Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. Juni (Jahrgang 51, nr. 15302-15324)

1924-06-25 / nr. 15320

Eine ge ER in «­­Miso- DRESCHGARNITUREN .­’, Scriftleitung und Verwaltung: Kermannstadt, Königin Mariastrage Ar. 3 — jernsprecher: Scriftleitung Ar. 11; Verwaltung He 431’ Bezugspreis: für Bermeriks dt: "ohrte Sufteilung monatlich Lei 45; mit Aufteilung monatlich Lei 48 °—; mit Postversendung für das Inland: monatlich Lei 48 °—; für das Ausland: monatlich Lei — — Einzelne Nummer Leit— mn u Nr. 15320 Hermannstadt, Mittwoch den 25. Juri 1924 51. Jahrgang­­ Der Kampf um Konstantin Stere. (H. PL.) In unserer Stellungnahme zu dem Programm nationalen Bauernpartei haben wir Darauf hinge­­­­tiefen, daß die neugegründete Bartel nicht nur ihren Kampf um die Macht mit den Liberalen auszutragen haben werde, sondern, daß sie zunächst vor die wichtigere Aufgabe gestellt sei, die in ihrem eigenen Schoße ver­­tretenen auseinanderstiebenden Richtungen auf ein einheit­­liches politisches Glaubensb­rentnis zu vereinigen. Als wchr Dieses schrieben, waren wir schon im­ Besit Bestimmter Kenntnisse darüber,­ daß die Durchführung Dieses innern Ausgleiches auf ernste Schwierigkeiten stoßen würde. Wir betrachteten es aber nicht als unsere Sache,­­auf Diese Schwierigkeiten hinzuweisen. Die vorgestrigen P­arteiver­­sammlungen, der Nationalpartei und der Zaranisten haben aber­ Diese Gegenfäse nunmehr im deutlich ausgeprägter Lorm zur Kenntnis der Deffentlichkeit , gebracht, und­­ es kann Daher heute ohne Rückhalt über sie und über ihre inneren Zusammenhänge gesprochen werden. . Den Ausgangspunkt des Gegentages bildet eine Personenfrage. Der um Constantin Stere entbrannte Streit ist es, der, dem Tebien, endgültigen Abschlu Der Befeindbarung im Wege steht Constantin Stere ist eine der markantesten und eine­ der meistbekämpften V­ersün­­lichkeiten unserst politischen Lebens. Er ist Befsarabier von Geburt, und war als solcher musfticher Untertan, gen seiner politischen angsarbeit verurteilt und nach Gib % KIELER Be­ge IR.­ODT gelang DIN, ODTi­nn­er Professor an der­ Universi­ter nannte er nur einen Gedanken, mir ein leidenschaft­­lies Wollen: die Vernichtung des zaristischen Nußland. Für Diesen Gedanken wirkte und warb er in der Presse ‚und in seiner politischen Tätigkeit, um Dieses Sieles willen trat er in der Zeit der Teisivarität Rumäniens für ein Zusammengehen mit der Miternähten ein. Die Berichtung des Zarentums war seine Lebensschnicht und sein Lebensziel geworden. Während der­ Zeit der­ deut­­schen Beiehung gab er in Dukarest das Blatt „Qumina“­­heraus, in dem er diese An­chauungen der Druischfreundl Ii­keit um Der Bekämpfung Rußland Ss­chglen vertrat. Dann aber, als die He?­der Mittelmächte wanf­­ten, die DBerwirklichung Drohromäniens mit Begeisterung begrüßte. Im ‚der romänischen Defjentlichkeit aber war ihn der Name­ eines „DBerräters“ auf Die Glirme ges prägt und er 309 fich vom politischen Leben zurück. seine beisarabischen Bauern aber hielten fest zu ihm. Unter der aberispanischen Regierung entsandte ihn aus Angas einer Nachwahl der beisarabische DBezirk Spraca in die Kammer. Als über die­­ Beglaubigung seines Mandats verhandelt wurde, brandete von allen Seiten mächtige Erregung gegen ihn, aber schrießlich wurde seine N­ahl doch anerkannt. Es wird behauptet, bei einer Vor­­besprechung habe er für den Fall der Beglaubigung sich verpflichtet, in seiner politischen Sozialen Zurückhaltung zu bewahren. Tatsächlich it er hHandend wenig