wie die „Siodyoim Tibeubde aus Helsingfors erfährt, sol Semim anläßlich einer seither Ze " — Zusammenkunft von Bolschewistenführern geäußert haben, das Sowjetsystem sei nicht imstande, die einftische Industrie, die sich in völliger Anarkie befindet, wieder auf die Füße zu bringen Die Hilfe der Ententefaatenei daher unentbehrlich. Da die Entente die Einbeendung einer fonsituierenden Nationalversammlung verlange, sei Rußland gezwungen, diesem Wunsche nachzusommen und Wahlen auszuschreiben. Lenind R de erregte außerordentliche Unruhe und «3 kam zu Lärmszenen: « Nachdem wieder elsig einiaßen slci heets getretesvarz stellte Leutu diese verung,daß die tadt baleusolls stammtssärr,darunter auch Troskhbitalsmitee eis ihre Macht aus den Händen geben und nach der Krim reisen sollten. Wie ferner aus Helsingford gemeldet wird, sollen Trogki und Dzersjtsti zurzeit tatsächlich sich, jeder Zeitnahme an den Regierungsgeschäften enthalten. Politische Nachrichten. Die Verhandlungen im Völkerbundrat Bari, 23. Juni .Der Völkerbundrat ist zusammen, getreten und hat zuerst Übel die Lage in Danzig beraten. Er wurde beschlossen, die Meinung Lloyd Georges einzuholen. In der nächsjten Situng wird die polnischlitauische Grenzfrage zur Verhandlung kommen und hierauf die oberschlesischefrage verhandelt werden. Albanien hat gegen die Bewegung albanischen Gebietes durch Jugoslavien Protest erhoben und die Hilfe des Wolferbundes erbeten. Die Programmrede Kanzler Schobers. Wien, 23. Juni. Kanzler Dr. Schober Hat in der Kammer seine Programmrede gehalten und gesagt, er hoffe, daß die Verbündeten Oesterreich die versprochene Be gewähren werden. Er betont, daß bi Öe Negierung den Friedensvertrag ernten wird. _ « »Wirent«meldet!Die österreichische Nationaliversammng hat der neuen Negierung in 1 98 gegen 62 Simmen das Vertrauen ausgesprochen Die Großdeutschen haben für Schober gestimmt. Ungarisch-tschechoslowakische Verhandlungen. Paris, 23. Juni. „Havas“ meldet, daß am kommenden Donnerstag der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch in Marienbad mit dem ungarischen Außenminister Graf T leki zusammenkommen wird. Es ist möglich, daß die dort begonnene Aussprache in Bruck fortgelebt werden wird, Baszisten und Sommaunisten in Italien. Stofatenters Tab Sasılich und Brummen mlammen alatheaters sind Sya und Kommunisten eingestoßen, Es gab 2 Tote und viele ee Der Widerhall der Faszisten unruhen im ialienischen Parlament. Rom, 23 Juni Bei der Debatte über die Zusammenstöße zwischen den Sozialisten und Faszisten hat Arbeitsminister Labriola die Partei der Sozialisten ergriffen, worauf ihn Giolitti einlud, neutral zu verbleiben. Sabriola hat die Sagung verlossen. Die Eröffnung des ersten irländischen Parlamentes. London, ‚23. Juni Der englicche König und die Königin haben an der Eröffnung des nordirischen Parlamentes in Belfast teilgenommen. In der Thronrede führte der König aus, daß er mit großer Freude das erste irische Varlament veröffne. Er Hoffe daß er bald Gelegenheit haben werde, an im südlischen Irland ein Irisches Parlament eröffnen zu können. Das neue norwegische Ministerium. Bafayerie, 23. Juni. Die neue norwegische Regierung wurde gebildet. Ministerpräsident und Minister des Anderen ist Blaha, Finanzminister Nachad, dem Gebäude des Tagesbericht. Auszeichung rumänischer Staatsmänner. Der König von Serbien hat Tate Somnescu mit den Skarageorgiewitsch-Sternorden und den Belgrader romanischen