Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. Oktober (Jahrgang 51, nr. 15401-15427)

1924-10-01 / nr. 15401

Ser N, g ° ii Ei hei: . — Ne. 15401 Schriftleitung und Verwaltung: Be Lei 45 °—; mit Zufteilung AUHRRE ci ke Sb 200 Königin Mariastrage Ar. 23 — Lernsprecher: Schriftleitung Ar. 11; Verwaltung Nr. 431 — ‚Bezugspreis: für Hermannstadt:. ohne Zufteilung 48 °—; mit Postversendung für das Inland: monatlich Lei 18.—; für das Ausland: monatlich Lei 105 ° — Einzelne Nummer Lei‘ = Hermannstadt, Mittwoch den 1. Oktober 1924 51.Jahrgang« Biblioteca Judeteana ASTRA MINIMUM "21333 P* ‚Die rafisc-japanische Annäherung, Von Dito Corbad). Die im Frühjahr Dieses Jahres begonnenen Unter- Handlungen zwischen den Vertretern Sorfjetruplands und­­ Japans in Peking, Karachen und Yofchisawa, stehen nach zuverlässigen Meld­ungen unmittelbar vor dem Abschluß, nachdem wiederholte frühere Aufläufe der vwuffischen und japanischen Diplomatie, eine praktische Grundlage fü­r die auf beiden Seiten seit August 1921 ernsthaft erstrebte i Digueng zu finden, immer wieder ergebnis­los ver­­laufen waren. Im April 1922 wurden in Daivem­ Unter- Handlungen fruchtlos abgebrochen, die fast neun Monate lang zw­ischen Bevollmächtigten Japan und der damals noch bestehenden Republik des Ternen­tstens (Tichits) geführt worden waren. Nach der Auflösung des an und für sie fiktiven fernöstlichen Bufferstgates zugunsten Sommit­­rußlands begannen im Frühjahr 1923 private Bleipres­sungen zwischen Joffe und Baron Goto zur Vorbereitung "ner neuen Konferenz. Eine solche trat dann im Herbst vorigen­ Sahres in Shanghai zusam­men. Wieder muste t si­ umverrichteter Sache trennen.. Die Sch­ierig­­‚Die Diefe Bemühungen immer U -Tcheitern und später durch China, das anterifa- milch manderungsgeiet, der Ausbruch des chinesi­schen B­ürgerkrieges — alles das wirkte weiter zusammen, um in Dahın Die festen politischen Hemmungen gegen den Ber­­g Mänd­igungswillen zu überwinden. Tah Japan Die Nordhälfte Sadhalins gegen twirt- Eier Konzessionen räumen, unwertvolle Fischereigerecht­ Fame für das Ochersfische Meer erhalten, Ruhland wegen der­­ Ermordung von 700 Sapanern in Nikolaj emst zurzeit der B­ürger- und Interventionsfriege in irgendeiner Form sz Biederusern aussprechen­­ wird, oe schon seit Suniger achalin erteilt , don der einiger a aus ege geräumt worden. Nach der Dfafa Mainitiche­it die Sinelatz-Gruppe bereit, die japanischen Gesellschaften Br und 2 wu Mithubif­an des Konzess jion ae be­­2x waren Ih­n im übrigen De­neben­ ; im Vergleich zu der allgem­einen politischen Be­­g der Tatsache, daß Rußland und Saban eine trag­­ee fir eine gemeinsame ostasiatische Politik jaben. U­se der Tonart, die er Fernsehmn hia Diplomatie im emeinen, Der russische Votlschafter in Peking im be= in fepter Zeit gegenüber Amerika angeschlagen Starachan veröffentlichte Durdh die Neftagentur idon ‚Dem Ausbruch der gegenwärtigen Dirgenkrieges eine igene, gegen Die amerikanische P­olitik im Fernen DOsten erichtete Erklärung, worin «8 Die amerikanische Regierung dittarfte als sein „Regime der Gewalt“ in Shine, das die Nechte des chinesischen Wolfes mit Süften trete, ein­egime, Das die Philippinen stranguliere, ein Regime der camb­festen Einmischung in Die Angelegenheiten der ame­ Eanischen Republiken, ein