Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. Juni (Jahrgang 49, nr. 14698-14721)
1922-06-25 / nr. 14718
OWMEDIUM-III set-spiegels hetnis inslasn « Cz lins ins . ‚Lei 21 Sit c om 0 mit Bu so East siehe... 0 u. Berzichahene gtmiiäheli. > ar Sawiährlid . . Fingeln® Auane on w ® Nr 10718. Era ode Beltunge verjäteiß und beser = Aus net beudihan. Bulowina bei _ ‚Friedrich 8, Bendek, ihn-IV sp.Ci-.MODII reis: fitzelle Tofet.le gu Se, Einziden Lei 2eten träger eine der Nadak ns mit “uss er anatem " Gespannte Berbätnife Bon Def. ®. Ein hervorragender französischer Bollswirt Francois Delaiji hatte bereits 1911 den Krieg in einer Druckgrift „La guerre qui pient“ vorausgesagt, Die, damals vom Ministerium Poincaré, weil sie ihm unbeqliem war, beschlagnahmt und vernichtet worden ist. Englands Handelsneid— ‚heißt es: in Dieser, Drucschrift — treibe Stankreich in Diesen seinen Vorteilen durchaus widerstrebenden Krieg; aber einige gewissenlose Diplomaten, Seldmänner und Unternehmer beißen auf die Köder an, welche ihnen die findige englische ‚Diplomatie vorwirft. „Die englischen Spolitiker mwissen, spie man meine Landsleute fangen kann. Denn man diesen mit Worten wie „nationale Shrre“ und „die obersten Interessen der Zivilisation“ zusammen versteht, werden sie marschieren... Die französische Demokratie ist nur eine schöne Baffade. In Wirklichkeit wird dieses Bolt durch eine Minderheit von DBankers und Industriellen regiert, weice die Breite und die Bolizifer in Händen haben“. Prompt nach einem Jahr, nachdem Boincare zum Präsidenten der französischen Republik gewählt worden (1913), brach der Krieg aus. Nunmehr, nach der Drohung des zum zweiten Male französischer Ministerpräsident gewordenen Poincare, daß Frankreich, das deutsche Ruhrgebiet besehen werde;. veröffentlicht. BB umeulerdings eine Aufsehen erregende ‚Bioshüre, ; ‚welcher er. darlegt, Dbaf Boiicare nicht nur..Die. alleberleferung . des. französischen Imperialismus forte’ fee, sondern auch der Vertreter der , mächtigsten Finangziellen und industriellen Truppen in Staafreich sei. „Poincare ist nicht nur ein geiwiegter "und zäher Bolitiker, der die Gefühle, der Unsicherheit und Angst im französischen Bol zur Förderung seiner imperialistischen, Ziele ausnüßt, "sondern erst vor allem der Vertreter der machtaften finanziellen und ‚ industriellen Gruppen, ‚deren Sache er während der “ebten zwanzig Jahre in den Zeiten, wo er sein Amt bekleidete, an den Gerichtshöfen vertrat und Deren Draan er in der Kammer und im Kabinett als Premier und Präsident war.Diese Gruppen sind Das Komite des Forges, an seiner Spize Schneider (Greufot"Werfe), das Comite des Houilleres, Dessen Präsident "bis vor Kurzem der Berliner Botschafter Charles Laurent war, der Verband der chemischen Industrien (Saint, Sobain) und die Banque de P’iAnion Parisienne, unter Schneiders Leitung“... „Diese ‚Interessen haben Boincare 1913 zum Spräsidenten gemacht, und sie ha pern die acht siehen, die jedem Premier, der seit dem Waffenstillstand eine versöhnliche Politik verfolgen wollte, zwang, den ihm seit Clemenceaus u davon abzustehen“. Die Abhängigkeit der französischen Metall- und Kohlenindustrie vom Ruhrgebiet veranlasse P Boincare, Schneider