Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. Juni (Jahrgang 49, nr. 14698-14721)

1922-06-01 / nr. 14698

u Dee» -- «­­—Q-.-c,--;- ,- - ER De 3 , .- . —.«..k«» — .. " x «Z Beraspeeder­­eitung Re, 21, Berwaltung Az, 21, küs rn nn Bupel "in 1a 3700 Damien ae Age | SeSEir a aralla a inabei Bend Dekan Ka. Gin. Baal —— in foftet maligen Einräden PR ii En 9 » Inland für das ‚Liz ziertel‘ um: ee Bingelne: Rummer; ee > Seimtehr von De O Pl) Gestem ist Mrmpewräsident Just . Eratt in nach sechsmötigem­ Aufenthalt im us wieder in Bukarest eingetroffen. Die Veranlassung je seiner Auslandreise war die Vertretung des romäniic­hen Ginate3 auf der­ Zöfferberatung von Genua, nach deren Abschlub der Ministerpräsident in politischen Angele­­genheien einige­ Tage in Paris verweilte. Wir haben in den Berichten über die Demrakonferenz gelesen, daß Bratiartı von den Vertretern der verschiedenen Staaten besondere Ehrung zuteil geworden ist, wir haben Kenntnis davon ge­­nommen, daß in Paris ihm zu Ehren zwei große Seftmahle veranstaltet wurden, bei denen sowohl dem Staate Rumä­­nien als auch der Person seines Ministerpräsidenten viel Anerkennendwertes und­ Schmeichelf­aftes gejagt wurde. Wir Avenen „uns, aufrichtig Dieser äußern Erfolge der Maihifter­­reije. Denn troß der demokratisch gewordenen Welt ist es für ein Land, nicht gleichgiltig, von wem und in welcher Reife &8 dem Auslande gegenüber vertreten wird. Und die dem romänischen­ Ministerpräsidenten bewiesenen. Ehrungen Einen mit Recht auch als ein politischer Erfolg des von­ ihm vertretenen Landes’ betrachtet werden. Aber wenn der berantiwortliche Führer des Staates nach einer in so. wide­tigen, politischen­ Angelegenheiten unternom­menen Auslands­reife zurünkfehrt, dann ist die Frage berechtigt, was er­heben. Bankettreden und äußern Ehrungen auch­­ an_ taz- Fachlichen und Röfihen at er bb Land mit Sein mnt ha­t ‚oben 2. Wwirtkänft- Bilben. Doc­ wiwen — one Ft fung gu sein: — politische Fragen von ae­chentlicher Tragweite ‚auf dieser Konferenz euhten ‚und be fproden...&[ haben: sich doc­ ;gemilte Richtlinien heraus­­_ ‚gebildet, die für die Entwickklung der­ politischen­ Verhält­­nisse Europas von bleibender Bedeutung sein werden. Den Anstoß dazu gab der dentib­erufstische Vertragsabschluß von Brapalto,­ der alle Staaten vor die Notwendigkeit stellte,­­mit der durch­­ diesen Vertrag neu­­ geschafferen. Sachlage sich auseinanderzufegen.­­Es bildeten sich im weitern. Ver­­kaulte die beiden Richtungen zi­eier verschiedenen, politischen­­­ Standpunkte ganz scharf heraus. Der englischeitau­endche Ring dahin, aus der Unerfüllbarkeit der Friedensverträge Heraus einen Weg der Verständigung mit den im Welt­kriege zusammengebrochenen Staaten zu finden. Die fran­­an keine Richtung Dagegen beharrte unverrüdbar auf den Bestimmungen der Strebensverträge und drängte Dar­­auf hin. Die von den zahlungspflichtigen­ Ländern als unei­­ngen gegebertenfalls mit Ge­­n. © Angesichts dieser Gestattung der potischen Lage Haben s­ie­t wiederholt darauf hingew­iesen, hat namentlich die Heinen­­ Staaten daraus nur Gem­inn ziehen Zörmen. Sie sind von dem Strange befreit, ihre Bolitis ausschließlich nach dem Diktat der einen unbescke­nft