Gesandten mit dem Heiligen Savaorien ausgezeichnet. ‘ findet am 2. und 3. Juli in Schäßburg statt. Schäßburger Abiturienten 1911. Das Erinnerungsfest unserer Reifeprüfung vor zehn sa St Scheinen aller Ehrenpflicht. Anfragen beantwortet Dr. Weißfischer, Rechtsanwalt, Schäßburg. (Zur Besoldung der Komitatsbeamten.) Von den Konitatsbeamten Biltung-Nakod erhalten wir die Denkschrift, die ausführlich Stellung nimmt zur Besoldung der Komitatsbeamten. Unter Hinweis darauf, daß, sowohl nach ungarischem Gefeb, als auch nach den Bestanmungen des Leitenden Regiermngsrates eine Besoldnung der Komitatsbeamten entsprechend den Gehältern der gleichgestellten Staatsbeamten vorgesehen ist, wird it. der Deni- Schrift gesagt: D.ie Komitatsbeamten werden ant ftleiamitterlichsten und Augerechtesten behandelt. Auch wird bei ihnen bei Festießung des Gehaltes ein anderer Maßstab angewendet als bei gleich vorgebildeten Staatsbeamten, 109 . Durch Die seelische Einheit aller Staatsbeamten gestört und die Konsolidierung des Staates selbst behindert wird. 2. Ten Komitatsbeanten. wird es gegenüber den augenblickiichen schwierigen Lebensverhältnissen unmöglich gemacht, mit ihrer jenigen Gage zu existieren, besonders aber, wenn sie Familie haben. 3. Die Komitatsbeanten erfären offen, Ddah. ta] er a ER. e 25 Juni 1981. Gelte 8. sie seine Demagogie betreiben, sondern nur das verlangen, was ihnen Recht und Gewissen vorschreibt, und damit sie dem Staate in ehrlicher Weit dienen können. 4. Die Komitatsbeamten wollen aber maßgebenden Kreisen hiedurch, ihre unerträgliche Lage zeigen 5. Die Komitatsbeamten wenden sich an die maßgebenden Kreise, damit die Frage der Entlehnung der Komitatsbeamten gerecht gelöst werde. Chronik. Unter dieser Aufschrift bringt die Kronstädter Zeitung vom 23. d. M. neuerdings folgende Notiz: Geitern vormittags zwischen 11 und 12 Uhr erschienen in Vertretung des Kreisausschusses die Herren Senator Dr. Arthur Polondy und Sekretär Zerbes beim Papekommandanten Herrn Major Ropopici und beim Garnisonskommandanten Herrn Oberst Opran, um über das Auftreten der Offiziere u. a. auch in der bestimmten Angelegenheit der, Plakate 3 Männergesangvereins Klage zu führen. Es wurde ihnen auch in dieser Angelegenheit, die dem genannten Herren Kommandanten Kon aus der „Kronstädter Zeitung“ bekannt war, eine strenge Unterfichtung zugesagt. — An Abend desselben Tages zwischen 11 ° und 12 Uhr versuchten einige Offiziere, gesihrt von Oberleutnant Trajan Petrescu, im Vorraum des Hotels Wrone .Das dort wieder angeheftete Plakat 3 Männergesangvereins herabzureißen, wurden jedoch durch anmesende Mitglieder des Männergesangvereins darum gehindert. Etwa eine Stunde später erschieinen dierelben Offiziere, diesmal, auf beiläufig 15 Mann verstärkt, neuerdings im Hotel umrissen, diesmal nur vom Mortier bemerkt, das Plafat herab. („Brajjvi Lapol”) Seit 22, d. M. erscheinen. die „Brajjoi Lapol“ in vergrößertem Umfang. Durch Anerhaffung einer modernen Rotationsmaschine, ein Heideberger Hennefawert, ist, die es Blatt in die Lage verießt, den Bedürfnissen seiner Leber entsprechend, in modernerem, reichhaftigerem Gewand seiner wertvollen Kulturaufgabe nachkommen zu können. « gs Die verhasteten Aradschtudenten auf freien Fuß gesetzt.)In Angelegenheit der verhafteten 80 Ariider Studenten,dies der Verschwörung eingeklagt waren,versagt es Minister Groza,daß«-das Verfahren gegen sie-—--da ihnen keinescrnste Aktion