hervor­­­getreten und nur aus den Entschliehungen der Zaranisten­­partei war der maßgebende Einfluß seiner Persönlich­­keit auf seine bessarabischen Barteigenossen unverkennbar herauszuführen. Im wehren Winter wurden die w­e­erh It gekie­fer­­ten Einigungsverhandlung n­oiweiligen Nationalpartei und Baranisten­­ wieder aufgenommen. Auf dem Parteitag­ der Nationalpartei von Sherfulesbad teilte Vasile Goldis­cit, sie seien abermals ergebnislos geblieben, weil die Baranisten auf der Klassenkam­pf nicht verzichten wollten, aber die Verhandlungen gingen zrudem weiter. Wo im Mai eine Zusammenkunft zweif­en Maniu und Stere abermals nahe zum Abbruch führte, trat eine Ver­­änderung in den Personen­ der Unterhändler ein. Seitens der Nationalpartei trat Mlerander Baida neben Manu, die B­aranistenpartei wurde im weiteren Verlauf von Madgearu und Mihaladıe vertreten. TS kamı zu den bekannten Vereinbarungen der Unterhändler, zu der Leitlegung der Grundzüge des neuen Parteiprogrammms, die von den beiderseitigen Vollzugsausschüssen­­ gutge­­heißen wurden und zugleich mit der Vereinigung selbst am besten Sonnntag von den Landesverbänden der beiden Er endgültig betclossen werden sollten. Ein Pımft abgesclossenen Vereinbarung bezog js darauf, daß Sontantin Stere dem Ieitenden Ausstnb der neuen Partei nicht angehören solle.­­­ An diesnm Punkte feste nun der Umjdnpung, der Entwigtung ein. In dem in­ Kifdineiv abgehaltenen Parteitag der bessarabischen Baramisien wurde die Frage der Vereinigung mit der Nationalpartei verhandelt unnd sie fand­ durchaus nicht einmütige Zustimmung. AS gerade über Facipra ie Ster. 3 der Vereinigung gesundfässig­ zugestimmt wurde, grälärte unter starren Beifall der Versammlung der mit surgesti­­ver Kraft über seine M­auern gebietende Pan Salinpa, daß er auf die ihm zugedachte Stelle als Mitglied des leitenden Ausschhisses zugunsten Steres verzichte. Stere erklärte sich bereit, die Ausfchupfeife anzunehmen. Ferner wurde von dem Parteitag die Zustimmung­ zu der Ver­­einigung an die Bedingung geinmnft, dag dadurch dem zaranistiscen Programm sein Abbruch getan werden dürfe. Auch in­ der­ Nationalpartei Hatte 3 reife ge­­gegeben, die der Vereinigung mit starren Vorbehalten gegenüber Landen. Namentlich die aus konserbativen Ge­­sellschaftskreisen, fonservativer Weranschauung und konser­­bativer Mederlieferung hervorgegangene Gruppe der­ Ta­­fifien vermochte sich mit der­­ Verbrüderung mit dem ‚Baronisten nur schwer abzufinden. Ein­ Zusammengehfen mit Gonfantin Steve aber war­ ihnen, den sorgsamen Sittern der Tradition Tafe ‚Sonesens, geradezu eine Undenkbarkeit. Schon Heine Abschtuß ‚der Vereinbarung bestand die Gefahr, daß­ namhafte Vertreter der tafıfti­­‚Idea Gruppe, geführt von Stefian Borescu, 3. Camara­­cen, ©. Derufig, Micael Antonesen, Stefan Lambru und andere der neuen Partei die Gefolgschaft Tündigen mü­nden. Die­ Reischlüfte des B­arteitages „von Kirchinem toinnen, wenn ihn die Vereinigung hierw­e­it verhilft, so glaubt er sie unshiner entbehren zu können, da er die Bauern Siebenbürgens früher oder später auch, ohne die Vermittlung der Nationalpartei zu bekommen hofft. Vom gleichen Vorausjegungen wie Steve wird Ban Salippa geleitet, der aber zu beim entgegengefesten Schlusse kommt, die Vereinigung abzulehtten, da sie eine zwei­re Ver­zögerung der Eroberung­ der siebenbürgi­gen Bauern­­schaft sei.. E 3 wünschen daher mit Ausnahme Ban Salippag ‚alle­ Teile die Vereinigung, wenn auch­ auf Grund ver­sch­iedener Erwägungen und mit