Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. November (Jahrgang 49, nr. 14827-14852)

1922-11-25 / nr. 14848

Br Bang , lch...··16·— Iluseluekuumen Lei 2°— a oe. Siebenbürgisch-Deutsches are | - L vwnwjegg Inn­. .­­szu­mli fir Hermannstadt, wit Borverienbung h.. Lei 8 — d 25. November 1922 CE wundsilkigpdsss, BZZÄMIEMLÆK « · Friedrich 8. Bende Bukarest, Sin. Gen. Dertheld­10 eigenpreis: Der Raum einer einspaltigen­­ Bet­tzeile fortet beim Ki­maligen Einraden Lei 3— reg” - Hermannstadt, Sonnaben Der Balkan | in Lanfanne. - ur Dorienikonferenz. Bon unserem Belgrader Berichterstatter. s- «"" Belgrad, 19. November, Das Präludium für Lausanne wurde — in der europäischen Oeffentlichkeit z­war bemerkt, aber weiter Acht besprochen — in­ der vorigen Wache hier in­ Bel­­‚grad gespielt,, als der südilavische Kriegsminister Befchitich über, Nacht und geheim eine neue Militär­­borlage in der Höhe von 800 Millionen Pinaten bor­­degte." Diese Borlage wurde sofort beraten und wenn auch­ die Opposition rumorte und die Vorlage ablehnte, aus Mistrauen gegen die Regierung, so wurde sie de sen der­ Skupichtinamehrheit angenommen.­­ Warum P­räludium­ für Lausanne? Dieser außerge­­wöhnliche Militärkredit war ein Produkt des legten Aufbegehrens der­ Türken in K­onstantinopel und man ‚igt er sich hier in Belgrad, wie die Türken mit den Aliierten, umgeben,­­ so würden sie, wenn sie als Sieger nach Europa zurückkehren, au; gegen Die frühe­­­n­ Feinde auf dem Balkan auftreten. Außenminister Dr. Nintsehitih gab Ähnlichem bei der Begründung der Vorlage Ausdruck und er sagte, es lägen heute i­on Anzeichen eines jem­pir­en Verhaltens der Tor­­ken gegen den südirabischen Staat vor und man müßte gegebenenfalls zu energiischem Gegenauftreten be­­en Da. Dr. Nintichitih die Beziehungen zu "Safien und Ungarn zur Zeit als einwandfrei­ bezeich­­nete und da außerdem gleichzeitig, der bulgarische Pre­­mier eine günstige Aufnahme in Belgrad gefunden hatte, kann diese Militärvorlage also nur gegen Die Zarfen gerüchtet sein, —­­umd vielleicht war für sie Der­kenswert oft mit Pr. Nintiitih verhandelt ha­be, der weibende Keil. Man­ spricht deshalb auch fest oft­ von einer „englischen Orientierung“ der südflanischen Poli­­it, und wenn man amtlich auch seinen Unterschied zwi­­schen England und Frankreich zulassen und Gntente als­­ Richtsehnur mur Die südflam­ischer ‚QYußenpositif anerkennen will, so ist er doch unverfenn­­bar, dach hinsichtlich: des Berhaltens gegenüber Den Zarten den Südfraßen‘ die englisch-abweisende Stel­­lungnahme sympathischer sein muß. + Mag dem: sein, wie ihm: wolle, in Zausanne liegen jedenfalls bedeutende, südsranische Interessen, und Dr. Rintschith­ wird gut aufzupasfen haben. Mit Dem Wiedererscheinen der Türken in Europa, das kaum noch = a­indern sein wird, leeen sich, wie gesagt, Südsta­­dien alte Gegner, und so liegt das Gefährliche für den VW einem großen Seil an aus türkischen Hautriemen gefertigten Südfladenstaate darin, daß eine Propaganda von der Marisa aus dur, Westthrasien ‘nach den früheren türfischen Mazedonien und Südser­­bien und Bosnien getragen werden und damit an den Brandfesten Südflaviens gerüttelt werden fan. Wie wenig‘ selbst mitfelmanische Slawen der Kulturgemein­­schaft mit der Khalifenstadt Konstantinopel zu Gunsten der srawischen Nationalsache ausweichen können, ist Daraus zu ersehen, daß die bosnischen Muselminen an der eier Der Wiederkehr des serbischen Sieges über die Türken­ bei Kumanopo 1912 nicht teilnahmen und bei Kemals Siegen in Anatolien begeistert vom Schwerte Suleimans sprachen, das sie wieder in Europa zeige.