gebietenden tgruppe ein­­zu zu müssen und sind mehr als bisher in der Lage, in ihren außenpolitischen Entschließungen vom Gesichts­­punkte des eigenen Interesses fi­ Zeiten zu lasien. Das ist in besonderm Make auch für Rumänzen. Gerade die der gegenwärtigen Regierung hatte Tale Ionescu inier den Vorwurf gemacht, daß er „ein großer Kur­­per, aber ein seiner Romäne sei”. In diesem Wartspiel kam der gleiche Gedanke zum Ausdruck, den auch sehr seit jeher vertreten haben, Romänzen möge Tick in den Fragen seiner Mißenpolitik von dem Gebot seiner eigenen Inter­­essen und nicht von der Müdsicht auf die politischen Be­­strebungen anderer Staaten leiten lassen. Kurz gelangt: wir erwarten von den Staatsmännern Rumäniens, daß sie rumä­­nische Politif treiben, und nicht Französische, oder englische , oder polnische Rokitis. Nun gibt­­ allerdings, auch wenn man sich zu diesem Grunding benannt, noch im­mer zweierlei romantische Politik, eine gute und eine sahlechte. Die Er­gebnisse der Auslandreife des Ministerpräsidenten werden «3 erweisen, welche Art rumäniischer Wolit# Bratiann in Senna und Paris gemacht hat. Ueber die Wahrung der Interessen Momäniens any‘ de Genueser Konferenz glauben wir heiste schon unser Urteil dahin abgeben zu Binnen, do Mratiani in Genua romänissche Politif­ gem­acht hat. Es Hat 23 dur Fi­one und totkräftige Daltang am verhindern & bag Ruflond m big ae­ar, ‚bie ER x aehletgu­ ee e endgiltig entschieden sei. . ‘als eine offene, politische Frage ber Die Konferenz Hinzustellen.: Es ist das Verdienst des Ministerpräsidenten, daß er: das bleibende Anrecht Roma­­niens auf Bellarabien. as . jeder Erörterung Heraushob und die auf der Konferenz vertretenen Mächte davon ü­ber­­zeugte, daß die bessarabische FI Ebenso flug war die Politik des­inisterpräsidenten in den frittischen Tagen der Konferenz, die der Veröffentlichung des deuts­erufliihen Vertrages folgten. Wo der englische und französische Standpunkt scharf auf einander prallten. Hat Bratia a L 2 Are für einen dieser Standpunkte ondern hat sich vielmehr er­­folgreich im Ste ee­­in­en den " beiden "Erkrenen vermittelnden Wolitif bemüht. Das­ war sehr richtig.­ Denn bei Meinungsverschiedenheiten der großen Staaten ‘besteht fürs die Keinern "Länder die Gefahr, daß sie sich allzu offen auf die Säte des, einen Zelles stellen. Kommt­ es dann zur­ Verständigung der Großen, dann bekommt ‚der Heine Staat Teicht Die’ Gegnerigait dessen zu spüren, gegen den er Stellung genommen­ hatte, om ex von­ dem andern Dankbarkeit zu ernten. Will aber Rumänien wirklich rumä­­nische­r Politik, betreiben, Dann Much es, sein erstes. Bestreben sein, Sich, alle, ‚offen zu halten, die, zu einer Zusam­­menarbeit mit weichem der FAR, Be­i Immer füßren Tonnen . » «Wenn wikfs1mt ber $ in volle Anerkennung. zollen, sehen rüchaltung bezüglich feiner Partfer "rele, E3 Fi so die frage, ob e3 angesichts P* in Genua offer geblip­­ne 3 getreten if ei bon Genua brieft nach en Pr hierin gikgt bie kunfe | = ah Umfehan. nen Einsicht war 28 von dem: Stantafüeer: Romäniend: Aug­e gehandelt, über die im­ P­aris­ herrschende Stimmung sich persönlich zu­ unterrichten. Wir warten, wie ‚gesagt, die­ Er­­gebnisse seiner Pariser Reise ab. Wie