größeren oder geringeren Vorbehalten. Er sprict daher alle Wahrscheinlichkeit da­­für, daß die Vereinigung, doch auf irgend einer Linie zustande formen­t wird, wenn auch gegenwärtig wo nicht erkennbar ist, wie die über die Person Steres entsanden Gegenfäße ihre Beilegung finden werden. Denn aber auch Die äußere Form der Bereinigung gefunden wird, weil beide Seile sie entweder finden müssen oder sie für ihre­ engeren Parteigwede als pan­ Thensiert betrachten, so hat Doch der Zall Giere Die ‚ganze Kluft in­ Die­ Erscheinung ireren Iaffen, Die bezüg­­lich der ‚politischen Gedankenwelt die beiden­ Barteln trennt. Dieser Prozeß wird nur duch eine Kompro«­mifformel ‚der­ einen oder Der anderen Art aus der Welt geschafft werden. Der­ Kampf um­ die Durchfegung der ‚eigenen Gedankenwelt in ‚der neuen Bartei wird Mitier­­gehen und wird’ die zwischen den beiden Richtungen be» stehenden­ Gegenläse immer mehr verschärfen. Au) Die einschneidendste Lösung: der‘ zen Skere ...-.».-.-. «-.x’..»..2-k«kf,-.» he -. die-Bahnen keines­ pykitis­chen.Gx-.1uhexzksimisses zwingen.Wird er zut­ Rüstritt gezwung und satkkk schafft er mit Pan Halwpa die Sondergruppe der radikale Zar­a­­nisten,die sicher darauf rechnen kann den weitaus über­­wiegenden Til der Bessarabier aber auch große Kreise der Moldau und Munteniens für sie zu gewinnen Dann wird unter den der nen P­artei angehörenden Zara­nisten ein ständiger Abbröckelungsprozeß zu Steve Hin­­üper stattfinden, der für Die Nationalpartei den mit Der Bereinigung erzielten Gewinn ergebnislos machen wird. Die Ereignisse der rechten Zeit haben gezeigt, da­ss nur ein äußerer Erfolg ist, wenn man zwei in ihrer politischen Gedankenwelt, in ihrer Überlieferung und in den Lebensbedingungen der Mehrheit ihrer Angehörigen verschiedene Parteier aus taktischen Gründen unter einen Hut bringen will. Die aus diesen inneren Wagenfägen hervorgehenden Schwierigkeiten werden wirer dauern und, wie wir die Sache beurteilen, werden sie im Gndergeb­­nis nur zu einer immer engeren Verschmelzung, sondern mit der fortschreitenden Klärung zu einer immer, weiter cebenden Entfernung ’der beiden Gruppen von einander übten. .. Bom Standpunkt unserer bdeutschen Volkspolitik it es selbstverständlich, daß wir der im Zuge befindlichen Auseinanderlegung mit Ibhafter Angeilnahme folgen, weil das gesamte politische Leben unseres Landes von ihrem Ausgang wesentlich berührt­ wird. Darüber hinaus haben wir selbstverständlich keinen Anlaß zu einer aktiven Stel­­lungnahme unsererfäts. Bei­ unserer­­Besprechung Des neuen Programms haben wir festgestellt, daß dessen Be­­stimmungen bei mehreren erfreulichen Berheigungn nichts enthalten, was wir um unserer eigenen Bollsinteressen willen unbedingt bekämpfen müßten. Unsere Bedenken aber sind damit keineswegs zerstreut, Die wir von Anbe­­ginn an darüber hegten, daß die Verbindung Der Bei der Rationalpartei beithenden nationalen Li­benschaftlic­­hkeit und des nationalen Eroberungswillens mit Dem he­­­sigpolitischen N­abitalismus der Zaranistenpartei für uns nicht zu übersehende Gefahren im sich Berge. Es ist selbst­­verständlich, daß mir Die weitere Entwickung abwarten. Wenn die Notwendigkeit an uns herantrefen wird,­­wer­­den unsere politischen Körperschaften die Stellungnahme unseres Volkes jeder politischen Partei gegenüber unseren eigenen Bolfsgeboten entsprechend festschen. Bis Dahin bleibt die Richtlinie unserer Politik unverändert, daß wir derjenigen Regierung gegenüber, die Das Vertrauen Gr. Majestät, unseres