Regime, das sich neuerdings in unaussprechh­g monstösen Form von Korruption Beifall und Raub am Staatseigentum, an dem alle ihıchmen, Senatoren, Minister, Nichter usw., enthüllt habe. Unmittelbar nach dem Ausbruch des Bü­rgerkrieges s­chäftigte er das Organ der Sowjetregierung, die Söweitia mit der Haltung Amerikas, dem das Blatt vor­­warf, 8 Tue lediglich nach einer Gelegenheit zur Ein­­mischung, 8 habe die Verschlüffe der Washingtoner Kon- 15 verdreht und versuche nun, eine Einheitsfront der Br­etmächte gegen das chinesische Volt zu organisieren; er bereite eine Provokation vor, um die Möglichkeit einer bnilichen Lage zu schaffen wie im Jahre 1900 anläßlich des A­ufstandes;­­ wolle lediglich verhindern, das eigene nationale Politik treibe, um­so mehr, als Hii die chinesischen Abkommen in China ber mdig geworden sei, das ausländische Sanitaf­an «-« heit regte sich die Zewestija über ein „versälungenes Diplomatisches Spiel“ auf, das im Fernen Osten vor ich gehe. A­merikanische Bankleute wollten Saparı 40 Millionen Toller Leihen. Japan konzentrierte Hastig mich­rere Z­ivisionen in Korea Die Einwanderungsbill sei der Krodout-Schlag geb­eten, den­ das dur­ das Erd­­beben erschöpfte Sapan über Nic ergehen lassen mußte. Was dann aber Hughes jeder in Sorge gejeht, war die Unmöglichkeit einer ruffishs japenischen V­erständigung, die Schwierigkeiten für Die am­erikanische Tryfomatie im Vernen­­sten haben würde. Die angebotene Anleihe sei nur der ‚Kuchen, den Hughes nach­ dem Knocheutschlage Japan Darreiche. Solche temperamentvollen Gr­üffe der Sowjetdiplo­­matie, gegen wirkliche oder angebliche amerikanische In­­terventionsabsichten und Intriguen [ehren jedenfalls, daß Die japanisch- rusrü­he Annmäherung auf O Seiten Japans einen Verzicht auf nicht geringe Vorteile voraussebte, die sich ihm für den Fall boten, daß es troß der amerika­­nischen Einwanderungsgereggebung mit der Washingtoner Regierung wieder in freundschaftliche Fühlung zu kom­­men suhte. Daß es, offenbar unter starrem Bruch der öffentlichen Meinung im eigenen Lande, sie Barteile in den Wind geschlagen hat, Tann nicht ohne Rücwirfung Hehkhekzu­chm ITPUUKHMUZOLGM VerlEhUUgetI«--Ist ernege wie StagnaxrmmenIsts afElWen­er. Im“ fernen Ostenn gilt­ es als „ offenes Geheim­­­nis, daß SIapım und Frankreich­­ seit der Washingtoner­­ Konferenz praktisch als „Verbündete au­s betrachten sind. "Die in Schanghai erscheinende­ „Shina Meet in Revierps“ beschäftigte sich in ihrer Ausgabe vom 19. Juli d. h. mit Erklärungen Genator Dodges, des Borfigenden des außenpolitischen Komitees des Senats der Vereinigten Staaten, worin Dieses viel Aufhebens daran machte, daß die Washingtoner Abbrit­ungskonferenz dem bedrohlichen englisch-japanischen Bündnis ein Ende bewertet habe. „Indem wir dem Hinweis des Semators auf das britisch­­japanische Bündnis von ganzem Herzen beipflichten“, fährt das Blatt fort, „möchten wir darauf aufmerks­am machen, daß er gänzlich die Tat zu erwähnen vergaß, das, ein anderes wichtiges und ebenso bedrohliches Bündnis, die französisch-japanische Allianz nicht aufgehoben wurde und das erklärt wahrscheinlichh mehr ‚als alles andere, daß sich Stanfreid bisher getweigert hat, die verschiedenen auf der Washingtoner Konferenz vereinbarten DBerträge und Abkommen zu ratifizieren und damit kommt man auch weit bei der Aufhellung einer Ursache der fortgelegten DBerwirrung in den­­ hineinschen Angelegenheiten.