Bisher Durch die Zei­­tungen darüber verbreiteten. Meldungen können wenig be­­­friedigen. E3 heit, da Frankreic Momänten für den Ball eines russischen Angriffes teranisch Beihilfe zugesagt habe. Mit dieser Zusage Läßt es nicht viel anfangen. Kommt­ es nicht zum Krieg mit Ausland, dann ist die­­, Busicherung gegenstandelos, und kommt: es zum­ Kriege, dam­ it tehnisce Unterftügung jeher wenig. Die romänische Bolitis muß einem andern­ Ziele zugesvendet sein. Sie muß darnach streben, daß Rußland alle Friegerischen­­ Absichten endgültig aufgebe, indem er sich dem friedlichen Wiederaufbau seines Landes mit allen Kräften­ zumendet. Diesen. Ziele näher zu formmen, scheint uns der von­ England vertretene Standpunkt eher geeignet, als der französi Wir’ würden ‚Dringend wünscen, da Bratianu in Paris “­ nicht auf einen einseitigen Standpunkt zu sehr festgelegt habe. Der Ministerrat‘ wird „heute über diese Fragen vom Minister­­­präsidenten selbst unterrichtet werden. Es wäre dann enotiert, wenn auch die Deffentlichkeit bald Genaueres, Bacher, erfährt. E35 ist merkwürdig, wie immer w­ieder Behauptungen in die Welt hinausposaunt und mit­­­ Zähigkeit: geglaubt werden, ohne daß bei näherm Busehen irgend­welche stich­­haltige Gründe dafür namhaft gemacht werden können.­­ In getiefen Kreisen hält man neuerdings näher denn jemals an der Zuversicht fest, der Kapitalismus die i­n den Tegfelr Zügen. Dabei­ ist die unerhörte Bittung Macht für jedes Kind sichtbar und greifbar. Auch Ruhland,­­ das den kommunistischen Veyuch teuer genug bezahlt hay kehrt wie der verlorene Sohn zu dM Batehaßbankier zurü­ck und verhandelt ü­ber altes und neue Schulden» Eogchtes Zettungewolxench nochxrunkerfort über das vercete System bot dem Weltkneggwpartigentrustem und wi­l ich — wie er sceint — damit rechnen, daß die geduldigen Leser sich alles, aber auch, alles aufbinden lassen. Als ob heute bessere Gerechtigkeit berichte, tweniger Bestedzuichleit anzutreffen wäre und die Ehrlichkeit und Ver­­läßlichkeit von den Beamten bis zu den Händlern überall bis zum Gipfel der Bolk­ommenheit emporgefwachsen wäre. Eine andere Behauptung, die man gerade in protestantischen Kreisen nicht selten vernimmt, zielt auf das | &rftarlen 28 uaien and bie - W bezeichnete­: Vexplin W Barie. » ‚fir Ro­ »D­­e den Schwächung der neun Welt. RT der­­ Bapit soll gesagt haben, in dem Weltkrieg habe Luther verloren. Wir wissen, daß irten menschlich ist. Wenn es auch so aussieht, als ob der Protestantismus, der ja seine bisherige andes­­kirchliche Form mit beim faiserlichen Schubheren an der Soige eingebüßt hat, zunächst ziemlich vatlog und zersplittert bastehe neben dem geschlossenen römischen Katholizismus, so muß, doch anerkannt werden die verhältnismäßig rasche Sammlung der protestantischen Kirche und die ernste, free­lich oft nicht leidenschaftslose Auseinanderlegung unter ihnen. Was aber eine bedenkliche Tatsache bleibt, ist die Schwächung des heistlich-kirchlichen Gedankens überhaupt. Von einer­­höhern Warte aus und mit dem Bricke auf weitere, längere Entwickklung gesehen, erscheint der angeführte oberhirtliche­­ ‚Sab einer Ergänzung bedürftig: Luther und der Papst « haben­ den Weltkrieg verloren. Ser Bapst hat