­­ Südfrapische Interessen sind Balkaninteressen, und wie Südsrapien in Causanne einen Teil seiner nächsten Zukunft entschieden sehen wird, so auch die übrigen Staaten. Ein Hauptfak­or für das Ballangleichgewicht wollte seit ihrer Gründung Die Kleine Gatente sein, aber es ist gewiß: bemerkt­­ worden, DAß sie zur Lösung der Orientfrage ‚nicht ein einzigesmal das Wort er­­griff. Das mag feinen. Grund darin haben, daß Die Zibehon­opatei weit ab vom Schufje liegt, daß­ Polen andere Sorgen hat­­— aber es gibt für eine „SO­­tonen-Entente“ auch eine machtpolitische und mo- Aafische Fernwirfung — und auf­ sie hat diesmal die feine Entente verzichtet. Aus diesem Berzicht einer wenn auch nur platonischen Stellungnahme muß gefol­­gert werden, daß, sie ich nicht ,geschlossen für Die Lö­­sung der­ Orientfrage interessiert, also anscheinend nur ein politisches und­­ militärisches Gebilde für­ Mittel»­ropa sein will. Die natürliche Folge müßte aber jr die Erledigung der wichtigen Orientfrage eine neue rein battantische Staatengruppierung sein, und zu ihr wurden in der letten Zeit ja au­ sehon bemerkenswerte Anfälle gemacht. Aus Athen reiste in der besten Woche schleunigst nach­ Belgrad der griechische Außenminister Bolitis, und 8 tt nach dem elementaren militärischen Zusammen­­brüche dieses Landes bei seinen Alten­ Abenteuern nur verständlich, daß Griechenland dort fest Hilfe sucht, wo gleiche Interessen vorliegen. && ist bekannt, daß­ Grie­­chenland und Südslalien ein Militärbündnis eint, aber dieses Bündnis, von D­enizelos geschaffen, trat im hoher serbischer Weltkriegsnot nicht in Aktion. Das er­­zeugte eine griechenunfreundliche Athmosphäre in Ser­­bien, und ihr ist &s neben anderen Gründen zuzutschrei­­ben, daß Südslalien nur unwillig zu einer militärischen­­ Unterstügung griechischer Interessen bereit wäre. Als England 200.000 Mann serbischer Truppen gegen die Türken anforderte, war seine Begeisterung dafür im Serbien zu entzünden und sie unterblieb. Auch jehr, wo Porlitis, Venizelos Freund, in Belgrad weilte, blieb die Oeffentlichkeit Fahl und wo Bolitis fest wieder Bel­­grad verlassen­ hat, greift die große, serbische Breite Griechenland heftig an. Man weist darauf hin, dass Griechenland seine Emigranten allesamt in jenen süd- Napisch-griechischen Grenzgebieten anfiehen läßt, wo eine japvnische Mehrheit bestehe,­­um­ so angeblich den faktischen Charakter dieser Gebiete zu­ verbessern), daß immer noch griechische Schaupink­ten Monastir begehrten, daß­ Griechenland bereits 8 Jahre wartete, ehe es das Abkommen über­ einen serbischen­ Hafenteil in Saloniki ratifizierte, und aus all diesen Gründen wollen die G Ser­­ben nicht recht etwas von Griechenland willen. P­oli­­tis dürfte deshalb auch neben Krtrtschaftlichen Abmachun­­gen (Erneuerung des