“ In­ dem es die Ratifizierung jener Verträge aufhielt, behaup­­tet das Schanghaier Blatt, habe Stanfreich bis in Die jüngste Zeit Die auswärtige Politik in Peking „Dik­iert“ und sei Dabei von Japan inoffiziell unterstüßt worden. Sebt sei­­es von den Moskauer Bolsshewisten abgelöst worden und die Vereinigten Staaten und ebenjo England seien in Die nicht beneidensiverte Lage von Obstrufisch­­riften gedrängt worden. Man kann nun begreifen, daß die Stimmung der französischen Diplomatie seit der russisch-chinesischen und vollends Teil der russisch-japanischen Verständigung im SHindlid auf Die Lage im fernen Duften der des betrüb­­ten Rohgerbers gleichen muß, der seine Seite Dabım=, iSwimmen sieht. Denn man rechnete in Paris, seitdem man mit Japan zusammen gegenüber dem pazifistisch ver­­mummten amerikanischen Imperialismus Obstruktion trieb, immer mit der Möglichkeit, schließlich ziei­hen Japan und Amerika den ehrlichen Makler spielen und dabei Riesen­­ porteile herausschlagen zu können. Was Wunder, das die amerikanische Dollardiplomatie nun alle Minen sprin­­gen läßt, um die von Herriot Yanaft angestrebte O­er­­ständigung mit Sowjetrußland zu Hintertreiben. Rad schwebt ja auch der russisch-englische Vertrag in der Luft. China bildet augenblicklich gewissermaßen das Schabrett, auf dem die so­wjetfreundlichen und sowjetfeindlichen Grup­­­pen des Weltkapitals noch einmal Göldnertruppen gegen­­einander ausspielen. Der­ Verlauf des gefährlichen Spiels wird Darüber entscheiden, ob Die friedlichen Verständi­­gungsbemühungen zwischen Sowjetrußland und den kapi­­talistischen Staaten fortgesett werden oder ob Dieser Bür­­gerkrieg Die weltfapitalistischen Parteien, die ihn finan­­zieren, selbst in einen neuen Weltkrieg verwideln wird, in dem, darin würde Dann die weltpolitische Bedeutung der russische japanischen Annäherung beruhen,­­russischer Bolschewismus und japanischer Pan-Assiatismus zusam­­menstehen und nicht unbeträchtliche Gruppen des Welt- Tapitag auf, ihre Geste ziehen würden, ·« om atten tiefgrei . Lane nor axstet Tne Anerkennung CowxetrupF % " » ergob­ der Brief Newgothm August WLäj­heit im Schatten,die höch­ste Temperatur 208ah sreanäglich gab es mehrere Todesf·­­schlag,und Hunderttausendewallfahrten na' Meeresstrand nach Cloney Island Wockawsay Grquickung zu suchen in der kühlen Seeluft sie zu Tankenden Familienmithol und Kegel am­ Strande letzten Sonnabend sollen an soOOTO gew­»Æ1n« und immer neue Massen strömen mit Hochbahn und grundbahn herbei. Den Betrieb muß man gegehen haben: Al­ 5 Minuten um ein Expreß mit 6 Yullmannwagen heran und entleert seinen Inhalt mit fabelhafter Geschwin­­digkeit, wobei natürlich ein lebensgefährlich Gedränge berrcht. Es ist Dad eigentümlich, da man überall den­­selben Andrang findet, ganz gleich, ob man in Wien, Berlin oder Newyork ist, überall muß man si drängen und anstellen — auch eine­ Nachkriegser­geinung. Hier in Amerika scheint man den Sieg und­­ seine ‚Ambaben, Ies blüht und gedeiht hier. Handel und Industrie­ Haben einen un­geheueren Aufschwung genommen und nur in fßter uf, um Folgen am raschesten überwundsen un= getreten, tooh wegen der bevorstehenden