Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1923. Januar (Jahrgang 50, nr. 14878-14901)

1923-01-14 / nr. 14887

ah Br ar­ri ve ER EFFENT PR . , TER BE Mitteilung Ubert­ atmen­demannstad­t Mariae-asz- neu Herstereb­er­eitung Rr. 11. Rus. Bezugspreis fr Hermannstadt: shne ey BE und Sans­vierteljährlich n. = © Zeit Suflekun ib . „Le Ah­t­­ ga> 83 e; E E . fe} 3:2 a Hermannftadt, Sonntag 14. Jannar 1923 . »Asociatiunea« Y ji ährli Literatur U­ Eier ieh, Museum n dromänische­s Pflichtexemplar erteljährlich ; Le " « spMZstm Matpr mipseine zn d Kultur Hermannstadt Deulsihes |­­ und Aus Bernie faaen obrudicha u. Bulomina bei Friedrich 8. Bendek, Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 Der Raum einer den 5 Betitzeile loftet beim­ " maligen m­ehrden zdßeren Au entsprechenser Loc­kerhei ag m mit 3 S Franfreiche Eindringen im Ruhrgebiet. ’(.. ©) Nach mehr als einjähriger Negierung hat Herr Poincaré die Aufgabe "erfüllt, die ihm der eigent­­­e Lenker der französischen Politik, ‘ Staatspräsident Millerand, zugewiesen hat, als er den in Sammes meilen­­den DBriand stürzte. Das fette deutsche Kohlengebiet, Die Ruhrzone, ist nun auch in französischer Hand. Die Saar­koblen hat si­e Franfreidh schon in’ Bersailles verschreiben hasfen, die schlesischen Werke hat es seinem polnischer Batallon anvertraut, wobei es sich der italienischen Ver­­mittlung bedient hat. Und man hat Ftankreich alle deut»­­chen Kohlen und Deutschland hat keine mehr. Das ist die Satsache. Von den Begleitumständen müssen­ einige festgehalten werden. Vor allem der Ent­­schluß Amerikas, seine Truppen abzuberufen. Herr Boin­­care hat gestern der Kammer eine­ Unwahrheit gesagt: die Abberufung der Amerikaner sei längst beschlossen ge­­wesen, sei also seinerlei amerikanischer Protest. Das ist nicht wahr. Leiproben wurde von der Abberufung vor dem Augenblicke an, als­ Die­ Amerikaner­­ sich über das­­ wahre Gesicht Frenkreichs war zu werden begannen Be­­­troffen wurde die Abberufung, als Frankreich‘ von der ‚Ruhrbewegung zu reden begonnen hat, aber der Präsident .. Sarding wollte diese Maßregel, um eine’ Demonstration zu vermeiden, nicht sofort durchführen. Grit als der zur Abberufung selbst formell nicht berechtigte Senat Die­­ Ver­wendung von Staatsgeldern für jene 1500 Mann ver­ Boten hatte, mußte der Präsident sich fügen. Eine Re-­de 2 verfügt über sein schärferes an, als über den .. «der Volksvertretung.­» , . Wwi den en präsidenten verbunden if. Doch dürfte dafür der Regierung‘ der französischen Republik das demokratische Gefühl abgehen. Sert -Clemenceau, der­ soeben ‚eine­­ d­emokratische Studien­­reise in Amerika gemacht hat, dürfte den Millerand, Boin­­care & Co. Aufklärung geben Fannen. aus übereinstimmenden französischen­ und deutschen Berichten vom: 11.8. M. mußte, der­ französische Bor­­marfsch unterbrochen werden. Das eingetretene­ Hindernis daß Sffeniumu die Mittagszeit des: 12..belegt worden ist. Das Hindernis scheint,in der Weigerung des englischen­­ Kom­mandanten in Köln gelegen gewesen­ zu­ sein, ohne Bewilli­­gung der­ englischen Regierung den Franzosfen­ durch das von Engländern besetze Gebiet dem Durchmarssch zu ge­­statten. Da muß die englische Regierung die­­ Zustim­­mung