Königs beikt, Die Interessen unseres Bettes mit dem Nahdund und mit der Entschiedenheit, vertreten, wie das allezeit"und, jeder Regierung gegen­­über die Pflicht unserer Volkspolitik ist.. Ber andere Auf­­gaben sind wir gegenwärtig nicht gestellt. In der legten Sonntagsnummer der „Deutschen Tagespost“ wird der An­­nahme Ausdruck gegeben, : bei seinem festen Empfang Durch den König bakz der Porligende, der Deutigen Parlas Ziv AT­­ ee die FIRE OH . « oa ı we BE BEE a nr Be Demselben sage, mo Die Le­tveter De LıDY i­iet der Baranisten zu «ihren großen­ Barteitagert fi: m­­it den Yaffy wurde, Geit- Pularet persammelten, brachtic das v­erbreitetste Bifarett:r Llatt „Universul”,­ das bisher. dr Nationalpartei. ı be­fand, den­ Brief­­ zum Aboru) mit dem der Direktor des Blattes Stelian Popescu dem­ Bariepräsidenten Iul­ıs Maniun seinen Austritt­ aus­ der Nationalpartei anmeldete. Seinem Beispiel sollen — nach einer bisher unbehätigter Meldu­ng des Negierungsblattes —­­­and­ die vorher genannten Pol­itfer und sechs weitere namhafte Mitglieder der takistischen Gruppe, gefolgt sein. An Sonn­­tag Morgen bildete eine erregte Störterung. Dieser Vor­­gänge in der hauptstädtischen Presse von Auftakt zu den Parteitagen. Während das Silawienburger Blatt der Na­­tionalbartei „Batria“ in seiner Sommtagnummmer unter der Aufk­rift „Gott helfe uns das Creigitis der voll­zogenen Vereinigung feierte und in einem andern­ Auf­­rat nachwies, da seine tiefgehenden Gegentäge zwischen den beiden Parteien bestünden, meldeten die Yufareiter Sonntagsblätter übereinstimmend, daß dem endgültigen Abscluß der Vereinbarung die in­ den varliegenden Aus­­führungen gezeichneten Schmwierigkeiten entstanden seien. Der Verlauf beider­ Parteitage, ging­ in der­ geraden Linie der vorangegangenen Greigaiffe weiter. Die Na­­tionalpartei forderte dort dem endgültigen Abschlag der Vereinbarung, daß die Zaranisten sorwohl auf Die Zugehörigkeit Steve zur neren- Barteileitung als auchı auf die Festlegung »der neuen -Partei auf das zaranistische VBrogram­m verzichte. Dabei verdient der Umistand be­­sondere Beacıtung, daß gerade der Führer des finfen Flügels­­ der Nationalpartei, Werander Baida es war, der Scharf gegen den Standpunkt der, HBaraniken Stellung nahm, und die Gemeinschaft mit dem ‚‚Ver­­väter” Stere ablehnte. Der Parteitag der Zaranisten dagegen stellte sich auf die Grundlage der Beichitife von Sifdfinei­, die demsgemäß eine Ablehnung der Forderungen der Nationalpartei bedeuten. Was sol nun m werden?. Die Sadjage muß vorerst rein praktisch ertvogen werden. Die Mehrheit der National­­partei ist heute mit größeren oder geringeren Borbehütten für die Vereinigung mit den Jaraniten, weil ihre fami­­lien Anwartschaften in die Brüche gehen, wortn die zum­ groben Aufwand verkündete Vereinigung mißlingt. Etwas, anders steht es mit den Zaraniiten. Die Stellungnah­me der Führer dieser Partei Läst sich i­n folgender Weise fern­­zeichnen: Die Gemäßigten, Madgearn und Mihrfach, sind mit ganzer Ueberzeugung für die Vereinigung. Zupu hat sein besonderes Autoresse daran, Da er von den "paliti­­schen Fähigkeiten der Führer "der­ Nationalpartei seine besondere Meinung hat und je nicht für geeignet hält, sich in die politishen Erfordernisse des Altverds hinein­­zufinden. Steve wirft auch, die Vereinigung, aber zu dem Dredke, die Baranschaft Siebenb­ü­rgens Kr die Ge­­dankerupgkte des agegat­tischen Bariinogroums zu nes .­­ wa ift 2 Yıorprfär Air­­u FINE gr HEHE MH tan hier. keinen « t ;

Next