Handelsvertrages, Abmachungen über den Safonifihafen) nicht viel nach Hause getragen 3:9 Sıbfaoln aus eigenen Interessen heute noch Westthrazien den Strecken gewahrt wissen will, um so eine Diverte Grenze mit der Syrfei zu verhindern. Stamburinski, der bulgarische Ministerpräsident, der Politis in Belgrad auf dem Fuße folgte, hat Konfre­­tes, gewiß, auch nicht aus Belgrad »hinausgetragen, aber seine Antwesenheit in­ Belgrad war ohne Zweifel von meittragenderer Bedeutung. Südslalien, von allen Seiten gefährdet, entbehrte beispielsweise für den Fall einer friegerischen Auseinanderlegung mit Italien der notwendigen Rüdendedung, und da es außerdem durch sein inneres Mitverhältnis mit den Kroaten militaritär­ noch nicht völlig aktionsfähig geworden ist, konnte das seitherige Mitverhältnis mit dem Bulgaren für den jungen­ Staat besonders gefahrdrohend­ werden. Stam­­bufinskis Ausgleichspolitit Tam, der­ südslavischen P­oli­­tif, deshalb jeßt, wo der Türkeneinzug in Eurppa neue Rüdengefahren­­ heraufbeschwören konnte, besonders in Gemeinsamkeit mit Bulgarien ganz besonders gelegen. Nach dem guten Einbruch der Erklärungen Steimbulins­­kis ist man jeßt beruhigter in Belgrad geworden. Man sagte Bulgarien die Unterftügung eines Ausgangs ins Aegätsce Meer und, wenn auch die ‚heutige D Bel­­grader Politik‘mit Nachsicht auf die bereits getroffenen Abmachungen der, Entente, den bulgarischen Wunsch eines autonomen Thraziens in Lausanne nicht zu for­­dern versprechen­­ konnte, so ist das sein Schidjalsschlag für Bulgarien, denn es i­. ja das Schidfal Thra­­sieng, wie es Lausanne­ festiegen wird, noch sein end­­gültiges. Rumänien hat fi vor Lausanne mit Südflalien kaum über die Zukunft des Balkans ausgesprochen, man hört von seiner Stellungnahme­­ nur, das es eine direkte­ Grenze zwischen Türken und­­­ulgaren durc einen neutralisierten K­orridor vermieden sehen möchte, und das es für die Freiheit der Meerengen eintritt, dan­ der ein offiziöses Bukarester Blatt resigniert sagte:. „Die befestigten Dardanellen gehören dem In­­haber , der’ Setzungen, die unbefestigten der­ englischen Schotte*. Aber Stambulinsti war auch in Bukarest und mit der Sk­lärung, daß Bulgarien seineswegs aggres­­sive Absichten auf dem­­ Balkan Habe und daß Bulgarien im­ Falle ‚eines’tuffischen Angriffs auf’ Romanzen neu­­tral bleiben werde, mußte er bei der immer bedrohli­­chen Haltung der Russen not­wendig auch­ starren Ein­­druck in Bularest machen. So wäre, da Griechenland zur Zeit Bulgarien noch als Mitglied einer neuen Balkanföderation ablehnt, in Dorientfragen schon eine Vek­nüpfung Belgrad— Bularest — Sofia möglich; — aber auf diese Schöpfung, wie auch die DBefchrüffe von Lausanne, als "Augenblicksbehelfe Außland, dessen starre Dardanellerintreffen außer Zwei­­fel stehen, wieder in voller Stärke in der einopätiien Politif auftreten kann. Dann wird die vage Beikara­­biens alut werden und erst mit ihr die Frage der’ zu­­künftigen Gestaltung des Balkans. Eine südslabische Gemeinschaft vom­ Adriatischen Bis "zim "Schtod­­ie ruffischen Dardanellen“ erfüllen geschlossene‘ „Haben­ es" jer"denn die türfiiche­­ © wird ih ee « ae ch ur neee ee #5] torische Aufgabe als“ „ wall der « mit den Takisten.