rassch gegeben­ haben, was dem englischen Stand­­puntze­r begreiflich erscheint. Stanfreid hätte über Lüttich und Aachen eindringen können und er hätte damit wohl etwas Zeit und Mühe verloren, hätte aber im Tiefent­­lipen seine Absicht doch durchführen können. „Die italienische Regierung­ des Herrn Mussolini bes­­eiligt sich an der französischen „Unternehmung, indem sie einige Ingenieure mitjiirk­t. Da Italien dringend Geld braucht, darf sein Gehissen nicht so empfindlich sein, als es amerikanische und das englische ist. Seine Soldaten , Italien nicht; »und’ den Franzosen: wird­ dies in dem Sinne angenehm sein, weil die italienische Armee, wie sie es in Oberschlesien gezeigt hat, ein ziemlich aus­­gesprochenes R Rechtsgefühl bej ist, das der­ heutigen ita­­ienischen Regierung sichtlich abgeht. Wenn das deutsche Bolt bedenkt, daß die Negierung­ des Herrn Mussolini­ki) auf 300.000 Faszisten stößt, ähnlich wie sich die Re­­gierung des Herrn Lenin auf 500.000 Bolschewiken grün­­det, beide Herrschaften sichtlich in ihren Bölfern sonst seine em­­­­esigen, braucht einer künftigen Freundschaft zwi­­e Deutschland das Ruhrgebiet nicht im Die m­äfiste Kammerfigung, über die nur ein ürftiges Telegramm vorliegt, hat nichts Bemerkenswertes gebracht. Die Haltung der französischen Kommunisten­ unter Führung des Deputierten Sachin, Die fs mit einem Deuts­chen „Aktionskomitee zur Verhinderung der Ruhrbewegung“­n Verbindung geregt haben, wird das deutsche Boll­fühl­er Kenntnis nehmen. Eo wird diesen Franzosen seinen esonderen Dank wissen. Wer die Haltung der rheinischen Separatisten, der Leute um..Porten, Smeets us. tadelt, mu­ss nicht gutheißen, wenn beim Seinde Aehnliches ge­­liebt, wenn Staatsbürger sich mit dem Auslande gegen — m eigenen Staat verbünden. Der Krieg bedient sich üc­er Menschen, aber er achtet sie nicht. Die Haltung des englischen Kabinetts, über die auch er ein kurzes Telegramm vorliegt, ist von echt englischer torrestheit“. England erklärt, seine Sympathie für „Seid umschlungen, Missionen, diesen Ruß zu haben. Rach achteinhalbjährigem Rrieg Deutschland nicht gut anders denkbar. Den deutschen Menschenfreun­­den, die noch immer auf dem poetischen Standpunkte Schil­­lers­­ stehen: der ganzen er“ mag dieser englische Standpunkt un­­begreiflich, ja­ schmerzlich erscheinen. Da wird die deuts­­che Denkungsart etwas zuzulegen haben. Denn Deutsch­­land braucht nicht mehr. Die Abh­ru­ngung des Eng­­länders, der Deutschlands Gristenz für die Welt so nötig ansieht, daß er. .sich seinethalben von seinem Bundesge­­nossen­ trennt, bedeutet viel mehr und ehrt viel höher als ein Bifterischer Sympathiebeweis, auf den Staat« reich so hohen tt_Tegt. So betrachtet, haben­­ die bis jept ‚besprochenen Gr» eignisse sich in normalen Beleisen bewegt. Schön, Schön, unerwartet schön hat sich, den bis­ zur Stunde vor­­liegenden Nachrichten zufolge, das deutsche DBd­E verhal­­ten.. Der Aufruf des deutschen Reichspräsidenten und Reichskanzlers an die Rheinländer­ vom 11. d. M. läßt vergessen, was seit dem 4. August 1914 und dem 9. No­­vember 1918 vorgegangen­ ist. Hindenburg und Quden­­dorff, um seine anderen Größen zu nennen, hätten ihre­ Namen ruhig dorthin jegen können, wo sich