P­räsidenter Eine­­r­heinung, die alle R. Sabre im Ge­schäftgleben zu beobachten ist, wegen der ungeeidet, ob. Roubit­anen oder Pemotrai, gewählt wird und­ sie. Das ©­­opkapita deshalb sehr reserpiert verhält. Alles Steht lebt Bier im Banne der Bablen, die im November stattfinden werden. Präsident Goolidge, der republikanische Kandidat und I. Davis, der demokratische, haben schon ihre Werber tätig seit­­en und­ ebenso Der dritte Kandidat Pe Sollette, der Vertreter der radikalen Progressisten, den an Die Deutschen und die­­ Arbeiterschaft an dürften. Nach der Ansicht erfahrener oe­ifer­­t wohl die Wahl des Republikaners ziemlich sicher, weil ja das ganze Grossapital, also Wallstreet, für ihn ist, und dem­ Ausschlag gibt hier immer der allmächtige Dallarl Was die sensationellen Ereignisse der lechten Wochen anbelangt, so ist wohl der Fall der 31 italienischen Ein­wanderer zu erwähnen, der als für unsere Landsleute eine ernste Warnung ist, sich nicht durch Versprechungen­­ zweifelhafter Elemente zur­ Auswanderung verleiten zu lassen, mit Umgebung des amerikanischen Konfiuflates. Diese 31 Italiener sollten nach New­york hereingeschmuggelt wer­­den, indem sie ein Dampfer bis in die Nähe der Küste brachte, worauf sie ein Motorboot übernahm, um sie an einer verborgenen Stelle zu landen. Natürlich­­ wurden sie von einem Regierungsdampfer, der grade auf Whisky- Schmuggler Jagd machte, abgefacht und nach Ellis Island, dem berüchtigten Detentionsort für Einwanderer gebracht. Ann wartet ihrer eine strenge Strafe. Der Richter hat bei der ersten Verhandlung beantragt, sie zu 5 bis 10 Jahren Gefängnis zu verurteilen und nachher werden sie­­ noch deportiert. Ein furchtbares Schiefal! ES mußte ober ein Grempel statuiert werden, weil Der Schmuggel an Einwanderern­­ ehr­te beinahe so sehr als der, je von Whisky. Last täglich erben einige „Rum runner“, das sind schnelle Motorboote, bewaffnet, die gewöhnlich mehrere Kisten mit Rum und Whisky mit sich führen, von dem „Rumjägern“ abgefaßt. Das sind ehemalige Ninterseebost- Säger, die mit Maschinengewehren bewaffnet sind und oft einen schweren Kampf mit den Schmugglern führen müssen, wobei es häufig Tote und Verwundete gibt. Der Whisky-Schmuggel ist ganz vorzüglich organisiert. Außer­­halb der 12 Meilen- Zone liegen mehrere, meist engliische D­ampfer per Anker, vollbeladen mit Alkohol von jeder Gattung, und Die Schmuggler, die mit Motosdobten und SHdroplanen arbeiten, kommen täglich, um neuen „Stoff“ zu fassen. Schwerbeladen mit dem toftbaren Na fuchen sie Die Küste zu erreichen, haben sie Olüc, iD verdienen sie viel Geld, aber oft werden sie abgefaßt und be­­zahlen ihren Wagemut mit dem Tode. Vorige er wurde ein berüchtigter „Rum runner“ Dizie II nach ih­rem Kampfe bezwungen. Resultat: 2 STiote und Konfis­­sierung der rostbaren Ladung im Werte von 30.000 Dollar, also ein sehr ristantes Geschäft. Ja, der Kampf um den Akohol nimmt immer ärgere Formen an; auch über die kanadische Grenze wird viel hereingebracht. Natürlich vers­teuert sich der Preis des Whisty Dadurch ungeheuer und es wird bis 6 Dollar für eine Slasche bezahlt. Das können sich freilich nur reichere Leute leisten. Der Arbeiter Nat da Lagern i Zeit. *- = = Li. Pe ei­n 2 ä er r A

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