­­­ Das französisch geschriebene Regierungsblatt, ein leitender Cierte“ behandelt „Independanck' Ft meine‘ die Susson der zwei Oppositionsparteier. wird konstatiert, dass die vielen Regierungsgegner teug ‚aller Versuche zu seiner Eimigung kommen bnnten. Und so hätten­ sie die widensprechendsten Beischtüffe ge­­föft, auch in der Frage des Parlamentsbesuches, dem ich, die Tertiorraten gen­igt zeigten. Eine Vereinig irgend­welcher Art ward wirklich notwendig, denn die Schwäche der Opposition vermeh­te die Kraft der Re­gierung. Und das Ergebnis liegt nun vor., Bedeutend sei 8 nicht, Fi die Nationalpartei Gandelt 8 ih. darum, den. Vorwurf. zu­ tilgen, sie fee: nie Mei­rss orientieet­­ et. ve indem ae­nbürgijef­­iejer Vorwurf Habe begonnen, ihr gefährlich den. Das REIN. 0 , j“ er der Siebentärgee mi einer Partei com d ‚Seite der Berge und wünscht der Nationalpartei­ Erfog, aber diese Partei müsse die Haltung­ ändern. Warum die Vereinigung von seiner großen Bedeutung­ sei, em­klärt das Negierungsblatt so, dass­ die Demokraten, wor alfen Oppositionsparteien stets den geringsten Einfluss auf das Volk gehabt hätten. Sie hatten­ keine Wahl­­erfolge­­ und bildeten eigentlich nu­r das­­ Gefolge: Der Riesenpersönlichkeit Take Jonescus. Aber die Partei war u Ida, um ihr Programm durchzuführen und­ das Regierungsblatt begrüdlichnfcit sie zu dem Entschuffe, sich der Nationalpartei anzuschlieken, da­ sie so­­ der Auflösung entgeht. Nun, kann der Rest dieser. Bart einen Heilsamen Cinfluk auf die Chefs der National- Ka­lich immer werden erinnern: tefl­­ DBufarefi, 33. November­ ,‚Viitorus” befaht an ‚leitender Stelle neuerlich mit der Fusion de ale­nalpartei: mit den Tafisten und schreibt: "Mir Khrinen nur mit, Freude von der angekündigten Zusammen­­­ arbeit Notiz: nehmen, welche Vorbehalte al­ch bezü­glich der Art der Verwirklichung und der Früchte für das alle gemeine Wohl zu machen sein Fforsten.‘­­ ="­ ­ Die Einberufung der ordentlichen De­parlaments session. ufarejii, 23. November. „Wittorul” veröffen­­licht das Defrei, dur das die vertan­ timalversammlungen für den 28. November zur ordefi­­lien Session für 1922/23. einberufen überlieh. "Miniz fter. Marjescu wurde mit der Redigierung der Thkton­­rede für die Parlamentseröffnung betrat. Im’ mor­­gigen Ministerrat wird die Fee verhandelt w­er­­den. Hierauf verlas der Finanzminister den Entwu­rf für Die­ Finanzreform, der im Parlament in den ersten Ligungen­­ verhandelt werden soird. Das Programm für die Eröffnung der ug ordentlichen Geision. »­­ "r’ die Eröffnung der Parlam­entssesion laute Joåinakk Kah- Zedeum in der Metropolie, um Halb 12 Uhr versanmmeln sie die Teilnehmer im Stgungsm­are. Der Aufbruc­h königlichen Zuges aus dem Chhfof­ah ilt Kanonenh­ilfe angekündigt. Am­­ 12.Uhr tritt der Ad­lig mit dem Kronprinzen samt Gefolge in den Sikungs­aal und werhieit: die Thronrede, Nach’ dem Hufbrı % Königs feweiten dies verfassunggebenden National­versammlungen „an, die Arbeits >> 1.0.°.0 , en en dası sie_sich mit Sandes zu befdtigen kan­ a den­ allgemeinen Interessen romänisch geschriebene Blatt, uarest,s 23.NovemberDas»ra­t deg­en N NE ­­­

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