und Benofsen eine unbegrenzte Französische Beiegung der Rheinlande und des Ruhrgebietes zu betreiben. Delatji weist darauf hin, daß Stanfreid nur auf einer strikten Ausführung der unmöglichen Bestimmungen des Bersailler Vertrages zu bestehen braucht, um Vorwände genug für die versteckten Anneftionen zu finden, die seine des Häftsinteressenten wünschen. Diese Interessenten bestimmen auch die ganze französische Politik in Pozen, Böhmen, Serbien, Ungarn und Rumänien, wo sie ih in allen möglichen Unternehmungen eingenistet haben. Im Interesse ihres dort angelegten Kapitals widerlegen sie sich auch dem englischen Vorschlag, Deutschland mit dem wirtschaftlichen Aufbau Neußlands zu betrauen, um so den deutschen Wettbewerb von anderen Märkten abzulenken und Deutschland Mittel zum I Wiederaufbaut der verwüsteten 'Streben in Frankreich‘ zu geben. ı „England hat das deutsche Wirtschaftsgebäude nicht zu dem Zwed mit geldartigen Opfern ’zerstört, um an seiner Stelle’ auf der"anderen "Seite des’ Kanals mit einem noch furchtbareren Nivaler aufflammen zu lassen. Ihm liegt nhm daran, Deutschland gegen Frankreich zu helfen; es arbeitet mit seiner vollen ‚Kraft gegen die französische Ausdehnung: am Rhein, in Schlesien, in Pozen, auf dem Balkan und in der See“panten. Das große Publikum in“ Frankreich hat, nach.Defaifs, Feine: Aymong Baron, wieidhe fransösische Botl Pöllig von den’ Interessen ‚der Großindustrie "und Hochfinanz beherrigt wird. „Geglaubt alles, wies ihm die Regierung von’ dem Bösen: Rillen Deutschlands und der Notwendigkeit erzählt, es zum Zahlen zu zwingen und seine Revanchepläne zu vereiteln“. Im Banne der ges&nderten Interessen schreibt der Pariser „Eclair“: „Die einzige Zeitung in Die Teilung Deutschlande. Es müs ein Ende’ gemacht werden mit dem unitarischen preußischen Deutschland Bismarcs, das Die Wunde der Welt bildet. Gebet Deutsch,land seine historische Zersplitterung wieder, und seine zahlreichen Häupter werden jeder einzeln ehrbare Ziele erfolgen, «die den Weltfrieden nicht ‚stören werden“. Wohl Haben die in Brüssel’ am 19. Mai 1922 “persammelten Vertreter der englischen und belgischen Arbeiterpartei und der französischen Sozialisten er= März: „Seit eht schlossen, eine Wiederkehr des Krieges zu vermeiden, könnten sie militärische Sanktionen nicht aulassen“. Aber man nennt die Ohnmacht der französischen Sozialisten, die nicht verhindern werden, daß nahe deutsche Grau bon Haren kranz öfterE Soldaten vergewaltigt wird und Mulattenkinder gebärt. = In England glaubt, man oder gibt sich den Anstein zu glauben, daß Poincarés Drohung, in das Ruhrgebiet einzumarschieren, nur ein D Bluff sei. Die Rücksicht auf Polen werde Stantreich abhalten, es in dieser Sache bis zum Bruce mit England zu treiben; denn niemand könne bezweifeln, daß Polens Schicsal früher oder später, besiegelt sei, wenn Stanfreidh, England zum Troß, von Neuem in Deutschland einfalle. Gleichzeitig mit diesen Gelbstbeschwichtigungsversocen weist aber der englische General Groves in den „Limes“ darauf hin, daß England Stanfreich gegenüber in der Luft noch viel ohnmächtiger sei als auf dem Lande, was von viel größerer Bedeutung sei, da heute und hinfort die Flotte nicht länger seine „erste Verteidigungslinie“ sei, sondern Die Luftmacht Englands lie>eit heute 12 Geschwader Flugmaschinen. „Hinter diesen Geschwadern haben wir so gut wie fein ziviles Flugwesen und was noch schlimmer ist. Feine Flugzeugindustrie“. Dagegen „besitt Frankreich heute 126 Geschwader und wird Ende Dieses Jahres 220 Ges jhhwader bejigen. Außerdem hat er verschiedene hunderte zivife Flugmaschinen, die für militärische Zwecke vorgemerft sind, mit ihrem nötigen Personal. Bei einem Luftangriff, wenn er von den nahen Frankreich aus erfolgt, wären London, Birmingham, Manchester, Glasgow, Der ganze menschentoimmelnde Norden, jeder Hafen, jedes "Do und Arsenal ganz ebenso sehr in Der Frontfinie, wie: Bpern -68 im Testen Kriege mal“. ‚BWenn England Aber alle Flotten der Welt’verfügte, sind sie alle swilchen, fih und’ dem'gestlande versammelt hätte, würde alles Dieses ihm seinerlei Schuß gegen Zuftangriffe ‚geben. „Gegen Zuftangriffe gibt es "nur eine Abwehr, Reith ENTER zur "Luft“. Man verfteit jebt“ pöffer: "den Anspruch 268. 1916 auf einer Meerfahrt nach Petersburg spurlos Derschwımdenen englischen Feldmarschalls Lord Kitchener: „Die Grenze des englischen Reichs in Europa it nicht der Pas de Galais, sondern die Maaslinie. Nur ist England militarisch zu schwach, um Belgien zu befegen und die britische Küste von der Gefahr der fransöslichen Luftreiffe und Jena gehen in den Entfernung zu rüden. Mit Ausnahme der Norteliffe- Blätter Zimes und Morning Bost beschränkt er die englische Breise darauf, die von FStanfresh drohende Gefahr zu kennzeichnen. Der „New Statesman“ schreibt: "Lloyd Georges „formelle Sympathiebeteuerungen mit der französischen Regierung erden hierfür genau das genommen, pas a andere, E. Th. A Hoffmann zu seinem hundertsten Todestag. Bon Marie Klein. in: Im 25. Juni dieses Jahres erfüllt ich es Jahr Hundert » seit dem Tod von E. Th. U. Hoffmann. In ihm verlor Deutschland einen der beliebtesten und gefeiertesten Dichter seiner Zeit. Hoffmann war ein genialer Mensch, voll Geist, und Wit, voll sprühender Phantasie und "tiefem Gemüt, der zugleich als hervorragender Musiker und als Zeichner und Dekorationsmaler, Bewunderung erntete. „Er war in Königs- Berg,a stürmisch bewegten Bogen zu Fanß . Ehe er ihn, als Kammergerichtsrat im Berlin, in Hafen trug, war er bei verschiedenen Eoensen gefettläuften Musikdirektor gewesen, um ‚sein Dasein zu unter akten jerjälken de Gilles behielt er seinen unverwüstlichen Humor. Mit ihm hat er seine Erlebnnisse vergodet. In den „Schicsalen des Hunds Berganta“ er die Leiden und Freuden seines eigenen Wondertehkns geschildert und im innerlich von dem Drud, der auf ihm lastete, befreit. Auch in den „Lebensansichten des Katers Murr”, die Heute noch unter ung — troß ihrer Breite und des Frausen Gerantes, ‚das sich um die Erzählung schlingt — dankbar empfängliche Leser finden, gibt der Dichter seine ‚eigenen Ansuchauungen mit Föuligem Humor wieder. Seine größeren Erzählungen, wie „Die Eliriere de Teufels“ mit ihren jeher entwirrbaren, verwidelten BEE Dee oder wie „Klein Bades“ und fiegen dem heutigen Sefchmach ferner. Das Phantastische darin wuchert zur üppig. Seine reizenden Novellen aber Teten wir mit immer neuem Entzüden. Wie