der­ inter­­nationale Senajte­r Sir Ebert im D­ereine mit­ dem der deutschen Volkspartei zuneigenden Dr. Wilhelm Suno unterzeichnet haben. „Ich kenne seine Parteien mehr, ich fenne nur noch, Deut tie“, hat es am 4. Ka, Mn und an Biefem ei Tage schien es’ zu sein. D­ielleicht waren alle die bitteren ee Br damit fi­ das ae Bolt auf je beten Dänen. ar ander­­ 0 in Den u 8 ni er ee uns. geitern der: ee 8 Berlin unter ji 10. d. M. gemeldet hat. Bergwerfsbesiger, Direk­­toren, Oberingenieure und Bergarbeiter gelangten zu einem einstimmigen Beschlusse.. Das ists,­ was dem Deuts­chen gefehlt­ hat; Sozialisten und DBolfsparteiler, Ar­­ift. noch nicht bis zum­­Weltbürgertum gelangt. Zeitgeber und Arbeitnehmer müssen in einer Anzahl von­ Lebensfragen zusammenstehen. Das ist nicht nur ein Ge­­­bot des Kampfes ums Dasein. Natur und Seele, Kopf und Herz verlangen es. Die Entwicklung der Menschheit: Das­ Stadium der Familie, der Gemeinde, der Region: usw." heute: einigt das Band­ ‚der Ration sind überwunden, die Menschen. Eine interessante Einzelheit sei­­ festgehalten. Die­ zum­ Zusammenhalt auffordernde Rede in’ Gijen­ hat sein’ Mann gehalten, der eine schicj alschwere Rolle gespielt­ hat: Pr. Bell, einer: der Mitunterzeichner des Bersailler Vertrages! Augenblicke, wie der heutige, mögen igeeig­­net sein, den Schleier zu breiten­ über Bergangenes. Sonst kann „heute, den orten der­ MeternBage au­f ‚Stelle ‚nichts. "beigefügt n. Deich It ja, nur das den, twas damals geadı tden ist: England und N­er Tan, Berfainen bleiben. Ber eng- Ihe, Stundtag der Balance of power, für den seit 4 Jahren England, auftritt, [ We­iß, für, ‚den­ Spanien,” Holland, Ludwig X­­eon und Fest­land bekämpfte, ist verlegt­­en Scheidefindung. Ant­­werpen, *,die­­ Pistole auf Englands Herz“, find ich des zerfallenden Belgiens, af in:Fran­kreichs Hand. Die bel­­gische Neutralität, für die England­­ den Weltkrieg­ be­­gann,, ist nun durch Frankreich verlegt. In Rußland, Südamerika, in­ China, Japan beginnt man Deutschland Ak zu­ rufen. In der Türkei, gedenkt man des HEUER SEpunz ” des und Re, Ni: nicht..d ET een, was sie Fee] 7 versprechen­­cheinen, dann betätigen sie nur ein Wort: den „Deutschen kann, nur Pr Deutsche. „gehelfen werden. M wari anscheinend Furz. Denn heute erfahren wir, jehr , ı Durchführung des französiscen has Bewegung von Essen. Berlin, 12. Januar. Im Laufe des Donnerstags wurde die Stadt­ Esjen und deren Gebiet bereit. Die französischen Truppen begannen den Bormarsch im Laufe der Nacht aus Düsseldorf und­ Duisburg nach 9­ Uhr in zwei Kolonnen. Das ganze Gebiet von Gijen wurde entsprechend den Kriegsregeln mit Panzerautos und Ka­­vallerie eingetreift, worauf Truppen aller­­ Waffengattun­­gen folgten. Gegen­ Mittag drangen die­­­ranzosen in das Innere der Stadt und liesetzen zuerst den Haupt­­bahnhof und das Bürgermeisteramt. Die Zahl der Trup­­pen wird bis fest auf 8000 bis 10.000 Mann geschäßt. Die Bevölkerung nahm den Vormarsch der Truppen voll­­kommen ruhig auf. Es wurde‘ sein "Zwischenfall verzeich­­net. Die meisten Geschäfte waren geschlossen. Der Berlauf der Belegung. Rom, 12.