sich zweifellos während des Krieges redlich um den Frieden bemüht, aber sein Ansehen hat durt die beständige Erfolglosigkeit seiner Schritte nicht gewonnen. Ebensowenig vermag er jegt einen “ merklichen, Einfli Ss die Besserung der zwischenwölfischen Beziehung aus , tro ‘ee immer wieder in dieser Richtung bemüht Fr­­os­märt Hewiß anerkennt, aber mit einem fatalen Ad­el zu den und einem getoiften Bug des Wifsenden im Anti. Der unter dem­ Schuß des deutscen Kaisertums blühende, dabei aber in immer reicheren Ab­­ee sich Er­ten war Fe den « nicht ee © dern Berffianung aller, Bölfergebiete unter“ ‚den imus, Und biefe Beriffa siegreichen. Rapitalism ·. Einer seite ‚Gen Tre ir Hand in 9 Fommi noch die ganz Finder Haltung wind Ent­­wickelung der gelben Raffe, des Judentums und den alahır. Ber will da Fropfet sein, ohne in den betreffenden­ Bora feelen unmittelbar gelesen zu haben? ‚ England und­ Amerika bauen wie Großfanß j weil Japan auch Tolde baut,‘ 'troß der­ getroffen­en Ber­­einbarungen. Was helfen die "großen Beratungen, die bad hier, bald dort abgehalten werden, um der Welt das Heil zu bringen, und jedesmal mit­ einer­ großen Enttäuschung enden! Wird ab­­gerüstet? Tritt, nicht der wirtschaftliche In­­perialismus , ua das Geldjunfertum, der neue „Adel“, immer unverhüffter auf mit ganz andern Mänieren, ala­o die­ gefü­rgten Mächte? Die Welt bleibt die alte, wenn sich auch die Firmen ändern, und die sogenannnten Fortschritte und­­ Errungenschaften sind nicht immer Aufwärtsbeiwegungen. Solange die Menschen nich­t von innen aus auf eine Besserung, auf eine Beredelung und­ Höherzüchtung ehrlich dringen und­ nicht abrüsten mit ‚der­ bisher beliebten polie­tischen” und andern Doppelmoral, wie wir sie auch von Berfailles bis Genua triumphieren sehen, solange een die Behauptungen über die Nägfid­eit der großen Kon­­ferenzen, wahrscheinlich auch zu­ den groben Täufehtingen,­­ man heutzutage io­se und häufig zum ae ! Eine Frage, die und allerdings näher siegt, is toie - Hemd näher ist als der’ Nod, lautet: It unser Deutsch­­tum in Croßromänien auf dem­ Wege der Festigung und Vereinheitlichung? Die Vorgänge im Banat nd ad sonftwo Taifen erkennen, dag man dort, wo die Verant­­wortung für das Wohl des ganzen Landes liegt, nicht das rechte Verständnis für diese Angelegenheit habe. Der alte Stundjah „Divide et­­ impera” scheint an der politischen Mumpelfammer, wemn aufgebürstet, Hervorgeholt worden zu sein, um in Der Zeit des Rechtes und Schußes der Min­der­­heiten Verwirrung zu stiften, als ob nicht Ordnung die oberste Notwendigkeit wäre. Ein Element der Arbeit und Ordnung, wie e3 gerade das D­eutschtum ist, müßte auf alle ordentliche Art seiner Natur gemäß gefördert werden. Über e3 scheint, als ob auch in diesem Belang Irrtümer und Mißverständnisse weite und führende K­reise beherrschen­ wollten. Die nahe Zufunft wird ung belehren, ob wie zu fchiunız aber ns am Heil gesehen Haben. —f— eligiöse 9 Batterfeiensehaft, die s­ich in fonn in diesen ee­er E - Sihenflappe m He verfallen, ze Heiner” a Fire a FE Won = Ar, 5% es <> . k;.-.Z,, . ...«,-­­i-,.O­­ERBE: Zee ah 4 = Er; nu Per en ae werte man mem _­­ „ri N mi de

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