herrlich tritt uns in „Meister Martin der Küfer‘ das schöne alte Nirnberg mit feinen Giebeln und Opfern und Türmen, feinen eigen Strafen und feinen ehrbaren reg entgegen. Die wundervoll zarte Novelle, er und Dogarefje’, welche: Bauf Hefe in feinen a aufnahm, führt und in das stolze, alte Venedig sv sehen , vor und mit feinen Palästen und dem bunten Gewimmel seiner Bewogner. Wir gewinnen Dadurch glauben das Naufchen der Wellen am Lido zu hören und staunen den blauen Himmel an, unter dem Marino Bafieri den Bucentauros besteigt, um sich dem Meer zu vermuten. Immer weikt der Dichter uns der Hintergrund, auf dem seine Gestalten Leben, anschaulich, zu machen. ©ie an Lebenswahrheit, das sie in eine Ki, ‚und lebendig gezeichnete Gegend hineingesteckt werden. Während die Erzählungen von Novalis, Ti und andern Romantikern sich im einem neselhaften Nirgendwo abspielen und dadurch selbst nebelhaft und verschwommen wirken, sehen wir Hoffmanns Zaubergestalten mitten unter den alltäglichen Menschen, in Danzig, Dresden, Berlin oder anderen Städten, wie sie zu. Bereit waren,“ sich beiwegen. Hies, im Alta, weilt der Dichter, die Moesie zu finden. Eine seiner befannierten Dichtungen ist +Das in dervolle Mänden vom goldenen He In ganz ruhigem, sachsichem Ton erzählt hier Hoffmann die phantasipöeren Dinge, "wie etwas Gelbstverständliches. © edadurch weibt er uns zu feifeln. Der Archivariug Lindhorst erscheint darin, anfangs nur feltfem und wonderbar. Allmählig, erst enttwidert sie daraus das Geisterhafte. Das Wunderbare geht aus dem Wunderficken scheinbar so natürlich hervor, dass wir 8 fast erwarten. Wir sind mitten drin in einem reizenden Spiel, einem mwundervollen Schweben zwingen Traum und Wirklichkeit. Wie hübshht sehen der Anfang des Märchens, wo der Student Anselmus den Apfeltorb der alten berenhaften Höderin umstößt, weil er in Der Welt der ng Tebt und die alltäglichen Dinge, die ihr ben, nicht beachtet. Aber gerade die schönen, uns ve echten Nature, die überall in der Welt zu furzen, liberal anstoßen und unverstanden Breiten, die lässt der Dichter im Reich des Traumes’ und der Phantasie ein seltenes, hohes Grad finden. Wie Stiller in der Teilung der Erde den zu spät genommenen Poeten tröstet: „Witt du in ale Himmel mit mir eben, so oft du tommst, du Folst willtommen sein‘, so gelangen auch Hoffmanns tünsferisch veranlagte Menschen zu teinem tedlichen Befit, aber sie finden ihre Seligkeit in einem Peenreich. Der Dichter Ferbit sehnte si aus‘ den Wirrnissen und Enttäuschungen des wirklichen Lebens mit einer Krerper) hinaus in ein Märchenland voll Oranz und Sonne, Silben mer mit strahlenden Farben in herrlichen Bi I malen. Auch die übrigen Romantiker befan ndfäßlich die Welt der Philister. ‚Hoffmann aber‘ fand neue Töne für diesen Kampf. Er mußte, in ganz ursprünglichen Wendungen immer wieder die unendliche Verbejsevenheit zweier Welten zu veranschaulichen. Er wob seine eigenen düstern Kindheits- und Lugenderinnerungen poetisch verklärt in seine Dichtungen und behielt" zugleich, das Menge offen, für die wirkliche Welt. - . Die großen Gegenfäße, die er in seinen Werten » im Jahre 1776 geboren, sein Lebensschiff hatte - - ’ + - . j . · EREREEEENIET > R . “ x _