­Januar. Aus Berlin wird gemeldet: Heute früh rücten die, Borduten der französischen , Truppen in Sifer ein.Eingetroffenen Meldungen zufolge­ geht der Vormarsch der französischen und­­ belgischen Truppen auf dem rechten Rheinufer in der Richtung des Ruhrgebietes normal vor sich. Eine neue Kunpgenung des Reichs­­präsidenten. Berlin, 12. Januar. Der Reichspräsident Ghert richtete einen Aufruf an das deutsche Bolf aus Anlaß der DBeferung der Stadt Gisen, in dem er den Protest gegen den französischen Gemaltast erneuert und die Be­­völkerung zur Ruhe und­­ Besonnenheit mahnt. Gleichzeitig schlägt er vor, den kommenden Sonntag als Trauertag zu bezeichnen, an dem das ganze Bolf in mürdiger W­eise gegen die Vorgänge protestieren soll. An diesem Tage sollen sämtliche öffentliche Aemter STERN biffen und geschlossen sein. Amtliche Einstellung der Kohlenlieferung.. Berlin, 12. Januar. Der Reichskommissär für Ueberwachung der Kohlenförderung wies Das Ko­hlen­­fondsrat an, nach­dem Einmars­che der französischen Trup­­pen in das Ruhrgebiet die Lieferung von Kohlen an jene Staaten, die den­­ Vertrag nicht achteten, einzustellen. Die Eisenbahndirektion in Eijsen begann von den für die Reparationen­ in Naturalien bestimmten Kohlenvor­­räten zu verbrauchen. Abbruch der diplomatischen Beziehungen von Deutschland. Berlin, 12. Januar. Der deutsche Außenminister protestierte u­nmittelbar nach“ Erhalt der " »Franzgösischen Akte gegen das­ Vorgehen Frankreichs. im­ Ruhrgebiet. Der deutsche Gesandte in Paris, Dr. Mayer erhielt die Reifung, sofort aus Paris­ abzureisen und die Geschäfte dem Legationsrate zu übergeben. Die­ gleiche „W­eisung erhielt Gesandter Dr. Landsberg im DBrüssel. Ginberufung der deutschen Staatsmänner und des Reichstages. Berlin, 12. Januar. Der Reichstag wird aus An­­la­ger Vorgänge im Ruhrgebiet für Sonnabend einbe­­rufen. Für heute Freitag wurden sämtliche Minister­­präsidenten der Bundesstaaten nach" Berlin" einberufen. Der zweideutige Standpunkt Englands. Zeafield, 12. Januar. Das englische Kabinett trat heute zusammen und prüfte die gegenwärtige Lage in Europa. Es verlautet, daß die Regierung beschlossen habe, ihre bisherige­ Politik festzujegen und den Bruch zwischen der französischen und der Englischen Regierung auf das möglichst geringste Maß herabzujegen. Infolge­­dessen wird England weiter in der Reparationskommission und in der DBotschafterkonferenz vertreten bleiben und die Bejagungsarmee weiter am Rhein belassen. “ In P­erbindung damit verdient hervorgehoben zu werden, daß England und Frankreich bemüht sind, die»­jenige Summe von Deutschland zu erhalten, die es den­­­erbündeten an Reparationen schuldet. England hegt seinerlei Art von Sympathien für Deutschland, und wenn es energisch seinen Standpunkt aufrecht­erhält, an den von Stankreich eingeleiteten Maßnahmen nicht teilzunehmen, die es für unvorteilhaft hält, wünscht es gewiß nicht, daß diese Maßregeln fehlschlagen: England wird sein D Be­­dauern empfinden, sondern nur überrascht sein, wenn dieser französische Plan fruchtbar sein sollte. Die „herzliche Uebereinstimmung. 2afahdyette, 12. Januar. Der Berichterstatter der Zeitung „Les Debats“ aus London stellt fest, daß die eng­­lische Deffentlichkeit sehr überrascht sei von den herzlichen RE =

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