zugemutet werden kann-«-eingestellt werde Die Verhafteten wurden auf freinnßgesetzt I(Verhaftung von Araderssuwelieren3J Wir entnehmender,,Temesvarethg«:Vor einigen Wochen erregtein gansziebenssürgen und im Bands der Einbruch in das Arader Juwelier gesehöFt Grabbert großes Aufsehen Dieachforschungen blieb esiix lange erfolglos,bis es endlich gelang,«den bekannten Einbrecher Stefan Lazar fettzunehmen Erleugnete aber steif und fest und bewanns sich dierart Sfreckkjaspj man bei der Polizei schon wirklichnn seiner Schuld zu zweifeln begann.—Freitag.Nacht-wurden aber mint- Keller des suiueliergesWs»Er-zackert-die-Hienensuiwelen zum größten Teil aus gesundeiligt« zeitig, auch Gegenstände, die das Eigentum Lazars bildeten. Der apatische Einbrecher leugnete trokdem wweiter, bis er endlich Sonnabend Nacht dem Arader Polizeipräfekt Dr. Gritta seine Tat eingestand. Wie er zu Protofoll gab, arbeitete er vier Möchte im Steffer des „Juwelenladens, bis es ihm gelang, die Wand durchzubrechen. Er war sich seiner Sache derart sichen, dar ihm nicht einmal der in der Steuertüre tıtende Nachtrichter genierte. Die Polizei hat die Lehrer Lazars, die Arader Juweliere Alexander Darvas, Ludwig Kovacs und den Braad David D. Brandep verhaftet. Die Verhaftungen der Juneliere hat im der ganzen Stadt großes Aufsehen So (Das erste deutsche Schiff vor Petersburg. Aus Memel wird berichtet: Am 17. Juni traf hier der deutsche Dampfer „Fehmarn“ ein, der aß zweites Schiff und erster deutscher Dampfer vom 1. bis 5. Juni in Petersburg weilte. Nach den Schilderungen der Beratung wurde das Schiff vor Kronstadt von einem Torpedoboot eriwartet und in Petersburg feierli empfangen. Beim Bassieren von Kronstadt eikte der Dampfer die deutsche Flagge und wurde von rufeichen Striegsschiffen mit Mufii und Surrarufen begrüßt. Die Arbeiter, welche die 100-Tonnen-Ladung Seringe löschten, wurden mit Naturalien entlehnt. Aus den Berichten der Bejagung erfahren wir: Petersburg is furchtbar verödet und verwahrlost. Die Holzhäuser sind eingebrochen und die Steinhäuser in einem traurigen verwüsteten Zustand, Eten’o verwahrlost it der Kafen. Die Fahrrinne ist arg vernachlässigt. Auf der Straße seht man wenige zerlumpte Menschen. Die Bevölkerung vegetiert nun Gasthäuser und Läden und geihtoien. Im Schleichhandel wurden für ein Pfund Butter 15.000, für ein Pfund Brot 12.000 Sorjetrubel gezahlt. Der Steuermann des „‚zehmarn“ erhielt für drei deutsche Papiermark mehrere tausend Sowjetrubel, glei auf ganze Bogen gedruckt. Die Stimmung unter den Arbeitern ist anscheinend durchwegs gegen die Sowjetmachthaber, und in den Sowjetbüros ist eine auffällig große Anzahl weiblicher Beamtinnen. Alle industriellen Anlagen liegen still. Nirgends wurde gearbeitet. Die Bevölkerung ist sehr deutschfreundlich. (Entwiefung einer Saurierfährte) Im April dieses Jahres entdeckte der mit der des Mesergebirges beschäftigte Geologe Dr. W. Kiikpfel in einem seit neun Jahren in Betrieb befindlichen Steinbruch bei Barshausen an der Hunte die Fußspuren (Fährten) eines großen Sauriers. Sie liegen in feinsandigen Gesteinsbänken der oberen Juraformation (oberer Unterfimmeridge), welche hier als Küstenbildungen eines ehemaligen, im Süden gelegenen Festlandes aufzufassen sind. Neben Wellenfurchen kamen auch die Abbrüde von Negentropfen zur Beobachtung. Die Saurierfährten haben in Fachkreisen um so größeres Aufsehen erregt, a Spuren eines folchet: Vieres überz- # _